Ablehnung der Verlängerung

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Odile
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Ablehnung der Verlängerung

Beitrag Fr., 13.12.2013, 14:27

Hallo!

Ich schreibe Euch in großer Verzweiflung.
Heute habe ich bei meiner Therapiesitzung erfahren, daß die beantragte Verlängerung von 50 auf 80 Stunden vom Gutachter abgelehnt wurde.
Ich mache eine TfP und es gab bereits bei der Umwandlung von Kurz- in Langzeittherapie, also 25 auf 50, Schwierigkeiten. Der Gutachter, der ja der selbe bleibt, hat da zwar genehmigt, aber in seinem Schreiben eigentlich geschrieben, daß er nichts davon hielte und die Aussichten für bescheiden hält und es gebe keinen Fokus und keinen Therapieplan und sowas.
Diesmal hat mein Thera versucht auf diese Dinge einzugehen. Und er hat auch dargelegt, daß ich es geschafft habe einen großen Teil der Forderungen des Gutachters für weitere Verlängerung zu erfüllen.
Konkret heißt das, daß ich es geschafft habe, meinen vorher sagen wir schädlichen Gebrauch von Alkohol einzuschränken, einem klaren Medikamenteneinnahmeplan zu folgen und wenn SVV auch immer noch eine Rolle spielt versuche ich inzwischen, zumindest danach, mich auf die Gefühle zu konzentrieren, die damit zu tun haben und dieses Ganze mit meinem Thera zu besprechen.
Ein Fokus und ein Therapieplan sind in dem Bericht von meinem Thera, den er mir zu lesen gegeben hat, auch enthalten.
Der Gutachter schreibt, der Fokus wäre Quatsch und ich würde gedrängt werden Themen zu besprechen, die mir aufgezwungen werden. Es gäbe ein pathologisches Verhältnis von Gegenübertragung un Übertragung (wie auch immer er da drauf kommt????), welches man hätte bearbeiten sollen. Außerdem sei sowieso nicht mit einem wesentlichen Nutzen einer Behandlung zu rechnen. Sämtliche positiven Entwicklungen und Fortschritte erwähnt er mit keinem Wort. Als wären sie nichts wert. Als wäre ich nichts wert. Als wäre die erste Therapie, die irgendeine Veränderung gebracht hat, schlecht und schädlich.
Ich bin so verzweifelt und mir geht nur durch den Kopf, wie ich mich selbst sabotieren kann. Leider leite ich Wut auf andere immer auf mich selbst um. Sehe keine Perspektive mehr.
Ich weiß, jetzt geht der Vorgang zu einem Obergutachter und der kann das dann doch noch genehmigen, aber ich schaffe es nicht positiv zu denken. Will einfach alles hinschmeißen.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 14:45

Hallo Odile,

GENAU das war auch in meiner TFP das Problem und haargenau mit der selben Argumentation von Übertragung und Gegenübertragung.
Stunden haben wir dann kleckerlesweise genehmigt bekommen
und über weite Strecken habe ich auch selbst finanziert
bis dann nach zwei Jahren wieder 25 Stunden beantragt werden konnten.
Der Gutacher hat immer die Analyse gefordert.

Ob die meisten Guatchter Analytiker sind?


Ich wünsch dir viel Glück im Kampf gegen den Gutachter.

LG ADW
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sandrin
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 15:13

Das heißt im Klartext, dass du glaubst, Anträge haben manchmal mehr Aussicht auf Erfolg, wenn eine PA statt eine TfP beantragt wird?


chaosfee
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 15:15

Odile, vielleicht wäre eine AP aber wirklich auch sinnvoller für dich? Ich wollte auch am Anfang unbedingt eine TP machen, wollte nicht so tief gehen und die Probleme möglichst schnell vom Tisch kriegen.

Mir hat dann aber in einem meiner vielen Erstgespräche ein TPler gesagt, ich solle bitte eine Analyse machen, er könne mit mir nicht das erreichen, was für ein "gesundes" Leben notwendig wäre. Fand ich damals wirklich sehr ehrlich, da die meisten ja ihr eigenes Verfahren empfehlen und komme was wolle durchziehen.

Ich mache jetzt eine AP und bin froh um die vielen Stunden, die ich mehr habe als in der TP.

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Beebee
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 15:24

Oh je!
Was hat man denn für Möglichkeiten in so einem Falle? Finde es etwas seltsam, dass ein Gutachter aus der Ferne einfach alles, was der Therapeut schreibt, der die Patientin kennt, so zerschmettern kann.
Denn wenn eh alles, was ihr erreicht habt, "Quatsch" ist, dann frage ich mich, warum überhaupt die erste Verlängerung genehmigt wurde. Zumal ja jetzt auf seine "Forderungen" eingegangen wurde und dann ist es für ihn auch nicht richtig.
Was sagt dein Therapeut?
Also so schlimm, wie das jetzt ist aber möglichst einen ruhigen Kopf bewahren und zusammen mit dem Therapeuten überlegen, wie ihr vorgehen könnt.
Und lass dir nicht einreden, du seist nichts wert! Du und dein Therapeut, ihr seht die Fortschritte sehen, darauf kommt es an.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Beebee
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 15:27

Spannend auch die Tatsache, dass die wesentlich mehr Stunden Analyse gezahlt werden sollen, aber im Vergleich dazu läppische 30 Stunden TfP nicht...


leberblümchen
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 16:05

Ich finde das - grundsätzlich - nur konsequent. Denn: Unter Umständen können 30 Stunden 'falsche' Therapie gar nichts erreichen; das wären immerhin 2400,- für nichts. Während das Vierfache in einer anderen Therapieform womöglich genau das Richtige wäre - das dem Patienten später weitere Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte erspart.

Odile, das tut mir leid. Aber ob nun der Gutachter Recht hat, kann ja hier niemand wissen. Was, wenn er richtig liegt? Schlägt er denn wirklich eine Analyse vor?

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Odile
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Beitrag Fr., 13.12.2013, 17:55

Also, bei der ersten Verlängerung, welche er zähneknirschend genehmigt hat, da hat der Gutachter, selbst Analytiker, geschrieben, man hätte überlegen sollen, ob eine AP nicht das bessere Verfahren gewesen sei.
Mein Therapeut meinte da, daß jetzt, wo er die weiteren 25 Sitzungen genehmigt hat, wir davon ausgehen könnten, daß er das Thema "lieber Analyse" abgehakt hat, weil es sadistisch wäre erst eine therapeutische Beziehung soweit wachsen zu lassen und dann niederzuschmettern. Der Gutachter hatte angezweifelt, daß Erfolge zustande kommen werden und konkrete Dinge genannt, die zur Fortführung dieses Verfahrens erfüllt werden müßten.
Nun habe ich mühevoll die Anforderungen erfüllt und das Vertrauen zu meinem Therapeuten ist langsam immer mehr gewachsen, ich habe erstmals ihm Dinge erzählt, die sonst noch nie jemand von mir geschildert bekommen hat. Verfahren hin oder her ist das doch auch eine persönliche Sache. Auf seine ganz eigene Art hat mein Therapeut nunmal einen Zugang zu mir gefunden und ich zu ihm.
Mich wundert die Arroganz des Gutachters, der sich darum nicht schert. Der sich anmaßt zu wissen, wo bei mir das Problem liegt, oder genaugenommen, was es nicht sein kann. Und grade das, so merke ich inzwischen, ist so besonders schlimm für mich.
Also zum Verständnis: stellt Euch vor ihr habt sexuellen Missbrauch erlebt. Dann ist das doch ziemlich wahrscheinlich ein Kernthema einer Therapie. Und dann kommt jemand, der Euch nicht kennt und sagt: der Therapeut spinnt ja zu meinen, daß das von Bedeutung ist!

Man, was soll ich denn nur glauben?

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gosa
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Beitrag Do., 26.12.2013, 00:48

Hallo,

erstmal leider sind wohl die meisten Gutachter die T-PT und A-PT überprüfen Analytiker, wie weit dadurch bei A-PT ehr genehmigungen erfolgen sei dahingestellt.

So weit wie ich dich verstanden habe lehnt der Gutachter u.a. mit der Begründung ab das es keine wesendliche Beserungen geben kann. Dann stellt sich die Frage was er als allternative vorschlägt?

Generell ist es gesetzlich so das die möglichkeit auf einen Behandlungserfolg bestehen soll. Hier stellt sich die Frage was den wesentlicher Nutzen für den Gutachter heißt und warum dieser nach Gesetzeslage und PT-Richtlinien erziehlt werden sollte. Bei intresse kann ich mal die Gesetzeslage und die PT-Richtlinien raussuchen wann eine PT genehmigt werden soll.

Wobei eine wirtschaftliche Abwägung ob eine andere Behandlungsform einen größeren Erfolg verspricht schon vorgenommen wird, wie das jetzt genau geregelt ist kann ich grade nicht sagen.

Für den Obergutachter wäre sinnvohl die vom Gutachter erwähnten Ablehnungsgründe nochmal von der Therapeutin genauer zu schreiben, warum eben bei dir so nicht vorliegt o.ä. und evtl. auch noch ein Schreiben von deinem Arzt warum diese -T-PT so wichtig, soweit vorhanden auch das Traumatherapeutische erfahrung vorliegen. Das grade bei Traumatiesierten Menschen ein Vertrauensaufbau nur sehr langsam von statten geht und dieser hier allerdings sehr gut vorhanden ist, jenachdem wie es hinkommt. Vielleicht kann auch mitgeteilt werden, das auch eine persönliche Begutachtung ggf. erwünscht wäre.

Glaube deinem Therapeut dem du Vertraust und viel wichtiger glaube dir, wie du schon sagst der Gutachter kennt dich nicht er urteilt nur nach Aktenlage und leider, so meine Sicht, nicht unbedingt im Intresse des Patienten.

Drücke dir die Daumen

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Tabsi
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Beitrag Do., 26.12.2013, 12:10

Hallo,

ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Mein Stundenkontingent ist ebenfalls aufgebraucht. Der Fortführungsantrag ist nun seit gut zwei Wochen raus. Ich sitze jeden Tag auf heißen Kohlen und gehe jedesmal mit einem mulmigen Gefühl zum Briefkasten. Bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten. Aber ich habe so bedenken, dass der Antrag abgelehnt wird. Obwohl mein Therapeut sagt, dass die Sorge unbegründet sei... Ich selbst finde, dass ich noch gut einige Stunden gebrauchen könnte. Kann man denn dann Widerspruch einlegen, wenn eine Ablehung erfolgte, oder wie läuft das dann? Muss ich das dann so hinnehmen?

Hoffe, ihr könnt mir helfen.

Alles Liebe
Liebe Grüße

Tabsi

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.

Hermann Hesse

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Beitrag Do., 26.12.2013, 12:21

@Odile: Du könntest doch einen Vorbehalt gegen die PA geltend machen. Wenn Du dafür nicht offen bist, ist die TfP sicher die beste Variante für einen Analytiker.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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gosa
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 00:10

@ tabsi, sollte Abgelehnt werden kannst du einen Widerspruch einlegen, damit sollte es eigentlich an einen Obergutachter gehen, wobei hier weitere Begründungen warum Ablehnung vom Gutachter nicht hinkommt vom Vorteil ist. Das kannst du dann aber ganz in Ruhe machen, die Widerspruchsfrist beträgt einen Monat nach bekanntgabe der Ablehnung. Auch danach sind immer noch Rechtsschritte möglich, erstmal hoffe mal das die Verlängerung so genehmigt wird. Denke um die Feiertage dauert es nur etwas länger.

Wobei mit zu bedenken wäre wieviele Stunden du bereits in welchem Verfahren bekommen hast.

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Tabsi
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 05:41

@gosa

ich habe bereits ein 45-Std.-Kontingent genehmigt bekommen. Dieser ist nun aufgebraucht. Da wir viele Doppelstunden gemacht haben (wegen Expositionen).
Liebe Grüße

Tabsi

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.

Hermann Hesse


kaja
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 10:38

Zwei Wochen Wartezeit, vorallem wenn Weihnachten und Silvester ist, sind nichts.
Wenn dein Therapeut kein Frischling ist, kann er meist sehr gut einschätzen welche Anträge ohne Probleme durchgehen werden und welche nicht. Warte doch erstmal ab bevor du dich unnötig so kirre machst und nimm die Aussage deines Therapeuten ernst.
After all this time ? Always.

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sandrin
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 10:48

Bin in derselben Situation. Aber meiner redet auch, als ginge er selbstverständlich davon aus, dass es weitergeht. Hab aber auch ein mulmiges Gefühl.

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