Kommunikation zwischen den Geschlechtern

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Solage
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Kommunikation zwischen den Geschlechtern

Beitrag So., 10.11.2013, 23:15

Hallo liebe Forum-User!

Ich wollte mich mit Euch über die unterschiedlichen Kommunikationsstile zwischen Frauen und Männern austauschen. Habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen und Männer oft aneinander vorbeireden.
Ich reagiere im Gespräch meist intuitiv und empfinde Männer eher lösungsorientiert.

Habt Ihr Lust darüber zu schreiben, welche Erfahrungen Ihr bisher gemacht habt.

Liebe Grüße
Solage

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pandas
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Beitrag So., 10.11.2013, 23:26

Nun, ich erfahre auch, dass Frau an Frau aneinander vorbeiredet, ebenso wie dass Frau und Mann konstruktiv miteinander reden. Da spielt doch so vieles mehr hinein als Geschlecht.

Wobei ich Männer auch nicht als allgemein lösungsorientiert bezeichen würde, sondern eher als die Oberhand behalten wollend, d.h. eben auch vorbeiredend, weil gar nicht sich empathisch mit den Inhalten des Anderen auseinandersetzend. Wenn es denn zu einem typisierenden Kommunikationsverhalten kommen würde.

Wenn es da Unterschiede gebe, wäre da doch auch eher eine rollenmusterhafte unterschiedliche Erziehung als Ursache zu vermuten als die Biologie?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Solage
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Beitrag So., 10.11.2013, 23:33

Ich kopiere mal einen Link zu diesem Thema

http://www.oegpe.com/wp/?page_id=125

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saatkorn
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Beitrag So., 10.11.2013, 23:34

Nah, das hat sicher nicht damit zu tun, dass die Damen den Herren normalerweise antesten, und der Herr ja eh nur das eine Einzige will. Vermutlich hat das mit Geschlechtermoral zu tun, oder wie soll ich das sonst umschreiben, aber ich glaube, das ist nicht geschlechterspezifisch.

Es gibt einfach Charaktäre, die sind so erzogen worden, dass sie das Gegenüber kitzeln, das sind (?) IMO statistisch gesehen desöfteren Frauen, die humanistisch erzogen worden sind, und dann gibt es Männer, die sich verhalten wie Pseudoroboter, weil den Männern vornehmlich die technisch-wissenschaftliche Karriere vorbehalten worden ist.

Die ideale Zwischenstufe sind JuristInnen und BWLerInnen, die wissen, dass sie die ganze Welt verstanden haben. Als Paar sind sie unschlagbar, weil ihnen alle anderen unterlegen sind.

Im Spiel des täglichen Lebens treffen sich idealerweise genau die Komplementäre Mann und Frau, um die Wiedrigkeiten des Lebens dauerhaft zu umschiffen. Wobei es natürlich Abstufungen gibt.

Da wächst man IMO hinein, in die Rolle.

P.S. Ich will dich aber nicht anbaggern, ist nur wirklich meine persönliche Meinung.

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Solage
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Beitrag So., 10.11.2013, 23:53

@Saatkorn

Kann sein, dass ich Dich jetzt nicht verstehe.

Erklär mir doch noch mal das mit dem Antesten.

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saatkorn
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Beitrag Mo., 11.11.2013, 18:14

Ich meine damit, dass Frauen im Allgemeinen weit subtiler sein können als Männer. Ich glaube auch, dass viele Frauen auch diplomatischer sein können bzw sind.

Bei Männern (auch untereinander) ist das so, dass sie sich zwar auch antesten, aber da merkt man gleich, worum es geht (um's Ego, usw).

Ich denke, die weibliche Kommunikation ist einfach anders. Ist schon oft vorgekommen, dass ich mich wahrscheinlich wie ein Depp verhalten habe im Gespräch mit einer Frau, aber ich hatte nie das ungute Gefühl, dass dem so war. Im Gegenteil, ist meistens immer alles leiwand.

Ein Mann zeigt einem dann schon, dass man der Depp ist und gerade Unsinn redet.

Das ist im Großen und Ganzen der Unterschied, und das meine ich auch mit antesten. Ist wahrscheinlich evolutionär bedingt.


montagne
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Beitrag Di., 12.11.2013, 14:19

Ich glaube man kann schon eine Tendenz zwischen einem eher rational-lösungsorientierten Kommunikationsstil und einem emotional-intuitiven Kommunikationsstil ausmachen. Allerdings glaube ich da auch eher dan die Doing-Gender-Hypothese. Also die entsprechende Zuordnung ist sozialisiert. Und diese Sozialisation ist längst nicht so schwarz/weiß.

Ich persönlich habe wohl einen eher lösungsorientierten Kommunikationsstil, was mir mal (von einer Vorgesetzten) vorgehalten wurde. Sie nannte es männlich und paternalisierend. Ich habe schon drüber nachgedacht und gemerkt, sie hat Recht. Nur sehe ich kein Problem darin, dass ich so kommuniziere, sondern dass eine Metakommunikation darüber gefehlt hat, was sie in Gesprächen erreichen wollte, was ihr Ziel war. Jeder, auch ich, ging automatisch von seinem Kommunikationsstil aus.

Ich versuche inszwischen sensibler hinzuhören, halte mich dazu an, wirklich erstmal zuzuhören, was der andere von mir will, nicht nur thematisch, sondern auch auf der Beziehungsebene. Will der andere Lösungsideen oder emotionalen Beistand. Nicht immer fällt mir das leicht, erstmal abzuwarten und nicht gleich mit einer Lösungsidee in die Bresche zu springen.

Ich versuche das auch direkt anzusprechen. Sei es, dass ich frage, was der andere Will, sei es, dass ich sage, wa sich will, wnen ich den Eindruck habe, es läuft in eine andere Richtung. Find ich aber auch nicht so enfach. denke aber dennoch als Quintessenz, dass sich ein andeinander vorbeireden, warum auch imemr, durch Metakommunikation, die nun nicht weitschweifig-therapeutisch sein muss, mildern lässt.

Nur an geschlechtern würde ich das so nicht festmachen. Die meisten Frauen, die ich kenne, sowohl in meiner Generation als auch ältere kommunizieren auch eher lösungsorientiert. Was natürlich nicht repräsentativ ist. Man umgibt sich ja auch mit Menschen, die zu einem passen, aber Einzelfälle sind es nun auch wieder nicht.
amor fati

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(V)
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Beitrag Di., 12.11.2013, 15:30

Hmm. Mein (Ex-)Freund und ich haben uns trotz großer Gefühle getrennt, weil wir... salopp zusammengefasst... nicht miteinander reden konnten. Alles war schön, doch sobald einer von uns den Mund aufmachte, sprachen wir nur noch aneinander vorbei und stritten uns, und dann war es irgendwann auch wirklich vorbei. Und am Ende war es mehr ein chronisches MISS-verstehen als alles andere, was uns trennte. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir beide die absolut klischeehaften geschlechterspezifischen Kommunikationsstile verwendende, oder sollte ich eher sagen: geschlechtsspezifischen Kommunikations-DEFIZITE? Zu meiner großen Schande, da bildet man sich ein, reflektiert und wortgewandt zu sein und tappt in die ältesten und dämlichsten Kommunikationsfallen. Und das, obwohl das gesprochene Wort nur 7% der Kommunikation ausmacht auf der Inhaltsebene ("Welche Fakten wurden ausgetauscht) und wenn man das WIE (Tonfall etc.pp) noch miteinbezieht, höchstens 30%. 70% der Kommunikation ist non-verbal. Und trotzdem gehen an solchen "geschlechterspezifischen Kommunikations-Klischees" Beziehungen kaputt, und ich habe wegen so einem Mist einen heftigen depressiven Rückfall. Danke aber auch. Da liegt mir doch sogleich ein eingeschnapptes: "Am besten sag ich gar nichts mehr!" auf den Lippen, und dass ich von nun an alles nur noch in mein (virtuelles) Tagebuch schreibe, das versteht mich wenigstens.

Typisch Frau halt.

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saatkorn
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Beitrag Di., 12.11.2013, 23:20

Cooler Nick. Ich versteh schon, wenn ich angetestet werde, nur bin ich nicht schlagfertig genug, um darauf einzugehen; durch einen psychotisch verarbeiteten Hinweis (es war ein Smiley) habe ich das Odgen-Richards Modell gefunden, welches eventuell als Diskussionsbasis dienen könnte.

Das semiotische Dreieck müsste, hat mir eine gebildete Frau erzählt, die es wissen muß, noch durch ein an horizontaler Achse gespiegeltes weiteres Dreieck ergänzt werden, an dessen unterem Spitz der Zuhörer sitzt.

Insofern ist also der Zuhörer der Gegenpol des Gedankens.

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Solage
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 18:27

Vielen Dank für Eure doch unterschiedlichen Meinungen.

Ich arbeite mit mehr Männern als Frauen zusammen. Da erlebe ich immer wieder, dass Männer die Frauen viel schneller unterbrechen und diese nicht so gut ausreden lassen können wie umgekehrt. Auch machen etliche Männer auf mich den Eindruck einen aggressiveren Kommunikationsstil zu pflegen und sich insgesamt weniger in Frage zu stellen. Auch empfinde ich Männer als durchsetzungsfähiger und direkter in der Kommunikation. Während ich Frauen eher empathischer und allumfassender im Gespräch empfinde.

Auf der Beziehungsebene habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich als Frau eher erwarte, dass mein Partner meine Gefühle errät. Während er aber konkrete Hinweise braucht und eben gar nicht so viel erahnt. Auch bin ich eher durch Stimmungen beeinflussbar. Wenn irgendwo dicke Luft herrscht, spüre ich das. Meine Kollegen spüren diese entweder gar nicht oder es ist ihnen einfach egal.

Am auffälligsten ist es, wenn ich z. B. Frauen ein Problem erzähle, hören die meisten empathisch zu, ohne dass gleich eine Problemlösung vorgeschlagen wird. Ich möchte in diesem Fall eigentlich auch erst einmal Mitgefühl.
Bei Männern erlebe ich dann oft sehr schnell eben Lösungsvorschläge und dass mir dabei ins Wort gefallen wird. Irgendwie kommt für mich dann rüber: Selber Schuld, du brauchst doch nur dieses und jenes tun, dass .........

Natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Aber in der Masse habe ich es so erlebt.

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saatkorn
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 18:57

Bei den meisten meiner Kollegen, egal ob männlich oder weiblich, spiegelt sich in deren Gesichtern der Genuß wieder, wenn man auf die Schnauze gefallen ist.

Ich glaube sowieso, dass es in vielen Fällen keine Empathie gibt. Im Gegenteil, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind: wir sind auf die Schnauze gefallen, sollen die anderen auch auf die Schnauze fallen. Und am besten hören wir es aus deren Mund.

Da ungefähr die gesamte Menschheit minus ein paar weniger Personen glaubt, mich bevormunden zu können, freut es mich ehrlich gesagt wirklich, wenn die vom Schicksal eins in die Fresse kriegen.

Für das Gefühl schäme ich mich, und ich kämpfe es nieder, aber der Impuls ist leider da.


Eremit
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Beitrag Do., 14.11.2013, 12:14

Laut meinen Erfahrungen sind die Unterschiede in der Gruppe der Männer größer als die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Sowohl die besten als auch die schlechtesten Gesprächspartner waren fast immer Männer, Frauen rangieren eher im Mittelfeld.

Es sind eher kleine Details, die mir ins Auge stechen. Frauen setzen z.B. in der Kommunikation häufiger Körperkontakt ein als Männer, während diese wiederum mehr mit Händen und Füßen "reden", ohne den Gesprächspartner dabei zu berühren.

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puslanden555
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Beitrag Di., 19.11.2013, 00:00

Also ich habe die Erfahrung gemacht oft mit Männern über so manche Probleme einfach besser reden zu können, weil sie einen ganz anderen Blickwinkel haben als Frauen. ich kann dir aber auch nicht sagen, woran das liegt, es ist halt so.

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puslanden555
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Beitrag Di., 19.11.2013, 00:05

Mich würde aber auch mal interessieren, wie Männer so unter sich sind. Was sie so reden etc ... was sie denken über Bezihungen, wenn keine Frauen anwesend sind. Da würde ich manchmal gern Mäuschen spielen.

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Beitrag Di., 19.11.2013, 22:43

@Saatkorn

Ich freue mich ehrlich gesagt nicht, wenn andere auf die Schnauze fallen. Prinzipiell.
Wenn es dann aber auch mal so einen arroganten Fiesling trifft, würde mir das vielleicht auch Genugtuung geben. Die trifft es aber leider eher selten. Mit den anderen fühle ich wirklich mit

Puslanden555

Ja, manche Dinge kann ich auch mit Männern besser bereden. Z. B. wenn ich ich handwerklichen Rat brauche.....

Meine Erfahrung mit Männern bisher ist so, dass die untereinander gar nicht wirklich, echt und wahrhaft über Beziehungen sprechen. Eher Oberflächliches......Glaube, dass da Frauen mehr in die Tiefe gehen. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren......

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