Angst verbaut mir mein Leben...

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Jasmine
neu an Bo(a)rd!
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Angst verbaut mir mein Leben...

Beitrag Di., 05.11.2013, 00:47

Hallihallo,

mein erster Post hier, und ich weiß nicht so recht was ich mir davon erhoffe...aber vielleicht geht es einigen ja genauso und haben eventuell Ratschläge für mich.

Ich war schon immer ein schüchterner und ruhiger Mensch, auch schon in der Schule, doch als ich dann auf einmal in die Arbeitswelt geschmissen wurde wurde alles noch schlimmer. Ich habe eine Ausbildung angefangen, die ich nach einem Jahr wieder abgebrochen habe. Mittlerweile bin ich seit Jahren nur noch zuhause, habe auch keine sozialen Kontakte mehr außer meinem Freund, der aber weit weg wohnt. Ich will unbedingt arbeiten, doch meine Angst lässt es nicht zu. Ich habe Angst zu versagen, habe sogar vor Vorstellungsgesprächen Angstzustände und Übelkeit...und habe das Praktikum im Altenheim nach einem Tag abgebrochen. Das ist jetzt eine Woche her, und mittlerweile weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Ich will so nicht mehr leben, doch ich weiß nicht was und vor allem wie ich etwas verändern soll. Habt ihr Erfahrungen mit Medikamenten die angstlindernd wirken?
Ich bin wirklich am verzweifeln und bekomme immer mehr Druck vom Arbeitsamt und meiner Familie.

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hope_81
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 05.11.2013, 07:37

Liebe Jasmine,
es muss fürchterlich sein, wenn die Angst übermächtig wird und einen selbst im Griff zu haben scheint.
Du schreibst, Du denkst an Medikamente. Ja es gibt bestimmt Medikamente, die Dir helfen könnten. Diese
muss Dir ein Psychiater verschreiben.

Ich persönlich würde Dir allerdings erst einmal einen Psychotherapeuten ans Herz legen wollen, oder vielleicht eine
auf Angststörung spezialisierte Klinik.

Es tut mir weh zu lesen, dass selbst Deine Familie Druck auf Dich ausübt. Ein Kleiner Tipp, gehe zum Hausarzt, erzähle ihm
von Deinen Ängsten und lasse Dich an Spezialisten überweisen und zudem erst einmal krank schreiben. Dann bist Du zumindest vorerst das nervige Arbeitsamt los.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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sadwoman1972
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Beiträge: 24

Beitrag Di., 05.11.2013, 12:41

Hallo Jasmin,

es tut mir leid das zu lesen. Es ist schlimm was du durchmachst aber es gibt Hilfe. Ich schreibe das weil es mir ganz gleich ging. Bei mir hat ein schweres Trauma meine Isolation sowie den emotionalen Rückzug ausgelöst. Ich ging nicht mehr aus dem Haus, igelte mich immer mehr ein. Aus einem lebenslustigen, frohen Menschen ist ein Häufchen Elend geworden. Ich war unfähig zu arbeiten, klare Gedanken zu fassen, konnte mich nicht mehr konzentrieren, wollte nur allein sein und und und... Ich habe die Notbremse gezogen, ging zuerst zum Hausarz und dann weiter zum Facharzt für Psychatrie. Nun nehme ich Psychopharmaka und mache eine Psychotherapie, die Sitzungen bei meiner Therapeutin tun mir gut, ich blicke schon zuversichtlicher in die Zukunft.

Liebe Jasmin, bitte überwinde dein Unbehagen deine Probleme einen Arzt anzuvertrauen, glaub mir, es kann dir geholfen werden.


Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute

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bunnymammi
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Beiträge: 131

Beitrag Fr., 08.11.2013, 18:19

Liebe jasmine,

auch ich möchte dich bestärken,ich bin schon einen großen Schritt weiter und habe die Hölle schon hinter mir. Ich sage dir es gibt einLicht, bald wirst auch du es sehen.hole dir Hilfe, das wurde schon geraten, ich rate es dir auch.

Sei lieb gedrückt von
Bunny

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JackTheStripper
sporadischer Gast
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Beiträge: 18

Beitrag Sa., 09.11.2013, 11:52

Liebe Jasmin,


Erstmal kannst du auf dich selber stolz sein. Du hast den ersten Schritt gemacht, um dein Leben komplett zu ändern und glücklich und zufrieden zu werden: Du hast dich an Betroffene gewendet und dich anvertraut. Du musst mir glauben, dass leider viel zu viele Menschen ihre Probleme für sich behalten und so n i e aus ihrer seelischen Hölle heraus kommen werden.

Die Kollegen vor mir haben dir schon die richtigen Ratschläge gegeben: Suche deinen Hausarzt auf, erzählt ihm von deinen Problemen. Du wirst dich wundern, wieviel Verständnis er oder sie haben wird. Du wirst entweder von ihm an einen Spezialisten überwiesen oder du machst von dir aus den nächsten Schritt: Du brauchst psychotherapeutische Hilfe. Und du brauchst Medikamente. Und du musst dein Leben und deine Einstellung zum Leben ändern.

Das wird ein extrem harter und schmerzhafter Weg. Du wirst weinen und verzweifeln. Aus eigener Erfahrung kann ich dir jedoch versprechen, dass mit jedem weiteren Tag dein Leben besser und schöner wird.

Warum ich da so sicher bin? Mir ging es ähnlich wie dir. Ich war so ängstlich, dass ich bei plötzlichen Geräuschen mich am Boden zusammenkauerte. Ich hatte permanent ein Würgen im Hals, war schwerst depressiv und traumatisiert. Mein Leben war füchterlich und nicht lebenswert.

Heute ist alles anders. Nach vier Jahren Therapie und zwei Jahren Medikamenteneinnahme geht's mir super. Ich hab einen tollen Beruf, eine wunderschöne Beziehung, Freunde, bin Musiker, etc. Bitte verstehe das nicht als Angeben, sondern vielmehr als Aufruf an dich. Dein Leben wird mindestens genauso schön!

Du darfst aber nie aufgeben; wie oft wollte ich schon alles hinschmeißen!

Glaub an dich, denn wenn du lernst, dich um dich selber zu kümmern, kann nichts mehr schief gehen.

Viel Erfolg und alles Liebe!

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bunnymammi
Helferlein
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weiblich/female, 46
Beiträge: 131

Beitrag Sa., 09.11.2013, 12:00

Danke für deinen gefühlvollen und aufbauenden Beitrag! Das klingt swo postiv - es wird ihr bestimmt helfen und tut übrigens auch mir gerade echt gut

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