Hallo,
seit meiner Kindheit leide ich an der Angst, mich zu erbrechen, seit ich Kinder habe, leide ich an der Angst, sie könnten an MD-Grippe erkranken. Die Phobie/Angst kommt in großen Wellen, es gab immer lange Phasen, da ging es mir sehr gut und ich hatte nur in konkreten Situationen Panik. Es gab aber auch Phasen, da ging es mir so schlecht, dass ich jede Sekunde meines Lebens Angst hatte, vor fünf Jahren war es so schlimm, dass ich kaum noch das Haus verlassen habe und ich gedacht habe, wenn es jetzt noch ETWAS schlimmer ist, halte ich es nicht mehr aus.
Es wurde nicht schlimmer, es wurde deutlich deutlich besser. Und dann eben wieder schlimmer und da stehe ich jetzt und es nimmt mir unendlich viel Lebensfreude und Energie.
Ich bin aus anderen Gründen (Überforderungssituation nach Suizidversuch meiner Tochter sowie depressive Anzeichen) derzeit sowieso in Therapie, aber das ist eigentlich immer nur mal so Nebenthema. Mein Thera meint, wenn es mir sonst nicht gut geht, geht es mir auch mit der Angst nicht gut und das will ich gerne glauben. Leider hilft es mir keinen cm weiter.
Konfrontation - wie bei anderen Phobien - geht ja nicht so gut. Was kann man denn tatsächlich therapeutisch bei derartigen Ängsten tun? Ist das eigentlich überhaupt eine Phobie oder eher eine Angsterkrankung? Keine Ahnung, aber ich möchte mal nachhaltig da ran gehen.
Hat jemand eine Idee? Ich weiß, ehrlich gesagt, noch nicht einmal, WARUM es bei mir so ist. Ich bilde mir immer ein, wenn ich DAS wüsste, würde es mir schon viel besser gehen.
Liebe Grüße, Mailin
Phobien - was für eine Therapie kann wirklich helfen?
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Normalerweise sagt man ja, bei Angsterkrankungen und Phobien hilft eine Verhaltenstherapie oft weiter.
Die gehen davon aus, dass man irgendwann einmal konditioniert wurde und deswegen ein bestimmter Reiz als angstauslösenden empfunden wird.
Wenn du aber Ursachenforschung betreiben willst wäre eher eine tiefenpsychologische Therapie oder gar eine Analyse etwas für dich.
Die gehen davon aus, dass man irgendwann einmal konditioniert wurde und deswegen ein bestimmter Reiz als angstauslösenden empfunden wird.
Wenn du aber Ursachenforschung betreiben willst wäre eher eine tiefenpsychologische Therapie oder gar eine Analyse etwas für dich.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Ja, aber diesen Reiz kann ich ja schlecht auslösen, das ist ja das Problem
Nein, keine soziale Angst, sondern wirklich die Angst vor dem Erbrechen selbst. Bei mir selber noch nicht einmal so schlimm, da es über 30 Jahre her ist, dass ich das letzte Mal erbrochen hab. Aber durch die dauernde Angstübelkeit (wird dort ja auch beschrieben) leide ich unter dauernder Angst, einen Infekt zu haben, den ich dann auf meine Kinder übertrage. Fast alle Vermeidungsmaßnahmen, die dort genannt werden, kenne ich auch, manche nur gedanklich, manche habe ich in schlimmen Phasen auch selbst schon durchgezogen. Und ich habe unglaubliche Angst vor einer Konfrontationstherapie (wobei ich mir die auch noch gar nicht so richtig vorstellen kann). Und in dem Forum mag ich auch nicht lesen, ich mag mich nicht einmal mit diesem Thema beschäftigen
Aber vielen Dank für den Link, ich habe ihn mir zumindest mal gebookmarked, wenn ich auch noch nicht alles lesen konnte.
Liebe Grüße, mailin
Aber vielen Dank für den Link, ich habe ihn mir zumindest mal gebookmarked, wenn ich auch noch nicht alles lesen konnte.
Liebe Grüße, mailin
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Klar, dass man nicht alles auf einmal lesen kann...
Liebe mailin, ich wünsche dir dass du einen guten Therapeuten/ eine gute Therapeutin findest der das mit dir gemeinsam angeht.
Und zum nicht vorstellen können: manchmal muss man etwas anfangen um dann zu merken dass es das richtige für einen ist. Und sei unbesorgt. Ein guter Therapeut wird die Konfrontation entsprechend mit dir vor- und nachbereiten und dich nicht überfordern sondern auf deinen jetzigen Stand und deine Ressourcen Rücksicht nehmen.
Liebe mailin, ich wünsche dir dass du einen guten Therapeuten/ eine gute Therapeutin findest der das mit dir gemeinsam angeht.
Und zum nicht vorstellen können: manchmal muss man etwas anfangen um dann zu merken dass es das richtige für einen ist. Und sei unbesorgt. Ein guter Therapeut wird die Konfrontation entsprechend mit dir vor- und nachbereiten und dich nicht überfordern sondern auf deinen jetzigen Stand und deine Ressourcen Rücksicht nehmen.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
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- neu an Bo(a)rd!
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Hallo!
Ich habe das gleiche Problem und bin gerade erleichtert zu lesen, dass ich nicht verrückt bin, sondern dass es auch anderen so geht, wie mir.
Ich habe so große Angst davor mich zu übergeben, oder davor, dass sich Menschen in meiner Nähe übergeben, dass ich mich schon selbst böse verletzt habe, nur um mich von der Übelkeit und dem Brechreiz abzulenken. Die Narben werden mich jetzt ewig begleiten und trotzdem nimmt mich keiner ernst!
Ich war Anfang des Jahres im Krankenhaus, weil meine Mutter damit überfordert war und nicht mehr wusste, was sie mit mir tun sollte. Dort habe ich nur Beruhigungstabletten bekommen und durfte nach 4 Tagen wieder nach Hause. Als ich danach fragte, ob ich zu einem Psychologen gehen könnte, meinte dieser dann zu mir, dass er mir auch nicht helfen könnte.
Ich habe die schlimmste Angst davor krank zu werden, bin ständig damit beschäftigt das Essen auf Schimmel oder Sonstiges zu kontrollieren. Ich gehe nicht feiern und meide mitunter sogar Geburtstagsfeiern von Freunden, weil ich Angst habe, dass sich jemand nach übermäßigem Alkoholkonsum übergeben könnte.
Meine Angst ist mit den Jahren immer schlimmer geworden. Ich habe die, seit ich klein bin, aber in den letzten Jahren ist sie überwältigend geworden. Dadurch, dass mich die Ärzte in den letzten Jahren nie ernst genommen haben und mir nie helfen konnten, habe ich das Gefühl, dass mir absolut niemand helfen kann.
Die letzten Erlebnisse waren verbunden mit der Überlegung, ob es nicht entspannender wäre, sich selbst umzubringen, nur damit die Angst nie wieder kommt. Deswegen bin ich jetzt auch hier. Ich will nicht, dass SOLCHE Gedanken meinen Kopf überfluten, denn in lichten Momenten bin ich unwahrscheinlich zufrieden mit meinem Leben und freue mich über jeden Tag, den ich habe.
Mein größtes Problem ist es eigentlich, dass mir Therapeuten, bei denen ich anfragte, sagten, dass sie mir nicht helfen können, und dass mich Ärzte nicht ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass mir niemand helfen kann. Aber ich weiß nicht, wie ich jemanden finden soll. Ich habe wirklich bei unendlich vielen bereits angefragt. Ich bin am Verzweifeln.
Ich habe das gleiche Problem und bin gerade erleichtert zu lesen, dass ich nicht verrückt bin, sondern dass es auch anderen so geht, wie mir.
Ich habe so große Angst davor mich zu übergeben, oder davor, dass sich Menschen in meiner Nähe übergeben, dass ich mich schon selbst böse verletzt habe, nur um mich von der Übelkeit und dem Brechreiz abzulenken. Die Narben werden mich jetzt ewig begleiten und trotzdem nimmt mich keiner ernst!
Ich war Anfang des Jahres im Krankenhaus, weil meine Mutter damit überfordert war und nicht mehr wusste, was sie mit mir tun sollte. Dort habe ich nur Beruhigungstabletten bekommen und durfte nach 4 Tagen wieder nach Hause. Als ich danach fragte, ob ich zu einem Psychologen gehen könnte, meinte dieser dann zu mir, dass er mir auch nicht helfen könnte.
Ich habe die schlimmste Angst davor krank zu werden, bin ständig damit beschäftigt das Essen auf Schimmel oder Sonstiges zu kontrollieren. Ich gehe nicht feiern und meide mitunter sogar Geburtstagsfeiern von Freunden, weil ich Angst habe, dass sich jemand nach übermäßigem Alkoholkonsum übergeben könnte.
Meine Angst ist mit den Jahren immer schlimmer geworden. Ich habe die, seit ich klein bin, aber in den letzten Jahren ist sie überwältigend geworden. Dadurch, dass mich die Ärzte in den letzten Jahren nie ernst genommen haben und mir nie helfen konnten, habe ich das Gefühl, dass mir absolut niemand helfen kann.
Die letzten Erlebnisse waren verbunden mit der Überlegung, ob es nicht entspannender wäre, sich selbst umzubringen, nur damit die Angst nie wieder kommt. Deswegen bin ich jetzt auch hier. Ich will nicht, dass SOLCHE Gedanken meinen Kopf überfluten, denn in lichten Momenten bin ich unwahrscheinlich zufrieden mit meinem Leben und freue mich über jeden Tag, den ich habe.
Mein größtes Problem ist es eigentlich, dass mir Therapeuten, bei denen ich anfragte, sagten, dass sie mir nicht helfen können, und dass mich Ärzte nicht ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass mir niemand helfen kann. Aber ich weiß nicht, wie ich jemanden finden soll. Ich habe wirklich bei unendlich vielen bereits angefragt. Ich bin am Verzweifeln.
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- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Liebe Aki,
Wir haben heutzutage in der (professionellen) Psychotherapie die Frage nach der "richtigen" Methode durch intensive Forschung eigentlich weitgehend überwunden, auch wenn sie von Medien, den Ärztekammern (Richtung Verhaltenstherapie) und sonstigen Interessensgruppen leider immer wieder instrumentalisiert wird. Ich selbst bin systemischer Therapeut, und hatte, "obwohl" diese Methode angeblich ja nicht prädestiniert für die Behandlung von Zwangsstörungen und Ängsten sein soll, bislang ziemlich gute Erfolge bei der einschlägigen Unterstützung von betroffenen KlientInnen, die die PT durchzogen. Insofern möchte ich Sie auf meinen kleinen Ratgeber ""Gute" Therapeuten finden" verweisen, in dem sich zu diesem Thema einige Tipps finden, die hoffentlich auch Ihnen dabei helfen, den "Richtigen" zu finden.
Alles Gute dabei!
R.L.Fellner
ich würde diese spezifische Form von Angst im Grenzbereich von Zwangsgedanken einordnen, und sie kann meiner Erfahrung nach recht gut behandelt werden. Eine gewisse Zeit sollte man sich natürlich schon für die Therapie zugestehen, und ein einschlägig erfahrener Therapeut (idealerweise erfahren in der Behandlung von Zwangsgedanken und Ängsten) wäre definitiv ebenfalls von Vorteil.AkiAyatoru hat geschrieben:Mein größtes Problem ist es eigentlich, dass mir Therapeuten, bei denen ich anfragte, sagten, dass sie mir nicht helfen können, und dass mich Ärzte nicht ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass mir niemand helfen kann. Aber ich weiß nicht, wie ich jemanden finden soll.
Wir haben heutzutage in der (professionellen) Psychotherapie die Frage nach der "richtigen" Methode durch intensive Forschung eigentlich weitgehend überwunden, auch wenn sie von Medien, den Ärztekammern (Richtung Verhaltenstherapie) und sonstigen Interessensgruppen leider immer wieder instrumentalisiert wird. Ich selbst bin systemischer Therapeut, und hatte, "obwohl" diese Methode angeblich ja nicht prädestiniert für die Behandlung von Zwangsstörungen und Ängsten sein soll, bislang ziemlich gute Erfolge bei der einschlägigen Unterstützung von betroffenen KlientInnen, die die PT durchzogen. Insofern möchte ich Sie auf meinen kleinen Ratgeber ""Gute" Therapeuten finden" verweisen, in dem sich zu diesem Thema einige Tipps finden, die hoffentlich auch Ihnen dabei helfen, den "Richtigen" zu finden.
Alles Gute dabei!
R.L.Fellner
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