Starke Unsicherheit über Art der Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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verona
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Starke Unsicherheit über Art der Psychotherapie

Beitrag Fr., 13.12.2013, 20:04

Hallo,

seit Herbst 2011 bin ich bei einem Psychologen in der VT. Letzteres dachte ich eigentlich, doch seine Vorgehensweise kam mir irgendwie immer merkwürdig vor. Näheres dazu später.

Während der Therapie ging (und geht) es mir immer schlechter. Ich traue mir kaum noch etwas zu, resigniere sehr schnell und lebe sehr isoliert.
Im Sommer hatte ich z.B. die Möglichkeit, in meinem beruflichen Bereich freiberuflich tätig zu werden. Ich sprach den Psychologen an, ob er mich hier unterstützen würde. Zwar bejahte er es, aber nach kurzer Zeit vergaß er schlichtweg mein Vorhaben und schon begonnene Bemühungen. Das passiert ihm bei anderen wichtigen Angelegenheiten leider auch. Er vergisst m.E. wirklich viel. Zunehmend rutschte ich in alte Verhaltensmuster, wie der Vermeidung, oder wenn ausgehe, dann nur in Gaststätten. Ich habe keine Lebensvorstellung mehr.
Der Therapeut will mir dann erklären, dass es ja wohl schon immer so bei mir war. Das stimmt jedoch definitv nicht. Stetig sucht er die Ursachen meines Verhalten vorrangig in der Mutterbindung.
Dabei weckte er große Schuldgefühle in mir. Alles führte dazu, dass ich dann wieder Kontakt mit den Eltern aufnahm. Das ist jedoch sehr ungünstig für mich und ich will das eigentlich auch nicht mehr. (physische und psychische Gewalt und damals sex. Missbrauch)

Früher bin ich häufiger in Gefahrensituationen gekommen. Jedoch ist das sehr lange her. Bis auf letzten Monat. Da wurde ich von zwei Männern übelst tätlich angegriffen. Der Weiße Ring setzt sich hier für mich ein.

Der Therapeut redet troztdem ständig von der Mutterbindung, Erfahrungen aus der Kindheit usw. Also keine akute Traumabewältigung, auch keine Vt, sondern eigentlich analytisch.

Inzwischen habe ich nur noch wenige Stunden der Therapie. Ich erzählte dem PT, dass im Rahmen des Opferschädigungsgesetzes die Möglichkeit besteht, Sondertherapiestunden zu bekommen. Hierzu müsste man aber ein Traumambulanz aufsuchen oder einen Therapeuten mit entsprechender Spezialisierung.

Nun erklärte er mir, dass er diese Weiterbildung absolviert hat. Wäre also bei ihm durchführbar. Aber er könnte noch einen anderen Vorschlag machen. Er strebt an, eine psychologisch fundierte Weiterbildung zu absolvieren. Er sei schon immer mehr sein Interesse gewesen, mehr analytisch zu arbeiten als verhaltenstherapeutisch. Das war dann meine Bestätigung. Den Verdacht hatte ich ja, das irgendetwas komisch läuft.
Im Rahmen seiner Ausbildung müsste er mind. 6 Patienten betreuen. Alle paar Sitzungen würde er darüber eine Supervision erhalten.....

Ich sitze jetzt hier und weiß nicht, ob alle ok ist, oder ob ich mich veräppelt fühlen soll. Fakt ist, ich fühle mich verletzt. Er klärte mich offensichtlich von Anfang an falsch auf. Dass es mir schlechter geht, leugnet er dadurch, da es ja schon immer so bei mir war. Das suggerierte er mir regelrecht.
Ich bin ziemlich am Ende und weiß mir keinen Rat mehr.
Werde wohl im kommenden Jahr erstmal einen Neurologen aufsuchen, um das weiter abzuklären. Aber so sicher bin ich mir da auch nicht....., ich hänge in dieser sch... Therapie fest

Herzlichen Dank fürs Lesen und natürlich für Antworten.

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leberblümchen
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 20:14

Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Ich kenne mich mit einer VT nicht aus, würde aber einfach mal behaupten, dass dir das nichts gebracht hat, oder?

Im Grunde beantwortet das doch alle offenen Fragen...

Ob ein Therapeut hilfreich ist oder nicht, hängt nicht SO sehr an der Methode, sondern viel mehr an der therapeutischen Beziehung. Will sagen: Wenn er dir als VTler nicht helfen konnte, wird das unter einem anderen Etikett nicht anders.

Übrigens klebt auch ein Tiefenpsychologe nicht an der Mutterbeziehung; der Patient gibt das Thema vor und es ergibt sich das, was wichtig ist. Das können auch ganz andere Sachen sein. Mir scheint, dein Therapeut ist mächtig stolz auf sein neues Steckenpferd - und ich kann dir nur raten, dich nicht als Versuchskaninchen benutzen zu lassen.

Die Frage ist nur: Was könntest du alternativ tun? Wenn du nicht privat zahlen kannst, bleibt ja eigentlich nur eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie.

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verona
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 20:27

Ja, es belibt nur die tiefenfundierte oder die Traumambulanz.
Aber was ich für mich entdeckte. Der Therapeut intervenierte ja die ganze Zeit tiefenpsychologisch. Doch die Ausbildung macht er erst jetzt dazu.

Ich überlegte auch, ob ich mich an eine Beschwerdestelle wende. Aber ich habe keine Beweise. Der Therapeut kann dagegen mächtig aus der Tiefe holen.

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stern
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:12

verona hat geschrieben:Aber er könnte noch einen anderen Vorschlag machen. Er strebt an, eine psychologisch fundierte Weiterbildung zu absolvieren. Er sei schon immer mehr sein Interesse gewesen, mehr analytisch zu arbeiten als verhaltenstherapeutisch. Das war dann meine Bestätigung. Den Verdacht hatte ich ja, das irgendetwas komisch läuft.
Im Rahmen seiner Ausbildung müsste er mind. 6 Patienten betreuen. Alle paar Sitzungen würde er darüber eine Supervision erhalten.....
Ich kann deinen Gefühl nachvollziehen... also dass man als hilfesuchender Patient Mittel zum Zweck ist, dass der Therapeut seine (obligatorischen) Falldokumentionen für seine Weiterbildung schreiben kann.

Kannst nur du beantworten, ob du das willst. Ich brauche dich nicht darauf hinweisen, dass du selbstverständlich Recht auf eine VT hast, wenn dir eine solche bewilligt wurde. Schwerer ist allerdings die Frage: was macht eine VT aus... darf ein V-Therapeut Bindungsproblematiken und evtl. prägende Kindheitserfahrungen ansprechen, wenn er diese wahrnimmt. Wohl ja, wenn er das als relevant erachtet... Womit ich sagen will: wenn er will, findet er mMn bestimmt irgendwelche Möglichkeiten, sich herauszureden und sein Vorgehen zu begründen . Und zwar ungleich leichter als ein Patient darlegen kann, dass ein Therapeut ein falsches Verfahren zur Anwendung brachte.

Natürlich kannst du versuchen, dich zu beschweren.... aber puh, ich halte das wirklich für schwer. Muss aber jeder für sich beantworten, ob man den Nerv und die Kraft dazu hat. Du könntest die Kasse oder eine PT-Kammer (die haben auch Beschwerdestellen) nach einer Einschätzung fragen oder eine Beschwerde formulieren. Würde das etwas für dich ändern?

Alternative wäre, dass du dir einen anderen Therapeuten suchst, der auch an deinen beruflichen Zielen mit dir arbeitet. Und das würde ich bereits in die Probesitzungen abklären, dass sich der PT dann auch wirklich darauf einlässt. Dass das in einer TFP unmöglich ist, ist Klischee.

Hast du dich bei ihm direkt beschwert oder hast du das vor? Das wäre eine weitere Möglichkeit. Ändert vielleicht nichts mehr an der Sachlage... aber vielleicht kannst du es dann dür dich abhaken.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 13.12.2013, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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verona
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:19

Gesagt, beschwert habe ich mich bei ihm. Das nicht nur einmal.
Doch er verstand es sehr gut (wen wundert es), alles meinem Verhalten, meinen Ängsten und besonders meinen schlechten Erfahrunge aus der Kindheit zu zuschreiben.
Den Weg der offiziellen Beschwerde werde ich auch im Interesse meiner Gesundheit nicht gehen. Das überlegte ich nur vor einigigen Tagen.
Was ich brauche, ist nun ein ehrlich, wohlwollender Arzt oder Therapeut.

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stern
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:42

verona hat geschrieben:Gesagt, beschwert habe ich mich bei ihm. Das nicht nur einmal.
Doch er verstand es sehr gut (wen wundert es), alles meinem Verhalten, meinen Ängsten und besonders meinen schlechten Erfahrunge aus der Kindheit zu zuschreiben.
Ja, verstehe... da fühlt man sich dann nicht wirklich ernst genommen. So würde ja nichtmal meine Tiefenpsychologin vorgehen, dass sie sich dadurch entzieht, dass sie alles mögliche auf schlechte Kindheitserfahrungen reduziert.

Aber es kann es sein, dass doch die eine oder andere Bindungsproblematik oder schlechte Kindheiterfahrung eine Rolle spielt. Wer hat schon ausschließlich mustergültige Erfahrungen gesammelt? Und das anzusprechen, machte eine VT nicht automatisch zur TFP. Und das erschwert es sozusagen, im nachzuweise, dass er methodenfremd arbeitete. Ich verstehe aber, was du meinst. Nur denke ich, dass es schwer nachweisbar sein dürfte, dass er die ganze Zeit über ein falsches Verfahren zur Anwendung brachte. Blöde Situation.
Was ich brauche, ist nun ein ehrlich, wohlwollender Arzt oder Therapeut.
ja, und achte darauf, dass du deine Vorstellungen äußerst... nicht dass die Therapie wieder an deinen Vorstellungen vorbei geht.
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verona
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:49

Ja, sicherlich habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das streite und kann ich (leider) auch nicht abstreiten. Doch es stellt sich doch die Frage, wann ist dieses Thema innerhalb einer Therapie relevant und wann nicht. Wann ist es günstiger, eine aktuelle Traumabewältigung zu betreiben, zumal er ja diese Weiterbildung absolvierte, und wann ist es günstiger, Leichen aus dem Keller zu holen.
Und auch, wie oft soll/muss man die aus dem Keller holen? Irgenwann reicht es auch. Ist meine Ansicht.

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stern
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 23:08

verona hat geschrieben:Ja, sicherlich habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das streite und kann ich (leider) auch nicht abstreiten. Doch es stellt sich doch die Frage, wann ist dieses Thema innerhalb einer Therapie relevant und wann nicht. Wann ist es günstiger, eine aktuelle Traumabewältigung zu betreiben, zumal er ja diese Weiterbildung absolvierte, und wann ist es günstiger, Leichen aus dem Keller zu holen.
Puh... schwere Frage. Ich glaube, wer diese Frage beantworten kann und ein Buch herausbringt, der kann viel Geld damit verdienen.

Gibt es darauf eine objektive Antwort: Ich tendiere dazu: nein, gibt es nicht. Aber im Zweifel ist beides ist begründ-bar ... einem Therapeuten dürfte das leicht fallen. Leichter als einem Patienten. Und erschwerend kommt zusätzlich hinzu: Kann man akute Traumabewältigung und Kellerleichen immer isoliert voneinander betrachten. Bzw. langt es, sich nur auf eines von beiden zu fokussieren. Wie gesagt: Wer das präzisiere beantworten kann, wann was zweckmäßiger ist, kann mit dem Buch vermutlich viel Geld verdienen.

Daher: Von Vorteil ist, wenn du weißt, was du willst. Und das würde ich mit einem anderen Thera abklären, ob er mit deinen Vorstellungen von Therapie mitgehen kann.
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verona
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 23:39

stern hat geschrieben: Daher: Von Vorteil ist, wenn du weißt, was du willst. Und das würde ich mit einem anderen Thera abklären, ob er mit deinen Vorstellungen von Therapie mitgehen kann.
Ja, das strebe ich an. Dann kommen zumindest erstmal andere Einflüsse. Wird der (mein) Kopf bestimmt ein bisschen freier.
Danke für die Antworten!

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pseudologia
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 12:05

Du bist einfach an einen schlechten Therapeuten geraten. Auch wenn Bindungsproblematiken vorliegen, lassen die sich sicherlich nicht in einer völlig respektlosen Beziehung Seitens eines Therapeuten irgendwie positiv beeinflussen. Und das liegt nicht an der Art von Psychotherapie, sondern einfach daran, dass dieser Mensch überhaupt nicht fähig ist, Deine Bedürfnisse wahrzunehmen und auf sie einzugehen.
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verona
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 13:48

pseudologia hat geschrieben:Und das liegt nicht an der Art von Psychotherapie, sondern einfach daran, dass dieser Mensch überhaupt nicht fähig ist, Deine Bedürfnisse wahrzunehmen und auf sie einzugehen.
Das kann es sehr gut sein. Manchmal kristalisierte sich heraus, dass er ein therapeutisches Ziel vor Augen hatte und vorausetzte, ich sehe/wünsche es auch so.

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pseudologia
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 15:31

Und dies widerspricht dem berufsethischen Grundsatz die Persönlichkeit des Gegenübers zu respektieren. Dies gilt auch in Extremfällen wie bei fremdgefährdenden Patienten.

Ob man jemanden behandeln will oder nicht ist jedoch eine andere Frage...

Das Vorschreiben von Zielen ist jedoch immer eine Grenzüberschreitung und als solche schädlich. Im Unterschied z.B. zu einem Klärungsprozess, ob gewisse Ziele (wie z.B. Gewichtszunahme bei Magersüchtigen) nicht den Bedürfnissen des Patienten entsprechen.

Der konstruktive nicht grenzüberschreitende Umgang mit verschiedenen Bedürfnissen von Krankenkassen, Arbeitgebern, Patienten und Angehörigen sollte eine Kernkompetenz jedes Therapeuten sein.
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Thread-EröffnerIn
verona
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 16:20

pseudologia hat geschrieben: Das Vorschreiben von Zielen ist jedoch immer eine Grenzüberschreitung und als solche schädlich. Im Unterschied z.B. zu einem Klärungsprozess, ob gewisse Ziele (wie z.B. Gewichtszunahme bei Magersüchtigen) nicht den Bedürfnissen des Patienten entsprechen.
.

Auch hier das Problem, dass er es nicht direkt Ziele vorschrieb, sondern voraussetzte, ich hätte diese. Was ich ihm schon merhfach sagte, war, dass innerhalb der Therapie ganz offenbar ein Kommunikationsproblem besteht.
Da ging er auch drauf ein. Aber beim nächsten Mal war alles wie zuvor.

Er meint zu wissen, was ich kann oder nicht. Er sieht dann nur, das was ich nicht kann und macht es zum Thema der Therapie. Dadurch bekomme ich das Gefühl, ich bin nichts mehr wert. Ich wünsche deswegen mehr das Fördern positiver Resourcen.

Ich unterstelle ihm da weniger Vorsatz als das es ihm nicht bewußt ist.
Zu dem äußerte er sich häufig sehr abstrakt. Hier missverstand ich und sozusagen ging der Schuß dann nach hinten für mich los. Wenn ihm das (zu spät) auffiel, ist er erstaunt bis erschrocken gewesen und konnte sich durchaus entschuldigen. (habe ich nur wenig von)

Nun denn, es ist passiert und ich will nach vorne schauen.


pandas
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 16:31

verona hat geschrieben: Inzwischen habe ich nur noch wenige Stunden der Therapie. Ich erzählte dem PT, dass im Rahmen des Opferschädigungsgesetzes die Möglichkeit besteht, Sondertherapiestunden zu bekommen. Hierzu müsste man aber ein Traumambulanz aufsuchen oder einen Therapeuten mit entsprechender Spezialisierung.

Mach das lieber so! Dort wird ganz anders gearbeitet.
verona hat geschrieben:Nun erklärte er mir, dass er diese Weiterbildung absolviert hat. Wäre also bei ihm durchführbar. Aber er könnte noch einen anderen Vorschlag machen. Er strebt an, eine psychologisch fundierte Weiterbildung zu absolvieren. Er sei schon immer mehr sein Interesse gewesen, mehr analytisch zu arbeiten als verhaltenstherapeutisch. Das war dann meine Bestätigung. Den Verdacht hatte ich ja, das irgendetwas komisch läuft.
Im Rahmen seiner Ausbildung müsste er mind. 6 Patienten betreuen. Alle paar Sitzungen würde er darüber eine Supervision erhalten.....
Boah, das ist wirklich ein eindeutiges Fauxpax des Therapeuten. Natürlich hätte er die 80 Stdn mit Dir verhaltenstherapeutisch arbeiten müssen und nicht Dich als Experementierchen für seine eigene berufliche Weiterbildung (die er da erst plante) nutzen dürfen! Was für eine psychologische Weiterbildung soll das denn nun sein?
Eine PA-Ausbildung ist keinesfalls traumatherapeutisch angelegt.
Es gab hier schon einen Fall, wo ein Analytiker auf eine Traumaambulanz explizit verwiesen hat!
Und wie ist das mit den 6 Patienten? Bedeutet das er macht dann mit Dir als "offizielle" Probepatientin weiter und deshalb brauchst Du die Finanzierung über OEG gar nicht? Was ein Quatsch, wenn Du OEG berechtigt bist, ersetzt doch eine weitere Experemtierpatientenphase das nicht.

Das war so bekloppt von den Therapeuten, dass so laufen zu lassen - ich denke, DAS ist mal meldefähig für die Psychotherapeutenkammer. (Die sonst eher milde interveniert, aber hier ist alles eindeutig - falsches Verfahren, zu späte Info über Nutzung als Probepatientin.)
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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pseudologia
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Beitrag Sa., 14.12.2013, 17:02

Liebe Verona,

Tja.. Da hast Du wohl Perlen vor die Säue geworfen. An Deiner Stelle hätte ich mich genau so gefühlt.

An Deiner Stelle würde mich an die Therapeutenkammer wenden, um Unterstützung zu kriegen, die in der Therapie erlebten Grenzüberschreitungen zu verarbeiten.

Übrigens: Supervisionen können sich auch negativ auswirken. Mir erscheint, dass Dein Therapeut auch viel aus Loyalität gegenüber seinem Supervisor getan hat. Wenn der sagt, was das Problem ist, darf man dem ja nicht widersprechen. Sonst unterstellt er einem vielleicht noch selbst, dass das etwas mit der eigenen Kindheit zu tun hat. Oder muss sogar befürchten, dass das in die Weiteribildung investierte Geld umsonst war, weil man als nicht "passend" eingeschätzt wurde.
Ehemals EinTheraput - Jetzt aber krankheitseinsichtig!

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