Hallo ihr Lieben!
Ich musste kürzlich feststellen, dass in den letzen Jahren meiner Therapien (Plural ) einige bedeutsame Erkenntnisse leider wieder flöten gegangen sind.
Damit meine ich alles mögliche:
- wichtige, stärkende Leitsätze
- hilfreiche Verhaltensweisen
- Notfallstrategien
- bestimmte Gegenstände, die mir Mut machen oder mich beruhigen
- Imaginationen
- stärkende / beruhigende Sätze meiner Therapeuten
- uvm.
Wie hält Ihr diese Erkenntnisse für euch fest? Würde mich über kreative Inputs freuen!!!
Besonders gefragt sind auch die, die schon etwas länger eine Therapie hinter sich haben und was bei euch tatsächlich fruchtet, um sich diese Erkenntnisse immer wieder in Erinnerung rufen zu können (und damit den Rückfall in alte Muster verhindern könnt).
LG Juline
Das Festhalten wertvoller therapeutischer Erkenntnisse
- Werbung
-
- Helferlein
- , 79
- Beiträge: 101
Mh, bist du sicher, dass die Erkenntnisse wirklich ganz weg sind? Oder ist es nicht vielleicht so, dass sie durchaus noch da sind, du aber gerade nicht auf sie zugreifen kannst?Juline hat geschrieben:Ich musste kürzlich feststellen, dass in den letzen Jahren meiner Therapien (Plural ) einige bedeutsame Erkenntnisse leider wieder flöten gegangen sind.
Letzteres trifft zumindest auf meine erste ambulante Therapie zu. Es gab nie eine wirklich tiefe Beziehung, es blieb mehr an der Oberfläche, aber geholfen hat mir mein T damals trotzdem in bestimmten Bereichen.
Bei mir läuft das jetzt eher so ab, dass ich z. B. in einer Situation bin und es mich dann wie ein Geistesblitz überkommt und ich zum einen eine Aussage meines alten T wieder im Kopf habe (obwohl ich sie dazwischen tatsächlich "vergessen" hatte bzw. das meinte) und mir gleichzeitig klar wird, was er damit gemeint hatte.
Insofern wirkt die ambulante Therapie von vor ein paar Jahren also durchaus noch nach. Auch wenn es eine TfP war und ich somit keine Strategien, Imaginationen usw. mitgenommen habe, sondern "nur geredet" wurde.
Aus den stationären Therapien habe ich leider größtenteils schlechte Erfahrungen mitgenommen. Doch auch da funktioniert es ähnlich - mit dem Unterschied, dass ich da zwischendurch nichts "vergesse", sondern alles immer präsent habe, mich ständig daran erinnere: auf einmal fallen mir in einer Situation vergleichbare Erlebnisse aus den stationären Aufenthalten ein und wirken auf diese Weise noch nach. Da es aber in dem Zusammenhang bei mir eher negativ ist, bis auf eine Ausnahme, will ich hier nicht näher darauf eingehen, da es dir ja vor allem um das Positive ging.
In meiner jetzigen Therapie mache ich es so, dass ich für mich alles aufschreibe. Zum einen die Sitzungen direkt danach so vollständig wie möglich aufschreibe und dann außerdem noch alles aufschreibe, was mir zwischen den Sitzungen einfällt, worüber ich mir Gedanken mache, was mich belastet, was vielleicht durch die vorangegangene Sitzung erst aufkam usw.Wie hält Ihr diese Erkenntnisse für euch fest? Würde mich über kreative Inputs freuen!!!
Wenn es jetzt um eine bereits vergangene Therapie geht - bei meiner ersten habe ich das alles übrigens nicht so gemacht, und das bereue ich nun sehr! -, dann würde ich es so machen, dass ich mir aufschreibe, was mir von damals noch einfällt. Also, wenn mir in einer bestimmten Situation gerade ein Ausspruch meines alten T in den Sinn kommt, dass ich mir den aufschreibe und mir überlege, was das in mir auslöst und warum es mir jetzt in den Sinn kam.
Aber das muss nicht für jeden taugen; bei mir läuft sehr viel schriftlich ab, weil mir das sehr hilft.
Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr oder ist da noch was vorhanden? Von dem, was noch vorhanden ist (egal, wie unwichtig es dir auch erscheinen mag), könntest du ja ausgehen und versuchen, dir noch mehr ins Gedächtnis zu rufen. Oder du erinnerst dich an deine Theras zurück und überlegst dir, wie sie waren und womit sie dir am meisten oder auch am wenigsten geholfen haben usw. und hangelst dich da entlang. Wie gesagt, dass da gar nichts mehr ist oder dass es nicht zurückzuholen ist, das kann ich mir nicht vorstellen.
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
Hallo ichbins(nur)!
Als Mittel deiner Wahl lese ich heraus, dass du eine Art "Therapie - Tagebuch" führst oder du verschriftlichst auch deine Erinnerungen, die dir plötzlich in den Sinn kommen.
Das mit dem Tagebuch habe ich auch immer wieder versucht, war aber dann entweder zu inkonsequent oder es artete dann derart aus, dass die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit verloren ging.
Es war eben so, dass ich in den letzten Tagen wieder auf eine Verschriftlichung gestoßen bin und mich dann schon geärgert habe, wieviel von meinen aktuellen Problemen da schon besprochen wurden und aber offensichtlich wieder völlig in Vergessenheit geraten sind. Das sind so viele (oft kleine) Dinge, die aber eigentlich echt wertvoll wären, wenn ich sie für mich wieder präsent hätte.
Aber klar: Ich kann mich noch an einiges erinnern. Ich habe mich da auch weiterentwickelt und sicherlich einiges auch schon gut verinnerlicht. Trotzdem wiederholen sich bei mir sooo viele Verhaltensweisen (besonders in sozialen Situationen oder bei Angst), die ich schon mal viel besser im Griff hatte. Und das finde ich tatsächlich schade, da es ja echt verrückt ist zu den selben Themen erneut therapeutische Stunden aufzuwenden.
Es geht mir auch vielmehr darum, diese irgendwie für mich besser "sichtbar" zu machen. Die reine Verschriftlichung in einer Mappe oder ähnliches, liegt mir irgendwie nicht.
Ich denke da vielmehr an eine Zeichnung oder an eben irgendetwas ganz anderes Kreatives, das mich dann auch öfters erinnert. Am besten alles auf einen Blick
Das ist natürlich absurd... aber ich würde mich eben über kreative Ideen eurerseits freuen !
Mir kam aber bereits nach deinem Beitrag schon die Idee, vielleicht ein Plakat o.ä. aufzuzeichnen, an dem ich meinen Lebensweg (mit Therapie) aufzeichne und dazu einzelne Ereignisse und Mittel und Wege, wie ich sie bewältigt habe, festzuhalten. Vielleicht ist das ja schon eine erste Idee....
LG Juline
Als Mittel deiner Wahl lese ich heraus, dass du eine Art "Therapie - Tagebuch" führst oder du verschriftlichst auch deine Erinnerungen, die dir plötzlich in den Sinn kommen.
Das mit dem Tagebuch habe ich auch immer wieder versucht, war aber dann entweder zu inkonsequent oder es artete dann derart aus, dass die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit verloren ging.
Es war eben so, dass ich in den letzten Tagen wieder auf eine Verschriftlichung gestoßen bin und mich dann schon geärgert habe, wieviel von meinen aktuellen Problemen da schon besprochen wurden und aber offensichtlich wieder völlig in Vergessenheit geraten sind. Das sind so viele (oft kleine) Dinge, die aber eigentlich echt wertvoll wären, wenn ich sie für mich wieder präsent hätte.
Aber klar: Ich kann mich noch an einiges erinnern. Ich habe mich da auch weiterentwickelt und sicherlich einiges auch schon gut verinnerlicht. Trotzdem wiederholen sich bei mir sooo viele Verhaltensweisen (besonders in sozialen Situationen oder bei Angst), die ich schon mal viel besser im Griff hatte. Und das finde ich tatsächlich schade, da es ja echt verrückt ist zu den selben Themen erneut therapeutische Stunden aufzuwenden.
Es geht mir auch vielmehr darum, diese irgendwie für mich besser "sichtbar" zu machen. Die reine Verschriftlichung in einer Mappe oder ähnliches, liegt mir irgendwie nicht.
Ich denke da vielmehr an eine Zeichnung oder an eben irgendetwas ganz anderes Kreatives, das mich dann auch öfters erinnert. Am besten alles auf einen Blick
Das ist natürlich absurd... aber ich würde mich eben über kreative Ideen eurerseits freuen !
Mir kam aber bereits nach deinem Beitrag schon die Idee, vielleicht ein Plakat o.ä. aufzuzeichnen, an dem ich meinen Lebensweg (mit Therapie) aufzeichne und dazu einzelne Ereignisse und Mittel und Wege, wie ich sie bewältigt habe, festzuhalten. Vielleicht ist das ja schon eine erste Idee....
Über diese Aussage bin ich mehrmals gestolpert und finde sie spannend ohne sie schon wirklich zu verstehen. Magst du den Gedanken zur "tieferen Beziehung" noch näher ausführen?ichbins(nur) hat geschrieben: Letzteres trifft zumindest auf meine erste ambulante Therapie zu. Es gab nie eine wirklich tiefe Beziehung, es blieb mehr an der Oberfläche, aber geholfen hat mir mein T damals trotzdem in bestimmten Bereichen.
.
LG Juline
-
- Forums-Insider
- , 35
- Beiträge: 325
Oder ein "Baum der Therapieerkenntnisse", also ein Baum, den du auf ein großes (A3 oder größer) Blatt malst und an dessen Zweige Sätze, Erlebnisse, Erkenntnisse hängen. Da kannst du dann auch noch ein paar Äste freilassen für neue wichtige Erkenntnisse und bist nicht so sehr auf eine chronologische Auflistung gebunden... Viel Erfolg!
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
- Werbung
-
- Helferlein
- , 79
- Beiträge: 101
Beides.Juline hat geschrieben:Als Mittel deiner Wahl lese ich heraus, dass du eine Art "Therapie - Tagebuch" führst oder du verschriftlichst auch deine Erinnerungen, die dir plötzlich in den Sinn kommen.
So ging es mir bei der ersten Therapie eben auch... Und heute bereue ich das, weil ich einfach nicht weiß, wie genau meine Erinnerungen in Bezug darauf sind.Das mit dem Tagebuch habe ich auch immer wieder versucht, war aber dann entweder zu inkonsequent oder es artete dann derart aus, dass die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit verloren ging.
Das verstehe ich. Aber in der Tatsache, dass es dir wieder eingefallen ist, sehe ich auch die Chance, es jetzt in einer für dich brauchbaren Weise "aufzuzeichnen". Wenn du eher nicht der Schreiber bist, dann hilft dir vielleicht wirklich was Kreativeres. Und wenn es so ein Plakat ist, wie du es beschrieben hast. Das finde ich nämlich auch gar nicht schlecht. Es würde dir zeigen - und das fände ich vor allem dann wichtig, wenn es dir gerade mal nicht so gut geht -, dass du keinesfalls mehr am "Punkt Null" bist, sondern dass du dich eben tatsächlich weiterentwickelt hast. Man (und hier meine ich vor allem auch mich) neigt doch schon sehr dazu, das alles auszublenden, wenn man gerade in so einem depressiven Loch sitzt, und zu denken, dass man überhaupt gar nichts erreicht hat.Das sind so viele (oft kleine) Dinge, die aber eigentlich echt wertvoll wären, wenn ich sie für mich wieder präsent hätte.
Du, so verrückt finde ich das jetzt gar nicht. Vielleicht wäre es sogar sehr hilfreich? Mit einem anderen Therapeuten da nochmal ranzugehen und zu schauen, was du daraus mitnehmen kannst.Und das finde ich tatsächlich schade, da es ja echt verrückt ist zu den selben Themen erneut therapeutische Stunden aufzuwenden.
Nichts anderes habe ich in der Vergangenheit gemacht: es waren immer wieder dieselben Themen, die kamen...
Gar nicht absurd. Und wie gesagt, die Idee mit dem Plakat finde ich gut! Für mich wäre das halt nichts, weil ich bei so kreativen Sachen schnell von mir selbst gefrustet bin und das dann eher kontraproduktiv ist. Aber wenn einem das liegt, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass das helfen kann. Probier es doch mal aus.Das ist natürlich absurd... aber ich würde mich eben über kreative Ideen eurerseits freuen !
Mir kam aber bereits nach deinem Beitrag schon die Idee, vielleicht ein Plakat o.ä. aufzuzeichnen, an dem ich meinen Lebensweg (mit Therapie) aufzeichne und dazu einzelne Ereignisse und Mittel und Wege, wie ich sie bewältigt habe, festzuhalten. Vielleicht ist das ja schon eine erste Idee....
Hm... So viel gibt es da gar nicht zu verstehen. Es war einfach so, dass ich *dachte*, ich würde ihm vertrauen, und da war sicher auch etwas. Doch es ging nie über einen bestimmten Punkt hinaus. Es gab Dinge, die ich ihm nie erzählt habe und bei denen ich es mir selbst heute nicht vorstellen könnte, wenn ich mir vorstelle, dass ich nochmal bei ihm landen sollte (nur theoretisch; praktisch nicht mehr umsetzbar und auch meinerseits nicht gewünscht).Über diese Aussage bin ich mehrmals gestolpert und finde sie spannend ohne sie schon wirklich zu verstehen. Magst du den Gedanken zur "tieferen Beziehung" noch näher ausführen?
Es blieb eben alles einfach an der Oberfläche; ich habe ihn nie richtig an mich herangelassen. So konnte er mir eben auch nur innerhalb eines gewissen Rahmens helfen. Da wäre sicherlich mehr möglich gewesen, wenn ich ihn näher rangelassen hätte. Doch das konnte ich damals einfach nicht. Es ging meistens um meine Probleme im Alltag, doch ich habe quasi durch mein ihn-nicht-näher-ranlassen verhindert, dass er mit mir nach den Gründen für diese Probleme schauen konnte.
Das meine ich mit "es ging nicht so tief".
Puh... Das war jetzt doch unglaublich schwer zu beschreiben - ich hoffe, es hat dir jetzt aber trotzdem zum Verständnis geholfen. Falls nicht, darfst du gerne nachfragen.
Edit: Typos ausgebessert
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
Das werde ich bestimmt mal versuchen...ichbins(nur) hat geschrieben:Und wie gesagt, die Idee mit dem Plakat finde ich gut! Für mich wäre das halt nichts, weil ich bei so kreativen Sachen schnell von mir selbst gefrustet bin und das dann eher kontraproduktiv ist. Aber wenn einem das liegt, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass das helfen kann. Probier es doch mal aus.
Kreativ sein kann jede/r! Der Anspruch darf nur nie zu hoch sein!
Ich kann nun verstehen, was du mit der "tieferen Beziehung" meinst. Vertrauen ist die eine Sache und aber auch das eigene "Sich-dafür-bereit-fühlen". Ich finde, dass eben beides zusammenpassen muss. Oft benötigt es mehrere Steps (und da hilft manchmal auch ein Therapeutenwechsel), bis man auch in die Tiefe geht.
Dachte ursprünglich aufgrund deiner Aussage vielleicht, dass es eine tiefere Beziehung zum Therapeuten benötigt, um auch wirklich die therapeutischen Erkenntnisse gut verinnerlichen zu können. Und nicht "bloß" an der Oberfläche einige Strategien zu entwickeln. Ich überlege nämlich seit deinem Beitrag, ob's vielleicht auch daran liegen könnte, weshalb ich so vieles wieder vergessen habe / nicht gut abrufen kann.
Lieben Gruß! Juline
Tolle Idee, Pantoffeltierchen! Danke dafür!Pantoffeltierchen hat geschrieben: ein "Baum der Therapieerkenntnisse" ... an dessen Zweige Sätze, Erlebnisse, Erkenntnisse hängen. Da kannst du dann auch noch ein paar Äste freilassen für neue wichtige Erkenntnisse
Ich frage mich, ob man nicht in der Regel so ein Resümee zum Abschluss einer Therapie mit Therapeuten macht und ob es nicht auch da ganz kreative Anregungen gab...
Ich hatte dazu in meinen Therapien leider nie Gelegenheit... eigentlich schade!
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 5 Antworten
- 738 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von frozen rabbit
-
- 28 Antworten
- 3178 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Candykills
-
- 48 Antworten
- 9724 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Fundevogel
-
- 60 Antworten
- 3872 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Cyw