Familie und ich

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Blackstill
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Familie und ich

Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:16

Hallo Leute,

bin neu hier und suche irgendwie Rat! Und zwar wurden mir gestern irgendwie die Augen geöffnet und ich muss für das Thema ein wenig weiter ausholen!

Angefangen hat alles in meiner Kindheit, durch meine Mutter (muss dazu sagen, dass ich ihr 3 Kind bin und ich 2 ältere Brüder habe, die in vielerlei Hinsicht bevorzugt wurden)! Und zwar hatte ich in meiner Kindheit zum Beispiel auch 2 gute Freundschaften hatten, hab dabei viel bei meinen Freundinnen herum gehangen oder sie bei mir! Irgendwann kam dann von meiner Mutter, dass ich meine Freundinnen nun nicht mehr sehen darf! Einen Grund dafür hatte sie nie genannt und als ich sie mit 25 Jahren einmal gefragt habe, warum ich sie damals nicht mehr sehen durfte, meinte sie dass sie damals und nun immer noch keinen Grund weiß, warum - wieso - weshalb!
(Muss dazu noch sagen, dass die Freundinnen nie eine krumme Sache etc. pp gedreht haben, dass einzige was war, dass sie jeweils eine Klasse unter mir waren!)
Genau so, haben meine Brüder damals Taschengeld bekommen (angefangen hat es bei ihnen mit 7 Jahren und insgesamt 50 DM im Monat! Ich musste mir immer etwas aufheben, von den Geld, was ich von meinen Großeltern zum Geburtstag, Weihnachten oder Ostern bekommen habe, damit ich mir mal was kaufen konnte! Taschengeld hab ich dann irgendwann mal mit 15 Jahren bekommen und das waren 15 €, also umgerechnet grade mal 30 DM! Und davon sich mal was leisten, war auch nicht mehr einfach!
Hinzu kommt, dass ich immer etwas für meine Mutter machen musste, um Anerkennung etc. zu bekommen, ihre Liebe hab ich nur bekommen, durch Erpressung (sprich wenn du das oder das machst, dann mag ich dich, ansonsten nicht)!
Mit 15 Jahren hab ich zum Beispiel (muss dazu sagen, dass es damals nicht gut war!!!) meiner Mutter einmal Geld aus dem Geldbeutel geklaut (es war ein Fehler und das sehe ich ein!) - jedenfalls hatte Sie es heraus bekommen und auch darüber geschimpft, etc. - und ich (!?! wollte !?!) mich damals bei ihr entschuldigen, hab ich auch und ihr 2 Bilder geschenkt, die ich gekauft habe, durch Geld was ich von meinen Großeltern hatte! Jedenfalls als ich mich bei ihr entschuldigt habe, wollte sie die Bilder nicht aufhängen und meinte, sie hängt sie erst auf, wenn ich mich so verhalte, wie sie es möchte!!! - Hab ich insgeheim auch gemacht und sie nach 3 Monaten mal gefragt, ob sie diese nun aufhängt, in meiner Mutter ihren Augen, hab ich aber immer noch nicht das so gemacht, wie sie es wollte und die Bilder hat sie insgesamt 5 Jahre später dann mal aufgehängt!

In meinen letzten Beziehungen war es dann bis jetzt nicht anders, viele meiner Exfreunden waren genau so, wie meine Mutter! Liebe hab ich bekommen, indem ich von ihnen erpresst wurde, sprich nach den Motto wenn ich das und das mache, dann mag ich dich!

Und aus meiner letzten Beziehung ist meine Tochter entstanden, die bei den Großeltern lebt (von meinen Ex), muss dazu sagen, dass meinen Ex die Augen, durch seine Eltern geöffnet wurden, er sich jetzt mehr um unsere gemeinsame Tochter kümmert und ihr keine Liebe aufzwingt! Genauso hab ich sowohl zu den Großeltern, als auch zu meinen Ex ein gutes Verhältnis und ich mehrmals die Woche mit meiner Tochter skype, sowie fast jeden Monat sie besuchen gehe! (Meine Tochter lebt in der Pfalz - ich in Österreich - Neustift!)

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Blackstill
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:19

Jedenfalls als ich noch in der Beziehung mit meinen Ex war, wollte ich unbewusst meiner Tochter auch meine Liebe aufzwingen! Bloß wurde mir das erstmals dieses Wochenende bewusst, als ich mit meinen jetzigen Freund (sind jetzt über 1 Jahr zusammen und unsere Beziehung läuft auch anders ab, als meine letzten, ich erfahre jetzt erstmals was Liebe wirklich bedeutet! Muss dazu sagen, dass mein Freund Liebe durch seine Adoptiveltern kennen gelernt hat, von seinen eigenen Eltern nie und sie waren mit ihn auch überfordert zur damaligen Zeit!) meine Tochter mal wieder besucht!

Tja, ich habe ihr das Wochenende dieses mal nicht meine Liebe aufgezwungen, im Gegenteil ich habe meine Tochter so gelassen, wie sie ist - waren zum Beispiel am Samstag zu einer Spielemesse (wo man Brettspiele ausprobieren konnte), wenn meine Tochter sich ein neues Spiel heraus gesucht hat, hat sie zum Beispiel mal meinen Freund mit hingenommen, so dass ich am Tisch sitzen geblieben bin, wenn sie mich mit nehmen wollte, bin ich mitgegangen!

- Tja, dass Ende vom Wochenende war im Enddefekt so, dass ich erkennen musste, dass ich mit ihr trotzdem eine besondere Beziehung hab und die Beziehung zu meiner Tochter mehr den je verstärkt hat, auch wenn ich ihr meine Liebe nicht aufzwinge!

Aber das Wochenende hat mir mitunter die Augen geöffnet! Und gestern auf der Heimfahrt, hat mein Freund eine Aussage heraus gelassen, wo ich eigentlich auch weiß, dass sie die Wahrheit enthält! Und zwar hat er gesagt "Eigentlich hast du <<< nie >>> eine Mutter gehabt!"
Es ist im Enddefekt wirklich so: Liebe die ich von meiner Mutter nie bekommen hab, erfahre ich jetzt durch meine Tochter und meinen Freund!

Tja, wie soll ich meiner Mutter nun klar machen, dass sie mir wesentlich weniger gut tut, als irgendjemand anders! Bzw. muss ich der Wahrheit mittlerweile in die Augen blicken und erkennen "dass meiner Mutter mir nicht gut tut!" Und was zu den ganzen noch hinzu kommt, dass mein Selbstbewusstsein eigentlich komplett kaputt war und ich selbst dieses nun wieder aufbauen muss!
Wie kann man so etwas schaffen?

Gruß Blackstill

PS: Ich hoffe ihr blickt durch meinen "Lebens/Leidensweg" durch !?!

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 18:16

hallo Blackstill

mir fällt es nicht schwer, Deinen leidensweg nachzuvollziehen, mir fällt dabei jedoch auf, dass Du nichts über Deinen vater schreibst...woran mag das liegen?
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Madja
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 18:19

Hallo Blackstiil,
du muss deiner Mutter gar nicht klar machen. Sie hat das so viele Jahre nicht verstanden und wird das weiterhin nicht tun.
Konzentriere dich stattdessen auf deine Tochter! (Wie alt ist die Kleine?) Erspare ihr den Leid, den du in deiner Kindheit erleiden musstest. Sie wird so oder so Probleme haben, weil die nicht bei ihrer Mama lebt also tue dein bestens um die anders zu schützen.
Liebe Grüße,
M.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw

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Blackstill
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 19:05

@Blaubaum

warum ich nichts über meinen Vater schreibe, nun er lebt zwar noch mit meiner Mutter zusammen, aber was meinen Freund nun einmal von Anfang an aufgefallen ist, dass er mit seinen Leben in der Hinsicht schon abgeschlossen hat! Er lässt meine Mom zum einen so wie sie ist und nimmt lieber alles hin! Bzw. versteckt sich jeden Tag in seiner Arbeit bzw. in seiner Werkstatt, um seine Ruhe zu haben und um nicht all so viel mit meiner Mom zu tun zu haben! Er findet halt, dass er mit seinen über 60 Jahren eh nichts mehr an der Situation ändern kann! Und davor war er mit ihr zusammen geblieben, wegen mir und meinen jüngeren Bruder (ist mit sein Kind), dass andere ist mein Halbbruder ... und nun hat er sich damit abgefunden!

@Medja

Meine kleine ist 6 Jahre alt, aber sie leidet unter der Situation nicht, durch die jungen Großeltern (die Oma ist Anfang 50 und der Opa Mitte 50) bekommt sie von der Seite recht viel Liebe und wächst schon dadurch komplett anders auf, als ich! Auch weil Sie Probleme mit der Sprache hatte, fand ich es besser sie dort leben zu lassen, weil zum einen hat sie die Sprachtherapie da, zum andern ihre Freunde, die sie schon wesentlich besser verstehen und wodurch sie grade noch viel mit der Sprach lernt! (Sie gehen teilweise zu meiner Tochter und ein Wort was sie nicht ordentlich aussprechen kann, üben sie dann mit ihr)
Und hier in Österreich, müsste sie sich extra noch mit der einheimischen Sprache aussetzen, was selbst für mich noch nach 1 Jahr teilweise schwierig ist!

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:05

danke, Blackstill...Dein vater war also quasi nicht besonders präsent, blieb im hintergrund, hatte möglicherweise wenig zu sagen in der familie, während Deine mom die hosen anhatte...kann man das so sagen?

Du wolltest wissen, was Du für Dein selbstwertgefühl tun kannst...ein starker, ausgleichender, präsenter vater ist für die entwicklung des selbstwertes für mädchen wie auch für jungen sehr wichtig...

...ich glaube, Du bist schon auf dem richtigen weg, jedenfalls kommt mir das, was Du geschrieben hast, so vor...wie wäre es, wenn Du auf Deinen vater zugingest, um auch jetzt noch, wo Du längst erwachsen bist, etwas von ihm zu bekommen, was früher für Dich nicht genug da war? gibt Euer verhältnis das her?

würde Deine mutter sich Euch in den weg stellen, wenn Du nur mit ihm und ohne sie etwas unternimmst?

...hier noch ein vorschlag von mir, der Dir vielleicht merkwürdig vorkommt, den ich aber durchaus ernst meine: beine stärken...laufen, wandern, fitnesstraining mit betonung der beine, vielleicht tae bo...
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(V)
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:14

Ich versuche es gerade nachzuvollziehen, bitte verzeih mir die Nachfrage:

Du glaubst, du erdrückst deine 6Jährige Tochter mit Liebe, bist aber von ihr weggezogen?

Du begründest zwar gut, wieso es besser ist, dass sie dort wohnt, aber warum wohnst DU denn woanders? Und wie kann man sein Kind die Liebe aufzwingen ("erdrücken"), wenn man sie nur einmal den Monat sieht?
Ich glaube dir auch, dass du quasi "im Prinzip" keine Mutter gehabt hast, wie dein Freund so schön angemerkt hat. Genau deswegen stehst du vor der Herausforderung dich mehr und aktiver mit deiner eigenen Mutterrolle auseinander zu setzen, weil du es eben nicht wie "normale" Frauen mit der Muttermilch gelernt hast. Aber wir willst du denn auf die Entfernung in deine Mutter-Rolle reinwachsen?

Ich denke mal ein paar Jahre weiter. Wenn deine Tochter eine reflektierte, junge Erwachsene geworden ist. Wie würde sie dann darüber denken? Was wird MEHR Wirkung bei ihr hinterlassen? Dass die Mutter sie weggegeben hat oder einmal im Monat versucht hat, es mit einer Über-Liebe zu kompensieren? Zumal Kinder das mit Skype und Co ganz anders wahrnehmen als wir Erwachsenen. Faktisch bist du nicht da. Bist du nicht die Bezugsperson Nr. 1.

Irgendwas passt da mE nicht zusammen.

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Blackstill
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 20:47

@V mit Liebe meine Tochter zu erdrücken, dass war einmal! Und im nachhinein tut sowohl mir, als auch meine Tochter die Entfernung nun gut, wir sind dabei mehr denn je zusammen gewachsen. .... Also sprich, damals hätte ich sie mit meiner Liebe erdrückt (vor 1 Jahr) und genau dass mach ich nun nicht mehr!

Und ich kann euch auch verstehen, wenn ihr euch sagt, sie hat ja ihr Kind eigentlich weg gegeben! Allerdings sind Kinder nicht eigentlich auch nur Menschen, die lernen müssen? Muss dazu sagen, dass meine Tochter mir die Entfernung nicht böse nimmt, sondern genau im Gegenteil, sie freut sich jedesmal wenn wir sie besuchen kommen und ist glaub ich teilweise schon Erwachsener, als andere Kinderin ihren Alter! ... Sie nimmt soviel ich weiß, mich als ihre Mutter im Kindergarten in Schutz und sagt dabei sehr selbstbewusst "meine Mom lebt in Österreich und ich freue mich, wenn sie mich besuchen kommt!"

Und warum ich woanders wohne? Zum einen hat es damit zu tun, dass ich hier Arbeit gefunden habe, zum anderen hat mich die Liebe hierher gezogen, hab seit 1 Jahr ne neue Beziehung, zu einen Mann der mir gut tut! Er hat zum einen so viel selbstbewusstsein wie zwei und genau die Beziehung hat die Fehler in meiner Vergangenheit aufgezeigt und zum anderen entwickle ich mich nun in eine andere Richtung, als meine Mutter!

@ Blaubaum zum einen steht meine Mutter durchaus im Weg zu meinen Vater, zum anderen verschliesst sich mein Vater gegenüber der Vergangenheit und möchte sein restliches Leben in Ruhe verbringen! ... Und zum anderen leb ich auch ein ganzes Stück von meinen Eltern (Thüringen) entfernt!

Ich mach mir sogar im Moment Gedanken wieso, meine Mutter so geworden ist!

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Blaubaum
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:42

Blackstill hat geschrieben:@ Blaubaum zum einen steht meine Mutter durchaus im Weg zu meinen Vater
dann schubs sie doch aus dem weg...
zum anderen verschliesst sich mein Vater gegenüber der Vergangenheit und möchte sein restliches Leben in Ruhe verbringen!
wenn Du mich fragst: Dein vater hat nicht das recht, vor Dir seine ruhe zu haben...ganz einfach...
Und zum anderen leb ich auch ein ganzes Stück von meinen Eltern (Thüringen) entfernt!
na, dann weiss ich auch nicht weiter
Ich mach mir sogar im Moment Gedanken wieso, meine Mutter so geworden ist!
frag doch mal Deinen vater, solange er noch lebt, wie sie so werden konnte...
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Sinarellas
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:50

Da stimm ich Blaubaum zu, frag deinen Vater über deine Mutter was du wissen willst.
Das hat mir damals die Augen geöffnet, denn er erlebte sie ja nochmal ganz anders als ich sie.
Außerdem wars super spannend mit ihm über sie zu reden und sich auszutauschen, das hat unter anderem unser Verhältnis gebessert.


[edit: Namen großgeschrieben hrhr]
..:..

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