Liebe Foris,
ich habe mal eine Frage an die user hier, die Erfahrung mit der Arbeit an Innenanteilen haben.
Bei mir ist kürzlich eine DDNOS diagnostiziert worden. Zunächst habe ich weder die Bedeutung dessen verstanden noch wollte ich "es" wahrhaben.
Im Laufe meiner Therapie, habe ich aber schon einige, recht selbstständige, überwiegend Kinderanteile entdeckt, sowie unterschiedliche Zustände. Die Kinderanteile haben sowohl Namen, als auch unterschiedliche Charaktere/Wünsche/Alter etc...
In meiner Therapie bin ich gerade dabei diese kennen- und vielleicht auch akzeptieren zu lernen.
Nun hatte ich vor einigen Wochen ein - gar nicht mal besonderes Erlebnis - in meiner Therapie, allerdings hat dabei meine Therapeutin einen meiner Anteile tief verletzt, so dass ich tränenüberströmt aus der Praxis geflüchtet bin. Nur zum Verständnis, sie hat nichts schlimmes gesagt, nur eben ein Thema eines Anteils heftig getriggert.
Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich nichts von diesem Anteil - und habe insofern meine Reaktion überhaupt nicht verstehen können. Das war alles ganz merkwürdig.
Im weiteren Therapieverlauf haben wir versucht diesen Konflikt aufzulösen und immer wieder darüber geredet. Leider haben wir das nicht so richtig geschafft, da ich immer das Gefühl hatte wir reden aneinander vorbei. Mein Empfinden war, sie versucht meinen Verstand anzusprechen, wo ich nur emotional erreichbar bin. Mittlerweile denke ich aber, sie hat versucht mit mir als Gesamtperson, oder wen auch immer, diesen Konflikt zu klären und nicht mit dem betroffenen Anteil.
Also meine Frage an euch ist, wie ist das mit den inneren Anteilen, muss man diese direkt ansprechen wenn sie verletzt wurden? Und wenn ja, wie macht man das? Ich habe bei mir den Eindruck, dass sich dieser Anteil nun nicht mehr "blicken" lässt.
Ich weiss, dass alles klingt sehr diffus. Ich bin selbst ziemlich irritiert darüber. Manchmal denke ich nach der Diagnose und der Arbeit an diesen Anteilen - jetzt bin ich wirklich krank/verrückt/durchgeknallt.
Ich hoffe es gibt jemanden, der etwas damit anfangen kann.
Liebe Grüße,
pp
Arbeit mit Innenanteilen
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Ja, ich kann damit was anfangen.
Einerseits von mir selbst. Anderseits kenne ich von früher aus der schamanische Praxis mit Seelenteilrückholungen. Im letzteren werden die Anteile PERSÖNLICH angesprochen, es wird gefragt, was braucht um sich wieder zu re-integrieren. Was es möchte. Dann braucht es noch die Bereitschaft der "Gesamtperson", ihm genau das zu erfüllen (wie auch immer das von statten geht) und es auch wieder in sich zu integrieren.
Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit herauszufinden, wie es im "psychotherapeutischen Rahmen" gehandhabt wird, deswegen bin ich sehr vorsichtig mit meiner Meinung. Ohne Gewähr. Mag sein, dass es darauf spezialisierte Therapeuten anders sehn. Ich für meinen Teil finde, es ist eines der wenigen Gebiete, wo "Magie&Esoterik" (hier: Schamanismus) und Psychotherapie gut zusammenarbeiten könn(t)en. Ein verantwortungsbewusster Schamane würde so ein Praktik ohnehin niemals ohne begleitende Therapie durchführen, und ein guter Therapeut ist im Idealfall offen für alternativen Weltbilder, sofern sie dem Patienten nützlich sind. So oder so, ich würde dringend davon abraten, ALLEINE dran zu arbeiten und rumzuexperimentieren. Welche Macht und Einfluss solche abgespalteten Innenanteile haben können, hast du ja schon deutlich zu spüren bekommen. Aber du kannst dich ja vielleicht mal vorsichtig rantasten, indem du dir für dich die Frage stellst, was es bräuchte um dieses Anteil wieder hervorzulocken, z.B. ein Versprechen der Thera, dass für ein sichere Atmosphäre sorgt oder eine Entschuldigung usw.
Einerseits von mir selbst. Anderseits kenne ich von früher aus der schamanische Praxis mit Seelenteilrückholungen. Im letzteren werden die Anteile PERSÖNLICH angesprochen, es wird gefragt, was braucht um sich wieder zu re-integrieren. Was es möchte. Dann braucht es noch die Bereitschaft der "Gesamtperson", ihm genau das zu erfüllen (wie auch immer das von statten geht) und es auch wieder in sich zu integrieren.
Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit herauszufinden, wie es im "psychotherapeutischen Rahmen" gehandhabt wird, deswegen bin ich sehr vorsichtig mit meiner Meinung. Ohne Gewähr. Mag sein, dass es darauf spezialisierte Therapeuten anders sehn. Ich für meinen Teil finde, es ist eines der wenigen Gebiete, wo "Magie&Esoterik" (hier: Schamanismus) und Psychotherapie gut zusammenarbeiten könn(t)en. Ein verantwortungsbewusster Schamane würde so ein Praktik ohnehin niemals ohne begleitende Therapie durchführen, und ein guter Therapeut ist im Idealfall offen für alternativen Weltbilder, sofern sie dem Patienten nützlich sind. So oder so, ich würde dringend davon abraten, ALLEINE dran zu arbeiten und rumzuexperimentieren. Welche Macht und Einfluss solche abgespalteten Innenanteile haben können, hast du ja schon deutlich zu spüren bekommen. Aber du kannst dich ja vielleicht mal vorsichtig rantasten, indem du dir für dich die Frage stellst, was es bräuchte um dieses Anteil wieder hervorzulocken, z.B. ein Versprechen der Thera, dass für ein sichere Atmosphäre sorgt oder eine Entschuldigung usw.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Danke (V) für Deine Antwort.
Ich glaube ich wünsche mir, dass sie mit diesem Anteil ein eigenes Arbeitsbündnis schließt, denn ich glaube, dass sie diesen Anteil verkennt und wir in der Therapie größere Erfolge erzielen könnten, wenn er mit einbezogen werden würde. Dieser Anteil ist etwas erwachsener als meine Kinderanteile, und könnte mir insofern helfen mehr Verantwortung und Kontrolle zu übernehmen.
Klingt für mich immer wieder verrückt, wenn ich so etwas sage oder noch schlimmer hier schreibe.
Dennoch werde ich genau das in meiner nächsten Stunde ansprechen.
Inwiefern hast Du denn persönlich auch schon mit Innenanteilen gearbeitet? Mit dem Schamanen? Ich habe gehört in der ego-state-Therapie wird mit Innenanteilen gearbeitet. Davon weiss ich bisher nur sehr wenig- naja eigentlich nichts - werde mich damit aber demnächst mal befassen.
Liebe Grüße,
pp
Das ist eine gute Anregung. Ich denke meine Thera sieht diesen Anteil jetzt ein wenig skeptisch an, da ich ja einfach ohne ihre vollständige Erklärung angehört zu haben geflüchtet bin. Das hatte sie in dem Augenblick ein bisschen geärgert, da sie sich missverstanden fühlte. Nun ich habe es in dem Moment nicht anders ausgehalten.(V) hat geschrieben: Aber du kannst dich ja vielleicht mal vorsichtig rantasten, indem du dir für dich die Frage stellst, was es bräuchte um dieses Anteil wieder hervorzulocken, z.B. ein Versprechen der Thera, dass für ein sichere Atmosphäre sorgt oder eine Entschuldigung usw.
Ich glaube ich wünsche mir, dass sie mit diesem Anteil ein eigenes Arbeitsbündnis schließt, denn ich glaube, dass sie diesen Anteil verkennt und wir in der Therapie größere Erfolge erzielen könnten, wenn er mit einbezogen werden würde. Dieser Anteil ist etwas erwachsener als meine Kinderanteile, und könnte mir insofern helfen mehr Verantwortung und Kontrolle zu übernehmen.
Klingt für mich immer wieder verrückt, wenn ich so etwas sage oder noch schlimmer hier schreibe.
Dennoch werde ich genau das in meiner nächsten Stunde ansprechen.
Inwiefern hast Du denn persönlich auch schon mit Innenanteilen gearbeitet? Mit dem Schamanen? Ich habe gehört in der ego-state-Therapie wird mit Innenanteilen gearbeitet. Davon weiss ich bisher nur sehr wenig- naja eigentlich nichts - werde mich damit aber demnächst mal befassen.
Liebe Grüße,
pp
Ist nicht wirklich der Rede wert, meine Erfahrung.
Meine dissoziative Störung war bisher offenbar noch zu gering um Eingang in meine bisherigen Therapien zu finden... irgendwie war anderes immer wichtiger. Zumal bei mir eben zum Teil auch Methode dahinter steckt: ich habe mich in sog. jungen Jahren sehr intensiv mit Magie&Okkultismus beschäftigt, und damit verschiedene Praktiken angewandt, um ... (öhm, wie sagt man das)... verschiedene Rollen/Persönlichkeiten anzunehmen, und sei es nur in Trance. Und auch in manchen Selbsthilfe (?)- Lehren wird man manchmal gezielt mit "innerem Kind" und "innerem Kritiker" usw. gearbeitet. Und wenn man halt so wie ich als Laie über Jahre hinweg damit rumspielt plus ein paar Lebenskrisen, ist es wohl nicht groß verwunderlich, dass mein ICH nicht mehr ganz so zusammenhält wie bei anderen. Ich mag auch die Vorteile dieser methodischen Spaltung immer noch recht gerne, also wenn es bewusst und mit Absicht aus meditativen Gründen o.ä. geschieht, aber das ICH ist nach all dem Raubbau an seiner Integrität halt eben nicht mehr so stabil, wie es sollte, und manchmal in Krisenzeiten kann das auch sehr unangenehm werden.
Summa summarum ist dies wohl etwas anderes als die unbewussten pathologischen Abspaltungen, die ein Kind nach traumatischen Erlebnissen erleiden muss.
Meine dissoziative Störung war bisher offenbar noch zu gering um Eingang in meine bisherigen Therapien zu finden... irgendwie war anderes immer wichtiger. Zumal bei mir eben zum Teil auch Methode dahinter steckt: ich habe mich in sog. jungen Jahren sehr intensiv mit Magie&Okkultismus beschäftigt, und damit verschiedene Praktiken angewandt, um ... (öhm, wie sagt man das)... verschiedene Rollen/Persönlichkeiten anzunehmen, und sei es nur in Trance. Und auch in manchen Selbsthilfe (?)- Lehren wird man manchmal gezielt mit "innerem Kind" und "innerem Kritiker" usw. gearbeitet. Und wenn man halt so wie ich als Laie über Jahre hinweg damit rumspielt plus ein paar Lebenskrisen, ist es wohl nicht groß verwunderlich, dass mein ICH nicht mehr ganz so zusammenhält wie bei anderen. Ich mag auch die Vorteile dieser methodischen Spaltung immer noch recht gerne, also wenn es bewusst und mit Absicht aus meditativen Gründen o.ä. geschieht, aber das ICH ist nach all dem Raubbau an seiner Integrität halt eben nicht mehr so stabil, wie es sollte, und manchmal in Krisenzeiten kann das auch sehr unangenehm werden.
Summa summarum ist dies wohl etwas anderes als die unbewussten pathologischen Abspaltungen, die ein Kind nach traumatischen Erlebnissen erleiden muss.
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