Asperger-Diagnose bei Erwachsenen - wo?
Asperger-Diagnose bei Erwachsenen - wo?
hallo,
ich hege seit einiger zeit den verdacht, dass ich aspie sein könnte, mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, möchte es aber verifizieren (lassen).
spät berufen, aber besser spät als nie....
ich habe (u.a.) gelesen, dass die diagnose im erwachsenenalter sehr schwieirig ist, weil jeder aspie, der so lange in freier wildbahn überlebt hat, natürlich überlebensstrategien entwickeln musste, was die diagnosefindung aber erschwert.
und dass es ausserdem ohnehin nur wenige asperger-spezialisten gibt.
ja, also langer reden kurzer sinn - ich suche eine anlaufstelle, die erfahrung hat mit erwachsenen aspies und der diagnose im erwachsenenalter, möglichst im raum graz/steiermark/süd-bgld. (letzteres ist als scherz zu verstehen )
und erfahrungen/empfehlungen würden mich natürlich besonders freuen.
gibt es hier aspies, die erst als erwachsene diagnostiziert wurden ?
ich hege seit einiger zeit den verdacht, dass ich aspie sein könnte, mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, möchte es aber verifizieren (lassen).
spät berufen, aber besser spät als nie....
ich habe (u.a.) gelesen, dass die diagnose im erwachsenenalter sehr schwieirig ist, weil jeder aspie, der so lange in freier wildbahn überlebt hat, natürlich überlebensstrategien entwickeln musste, was die diagnosefindung aber erschwert.
und dass es ausserdem ohnehin nur wenige asperger-spezialisten gibt.
ja, also langer reden kurzer sinn - ich suche eine anlaufstelle, die erfahrung hat mit erwachsenen aspies und der diagnose im erwachsenenalter, möglichst im raum graz/steiermark/süd-bgld. (letzteres ist als scherz zu verstehen )
und erfahrungen/empfehlungen würden mich natürlich besonders freuen.
gibt es hier aspies, die erst als erwachsene diagnostiziert wurden ?
ever tried. ever failed. no matter.
try again. fail again. fail better.
(samuel beckett)
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- sporadischer Gast
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Mach mal diesen Test hier, der ist so ziemlich genau:
http://www.autismusundcomputer.de/aqtest.html
Und wenn du wirklich eine eindeutige Diagnose erhalten möchtest, mach einen Termin bei einem Arzt, oder Psychiater ab.
http://www.autismusundcomputer.de/aqtest.html
Und wenn du wirklich eine eindeutige Diagnose erhalten möchtest, mach einen Termin bei einem Arzt, oder Psychiater ab.
Eine offiziell bewilligte Übersetzung des Original-Screening-Tests von S. Baron-Cohen finden Sie auch hier, auf dieser Website:
http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... rger.phtml - Asperger-Syndrom Screening-Test
mfg, admin
http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... rger.phtml - Asperger-Syndrom Screening-Test
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Hallo fiffi,
ja, ich wurde auch erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, kann dir allerdings leider keine Anlaufstellen in Ö nennen.
Ich weiß nicht, ob ich es hier so verlinken darf, aber - es gibt ein Aspie-Forum unter aspies.de (und auch unter aspies.at, wie ich eben über Google gesehen habe). Im deutschen Forum - ich weiß nicht, wie es im österreichischen ist oder ob es dasselbe ist - kannst du dir nach Registrierung von einem User namens Markus eine Adressenliste mit Anlaufstellen zuschicken lassen. Meiner Erinnerung nach standen da auch Anlaufstellen für Erwachsene in Österreich drin, teilweise sogar mit Bewertung von Leuten, die dort waren.
Zu einem normalen Arzt/Psychiater würde ich damit nicht gehen, und auch auf die Internettests würde ich mich nicht allzu sehr verlassen. Sondern ich würde eher schauen, dass du wirklich zu einer darauf spezialisierten Stelle gehst, weil man sich nur dort richtig mit den gängigen Testverfahren auskennt und ggf. noch weitere Möglichkeiten heranzieht, z. B. eine Elternbefragung o. dgl.
Und was du im ersten Teil des Zitats ansprichst, ist genau das Problem und genau der Grund, weshalb ein normaler Arzt oder Psychiater keine gute Anlaufstelle für eine Diagnostik ist. Es gibt durchaus niedergelassene Psychiater, die das auch machen, doch ich würde an deiner Stelle eher zu einer Uniklinik gehen, weil die eben die "harte" Diagnostik unter Zuschaltung der Eltern oder anderer naher Verwandter durchführen können, so dass man sich nach der Diagnostik ziemlich sicher sein kann, dass das Ergebnis zutrifft.
Auch wenn ich nicht aus Ö komme - wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne. Ich komme nur nicht immer so schnell zum Antworten.
Alles Gute für deinen Weg!
ichbins(nur)
ja, ich wurde auch erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, kann dir allerdings leider keine Anlaufstellen in Ö nennen.
Ich weiß nicht, ob ich es hier so verlinken darf, aber - es gibt ein Aspie-Forum unter aspies.de (und auch unter aspies.at, wie ich eben über Google gesehen habe). Im deutschen Forum - ich weiß nicht, wie es im österreichischen ist oder ob es dasselbe ist - kannst du dir nach Registrierung von einem User namens Markus eine Adressenliste mit Anlaufstellen zuschicken lassen. Meiner Erinnerung nach standen da auch Anlaufstellen für Erwachsene in Österreich drin, teilweise sogar mit Bewertung von Leuten, die dort waren.
Zu einem normalen Arzt/Psychiater würde ich damit nicht gehen, und auch auf die Internettests würde ich mich nicht allzu sehr verlassen. Sondern ich würde eher schauen, dass du wirklich zu einer darauf spezialisierten Stelle gehst, weil man sich nur dort richtig mit den gängigen Testverfahren auskennt und ggf. noch weitere Möglichkeiten heranzieht, z. B. eine Elternbefragung o. dgl.
Das ist beides ein Problem, ja. Hier in D gibt es zumindest sehr wenige Spezialisten, und an den Unikliniken, die Diagnostik durchführen, beträgt die Wartezeit mitunter über ein Jahr (!).fiffi hat geschrieben:ich habe (u.a.) gelesen, dass die diagnose im erwachsenenalter sehr schwieirig ist, weil jeder aspie, der so lange in freier wildbahn überlebt hat, natürlich überlebensstrategien entwickeln musste, was die diagnosefindung aber erschwert.
und dass es ausserdem ohnehin nur wenige asperger-spezialisten gibt.
Und was du im ersten Teil des Zitats ansprichst, ist genau das Problem und genau der Grund, weshalb ein normaler Arzt oder Psychiater keine gute Anlaufstelle für eine Diagnostik ist. Es gibt durchaus niedergelassene Psychiater, die das auch machen, doch ich würde an deiner Stelle eher zu einer Uniklinik gehen, weil die eben die "harte" Diagnostik unter Zuschaltung der Eltern oder anderer naher Verwandter durchführen können, so dass man sich nach der Diagnostik ziemlich sicher sein kann, dass das Ergebnis zutrifft.
Auch wenn ich nicht aus Ö komme - wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne. Ich komme nur nicht immer so schnell zum Antworten.
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[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
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danke euch für die tests.
die habe ich bereits alle mit auszeichnung bestanden.
@ichbinsnur - danke dir. ja, das ist mir schnell klar geworden, dass es keinen sinn macht zu einem normalen psychiater zu gehen.
ich habe gehofft, dass es hier im forum ein paar tips und erfahrungsberichte gibt.
es gibt ja leider kein österreichisches aspie-forum, oder ??
wie ist denn die diagnosefindung bei dir abgelaufen, magst du es mir erzählen ??
die habe ich bereits alle mit auszeichnung bestanden.
@ichbinsnur - danke dir. ja, das ist mir schnell klar geworden, dass es keinen sinn macht zu einem normalen psychiater zu gehen.
ich habe gehofft, dass es hier im forum ein paar tips und erfahrungsberichte gibt.
es gibt ja leider kein österreichisches aspie-forum, oder ??
wie ist denn die diagnosefindung bei dir abgelaufen, magst du es mir erzählen ??
ever tried. ever failed. no matter.
try again. fail again. fail better.
(samuel beckett)
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Mh, schwierig. Ich glaube, AS ist so selten (und es gibt nach wie vor nicht sooo viele Erwachsene, die so spät erst diagnostiziert wurden), dass du schon ein Aspieforum brauchst, um da wirklich einiges an Infos zu bekommen.fiffi hat geschrieben:ich habe gehofft, dass es hier im forum ein paar tips und erfahrungsberichte gibt.
Nun, ich kenne mich mit Ö nicht aus, aber probier doch mal das eine Forum aus, das ich dir genannt hatte. Wenn ich mich richtig erinnere, waren da auch ein paar Österreicher mit dabei. Es schadet also nicht, wenn du mal dort reinschaust (kannst, glaube ich, auch unregistriert mitlesen, nur bekommst du dann wohl die Liste mit den Anlaufstellen nicht).es gibt ja leider kein österreichisches aspie-forum, oder ??
Es fanden insgesamt zwei Termine statt (das ist von Diagnosestelle zu Diagnosestelle wohl verschieden). Beide dauerten ca. 1,5 Stunden. Beim ersten Termin fand ein Gespräch zwischen mir, der Diagnostizierenden und deren (später hinzukommenden) Oberarzt statt, in dem u. a. gefragt wurde, warum ich denn meine, AS zu haben und wie sich das äußere usw. Dann berieten sich die beiden kurz allein, während ich draußen wartete, und holten mich anschließend wieder rein. Es hieß, nach dem ersten Gespräch habe sich der Verdacht erhärtet, und ich bekam mehrere Fragebögen mit, einige zum Selbstausfüllen, andere für meine Mutter (wahlweise ein anderes Familienmitglied/eine Person, die dich im Alter von 4-5 Jahren gut kannte).wie ist denn die diagnosefindung bei dir abgelaufen, magst du es mir erzählen ??
Bei meiner Diagnosestelle wird auf die Elternbefragung viel Wert gelegt, weil sie nur aufgrund meiner eigenen Berichte keine "gesicherte" Diagnose vergeben könnten. Das mit meiner Mutter war in meinem Fall etwas schwierig, aber doch machbar, und ich habe ihr die Fragebögen per Post geschickt und dann später alles zusammen wieder zurück an die Diagnosestelle.
Auf die Fremdanamnese wird bei anderen Diagnosestellen zum Teil weniger Wert gelegt, manche "können das auch ohne", doch dazu kann ich nichts sagen, weil ich es nicht beurteilen kann.
Dann wurden die Fragebögen ausgewertet, und als sie durch waren, erhielt ich eine Benachrichtigung und vereinbarte daraufhin den zweiten Termin. Der auch gleichzeitig das Abschlussgespräch beinhaltete. Diesmal war ich mit der einen Ärztin allein, sie teilte mir gleich zu Beginn die Diagnose mit (AS) und wie sie dazu gekommen waren, erklärte mir alles sehr ausführlich. Nach anderthalb Stunden war das Gespräch dann wieder beendet.
Das war jetzt mal so grob der Ablauf. Wartezeit zwischen Kontaktaufnahme und erstem Termin waren damals noch zwei Monate, inzwischen geht sie auch bis zu einem Jahr, wie ich gehört habe. Die Diagnosestelle war zum Zeitpunkt meiner Kontaktaufnahme noch nicht so bekannt; mittlerweile haben sie da aber auch sehr viel Zulauf. Der zweite Termin fand zwei Monate nach dem ersten statt. Normalerweise dauert das wohl auch länger, doch bei mir wurde es dringend, weil ich etwas Schriftliches brauchte.
Wie es in Ö ist, weiß ich wie gesagt nicht, doch ich vermute mal, dass die Wartezeiten bis zu einem ersten Termin wie hier auch so um die 12 Monate (wenn nicht länger) sein dürften.
Schau doch mal in das eine Forum in .at, das ich dir genannt hatte. Oder registriere dich und frage dort, ob sich wer in Ö evtl. besser auskennt - wie gesagt, es waren einige Österreicher dabei, als ich dort aktiv war.
Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne bei mir.
ichbins(nur)
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hallo ichbinsnur, danke vielmals für deine ausführliche antwort.
ähm, ich hab mich in 2 deutschen apsie-foren angemeldet.
das eine ist wohl eher ein rechtschreibforum, dort bin ich wegen exzessiver kleinschreibung gesperrt worden.
im anderen hab ich eine adressliste bekommen. danke für den tip.
ich werd mich auf alle fälle auf den weg machen, und nächste woche mal erkundigungen einziehen.
meine eltern leben nicht mehr, ich kann nur eine ältere schwester bieten. die kennt mich aber eh besser als meine mutter mich kannte.
hm, na das klingt ja nicht so kompliziert, hab im internet teilweise von ganz komplizierten vorgängen gelesen.
was hat sich denn füpr dich geändert durch die diagnose ? hat sich überhaupt was geändert ??
ähm, ich hab mich in 2 deutschen apsie-foren angemeldet.
das eine ist wohl eher ein rechtschreibforum, dort bin ich wegen exzessiver kleinschreibung gesperrt worden.
im anderen hab ich eine adressliste bekommen. danke für den tip.
ich werd mich auf alle fälle auf den weg machen, und nächste woche mal erkundigungen einziehen.
meine eltern leben nicht mehr, ich kann nur eine ältere schwester bieten. die kennt mich aber eh besser als meine mutter mich kannte.
hm, na das klingt ja nicht so kompliziert, hab im internet teilweise von ganz komplizierten vorgängen gelesen.
was hat sich denn füpr dich geändert durch die diagnose ? hat sich überhaupt was geändert ??
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Gerne doch.
Aber schön, dass du in dem anderen eine Adressenliste bekommen hast - ich hoffe, du findest da etwas, was dir weiterhilft. Mir hat es auf dem Weg zur Diagnose - und überhaupt der Diagnostik (Wartezeit war ca. ein Dreivierteljahr bei mir) - damals sehr geholfen, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Kompliziert ist es an sich überhaupt nicht, wenn man sich den Prozess der Diagnosestellung für sich anschaut. Nur wird die Diagnostik als solche oft ein wenig unterschiedlich durchgeführt. Manche machen da eine ganze Batterie von Tests, und andere wiederum beschränken sich auf Gespräche, während wieder andere sogar die Eltern mit dabei haben wollen. Ich bin gespannt, wie das bei dir ablaufen wird.
Andererseits hat sich aber, ebenso natürlich, schon etwas geändert: ich weiß jetzt, warum ich so bin, warum ich manche Sachen trotz größter Bemühungen nicht hinbekomme. Und ich weiß, dass ich aufhören kann, mir das immer wieder vorzuwerfen, weil ich nichts dafür kann. Das abzustellen ist schwer, weil es so in mir drin ist. Doch ich lerne immer besser, mich damit abzufinden. Ich habe Defizite, und es gibt Situationen, in denen ich das brutal vor Augen geführt bekomme. Mit diesen Situationen besser umzugehen, daran arbeite ich zur Zeit, und ich denke, es wird...
Ansonsten brauchte ich für den Job eine Absicherung, weil ich Angst hatte, da irgendwann mal eine aufs Dach zu bekommen, weil ich doch immer mal wieder anecke mit meiner Art, weil ich halt doch (sehr) anders bin als die anderen... Und die habe ich jetzt in Form eines Schwerbehindertenausweises, zumindest auf Zeit.
Es brauchte jedenfalls eine ganze Zeit, bis ich die Diagnose verarbeitet hatte. Manchmal denke ich, ich bin damit immer noch nicht durch... Es braucht eben einfach alles seine Zeit.
Dir wünsche ich viel Erfolg für deinen Weg!
Ups - ja, sowas kann vorkommen. Manche sind da eher etwas ... intolerant, was das anbelangt. Nur dass es dann gleich eine Sperre sein muss... Manche Dinge muss man halt nicht verstehen.fiffi hat geschrieben:das eine ist wohl eher ein rechtschreibforum, dort bin ich wegen exzessiver kleinschreibung gesperrt worden.
Aber schön, dass du in dem anderen eine Adressenliste bekommen hast - ich hoffe, du findest da etwas, was dir weiterhilft. Mir hat es auf dem Weg zur Diagnose - und überhaupt der Diagnostik (Wartezeit war ca. ein Dreivierteljahr bei mir) - damals sehr geholfen, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Das mit der älteren Schwester finde ich gut. Manche Diagnosestellen finden es halt schwierig bis grenzwertig, ohne Fremdanamnese eine gesicherte Diagnose zu stellen. Mir wurde gesagt, dass die eigenen Erfahrungen und Erinnerungen natürlich auch zählen, dass diese sich aber auch verändern können. Und wenn dann noch eine Person von außen das alles quasi "bestätigt", ist es wohl leichter für die Diagnostiker.meine eltern leben nicht mehr, ich kann nur eine ältere schwester bieten. die kennt mich aber eh besser als meine mutter mich kannte.
hm, na das klingt ja nicht so kompliziert, hab im internet teilweise von ganz komplizierten vorgängen gelesen.
Kompliziert ist es an sich überhaupt nicht, wenn man sich den Prozess der Diagnosestellung für sich anschaut. Nur wird die Diagnostik als solche oft ein wenig unterschiedlich durchgeführt. Manche machen da eine ganze Batterie von Tests, und andere wiederum beschränken sich auf Gespräche, während wieder andere sogar die Eltern mit dabei haben wollen. Ich bin gespannt, wie das bei dir ablaufen wird.
Nun, geändert insofern hat sich einerseits natürlich nichts, weil ich ja immer noch derselbe Mensch bin wie vorher, nur dass ich jetzt einen Namen für meine "Absonderlichkeiten" habe.was hat sich denn füpr dich geändert durch die diagnose ? hat sich überhaupt was geändert ??
Andererseits hat sich aber, ebenso natürlich, schon etwas geändert: ich weiß jetzt, warum ich so bin, warum ich manche Sachen trotz größter Bemühungen nicht hinbekomme. Und ich weiß, dass ich aufhören kann, mir das immer wieder vorzuwerfen, weil ich nichts dafür kann. Das abzustellen ist schwer, weil es so in mir drin ist. Doch ich lerne immer besser, mich damit abzufinden. Ich habe Defizite, und es gibt Situationen, in denen ich das brutal vor Augen geführt bekomme. Mit diesen Situationen besser umzugehen, daran arbeite ich zur Zeit, und ich denke, es wird...
Ansonsten brauchte ich für den Job eine Absicherung, weil ich Angst hatte, da irgendwann mal eine aufs Dach zu bekommen, weil ich doch immer mal wieder anecke mit meiner Art, weil ich halt doch (sehr) anders bin als die anderen... Und die habe ich jetzt in Form eines Schwerbehindertenausweises, zumindest auf Zeit.
Es brauchte jedenfalls eine ganze Zeit, bis ich die Diagnose verarbeitet hatte. Manchmal denke ich, ich bin damit immer noch nicht durch... Es braucht eben einfach alles seine Zeit.
Dir wünsche ich viel Erfolg für deinen Weg!
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
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wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
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Obwohl es hier laut Überschrift um "Erwachsene" geht, passt meine Frage hier vermutlich am ehesten hin:
Es geht um eine mögliche Asperger-Diagnose bzw. deren Ausschluss meiner 13Jährigen Tochter. Es gab schon mal ein paar Vermutungen in diese Richtung, und vom ihrem 3ten bis ca. 11ten Lebensjahr haben wir ziemlich viel durch an gescheiterten Therapie-Gesprächen, bzw. Ansätzen, Familienhilfe und haste-nicht-gesehen. Nirgendswo wurde man richtig ernstgenommen bzw. auf einen eingegangen, was man da alles für Horror-Stories erlebt, unglaublich! Kurz: es passte hinten und vorne nicht, und statt uns "kaputt zu doktern", gab ich es schließlich auf.
Am besten half noch eine gemeinsame mehrmonatige Reha. Dort verhärtete sich auch der Verdacht auf Asperger und "selektiven Mutismus", aber als es danach dann wieder nicht weiterging, mehre Therapeuten und Pleiten später, ließ ich bleiben und hielt mich an das, was man in der Reha lernte: Besonderheiten akzeptieren. Akzeptanz. Im Endeffekt kann man eh nicht mehr machen als die "Eigenarten" hinzunehmen. Allein das "ENT-STRESSEN" des Themas, und dass ich mehr auf andere familiäre Baustellen konzentrierte und natürlich auch das Älter-Werden hat schon einiges geholfen. Zumindest meiner Meinung nach.
Nun möchte sie aber VON SICH AUS eine Asperger-Diagnose gestellt bekommen, und SIE liegt mir in den Ohren damit. Hintergrund ist ein gewisser junger Herr, der genauso sonderlich wie sie ist. Seitdem sind sie unzertrennlich. ER hat eine ebensolche Diagnose, vor allem inklusive Attest, das ihm a) vom Schulsport befreit und b) von der mündlichen Mitarbeit. Seine mündlichen Noten werden nicht gewertet. Und genau darauf (solche ein Attest) dürfte es meine Tochter abgesehen haben, und ja, wenn ich mir ansehen, wie extrem sie sich im Sport quält oder ihre Noten durchgehend 1 bis 2+ im Schriftlichen sind, im Mündlichen aber 5... und sie sich damit alles versaut, ist es wohl wirklich eine Überlegung wert.
Wieso ich trotzdem zögere, hat folgenden Gründe:
Erstens, aus meiner Sicht steckt da nur Bequemlichkeit dahinter. Der einfachste, bequemste Weg. So ist meine kleine Madame. Ich weiß zwar, dass ihr dies und jenes unangenehm ist, sie nicht wie andere Kinder ist und nicht so damit klar kommt, aber ich kann den "LEIDENSDRUCK" nicht wirklich erkennen. Ich kann auch nicht erkennen, dass sie sich bemüht. Sie sagt sich von vorneherein: "Kann ich nicht, geht nicht!". Dann ist nichts zu machen. Es wird nicht mal versucht. Bequeme Ausrede.
Zweitens, auch wenn wir beide nie wirklich "normal" und "psychisch gesund" sein werden, vermutlich immer mal wieder Beistand brauchen, bin ich eigentlich ganz froh, aus der "Psychotherapie-Schiene" raus zu sein. Man hat sich (s.o.) ja nun doch sehr lange damit beschäftigt, und mein Fazit unter dem Strich ist, dass es in 9 von 10 Fällen es nur schlimmer statt besser macht. Manchmal muss einfach lernen, mit den Eigenarten zu leben. Punkt.
Drittens, apropos lernen mit dem Eigenarten zu leben. Es ist nun mal, wie es ist, und man wird auch später im Erwachsenen Leben kaum Rücksicht auf ihre Besonderheiten nehmen. Attest hin oder her. Von daher finde ich es besser, wenn sie sich den normalen Herausforderungen stellt statt immer nur zu vermeiden, vermeiden, vermeiden. Vom Vermeiden wird's garantiert nicht besser. es erwartet ja niemand von ihr, dass sie es perfekt hinkriegt, aber wenn man sie von vorneherein "davon befreit", dann nimmt man ihr doch die Chance, dass sie lernt und IHREN Weg findet, damit umzugehen.
Viertens.. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass sie sich mit ihrem Asperger-Freund (die ohne einander offenbar nicht mehr atmen können) über-identifiziert. ER hat dieses Attest, jetzt will sie auch so eines... und nun schotten sie sich GEMEINSAM in ihre eigene(n) Welte(n) ab.
Was meinen denn Betroffene dazu? Fördern und durchbeißen, auch wenn's schwer fällt weil nun mal zum Leben dazu gehört oder per Attest von "normalen Herausforderungen" befreien?
Es geht um eine mögliche Asperger-Diagnose bzw. deren Ausschluss meiner 13Jährigen Tochter. Es gab schon mal ein paar Vermutungen in diese Richtung, und vom ihrem 3ten bis ca. 11ten Lebensjahr haben wir ziemlich viel durch an gescheiterten Therapie-Gesprächen, bzw. Ansätzen, Familienhilfe und haste-nicht-gesehen. Nirgendswo wurde man richtig ernstgenommen bzw. auf einen eingegangen, was man da alles für Horror-Stories erlebt, unglaublich! Kurz: es passte hinten und vorne nicht, und statt uns "kaputt zu doktern", gab ich es schließlich auf.
Am besten half noch eine gemeinsame mehrmonatige Reha. Dort verhärtete sich auch der Verdacht auf Asperger und "selektiven Mutismus", aber als es danach dann wieder nicht weiterging, mehre Therapeuten und Pleiten später, ließ ich bleiben und hielt mich an das, was man in der Reha lernte: Besonderheiten akzeptieren. Akzeptanz. Im Endeffekt kann man eh nicht mehr machen als die "Eigenarten" hinzunehmen. Allein das "ENT-STRESSEN" des Themas, und dass ich mehr auf andere familiäre Baustellen konzentrierte und natürlich auch das Älter-Werden hat schon einiges geholfen. Zumindest meiner Meinung nach.
Nun möchte sie aber VON SICH AUS eine Asperger-Diagnose gestellt bekommen, und SIE liegt mir in den Ohren damit. Hintergrund ist ein gewisser junger Herr, der genauso sonderlich wie sie ist. Seitdem sind sie unzertrennlich. ER hat eine ebensolche Diagnose, vor allem inklusive Attest, das ihm a) vom Schulsport befreit und b) von der mündlichen Mitarbeit. Seine mündlichen Noten werden nicht gewertet. Und genau darauf (solche ein Attest) dürfte es meine Tochter abgesehen haben, und ja, wenn ich mir ansehen, wie extrem sie sich im Sport quält oder ihre Noten durchgehend 1 bis 2+ im Schriftlichen sind, im Mündlichen aber 5... und sie sich damit alles versaut, ist es wohl wirklich eine Überlegung wert.
Wieso ich trotzdem zögere, hat folgenden Gründe:
Erstens, aus meiner Sicht steckt da nur Bequemlichkeit dahinter. Der einfachste, bequemste Weg. So ist meine kleine Madame. Ich weiß zwar, dass ihr dies und jenes unangenehm ist, sie nicht wie andere Kinder ist und nicht so damit klar kommt, aber ich kann den "LEIDENSDRUCK" nicht wirklich erkennen. Ich kann auch nicht erkennen, dass sie sich bemüht. Sie sagt sich von vorneherein: "Kann ich nicht, geht nicht!". Dann ist nichts zu machen. Es wird nicht mal versucht. Bequeme Ausrede.
Zweitens, auch wenn wir beide nie wirklich "normal" und "psychisch gesund" sein werden, vermutlich immer mal wieder Beistand brauchen, bin ich eigentlich ganz froh, aus der "Psychotherapie-Schiene" raus zu sein. Man hat sich (s.o.) ja nun doch sehr lange damit beschäftigt, und mein Fazit unter dem Strich ist, dass es in 9 von 10 Fällen es nur schlimmer statt besser macht. Manchmal muss einfach lernen, mit den Eigenarten zu leben. Punkt.
Drittens, apropos lernen mit dem Eigenarten zu leben. Es ist nun mal, wie es ist, und man wird auch später im Erwachsenen Leben kaum Rücksicht auf ihre Besonderheiten nehmen. Attest hin oder her. Von daher finde ich es besser, wenn sie sich den normalen Herausforderungen stellt statt immer nur zu vermeiden, vermeiden, vermeiden. Vom Vermeiden wird's garantiert nicht besser. es erwartet ja niemand von ihr, dass sie es perfekt hinkriegt, aber wenn man sie von vorneherein "davon befreit", dann nimmt man ihr doch die Chance, dass sie lernt und IHREN Weg findet, damit umzugehen.
Viertens.. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass sie sich mit ihrem Asperger-Freund (die ohne einander offenbar nicht mehr atmen können) über-identifiziert. ER hat dieses Attest, jetzt will sie auch so eines... und nun schotten sie sich GEMEINSAM in ihre eigene(n) Welte(n) ab.
Was meinen denn Betroffene dazu? Fördern und durchbeißen, auch wenn's schwer fällt weil nun mal zum Leben dazu gehört oder per Attest von "normalen Herausforderungen" befreien?
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- Helferlein
- , 79
- Beiträge: 101
Dann will ich mich mal an einer Antwort versuchen und schauen, dass ich sie so kurz wie möglich hinbekomme. Wobei ich vorwegschicken möchte, dass ich mich mit Kindern überhaupt nicht auskenne und jetzt nur meine persönliche Meinung wiedergebe. Aus der Sicht einer Spätdiagnostizierten.
Verstehe ich es richtig, dass diese ganzen Therapieversuche, die da in diesen acht Jahren abliefen, alle mehr oder weniger daran scheiterten, dass seitens der Behandler/Diagnostiker "das Interesse fehlte"? Wo wart ihr denn überall? Waren das offizielle Diagnosestellen für AS? Wenn deine Tochter jetzt 13 ist, ist das ja noch gar nicht lange her, so dass ich jetzt mal von der Prämisse ausgehe, dass AS doch schon um einiges bekannter geworden ist. (Was jedoch leider nicht automatisch heißt, dass es auch allen Ärzten & Co. ein Begriff ist - auch da gibt es solche und solche, wie überall.)
Woran lag es, dass es nach der Reha nicht weiterging, wenn doch handfeste Hinweise vorlagen?
Der Leitsatz "Besonderheiten akzeptieren" ist sicherlich nicht verkehrt. Doch es stellt sich (mir) eben die Frage, ob es damit wirklich getan ist. In manchen Fällen ist mit AS ein großer Leidensdruck verbunden. Manchmal ist anfangs überhaupt kein Leidensdruck da und er kommt erst später, dafür dann aber richtig, oder aber er ist von Anfang an vorhanden. Wenn man einen Autisten kennt, kennt man - genau - einen Autisten, und was für einen gilt, lässt sich nicht einfach auf alle anderen mit übertragen.
Ich verstehe, dass du in einer sehr schwierigen Lage bist, und ich verstehe auch sehr gut die beiden Seiten, die du gegeneinander abwägst.
Ein wenig mehr zu dem Hintergrund, vor dem ich schreibe.
Als Kind war ich wohl auffällig, allerdings war ich Kind zu einer Zeit, in der man von AS noch nicht allzuviel gehört hatte. Wo man den Begriff "Autismus" allerhöchstens mit einem in einer Ecke sitzenden, stur vor sich hin schaukelnden Menschlein verknüpft hätte, das seine Finger abzählend alle Primzahlen rauf- und runtersingt. Zur Verdeutlichung nun bewusst etwas krass ausgedrückt.
Dies hatte zur Folge, dass meine Auffälligkeit "nicht weiter auffiel". Natürlich war ich anders, war trotz größter Bemühungen um Zugehörigkeit meinerseits (und die hatte ich phasenweise dann doch) stets Außenseiter, habe die anderen ebensowenig verstanden wie sie mich und war letztlich doch am liebsten allein mit meinen Büchern oder Puzzles. In der Schule "glänzte" ich durch Fünfen in der mündlichen Mitarbeit - aber damals war ich dann eben "sehr schweigsam". Es fiel nicht weiter auf, weil es die wohl in jeder Klasse gab.
Somit wurde ich nie einem Arzt vorgestellt und dementsprechend auch nie besonders gefördert. Sondern war gezwungen, mich durch all das einfach durchzubeißen (wozu auch das Umfeld, in dem ich aufwuchs, noch - im Negativen - beitrug, doch das lasse ich hier jetzt außen vor).
Bei einem meiner Diagnostiktermine sagte die Ärztin zu mir, ich könne meine Defizite doch recht gut kompensieren und hätte das ihrer Ansicht nach vor allem durch die harte Schule meiner Erziehung gelernt. Und ja, es stimmt.
Ich habe meine Defizite, und jeder einzelne Tag in meinem ganz normalen Alltag erinnert mich daran, konfrontiert mich mitunter recht hart damit. Aber: ich habe es überlebt. Sicher hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht, auch mal gefördert zu werden, statt immer nur Strafen zu bekommen, wenn ich mal wieder mein Soll nicht erfüllt hatte. Und sicher habe ich heute auch einige Folgeschäden "übrigbehalten". Doch für mich war es so sicherlich am förderlichsten. Denke ich. Muss allerdings sagen, dass mir die Vergleichsmöglichkeit fehlt und ich mir das, was ich nicht kenne, eben auch nicht gut vorstellen kann.
[Ich muss teilen wegen Überschreitung der Zeichenzahl]
Verstehe ich es richtig, dass diese ganzen Therapieversuche, die da in diesen acht Jahren abliefen, alle mehr oder weniger daran scheiterten, dass seitens der Behandler/Diagnostiker "das Interesse fehlte"? Wo wart ihr denn überall? Waren das offizielle Diagnosestellen für AS? Wenn deine Tochter jetzt 13 ist, ist das ja noch gar nicht lange her, so dass ich jetzt mal von der Prämisse ausgehe, dass AS doch schon um einiges bekannter geworden ist. (Was jedoch leider nicht automatisch heißt, dass es auch allen Ärzten & Co. ein Begriff ist - auch da gibt es solche und solche, wie überall.)
Woran lag es, dass es nach der Reha nicht weiterging, wenn doch handfeste Hinweise vorlagen?
Der Leitsatz "Besonderheiten akzeptieren" ist sicherlich nicht verkehrt. Doch es stellt sich (mir) eben die Frage, ob es damit wirklich getan ist. In manchen Fällen ist mit AS ein großer Leidensdruck verbunden. Manchmal ist anfangs überhaupt kein Leidensdruck da und er kommt erst später, dafür dann aber richtig, oder aber er ist von Anfang an vorhanden. Wenn man einen Autisten kennt, kennt man - genau - einen Autisten, und was für einen gilt, lässt sich nicht einfach auf alle anderen mit übertragen.
Ich verstehe, dass du in einer sehr schwierigen Lage bist, und ich verstehe auch sehr gut die beiden Seiten, die du gegeneinander abwägst.
Ein wenig mehr zu dem Hintergrund, vor dem ich schreibe.
Als Kind war ich wohl auffällig, allerdings war ich Kind zu einer Zeit, in der man von AS noch nicht allzuviel gehört hatte. Wo man den Begriff "Autismus" allerhöchstens mit einem in einer Ecke sitzenden, stur vor sich hin schaukelnden Menschlein verknüpft hätte, das seine Finger abzählend alle Primzahlen rauf- und runtersingt. Zur Verdeutlichung nun bewusst etwas krass ausgedrückt.
Dies hatte zur Folge, dass meine Auffälligkeit "nicht weiter auffiel". Natürlich war ich anders, war trotz größter Bemühungen um Zugehörigkeit meinerseits (und die hatte ich phasenweise dann doch) stets Außenseiter, habe die anderen ebensowenig verstanden wie sie mich und war letztlich doch am liebsten allein mit meinen Büchern oder Puzzles. In der Schule "glänzte" ich durch Fünfen in der mündlichen Mitarbeit - aber damals war ich dann eben "sehr schweigsam". Es fiel nicht weiter auf, weil es die wohl in jeder Klasse gab.
Somit wurde ich nie einem Arzt vorgestellt und dementsprechend auch nie besonders gefördert. Sondern war gezwungen, mich durch all das einfach durchzubeißen (wozu auch das Umfeld, in dem ich aufwuchs, noch - im Negativen - beitrug, doch das lasse ich hier jetzt außen vor).
Bei einem meiner Diagnostiktermine sagte die Ärztin zu mir, ich könne meine Defizite doch recht gut kompensieren und hätte das ihrer Ansicht nach vor allem durch die harte Schule meiner Erziehung gelernt. Und ja, es stimmt.
Ich habe meine Defizite, und jeder einzelne Tag in meinem ganz normalen Alltag erinnert mich daran, konfrontiert mich mitunter recht hart damit. Aber: ich habe es überlebt. Sicher hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht, auch mal gefördert zu werden, statt immer nur Strafen zu bekommen, wenn ich mal wieder mein Soll nicht erfüllt hatte. Und sicher habe ich heute auch einige Folgeschäden "übrigbehalten". Doch für mich war es so sicherlich am förderlichsten. Denke ich. Muss allerdings sagen, dass mir die Vergleichsmöglichkeit fehlt und ich mir das, was ich nicht kenne, eben auch nicht gut vorstellen kann.
[Ich muss teilen wegen Überschreitung der Zeichenzahl]
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[Teil 2]
Was ich sagen möchte, ist: Fördern ist sicherlich gut. Über-Fördern dagegen ist es nicht.
Die Frage wäre, wo bei deiner Tochter das Über-Fördern anfinge. Vielleicht hat sie in mancherlei Hinsicht tatsächlich Leidensdruck, und er ist nur nicht nach außen erkennbar - das weiß man halt nie so genau.
Hierzu würde ich evtl. das Gespräch mit Lehrern suchen, die sie gut kennen. Mich mit denen mal beraten, was sie meinen. Gerade auch mit dem Gedanken an die Bequemlichkeit im Hinterkopf.
Grundsätzlich denke ich, eine handfeste Diagnose zu haben, kann nicht schaden. Und es ist besser, es zu einem Zeitpunkt zu machen, wo noch konkrete Erinnerungen an die relevante Zeit da sind und wo vielleicht die Einschränkungen sich noch in Grenzen halten. Von daher würde ich dazu tendieren. Aber ich würde eben, wie du es schon tust, auch die Beweggründe deiner Tochter mit berücksichtigen.
WENN dann spezielle Problemfelder vorhanden sind, ist da sicherlich eine Förderung möglich. Eine Ausnahme vom Sportunterricht oder der mündlichen Mitarbeit halte ich jetzt nicht so wirklich für geeignete Maßnahmen, weil sie auch die Bequemlichkeit fördern könnten...
Wie zugänglich ist sie denn für Gespräche? 13 ist ein schwieriges Alter, denke ich, doch ich würde mal versuchen, konkret mit ihr zu sprechen, warum sie denn jetzt diese Diagnose will. Ich würde ihr auch sagen, dass du befürchtest, es sei nur wegen dieses Freundes. Mit Ehrlichkeit und Direktheit fährt man meist ganz gut. Dass sie diesen Freund hat, sehe ich auch, wie du, zweigeteilt. Einerseits: schön, dass es noch jemanden gibt, der anders ist, damit sie damit nicht allein ist (und es kann verdammt wehtun, in dem Alter immer wieder darauf gestoßen zu werden!). Andererseits besteht eben die Gefahr, dass sie sich mitreißen lässt.
Auch da würde ich die Lehrer mit ins Boot holen. Sollte es zu einer Diagnose kommen, ohnehin. Denn die erleben sie tagtäglich im Unterricht und sehen das, was du als Mutter so nicht zu sehen bekommst.
Was aber vielleicht auch möglich ist: vielleicht gibt es in eurer Nähe irgendwo ein Autismuszentrum, wo ihr euch (oder du erstmal alleine) beraten lassen könntet.
Oder du versuchst es auch mal in dem Aspieforum, das ich weiter oben schon mal verlinkt hatte: aspies.de. Dort gibt es auch ein Unterforum speziell für Angehörige. Vielleicht kann man dir dort auch noch konkretere Tipps geben - dort sind einige Mütter mit AS-Kindern unterwegs.
Falls du noch weitere Fragen hast, gerne. Wenn ich helfen kann, werde ich das gerne tun.
Was ich sagen möchte, ist: Fördern ist sicherlich gut. Über-Fördern dagegen ist es nicht.
Die Frage wäre, wo bei deiner Tochter das Über-Fördern anfinge. Vielleicht hat sie in mancherlei Hinsicht tatsächlich Leidensdruck, und er ist nur nicht nach außen erkennbar - das weiß man halt nie so genau.
Hierzu würde ich evtl. das Gespräch mit Lehrern suchen, die sie gut kennen. Mich mit denen mal beraten, was sie meinen. Gerade auch mit dem Gedanken an die Bequemlichkeit im Hinterkopf.
Grundsätzlich denke ich, eine handfeste Diagnose zu haben, kann nicht schaden. Und es ist besser, es zu einem Zeitpunkt zu machen, wo noch konkrete Erinnerungen an die relevante Zeit da sind und wo vielleicht die Einschränkungen sich noch in Grenzen halten. Von daher würde ich dazu tendieren. Aber ich würde eben, wie du es schon tust, auch die Beweggründe deiner Tochter mit berücksichtigen.
WENN dann spezielle Problemfelder vorhanden sind, ist da sicherlich eine Förderung möglich. Eine Ausnahme vom Sportunterricht oder der mündlichen Mitarbeit halte ich jetzt nicht so wirklich für geeignete Maßnahmen, weil sie auch die Bequemlichkeit fördern könnten...
Wie zugänglich ist sie denn für Gespräche? 13 ist ein schwieriges Alter, denke ich, doch ich würde mal versuchen, konkret mit ihr zu sprechen, warum sie denn jetzt diese Diagnose will. Ich würde ihr auch sagen, dass du befürchtest, es sei nur wegen dieses Freundes. Mit Ehrlichkeit und Direktheit fährt man meist ganz gut. Dass sie diesen Freund hat, sehe ich auch, wie du, zweigeteilt. Einerseits: schön, dass es noch jemanden gibt, der anders ist, damit sie damit nicht allein ist (und es kann verdammt wehtun, in dem Alter immer wieder darauf gestoßen zu werden!). Andererseits besteht eben die Gefahr, dass sie sich mitreißen lässt.
Auch da würde ich die Lehrer mit ins Boot holen. Sollte es zu einer Diagnose kommen, ohnehin. Denn die erleben sie tagtäglich im Unterricht und sehen das, was du als Mutter so nicht zu sehen bekommst.
Was aber vielleicht auch möglich ist: vielleicht gibt es in eurer Nähe irgendwo ein Autismuszentrum, wo ihr euch (oder du erstmal alleine) beraten lassen könntet.
Oder du versuchst es auch mal in dem Aspieforum, das ich weiter oben schon mal verlinkt hatte: aspies.de. Dort gibt es auch ein Unterforum speziell für Angehörige. Vielleicht kann man dir dort auch noch konkretere Tipps geben - dort sind einige Mütter mit AS-Kindern unterwegs.
Falls du noch weitere Fragen hast, gerne. Wenn ich helfen kann, werde ich das gerne tun.
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
Hallo Ichbins(nur),
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich musste erst mal ein paar Takte darüber nachdenken, bisher allerdings ohne Ergebnis.
Dabei darf man nicht vergessen, dass jeder Anlauf mal mindestens 1,5 Jahre dauert: sich überwinden, suchen, Termin ausmachen, lange Wartezeiten, Zweit-Termin mit Kind, Termin zur Ergebnisverkündung, usw., während sich die Symptomatik altersbedingt verschiebt: eine 3Jährige zeigt ihre sozialen Schwierigkeiten anders als zum Beispiel eine 7Jährige oder gar 10jährige.
Interesse war da, aber es fehlte zumindest das Interesse daran, WIRKLICH herauszufinden, was los ist. Da wurden lieber andere Schubladen aufgemacht. Ein sehr willkommene Vorurteil sind da z.B. die psychisch auffälligen Eltern, denen man erst mal per forma die Schuld für alles gibt. Teilweise durch die Blume, manchmal auch höchst aggressiv.
Am besten war noch die Reha. Da wurde man nicht nur ernst genommen, und die Kleine mehre Woche „beobachtet“, sondern die ganzen Therapien dort schlugen auch ziemlich gut an. Dort dann eben auch der Verdacht auf Asperger bzw. selektiven Mutismus, aber man sich dort nicht befähigt, eine endgültige Diagnose zu stellen.
Zum Schluss holte ich mir sogar eine Familienhilfe ins Haus, die zwischen mir und dem unmöglichen Jugendamtsmenschen vermitteln sollte und deren Hauptzweck es war, uns zu helfen, geeignete Therapien zu finden. Es endete in einer absoluten Katastrophe. Allein bei den Gedanken daran bekomme ich Ausschlag vor Zorn. *Knurr*. Nur so viel: sie wollte uns mit Gewalt („Erpressung mit Jugendamt“) zu einer völlig unpassenden Therapie zwingen, und lehnte es komplett ab, die Kleine auf ADS oder Mutismus untersuchen zu lassen, damit es nicht in einer Schublade landete. Das war vor ca. 2 Jahren, und nachdem sich nun einiges an der Familiensituation änderte und „verwachsen“ hat, haben wir es seitdem (bis eben jetzt) ruhen lassen. Gab auch genug andere Baustellen ;- /
Vor allem weil die „nur sehr schweigsamen Kinder“ oft auch durch das Raster durchfallen. Ist ein Kind hyperaktiv, hat eine Lernschwäche, ist aggressiv und stellt viel an, ja, DA springen sie alle sofort. Aber wenn kümmert schon das traurige Mädchen in der letzten Reihe, die ihr Gesicht immer hinter den Haaren versteckt, lieber für sich alleine bleibt und eben mündlich „sehr still“ ist?! Zumal die SCHRIFTLICHEN NOTEN ja topp sind. Und ach so kreativ.
Wirklich „auffällig“ für Erzieher und Lehrer wird es bei meinem Nachwuchs erst dann, wenn man versucht sie zu etwas zu zwingen, gar wenn es etwas mit der Gruppe oder Sport zu tun hat. Dann ist Schicht im Schacht, und da bringt sie jeden noch so guten Pädagogen ans Ende mit seines Latein. Vor allem Sportlehrer…
Ich schätze, gerade in dörflichen Gegend und bei älteren Semestern herrscht beim Thema Asperger oder ähnliches noch immer große Ratlosigkeit. Zumindest in unseren Fall war noch jeder Sportlehrer mit ihr überfordert, ich wurde oft in die Schule zitiert, aber noch kein einziger von ihnen hat mich auf die Möglichkeit gestupst, dass man sie via Attest von Schulsport befreien könnte. Dass so etwas überhaupt möglich ist, erfuhr jetzt erst von ihrem Freund. Selbst gilt auch für eine mögliche Befreiung vom „Mündlichen“, also, dass das Mündliche nicht gewertet wird. Immerhin sind sie auf derselbe Schule, ich bin nun doch etwas überrascht, dass ich… - trotz reger Zusammenarbeit mit den Lehrern! … - noch nie von der Option gehört habe.
Zu dem Rest: Es arbeitet noch in mir, ich tendiere zu einem „NEIN“ zu einem Attest. Wobei man ja trotzdem mal sich bei dem Spezialisten Zentrum einen Termin holen könnte. Dauert ja eh bestimmt mindestens 1 Jahr. Wichtiger fände ich einen guten Jugendpsychologen vor Ort, aber das ist hier totale Fehlanzeige. Siehe oben, ich hatte ja 1 ganzes Jahr lang sogar eine Familienhilfe vom Jugendamt zugeteilt, die mir bei der Suche helfen sollte… *grummel*
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich musste erst mal ein paar Takte darüber nachdenken, bisher allerdings ohne Ergebnis.
Nein, es waren KEINE offiziellen Diagnosestellen. Bisher zumindest nicht. In der Ratlosigkeit hat man sich eigentlich überall hingewendet, was gerade verfügbar war.Verstehe ich es richtig, dass diese ganzen Therapieversuche, die da in diesen acht Jahren abliefen, alle mehr oder weniger daran scheiterten, dass seitens der Behandler/Diagnostiker "das Interesse fehlte"? Waren das offizielle Diagnosestellen für AS?
Dabei darf man nicht vergessen, dass jeder Anlauf mal mindestens 1,5 Jahre dauert: sich überwinden, suchen, Termin ausmachen, lange Wartezeiten, Zweit-Termin mit Kind, Termin zur Ergebnisverkündung, usw., während sich die Symptomatik altersbedingt verschiebt: eine 3Jährige zeigt ihre sozialen Schwierigkeiten anders als zum Beispiel eine 7Jährige oder gar 10jährige.
Interesse war da, aber es fehlte zumindest das Interesse daran, WIRKLICH herauszufinden, was los ist. Da wurden lieber andere Schubladen aufgemacht. Ein sehr willkommene Vorurteil sind da z.B. die psychisch auffälligen Eltern, denen man erst mal per forma die Schuld für alles gibt. Teilweise durch die Blume, manchmal auch höchst aggressiv.
Am besten war noch die Reha. Da wurde man nicht nur ernst genommen, und die Kleine mehre Woche „beobachtet“, sondern die ganzen Therapien dort schlugen auch ziemlich gut an. Dort dann eben auch der Verdacht auf Asperger bzw. selektiven Mutismus, aber man sich dort nicht befähigt, eine endgültige Diagnose zu stellen.
Zum Schluss holte ich mir sogar eine Familienhilfe ins Haus, die zwischen mir und dem unmöglichen Jugendamtsmenschen vermitteln sollte und deren Hauptzweck es war, uns zu helfen, geeignete Therapien zu finden. Es endete in einer absoluten Katastrophe. Allein bei den Gedanken daran bekomme ich Ausschlag vor Zorn. *Knurr*. Nur so viel: sie wollte uns mit Gewalt („Erpressung mit Jugendamt“) zu einer völlig unpassenden Therapie zwingen, und lehnte es komplett ab, die Kleine auf ADS oder Mutismus untersuchen zu lassen, damit es nicht in einer Schublade landete. Das war vor ca. 2 Jahren, und nachdem sich nun einiges an der Familiensituation änderte und „verwachsen“ hat, haben wir es seitdem (bis eben jetzt) ruhen lassen. Gab auch genug andere Baustellen ;- /
Genau! Du sagst es! Es ist vielleicht in FACHKREISEN oder spezialisierten Selbsthilfegruppen bekannter als vielleicht zu deiner Schulzeit, aber das heißt noch lange nicht, dass man schneller zu der richtigen Diagnose kommt.Wenn deine Tochter jetzt 13 ist, ist das ja noch gar nicht lange her, so dass ich jetzt mal von der Prämisse ausgehe, dass AS doch schon um einiges bekannter geworden ist. (Was jedoch leider nicht automatisch heißt, dass es auch allen Ärzten & Co. ein Begriff ist - auch da gibt es solche und solche, wie überall.)
Vor allem weil die „nur sehr schweigsamen Kinder“ oft auch durch das Raster durchfallen. Ist ein Kind hyperaktiv, hat eine Lernschwäche, ist aggressiv und stellt viel an, ja, DA springen sie alle sofort. Aber wenn kümmert schon das traurige Mädchen in der letzten Reihe, die ihr Gesicht immer hinter den Haaren versteckt, lieber für sich alleine bleibt und eben mündlich „sehr still“ ist?! Zumal die SCHRIFTLICHEN NOTEN ja topp sind. Und ach so kreativ.
Wirklich „auffällig“ für Erzieher und Lehrer wird es bei meinem Nachwuchs erst dann, wenn man versucht sie zu etwas zu zwingen, gar wenn es etwas mit der Gruppe oder Sport zu tun hat. Dann ist Schicht im Schacht, und da bringt sie jeden noch so guten Pädagogen ans Ende mit seines Latein. Vor allem Sportlehrer…
Ich schätze, gerade in dörflichen Gegend und bei älteren Semestern herrscht beim Thema Asperger oder ähnliches noch immer große Ratlosigkeit. Zumindest in unseren Fall war noch jeder Sportlehrer mit ihr überfordert, ich wurde oft in die Schule zitiert, aber noch kein einziger von ihnen hat mich auf die Möglichkeit gestupst, dass man sie via Attest von Schulsport befreien könnte. Dass so etwas überhaupt möglich ist, erfuhr jetzt erst von ihrem Freund. Selbst gilt auch für eine mögliche Befreiung vom „Mündlichen“, also, dass das Mündliche nicht gewertet wird. Immerhin sind sie auf derselbe Schule, ich bin nun doch etwas überrascht, dass ich… - trotz reger Zusammenarbeit mit den Lehrern! … - noch nie von der Option gehört habe.
Zu dem Rest: Es arbeitet noch in mir, ich tendiere zu einem „NEIN“ zu einem Attest. Wobei man ja trotzdem mal sich bei dem Spezialisten Zentrum einen Termin holen könnte. Dauert ja eh bestimmt mindestens 1 Jahr. Wichtiger fände ich einen guten Jugendpsychologen vor Ort, aber das ist hier totale Fehlanzeige. Siehe oben, ich hatte ja 1 ganzes Jahr lang sogar eine Familienhilfe vom Jugendamt zugeteilt, die mir bei der Suche helfen sollte… *grummel*
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- Helferlein
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Gerne doch.
Bei den "offiziellen" Diagnosestellen sollte euch etwas Derartiges allerdings eher nicht passieren. Schau mal hier rein: http://aspies.de/adressen.php?category=3 Ich weiß nicht, aus welcher Ecke du kommst, aber vielleicht ist da ja etwas dabei. Ob Diagnostik durchgeführt wird, steht unter den Adressen dabei.
Und hier: http://aspies.de/adressen.php?category=4 sind Autismuszentren verlinkt, die euch vielleicht bei der Hilfe nach einem guten Diagnostiker weiterhelfen könnten.
Oder alternativ kannst du dich auch im Forum unter aspies.de registrieren und dir dann von User Markus die Adressenliste zuschicken lassen. Die ist um einiges ausführlicher als die oben verlinkte, und die meisten Adressen sind für Kinder und Jugendliche. Ich weiß jetzt leider nur einige Diagnosestellen für Erwachsene, kann dir aber nicht sagen, ob dort auch Kinder diagnostiziert werden.
Das mit der Wartezeit wirst du allerdings auch hier haben, und die von dir genannten 1,5 Jahre insgesamt kommen schon hin. Leider. Aber ihr könnt euch ja mal auf eine Warteliste setzen lassen und den Termin dann später immer noch absagen, falls du dich doch gegen eine Diagnostik entscheiden solltest, weil sich die Dinge inzwischen nochmal anders entwickelt haben.
Und Erpressung nennt man dann "Hilfe"... Dazu fällt mir dann auch nichts mehr ein. Da ist absolut verständlich, dass man da dann irgendwann sehr zurückhaltend wird.
[abgetrennt wegen Zeichenzahl]
Das verstehe ich - woher soll man auch im Vorfeld wissen, dass es SO laufen würde... Man verlässt sich halt darauf, dass die Ärzte wissen, was sie tun, und wenn dem nicht so ist, weil sie sich nicht mit dem auskennen, was sie vor sich haben, dann war der Versuch umsonst.(V) hat geschrieben:Nein, es waren KEINE offiziellen Diagnosestellen. Bisher zumindest nicht. In der Ratlosigkeit hat man sich eigentlich überall hingewendet, was gerade verfügbar war.
Bei den "offiziellen" Diagnosestellen sollte euch etwas Derartiges allerdings eher nicht passieren. Schau mal hier rein: http://aspies.de/adressen.php?category=3 Ich weiß nicht, aus welcher Ecke du kommst, aber vielleicht ist da ja etwas dabei. Ob Diagnostik durchgeführt wird, steht unter den Adressen dabei.
Und hier: http://aspies.de/adressen.php?category=4 sind Autismuszentren verlinkt, die euch vielleicht bei der Hilfe nach einem guten Diagnostiker weiterhelfen könnten.
Oder alternativ kannst du dich auch im Forum unter aspies.de registrieren und dir dann von User Markus die Adressenliste zuschicken lassen. Die ist um einiges ausführlicher als die oben verlinkte, und die meisten Adressen sind für Kinder und Jugendliche. Ich weiß jetzt leider nur einige Diagnosestellen für Erwachsene, kann dir aber nicht sagen, ob dort auch Kinder diagnostiziert werden.
Das mit der Wartezeit wirst du allerdings auch hier haben, und die von dir genannten 1,5 Jahre insgesamt kommen schon hin. Leider. Aber ihr könnt euch ja mal auf eine Warteliste setzen lassen und den Termin dann später immer noch absagen, falls du dich doch gegen eine Diagnostik entscheiden solltest, weil sich die Dinge inzwischen nochmal anders entwickelt haben.
Richtig. Und diese Entwicklung geht auch später so weiter.während sich die Symptomatik altersbedingt verschiebt: eine 3Jährige zeigt ihre sozialen Schwierigkeiten anders als zum Beispiel eine 7Jährige oder gar 10jährige.
Schon klar. Irgendwer *muss* ja "schuld" sein...Interesse war da, aber es fehlte zumindest das Interesse daran, WIRKLICH herauszufinden, was los ist. Da wurden lieber andere Schubladen aufgemacht. Ein sehr willkommene Vorurteil sind da z.B. die psychisch auffälligen Eltern, denen man erst mal per forma die Schuld für alles gibt. Teilweise durch die Blume, manchmal auch höchst aggressiv.
Das ist schade, aber ich finde gut, dass sie so offen gesagt haben, dass sie das nicht diagnostizieren können, weil es doch einige Tests umfasst, und wenn das keine Fachleute sind, dann kann da schon mal was Wesentliches übersehen werden.Am besten war noch die Reha. Da wurde man nicht nur ernst genommen, und die Kleine mehre Woche „beobachtet“, sondern die ganzen Therapien dort schlugen auch ziemlich gut an. Dort dann eben auch der Verdacht auf Asperger bzw. selektiven Mutismus, aber man sich dort nicht befähigt, eine endgültige Diagnose zu stellen.
Und Erpressung nennt man dann "Hilfe"... Dazu fällt mir dann auch nichts mehr ein. Da ist absolut verständlich, dass man da dann irgendwann sehr zurückhaltend wird.
Ja... Wobei man zumindest bei den "großen" Diagnosestellen, also den einzelnen Unikliniken, die das anbieten, inzwischen wohl aber recht zuverlässig entweder positiv oder negativ diagnostiziert werden kann. Die haben mittlerweile ihre Testverfahren verfeinert und eine recht gute Treffsicherheit.Genau! Du sagst es! Es ist vielleicht in FACHKREISEN oder spezialisierten Selbsthilfegruppen bekannter als vielleicht zu deiner Schulzeit, aber das heißt noch lange nicht, dass man schneller zu der richtigen Diagnose kommt.
[abgetrennt wegen Zeichenzahl]
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
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[Teil 2]
Wegen der Befreiung vom "Mündlichen": da muss ich sagen, dass ich dann dafür sorgen würde, dass sie anderweitig einen Ausgleich liefern muss. Um zu verhindern, dass es auf die Schiene mit der Bequemlichkeit geht. Vielleicht hat dir nie jemand was gesagt, weil sie kein Attest hat und die Lehrer da auch nicht so genau hinschauen? ...
Wegen der Anlaufstellen: schau mal, ob bei den Adressen oben was für dich dabei ist. Oder versuch es auch mal in dem Forum. Da waren immer auch einige Mütter aktiv, die dir evtl. besser weiterhelfen können als ich.
Ich drücke euch die Daumen!
Ich muss gerade schmunzeln, weil ich da ein Bild vor Augen habe aus meiner eigenen Schulzeit. Ein Lehrer wollte mich dazu bringen (in Sport), etwas zu machen, was ich nicht wollte. Am Schluss hat er mir sogar Geld geboten, aber ich habe verweigert.Wirklich „auffällig“ für Erzieher und Lehrer wird es bei meinem Nachwuchs erst dann, wenn man versucht sie zu etwas zu zwingen, gar wenn es etwas mit der Gruppe oder Sport zu tun hat. Dann ist Schicht im Schacht, und da bringt sie jeden noch so guten Pädagogen ans Ende mit seines Latein. Vor allem Sportlehrer…
Das ist vielleicht auch nicht sinnvoll. Weil sonst die Gefahr besteht, dass sie dann gar nichts mehr macht und sich damit ihre Schwierigkeiten möglicherweise noch verschlimmern.aber noch kein einziger von ihnen hat mich auf die Möglichkeit gestupst, dass man sie via Attest von Schulsport befreien könnte.
Wegen der Befreiung vom "Mündlichen": da muss ich sagen, dass ich dann dafür sorgen würde, dass sie anderweitig einen Ausgleich liefern muss. Um zu verhindern, dass es auf die Schiene mit der Bequemlichkeit geht. Vielleicht hat dir nie jemand was gesagt, weil sie kein Attest hat und die Lehrer da auch nicht so genau hinschauen? ...
Wegen der Anlaufstellen: schau mal, ob bei den Adressen oben was für dich dabei ist. Oder versuch es auch mal in dem Forum. Da waren immer auch einige Mütter aktiv, die dir evtl. besser weiterhelfen können als ich.
Ich drücke euch die Daumen!
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
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Danke noch mal für die Antwort.
Hab schon die zuständige Uni-Klinik hier in der Nähe gefunden. Ist praktischerweise gleich neben dem Haut-Uniklinik, wo sie wegen was anderen regelmäßig hin muss, d.h. ich bin da übernächste Woche eh vor Ort nebenan...(und zahl die 25 Euro Fahrtkosten eh, grmmpf)... und kann dann vielleicht dort vor Ort gleich einen Termin ausmachen. Erfahrungsgemäß bekommt man die Sprechstundenhilfen sonst eh nicht ans Telefon...
Oder braucht man vorher Überweisung? Wenn ja, dann kann das ja ewig dauern. Ach egal, ich frag einfach, wenn ich eh schon mal da bin, die sagen mir dann schon, was ich brauche.
Fraglich wäre für mich im Moment auch, ob ich alle VORHERIGEN Gutachten und Zeugs mitbringen muss. Ich glaube nämlich nicht, dass ich alles vollständig habe. Das ausgehändigt zu bekommen, als "in Verdacht stehende Mutter", dass man es DIREKT in die Finger kriegt, und nicht über Hausarzt oder zig Ecken, das ist auch noch mal so eine Hausnummer für sich. Ich würde eh lieber drauf verzichten wollen wegen der Unbefangenheit, höchstens der Reha-Bericht (der zugleich auch das aktuellste Schreiben ist).
Mit dem Sportunterricht sehe ich es ähnlich. Ich war ja auch eine absolute Sportniete, und ja, für mich war Sport auch eine Qual, ich hab auch öfters mal die Mitarbeit verweigert, usw. Da geht vielen Schülern so. Ich finde, da muss man sich ein stückweit auch durchkämpfen. Vor allem, da sie so ungelenk und grobmotorisch ist, dass ich sie am liebsten in irgendwelche "Körpertherapien" stecken würde... (was es hier aber nicht gibt und/oder nicht gezahlt wird. Therapeutisches Reiten stand mal ganz hoch auf der Liste der Empfehlungen, aber ist hier vor Ort nichts zu machen gewesen.)
Und was das Mündliche angeht: BISHER nahm ich halt die schlechteren (genauer: durchschnittlichen) Gesamtnoten in Kauf, weil ich ja weiß, woran es liegt. Aber in Hinblick darauf, dass sie in 2 Jahren sich auf eine Lehrstelle bewirbt...? Kann man schon mal drüber nachdenken. Würde man das Mündliche ent-werten hätte sie aus dem Stehgreif einen 2-Noten besseren Durchschnitt.
Nun gut, aber ehrlich gesagt, verstehe ich es nicht: ich war in der Schule auch sehr, sehr mundfaul. Ich war wirklich ein "sehr schweigsames Kind", d.h. sehr still, aber nicht krankhaft still, ebenfalls mit guten schriftlichen Noten, die ich mir durch das Mündliche verdarb. Es hat erst spät bei mir click gemacht, aber es HAT klick gemacht. Deswegen bilde ich mir durchaus ein, dass es doch mehr oder weniger eine Sache des "Klick-Machens" ist, und keine wie-auch-immer-geartete neuronale Störung. Zumal wir hier auch von höchst SELEKTIVEN Zuständen sprechen, also zumindest bei meiner Kleinen, deshalb auch die Erwägung in Richtung "selektiver Mutismus". Weil sie blubbern kann wie ein Wasserfall. Und wie. Aber es kommt halt auf die Situation an. Ja, sogar bei Referaten hat sie durchschnittlich nur 1 und 2en, was mich selbst sehr überrascht. Und von daher kann ich mir eben nur schwer vorstellen, dass es nicht gehen soll, wenn sie wirklich wolle und sich bemühen würde... Nur muss ich eben langsam den Tatschen ins Augen sehen, dass dieses Click das die letzten 8 Jahre fehlte gewiss nicht in den 2 verbliebenen Jahren kommen wird. Und ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie sehr man es später irgendwann bereut, NACHDEM man es endlich gerallt hat, dass man sich aus falscher Scheu die Noten so versaute... (Ach, was hätte ich für ein gutes Abi haben können, tzzztzzztzzz, hätte,hätte, hätte...)
Hab schon die zuständige Uni-Klinik hier in der Nähe gefunden. Ist praktischerweise gleich neben dem Haut-Uniklinik, wo sie wegen was anderen regelmäßig hin muss, d.h. ich bin da übernächste Woche eh vor Ort nebenan...(und zahl die 25 Euro Fahrtkosten eh, grmmpf)... und kann dann vielleicht dort vor Ort gleich einen Termin ausmachen. Erfahrungsgemäß bekommt man die Sprechstundenhilfen sonst eh nicht ans Telefon...
Oder braucht man vorher Überweisung? Wenn ja, dann kann das ja ewig dauern. Ach egal, ich frag einfach, wenn ich eh schon mal da bin, die sagen mir dann schon, was ich brauche.
Fraglich wäre für mich im Moment auch, ob ich alle VORHERIGEN Gutachten und Zeugs mitbringen muss. Ich glaube nämlich nicht, dass ich alles vollständig habe. Das ausgehändigt zu bekommen, als "in Verdacht stehende Mutter", dass man es DIREKT in die Finger kriegt, und nicht über Hausarzt oder zig Ecken, das ist auch noch mal so eine Hausnummer für sich. Ich würde eh lieber drauf verzichten wollen wegen der Unbefangenheit, höchstens der Reha-Bericht (der zugleich auch das aktuellste Schreiben ist).
Mit dem Sportunterricht sehe ich es ähnlich. Ich war ja auch eine absolute Sportniete, und ja, für mich war Sport auch eine Qual, ich hab auch öfters mal die Mitarbeit verweigert, usw. Da geht vielen Schülern so. Ich finde, da muss man sich ein stückweit auch durchkämpfen. Vor allem, da sie so ungelenk und grobmotorisch ist, dass ich sie am liebsten in irgendwelche "Körpertherapien" stecken würde... (was es hier aber nicht gibt und/oder nicht gezahlt wird. Therapeutisches Reiten stand mal ganz hoch auf der Liste der Empfehlungen, aber ist hier vor Ort nichts zu machen gewesen.)
Und was das Mündliche angeht: BISHER nahm ich halt die schlechteren (genauer: durchschnittlichen) Gesamtnoten in Kauf, weil ich ja weiß, woran es liegt. Aber in Hinblick darauf, dass sie in 2 Jahren sich auf eine Lehrstelle bewirbt...? Kann man schon mal drüber nachdenken. Würde man das Mündliche ent-werten hätte sie aus dem Stehgreif einen 2-Noten besseren Durchschnitt.
Nun gut, aber ehrlich gesagt, verstehe ich es nicht: ich war in der Schule auch sehr, sehr mundfaul. Ich war wirklich ein "sehr schweigsames Kind", d.h. sehr still, aber nicht krankhaft still, ebenfalls mit guten schriftlichen Noten, die ich mir durch das Mündliche verdarb. Es hat erst spät bei mir click gemacht, aber es HAT klick gemacht. Deswegen bilde ich mir durchaus ein, dass es doch mehr oder weniger eine Sache des "Klick-Machens" ist, und keine wie-auch-immer-geartete neuronale Störung. Zumal wir hier auch von höchst SELEKTIVEN Zuständen sprechen, also zumindest bei meiner Kleinen, deshalb auch die Erwägung in Richtung "selektiver Mutismus". Weil sie blubbern kann wie ein Wasserfall. Und wie. Aber es kommt halt auf die Situation an. Ja, sogar bei Referaten hat sie durchschnittlich nur 1 und 2en, was mich selbst sehr überrascht. Und von daher kann ich mir eben nur schwer vorstellen, dass es nicht gehen soll, wenn sie wirklich wolle und sich bemühen würde... Nur muss ich eben langsam den Tatschen ins Augen sehen, dass dieses Click das die letzten 8 Jahre fehlte gewiss nicht in den 2 verbliebenen Jahren kommen wird. Und ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie sehr man es später irgendwann bereut, NACHDEM man es endlich gerallt hat, dass man sich aus falscher Scheu die Noten so versaute... (Ach, was hätte ich für ein gutes Abi haben können, tzzztzzztzzz, hätte,hätte, hätte...)
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