Dünn Dünn Dünn

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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crazychicken
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Dünn Dünn Dünn

Beitrag Do., 07.11.2013, 23:09

Hi. Ich bin relativ neu hier. Lese aber gerne mit. Nun hab ich selbst eine frage. Warum will ich immer dünner werden. Ich leide schon seit 10 jahren an einer es. Zuerst mia dann fast ana. Dann 20 kg zugenommen. Jetz wieder ab. Und es ist noch nicht vorbei. Aber warum? Warum will ich unbedingt dünn sein? Ich hab mir ein unterstes gewicht gesetzt 54 kg das liegt immer noch bei bmi normal. Aber wird das langen?

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hope_81
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Beitrag Do., 07.11.2013, 23:14

Hallo Du,
nein es wird Dir nicht langen...
Was von Dir willst Du weghungern? Gefühle, Dich ?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Farinata
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 01:06

Vermutlich gibt "dünn" dir vermeintlich mehr als das Essen: Das Gefühl der Kontrolle, das der Überlegenheit, Beschäftigung mit einer Obzession ……
Bester Gruß,
Farinata

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crazychicken
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 10:03

Ich wäre so gerne nicht essgestört. Ich will keinen selbstmord begehen. Vielleich ist es bei mir ja nur svv. Und diese kontrollgedanken sind bei mir gott sei dank nicht so ausgeprägt.
Liebe grüße
Crazychicken

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sadwoman1972
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 12:51

Hallo, liebes crazychicken,

dein Nick gefällt mir, muss immer schmunzeln...


Warum du immer dünn sein willst ? Meiner Meinung nach weil uns das ja von Klein auf begleitet. Siehe Werbungen im Fernehen, in Zeitschriften, auf Plakaten, auf Prospekten.....nur schlanke bzw. dürre Menschen ! Kleidung sieht an Schlanken besser aus als an Molligen...wobei sich streiten lässt - wann ist man "nur mollig", wann dick ???

Das mit dem Schlank sein wollen - geht bis ins hohe Alter, vorzugsweise bei uns Frauen und ich vermute es nicht, nein, ich weiß es definitiv. Ich arbeite seit über 20 Jahren mit alten Menschen. Auch in der eigenen Familie hab ich das erlebt. Meine Oma sagte immer, und da war sie fast 85 (!) "Nein, nein, das DARF ich nicht essen, ich muss eh abnehmen, bin zu dick....damals war ich richtig schockiert ! OK, -das Schlank sein wollen- wird uns anscheinend noch "länger" begleiten....

Liebes Chicken , ich weiß, es ist so verdammt schwer aber versuch dich zu lieben wie du bist, ob du jetzt dünn oder dick bist, wichtig ist das du, du selber bleibst und was Andere über dich denken und sagen, ist völlig egal. Wichtig ist, das du dich wohlfühlst, das kann für manchen 50kg sein und für andere 70kg und für manche was weiß ich.....

Wünsche dir ein schönes Wochenende


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 15:43

Ich glaube auch, es gibt kein wirkliches Maß wie dünn man ist. Ich habe seit meiner Jugend essgestört gedacht und dann essgestört gehandelt bis heute..... Ich war vor der Schwangerschaft dünn und trotzdem wars nicht genug. Jetzt bin ich wie früher schlank, aber nicht genug. Ich MUSS und MUSS immer dünner werden. Letztlich liegt es in der eigenen Zufriedenheit mit sich selbst. Wenn das nicht gegeben ist, kannste so dünn sein wie du willst, es wird nicht reichen! Ich kenn das von mir.
Natürlich wird man auch "bekloppt" von Modemagazinen und Hungerharken auf dem Laufsteg etc..... dieses Einwirken aber betrifft, glaub ich, jeden, nur die sagen sich wieder "mein Gott, dann habe ich eben 5 Kilo mehr drauf, ich bin aber glücklich". Es geht in erster Linie um Annehmen der JETZIGEN Situation, und dann kann man immer noch gucken, ob man was an sich verändern möchte. Aber man ist nicht mehr abhängig davon, dies unbedingt zu MÜSSEN.
Wenn ich den Finger in den Hals stecke, dann in Situationen, die mich stressen oder wenns an meine innersten Schichten geht. Also für mich eine Art Selbstverletzung.

Da hilft echt nur das Beleuchten der inneren Befindlichkeit statt der äußerlichen..... ich arbeite auch daran, kann mein Wissen einfach nicht so umsetzen und es ist echt hart....

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sadwoman1972
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 16:27

Hallo Tränen-reich,

so hab ich das noch gar nicht gesehen, Bulimie als Selbstverletzung aber es ist es.... ich versuche schon seit 11 Jahren damit aufzuhören (!) Das ist doch furchtbar wie wenig diszipliniert ich bin..warum hab ich mich nicht im Griff ? Warum ist mir die Kontrolle über mich selbst schon längst abhanden gekommen ??? Ich schäme mich so sehr..........

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hope_81
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 17:35

Liebe sadwoman,
zunächst einmal brauchst Du Dich zumindest hier nicht schämen.
Der Witz gerade bei der Bulimie ist ja, je mehr DU Dich kontrollieren willst, desto schneller verlierst Du sie.

Aus meiner Erfahrung heraus begreife ich sie als Paradoxon.

Hast Du schon einmal versucht, Dir die Fressanfälle zu erlauben? Ich bin ganz bewusst unmengen an Essen einkaufen gegangen, habe mir selber die Erlaubnis zu fressen und zu kotzen gegeben, ohne mich zu verurteilen.
Was glaubst Du ist passiert?

Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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sadwoman1972
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 18:08

Hallo hopeless,

mhm, ich schätze du hast nicht hemmungslos gefuttert und ergo auch nicht gekotzt. Ist es so ?

Ich habe schon so oft - in all den 11 Jahren - verschiedene Strategien ausprobiert- sprich einreden versucht, das schlechte Gewissen, die Angst um mein Leben, alles, alles hat bis dato nicht geholfen.... ich mach ja seit Kurzem eine Psychotherpie aber ich hab echt wenig Hoffnung dass das Fre..en und Kotzen damit behoben wird. ehrlich, ich bemühe mich aber es klappt einfach nicht. Mal 3 Tage nicht zu kotzen ist schon lange für mich....

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hope_81
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 18:14

Hi Sadwoman,
oh ich habe schon alles durch, den klassischen Verlauf mitgemacht. Erst Anorexie, dann Bulimie, dann binge eat, dann wieder Bulimie. Essgestört bin ich seit meinem 13. Lebensjahr. Ich weiß ein wenig wovon ich spreche, sonst würde ich die Klappe halten

3 Tage sind immerhin 3 Tage. Hier komme ich mal wieder mit meinem "tollen" Spruch : Denke NICHT an einen rosa Elefanten, woran denkst Du?

So verhält es sich auch mit dem "ich will nicht fressen und kotzen", was machst Du?
Probiere es mal aus, erlaube es Dir "einfach". Das geht nicht von heute auf morgen, das ist klar, aber wenn Du es Dir erlaubst, dann verliert es seinen Reiz, glaube mir.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 19:19

sadwoman1972 hat geschrieben:Warum ist mir die Kontrolle über mich selbst schon
längst abhanden gekommen
Du kontrollierst dich doch auf eine gewisse Weise, nur auf die falsche Weise.... Ich bin eine Quartals-Kotzerin - sorry für den Ausdruck hier, ich nehme mich da inzwischen selbst nicht mehr ernst - und kann jetzt nicht soooo mitreden wie hopeless, die ja wirklichen den Klassiker durchlief, aber ich habe über Monate gekotzt und davor Hungerkuren durchgeführt und wenn es mal nicht so war, dann war's im Kopf gespeichert, es war also immer präsent seit ich Teenager war. Ich stehe immer unter Druck: ich darf nicht dick werden! Mittlerweile sehe ich auch mich selbst nicht so, wie andere mich sehen. Ich habe immer nur ein Ziel: ich möchte knöchern aussehen....

Bulimie ist ein Zwang und du überdeckst mit diesem Zwang (auch Rauchen, Waschzwang etc) etwas, was dich vermutlich schwer belastet, stresst. Ich merke auch, wenn was nicht ganz kurscher läuft und wenns nur lapidare Situationen sind, dann krieg ich sofort den Hieper auf eine Zigarette, werde nervös (ich rauche seit 9 Mo nicht mehr....). Das ist Kopfsache. Ich zumindest kompensiere mit der Kotzerei damit etwas, was ich schon viel länger mit mir rumschleppe und was ich über die Essstörung vermittle...

Was war denn vor 11 Jahren der Auslöser für dich, damit anzufangen? Du musst das jetzt nicht darlegen, frage dich das doch auch mal. Was ist der Grund?
Ich bin zurzeit seit wenigen Monaten frei vom Kotzen, treibe auch Sport, der rettet mich da ein Stück und ich schau lieber drei mal genau, was ich esse, da bin ich sehr diszipliniert und ich rede mir ständig ein, dass das was ich esse nicht dick macht.
Den Kontrollzwang führte ich dann auf der Waage fort.... Erst wenns nicht mehr vertretbar wird und ich schwach werden würde (kein Fressanfall, aber ein Schoki z. B.), dann kann der Finger jederzeit im Hals landen. Ich muss dazu sagen, ich habe schon gekotzt, obwohl ich gesunde Nahrung zu mir nahm. Ich kenne da beides, den typischen Fressanfall auch.... ansonsten habe ich auch normale gesunde Nahrung nicht akzeptiert.
Inzwischen habens meine Zähne abbekommen und das schreckt mich wieder ein Stück ab.... aber aus dem Kopf ist es bei mir noch nicht.

Hast du denn Alternativen, wo du glaubst, wenigstens ein paar Tage ohne durchzuhalten? Könntest du dir so was vorstellen, einen Ersatz zu finden?
Es ist wirklich schwer zumindest eine Reduzierung herbeizuführen, aber wenn es der ursprüngliche Grund ist, nicht dick zu werden, dann war Sport für mich erstmal hilfreicher... aber nicht die Rettung.....Die Bulimie zu bekämpfen findet woanders statt.... in seinem Selbst....

hopeless81, kenn ich....der rosa Elefant. Die Übung hatte ich auch mal bekommen auf eine andere Sache bezogen, ich habe sie verweigert wie ein Kind aus Trotz und Bockigkeit...da muss man zum WOLLEN auch erstmal hinkommen, aber im Grunde eine tolle Mentalübung

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sadwoman1972
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 22:16

Hallo ihr Lieben,

andere Süchte hab ich mir aber sehr wohl abgewöhnen können, wie du auch, liebe Tränen-reich, das Rauchen, den Medikamentenmissbrauch, das war auch wirklich nicht so easy aber ich habs geschafft, durchzuziehen. Das mit der Bulimie aber bekomme ich einfach nicht hin. Bin regelmässig ins Fitnessstudio gegangen bis ich den totalen Showdown erlebte. ( Das war vor 6 Wochen ) Seither bin ich zu nichts fähig außerhalb der Wohnung. Ich hoffe aber das die Medikamente wirken und ich wenigstens wieder so weit auf die Beine komme dass ich wieder den Zustand vor dem "Totalschaden" erreiche.( Zur Psychotherapie gehe ich auch jede Woche) Bin sowas von am Boden, das es nur noch aufwärts gehen kann.

Wenn ich kotze dann auch gesunde Nahrungsmittel, nicht nur Fressanfälle.

Alles Liebe

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hope_81
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Beitrag Sa., 09.11.2013, 01:24

Liebe Sadwoman,
Du schreibst, dass Du auch noch andere Süchte hattest. Ich im Übrigen auch. Gerade habe ich eine Alkoholentzug hinter mir.
Nun, wenn Du Deine Süchte in diesem Fall die Bulimie mal nicht als Feind betrachtest, sondern als Freund, will heißen als eine Schutzfunktion, wofür steht sie?
Was ist so schlimm hinter all den Süchten, dass sie im Moment noch die bessere Wahl sind. Die Sucht lässt Dich ja quasi nur auf diese fokussieren, sie bestimmt Dein Denken, Handeln und Fühlen. Wofür brauchst Du das?

Stell Dir vor, morgen wäre sie weg, womit stündest Du dann alleine da?

Bei mir haben mich meine Süchte vor den Gedanken (und Emotionen) u.a. an einen Missbrauch beschützt.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 09.11.2013, 09:00

Sadwoman,
es ist doch fast wie mit dem Rauchen, ein bisschen Wille gehört auch dazu.
Dir läuft was quer, was du mit einer Sucht abzudecken versuchst, mit Rauchen haste ja schon mal aufgehört, aber - so geht es mir jedenfalls - behält man mindestens eine Sucht, als sei es wichtig, dich nicht mit unangenehmen Gefühlen konfrontieren zu müssen....

Beschäftige dich doch mit dem WARUM hinter der Bulimie-Sucht....die Therapie ist ja dafür bestens geeignet.
Und nur, weil man dann viell. nicht mehr kotzt, oder hungert, oder Pillen für die schlanke Taille wirft.... damit ist die Essstörung auch nicht abgehakt. Einem zufriedenem Menschen ist egal, ob er gerade +5 kilo mehr auf der Waage hat.....man muss wirklich überzeugt sein und sagen "hey, so wie ich bin, so nehme ich an - so finde ich mich schön."
Ich muss da auch erst mit meinem Gefühl hinkommen, musste mir das von meiner Homöopathin erzählen lassen: Selbstbewusstsein macht noch attraktiver als ne schlanke Taille oder was meinst du, warum manche leicht Übergewichtige so viele Menschen um sich haben und glücklich sind. Und die haben vielleicht auch etwas, was du dir selbst wünschst....
Mir fällt das jedenfalls oft so auf, auf der Straße oder in den Centern....und denke "die verschwenden bestimmt keine Zeit mit den Zahlen auf der Waage....

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Farinata
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Beitrag Sa., 09.11.2013, 13:57

Eine Sucht entspringt so gut wie immer Ausweichwünschen oder, wie es auch heißt, ist der ungeeignete Versuch einer Selbstbehandlung bei psychischen Problemen. Leider wird die Behandlung dann in aller Regel schlimmer als die Probleme bzw. die Krankheit selbst. Was "behandelt" werden soll, sind zunächst Emotionen, die nicht bewältigt werden können - bevor sich die Sucht schließlich verselbständigt.

Der Weg der Heilung geht nur über die Akzeptanz und das Zulassen der Gefühle, richtig? Da sie aber meist einfach zu bedrohlich sind, um gespürt und akzeptiert zu werden, wird der Kampf so oft verloren. Also ist doch der Königsweg, diese "gefährlichen, zu unterdrückenden" Gefühle im geschützten Rahmen zuzulassen und dort zu lernen, damit umzugehen. Das bedeutet dann, in stationäre oder zumindest in fortlaufende ambulante Therapie zu gehen.

Ich sehe nicht oder nur in ganz geringen Ausnahmefällen, dass dieser Kampf allein zu gewinnen wäre.
Bester Gruß,
Farinata

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