Wirke ich in der Therapie unsympathisch?

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Pantoffeltierchen
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Wirke ich in der Therapie unsympathisch?

Beitrag Mo., 18.11.2013, 19:32

Hallo zusammen!

Hm, ich bin jetzt seit 14 Stunden bei meinem neuen Thera und wir arbeiten wirklich gut zusammen, ich habe vor ihm 4 andere probiert und er war der, bei dem ich mit Abstand das beste Gefühl habe. Allerdings habe ich nun immer wieder das Gefühl, dass er mich nicht mag, dass er mich halt akzeptiert, weil es halt sein Job ist, aber eigentlich wenig von mir hält, ich ihn nerve, bzw. halt dass er mich einfach unsympathisch findet. Dass ich das Gefühl habe ich nerve ihn habe ich auch schon des öfteren besprochen, er sagt, dem sei nicht so, er meint, wir können das schon immer wieder mal ansprechen, aber wir sollten es nicht zum Hauptthema machen. Vor ihm hatte ich einen Thera mit dem ich einen sehr engen Kontakt hatte, wo auch (väterliche) Gefühle seitens des Therapeuten vorhanden waren, wir hatten tatsächlich persönliche Gespräche, nicht "geschäftlich-persönliche", wenn ihr versteht was ich meine, ich konnte ihn gut einschätzen und wusste, dass er mich mag. Von meinem neuen weiß ich das nicht und bezweifle es häufig. Nach dazu kam es bereits zwei mal zu Irrtümern bei den Terminen, sodass er nun schon zwei mal umsonst auf mich gewartet hat, beim ersten mal war es definitiv meine Schuld, beim zweiten Mal bin ich mir eigentlich keiner Schuld bewusst, da ließ sich nicht herausfinden, ob er oder ich den Termin falsch notiert hat. Das zweite mal war heute und nun wir er übermorgen extra wegen mir in die Praxis fahren und ich weiß, dass er einen weiten Arbeitsweg hat. :( Er hat beide male sehr ruhig und verständnisvoll reagiert, aber ich gehe davon aus (und hatte auch das Gefühl), dass er innerlich die Augen rollt und mich deshalb gering achtet. Außerdem geht's mir eigentlich recht gut, dafür, dass ich dennoch so gierig bin und Psychotherapie beanspruche, dass er dann extra wegen mir den weiten Weg fährt, obwohl ich mich eigentlich eh nur aufführe und vermutlich keine Therapie bräuchte macht es nicht einfacher. Ich werde es sicher auch übermorgen ansprechen, aber mal eine Außenperspektive: was meint ihr?

Vielen lieben Dank schon mal an alle, die sich das durchlesen und ihre Gedanken dazu machen!!
Pantoffeltierchen
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hope_81
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 19:39

Hey Pantoffeltierchen,
fasse das was ich jetzt schreibe bitte nicht negativ auf.
Das was nervt, ist das Du denkst Du nervst....

Ich denke Deine Unsicherheit ist nachvollziehbar und hat sicherlich tiefe Wurzeln,
wenn Dein Thera sagt, dass dem nicht so ist, muss Du ihm da vertrauen und glauben.
Das er den weiten Weg fährt, ist sehr nett, aber er muss es nicht. Ist also nicht Deine Verantwortung.

Er ist ein selbstständiger, erwachsener Mann und wird selbst entscheiden können was er tut und was nicht.

Versuche einmal die Perspektive zu wechseln. Stelle Dir vor er fragt das "die ganze Zeit", was würde das mit Dir machen?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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(V)
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:00

Vielleicht ist er einfach nur "DISTANZIERTER" als sein Vorgänger? Dass muss nicht unbedingt das Schlechteste sein.


Tränen-reich
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:08

Also, aufgrund der gerade mal vergangenen 14 Stunden ist man ja noch in einem Kennenlern-Prozess. Es gibt halt ein paar kleine Umwege für ein besseres Miteinander, das muss Wachsen... und das hat, so denke ich, nix damit zu tun, dass er dich nicht mag. Anfangs ist bei meinem Ex-Thera auch nicht immer alles rund gelaufen, habe oft an ihn gezweifelt, aber es war nur mein eigener Zweifel...
Daher glaube ich, und das war und ist auch noch immer bei meiner (neuen) Thera und mir der Fall, dass du für dich selbst unsicher bist und das jetzt eher umdrehst und auf deinen Thera beziehst.
Du nimmst das gerade wahr, was du gerade in dir trägst. Wünsche an einen anderen sind eigentlich auch die eigenen und so weiter....

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Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:11

Hallo,

wir könnten dir vielleicht mehr Auskunft geben, wenn du ein bißchen beschreibst, was sich getan hat:

- Was genau hat dein Therapeut gesagt oder getan, was in dir das Gefühl hervorruft, er könnte dich unsympathisch finden?
- Was konkret hast du gesagt oder getan was dir das Gefühl gibt, du könntest unsympathisch erscheinen?

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:53

Wow, danke für die vielen raschen Antworten!

Captcha: Hm, das kann ich nicht wirklich beantworten, bzw. kann ich es an nichts festmachen... Ist mehr ein allgemeines Gefühl - Stimmlage, Blicke, lag irgendwie einfach im Raum. Ich weiß natürlich, dass ich da auch viel hineinlegen kann, ich weiß auch, dass ich oft befürchte zu nerven, aber was, wenn es doch wahr ist.
hopeless81 hat geschrieben:Das was nervt, ist das Du denkst Du nervst....
Exakt das hat mal eine Freundin zu mir gesagt, als ich ähnliche Befürchtungen hatte...
hopeless81 hat geschrieben:Versuche einmal die Perspektive zu wechseln. Stelle Dir vor er fragt das "die ganze Zeit", was würde das mit Dir machen?
Ja, da hast du Recht, das würde mich nerven. Aber andererseits ist halt auch diese Angst da, dass ich ihn nerve und er es mir nicht zeigt. :(

Tränenreich, (V): Ja, sicher, vielleicht habt ihr Recht, vermutlich sogar, aber es bleibt eben immer die Befürchtung: "Was, wenn ich mit meinem Bauchgefühl doch recht habe?" Ich will nicht nerven, will nicht nur geduldet sein, will nicht unsympathisch sein.

DANKE!!!! nochmal euch allen!
Pantoffeltierchen
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candle.
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:02

Pantoffeltierchen hat geschrieben: Aber andererseits ist halt auch diese Angst da, dass ich ihn nerve und er es mir nicht zeigt. :(
Und wenn er es dir zeigen würde, was dann? Ich befürchte das ist ein kleiner Teufelskreis.

candle
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Pantoffeltierchen
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:11

Candle: Ja, natürlich, das würde ich auch nicht aushalten. Aber dann würde ich wechseln. Ich möchte bei niemand in Therapie sein, der mich nicht mag, oder den ich nerve. Wobei ich mir bewusst bin, dass die Angst beim nächsten wieder auftauchen würde... Weiß halt selbst nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll...
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hope_81
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:14

Woher kommt Dir diese Angst denn bekannt vor? Das scheint ja eine Angst zu sein, die nicht nur in der Therapie auftaucht.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
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candle.
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:17

Pantoffeltierchen hat geschrieben:Candle: Ja, natürlich, das würde ich auch nicht aushalten. Aber dann würde ich wechseln.
Das war mir leider klar. Damit hat aber kein Therapeut und sonst kein Mensch eine echte Chance bei dir.

Nimm es als negatives Muster in dir an und sprich es an um es zu bearbeiten.

candle
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Pantoffeltierchen
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:32

hopeless: Ja, ich kenne die Angst, aber normalerweise nicht so stark, kommt aus der Schulzeit, wo ich recht stark gemobbt wurde, dann gab es ein paar Mädels, die sich aus Mitleid meiner angenommen haben, die ich genervt habe, die das aber hingenommen haben, weil sie gute Menschen waren und sie haben es mir nicht gesagt, aber es war i-wie klar. Und ich brauchte sie so stark, dass ich mich trotz dieses Bewusstseins an sie geheftet habe... Aber nur weil es bei mir eben diesen Hintergrund gibt, heißt das halt noch lange nicht, ob er mich nicht wirklich unsympathisch findet, immerhin sind jetzt von 15 Termine bereits zwei unbeabsichtigt ins Wasser gefallen...

candle: Was siehst du denn als Alternative? Klingt jetzt vielleicht blöd in deinen Ohren, aber ich meine die Frage ernst - akzeptieren, dass ich ihn eben nerve? Mich für den Thera ändern, um ihm zu gefallen? Wie würdest du das lösen?

Danke!! für eure Antworten, ich werde mich jetzt ins Bett legen, habe ziemlich Kopfweh und morgen 24h-Dienst. Gute Nacht! Bild
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candle.
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:44

Pantoffeltierchen hat geschrieben: candle: Was siehst du denn als Alternative? Klingt jetzt vielleicht blöd in deinen Ohren, aber ich meine die Frage ernst - akzeptieren, dass ich ihn eben nerve? Mich für den Thera ändern, um ihm zu gefallen? Wie würdest du das lösen?
Ich schrieb ja schon, dass ich es für ratsam halte es mit dem Therapeuten zu besprechen. Es ist ja ein Glaubenssatz, ein Introjekt, dem du da aufsitzt. Der hat sich irgendwann entwickelt und nun legst du ihn auf jeden Menschen um, der dir näherkommt. Also das ansprechen und vielleicht mal die Ursache ausmachen. Wann hattest du das erste mal das Gefühl, dass du nervst? Wen glaubst du genervt zu haben? Was war das für eine Situation? Wie hast du dich damals gefühlt? Ja und dann muß der Therapeut dir halt Wege anbieten wie du da rauskommst. Das kann ich dir leider nicht sagen. Manchmal löst sich sowas schnell auf, manchmal bedarf es mehrere Anläufe sich dem zu stellen.

Letztlich soll daraus eine gesunde Balance entstehen den Menschen zu glauben und zu vertrauen, dass sie dich mögen wie du bist. Vergraulen kann man Menschen ja sehr gut, wenn man solch eine Frage ständig wiederholt. Und wenn du es nicht fragst, wirst du dich vermutlich selber damit quälen und weglaufen. Das sind ja beides keine Optionen, es gibt einen Mittelweg. Im Kern wird es ein mangelndes Selbstbewußtsein sein.

Und nein, du mußt dich nicht SO verändern, dass du tust was andere wollen. Der Clou ist ja, dass man oft gar nicht weiß was der andere will, so ist dies dann auch nur eine Projektion an der man sich totläuft.

Gute Nacht dann!
candle
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Tränen-reich
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 21:45

Pantoffeltierchen hat geschrieben:Ich will nicht nerven, will nicht nur geduldet sein, will nicht unsympathisch sein.
Pantoffeltierchen hat geschrieben:Wobei ich mir bewusst bin, dass die Angst beim nächsten wieder auftauchen würde... Weiß halt selbst nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll...
Tjoa, das ist dann wohl dein Thema oder eher deinE ThemEN in der Thera...scheint dich sehr zu beschäftigen. Dann wage dich da mal ran....

Und dein Titel im Übrigen, WIRKE ich in der Therapie unsympathisch?
Pantoffeltierchen, du sollst nicht WIRKEN, du sollst da SEIN, das klingt so, als würdest du dich - wie es auch geht - gut darstellen wollen, darauf immer achten wie du auf andere wirkst, um nicht .....(den Rest könntest nur du jetzt ergänzen) und wenn deine Wahrnehmung erstmal sagt "hm, der mag mich glaub ich nicht", egal, schiebs beiseite (weiß, ist immer leichter gesagt als getan), aber schau dich an. Ein Thera nimmt auch negative Anteile an, wenn es denn so ist....

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Schlüsselblume
sporadischer Gast
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Beitrag Mo., 25.11.2013, 08:33

Pantoffeltierchen hat geschrieben: Aber andererseits ist halt auch diese Angst da, dass ich ihn nerve und er es mir nicht zeigt. :(
So ähnliches habe ich auch schon durch. Ich bin jmd. der alles genau beobachtet und jede Regung deutet. Andererseits aber auch wenig spreche, also genau die Dinge, auf die es ankäme nicht sagt.

Mein Thera ist der Auffassung, wenn ich ihn nerve (oder langweile), ist das SEIN Problem und nicht meines. Er müsste damit umgehen können. Und er legt mir nahe, bei mir zu bleiben - also nicht zu mutmaßen, was ich mit ihm machen könnte, sondern was das mit mir macht. In meinem Fall ist es manchmal auch Ablenkung von mir selbst. In dem ich mich beschäftige, was mit dem anderen ist (was ich mit ihm mache), gehe ich weg von mir.
Pantoffeltierchen hat geschrieben:Ich will nicht nerven, will nicht nur geduldet sein, will nicht unsympathisch sein.
Warum ist dir so wichtig, was er von dir denkt? Hast du im Real life den Eindruck, du bist nur geduldet?
Pantoffeltierchen hat geschrieben:Wobei ich mir bewusst bin, dass die Angst beim nächsten wieder auftauchen würde... Weiß halt selbst nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll...
Das ist anzunehmen. Versuche das in die Therapie einzubringen. Genau so zu formulieren, wie du es hier getan hast. Das wäre ein wichtiger Schritt für dich. Und wie andere schon schrieben, eines deiner Themen.

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hopelife
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Beitrag Mo., 25.11.2013, 10:40

Deine Angst hat bestimmt etwas mit dir zu tun, dennoch ist die Haltung des Therapeuten auch wichtig. Es kann ja wirklich sein, dass er dir das Gefühl einfach gibt?
Das fände ich auch ungünstig und viele Therapeuten begegnen einem nicht immer voller Energie und Interesse.
Ich würde das Gefühl auch unangenehm finden.
Das ist der Vorteil einer Pa, die sieht man dann einfach nicht, ob der Thera gelangweilt schaut.

Schlüsselblume, klar ist das nicht ihr Problem, aber angenehm ist auch nicht, also ich würde nicht weiterreden, wenn
ich das Gefühl habe jemand langweilt sich oder hört mir nicht zu, bzw würde es mich blockieren.
Schliesslich wird der Thera auch bezahlt und kann sich doch für die 50 Minuten so verhalten, dass ich eben nicht das Gefühl habe ihn zu langweilen.
Und Aussagen wie: Es ist dann mein Problem und nicht ihres, das stimmt schon, aber eigentlich wäre es doch sinnvoller zu sagen, sie nerven mich nicht. Wodurch entsteht bei ihnen der Eindruck Sie könnten mich nerven?
Zumindestens würde mich meine Therapeutin das fragen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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