Ich kenne einige Leute, die Bulimie, teils atypische, oder andere Esstörungen haben oder hatten. Da mich ich noch bis vor einigen Jahren guten Gewissens als schlank bezeichnen konnte (wenn ich auch keine Modelmasse hatte), war es halt so, dass die jeweiligen Essgestörten meist auch die dickeren/dicksten in der Runde waren.
Nun habe ich damals sehr oft die Erfahrung gemacht, dass ein bestimmter mensch, der, wie ich später erfuhr, mich sehr beneidete und mir die damals gute Figur auch missgönnte, versuchte, schlankere Leute mit allen Mitteln zum Essen zu motivieren. Da kriegst du Schokolade angeboten von jemande, der dir sonst nie auch nur ein Bröselchen geben würde, lehnst ab, weil du grad keine magst, und wirst verhöhnt: "du könntest ja EIN gramm zunehmen!"
du überlegst laut, ob du die chips aufmachen sollst, und als antwort erhältst du von jemandem, der sich als "ranghöher" ansieht: "mach ruhig. was meinst du, was ICH heute schon alles gefressen habe. " soll heissen: ich esse viel, also mach du es auch (damit du dick wirst). als ich diesen mechanismus nach x situationen durchschaut hatte und mal sagte, das sei für mich kein Maßstab, war die Betroffene tödlich beleidigt.
Andere Dicke bezeichneten Schlanke gerne als Biafra-Kind oder stellen fest, man habe Beine wie Streichhölzer. Eine damals sehr gute Freundin sprach mich mal an, ob ich zugenommen hätte. Als ich sagte, ja, leider (was auch stimmte) und auch die dritte in der Runde klagte, sie habe ein Kilo zugelegt, fing besagte Freundin schadenfroh an zu lachen und meinte: Das freut mich aber, dass IHR zunehmt! Ist das eigentlich normal oder eher ein gewisser Charakterzug? Ich selbst gehöre mittlerweile nach jahrelangem Psychopharmakakonsum eher zu den Dicken, aber ich würde nie auf die Idee kommen, Schlankere deswegen zu mästen, zu verhöhnen oder sonst irgendwas. Ich wünsche mir lediglich, selbst etwas weniger zu wiegen, ohne anderen das niedrige Gewicht zu missgönnen.
Schlanke zum Essen motivieren, normal bzw. warum?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Da hast Du die Antwort, in fett markiert.Nun habe ich damals sehr oft die Erfahrung gemacht, dass ein bestimmter mensch, der, wie ich später erfuhr, mich sehr beneidete und mir die damals gute Figur auch missgönnte, versuchte, schlankere Leute mit allen Mitteln zum Essen zu motivieren
Manche Menschen (das ist vielleicht auch schon leicht krank) denken, wenn ich schon nicht abnehmen kann,
dann nimm du wenigstens zu.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Hallo Christine,
Ich kenne das auch. Alles.
Eine ehemalige (dicke, unzufriedene) Arbeitskollegin, hat mir öfters unterstellt, magersüchtig zu sein. "Das könne ja gar nicht sein, dass man normal isst, und trotzdem so dünn ist....."
In einer unglücklichen Lebensphase hab ich dann 10-15kg zugenommen, und da konnte sie sich vor Schadenfreude kaum mehr einkriegen. "Was mit mir los wäre, und dass das doch nicht sein könne, dass ich so aufgehe wie ein Germknödel....."
Nach ca. 2 Jahren hatte ich die Kilos wieder herunten, und konnte mir ab da wieder die Magersucht-Verdächtigungen anhören, und "dass das doch nicht sein könne, dass man trotz Essen abnimmt, und dann wieder gleich dünn ist, wie zuvor...."
Sie hat wenigstens unumwunden zugegeben, dass sie total neidisch ist- trotzdem wars verletzend und nervig!
Ich kenne das auch. Alles.
Eine ehemalige (dicke, unzufriedene) Arbeitskollegin, hat mir öfters unterstellt, magersüchtig zu sein. "Das könne ja gar nicht sein, dass man normal isst, und trotzdem so dünn ist....."
In einer unglücklichen Lebensphase hab ich dann 10-15kg zugenommen, und da konnte sie sich vor Schadenfreude kaum mehr einkriegen. "Was mit mir los wäre, und dass das doch nicht sein könne, dass ich so aufgehe wie ein Germknödel....."
Nach ca. 2 Jahren hatte ich die Kilos wieder herunten, und konnte mir ab da wieder die Magersucht-Verdächtigungen anhören, und "dass das doch nicht sein könne, dass man trotz Essen abnimmt, und dann wieder gleich dünn ist, wie zuvor...."
Sie hat wenigstens unumwunden zugegeben, dass sie total neidisch ist- trotzdem wars verletzend und nervig!
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Naja,es sind nicht nur die "Dicken",die sowas machen.Ich kenn zwei Magersüchtige,die sich selber als "geheilt" bezeichnen,aber die Leute in ihrem Umfeld regelrecht zu "füttern" versuchen,nur damit sie selber nicht essen "müssen".
Essstörungen halt,wie der Name schon sagt.
Andererseits,wenn einen selber solche Haltungen anderer derart zu schaffen machen,dockt ja doch irgendwas noch bei einem an,das sich lohnt,es zumindest im Auge zu behalten.
Essstörungen halt,wie der Name schon sagt.
Andererseits,wenn einen selber solche Haltungen anderer derart zu schaffen machen,dockt ja doch irgendwas noch bei einem an,das sich lohnt,es zumindest im Auge zu behalten.
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Ich kenne beide Seiten. Von (einiges) zu wenig bis zu viel sowie die Wege in beide Richtungen *umpf*. Was mir besonders in der Klinik aufgefallen ist: Gerade bei Patienten mit schwereren Essstörungen geht irgendwann das Gefühl für Normalität verloren. In Bezug auf den eigenen Körper, aber z.B. auch dahingehend welche Portionen sind normal. Selbst WIE man einigermaßen normal isst. Mussten einige erst wieder lernen. Mit stärkerem Übergewicht nimmt man dann vielleicht auch eine schlanke Person überproprotional dünn war. Weil das eigene Körperbild so davon abweicht, dass dazu evtl. gar kein Bezug (mehr) vorhanden ist, ob das schlank ist oder bereits zu dünn oder absolut normal oder minimal zuviel. Umgekehrt fällt einem Magersüchtige bei einer molligen Person mglw. umso mehr die Körperfülle anderer Menschen auf... weil er bei sich ja auch penibel darauf achtet (hat also wohl auch eine mehr oder weniger starke projektive Komponente). Magersucht kann dem Betroffenen auch ein Gefühl der besonderen Disziplin verschaffen... mit dem Gefühl der Überlegenheit, selbst diszipliniert sein zu können, während andere (vermeintlich) zügellos sind. Sowas in die Richtung kann evtl. auch dahinter stecken, wenn man andere motiviert zu essen, aber jemand verzichtet (egal ob "dick" oder "dünn"). Ich muss sagen, mich nervt es eher, wenn weiter angeboten wird, obwohl man bereits abgelehnt hat.
Ich erinnere mich auch an eine Folge beim next Topfmodel: Da war auch mal eine Kandidatin dabei, die im Verdacht der Magersucht stand... was sich aber dann nicht bewahrheitet. Allerdings sehe ich es trotzdem so, dass gerade bei ES die Übergänge sehr fließend sind. Nur das Gewicht ist sowieso kein Indikator für eine ES.
Meine Erfahrung ist aber ebenfalls: Je schlanker und je sportlicher die Figur war (womit ich selbst einigermaßen zufrieden war), desto blödere Sprüche habe teils gehört... gerade von Leuten, wo ich annahm, sie sind selbst mit ihrer Figur nicht zufrieden (da zu "dick"). Gibt echt bösartige Menschen, fällt mir dazu heute ein. Damals ging mir das schon etwas nach, heute würde ich das hoffentlich anders bewerten. Denn natürlich gibt es z.B. auch das Phänoment, dass man sich an anderen abarbeitet, was eigenes ist.
Ich erinnere mich auch an eine Folge beim next Topfmodel: Da war auch mal eine Kandidatin dabei, die im Verdacht der Magersucht stand... was sich aber dann nicht bewahrheitet. Allerdings sehe ich es trotzdem so, dass gerade bei ES die Übergänge sehr fließend sind. Nur das Gewicht ist sowieso kein Indikator für eine ES.
Meine Erfahrung ist aber ebenfalls: Je schlanker und je sportlicher die Figur war (womit ich selbst einigermaßen zufrieden war), desto blödere Sprüche habe teils gehört... gerade von Leuten, wo ich annahm, sie sind selbst mit ihrer Figur nicht zufrieden (da zu "dick"). Gibt echt bösartige Menschen, fällt mir dazu heute ein. Damals ging mir das schon etwas nach, heute würde ich das hoffentlich anders bewerten. Denn natürlich gibt es z.B. auch das Phänoment, dass man sich an anderen abarbeitet, was eigenes ist.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Blöde Sprüche zum Dünnwerden schreibe ich ohne Umwege zumindest indirektem Neid zu. Dieselben zum Dickwerden haben was mit vermeintlicher Überlegenheit zu tun.
So sind'se, die Menschen.
So sind'se, die Menschen.
Bester Gruß,
Farinata
Farinata
-
- sporadischer Gast
- , 25
- Beiträge: 14
Ja, solches Verhalten kenne ich auch. Es gibt soo viele Leute in meinem Umfeld bei denen das so ist, die ständig wollen, dass ich etwas esse, habe ich das Gefühl.
Aber was am schlimmsten ist: Ich habe auch immer das Gefühl, dass ich dann wirklich essen muss, damit sich die Leute nicht unwohl fühlen.
Ich esse manchmal auch gar nichts und ich habe kein Problem einfach nichts zu essen. Und ich merke immer, wie sich andere dann in meiner Gegenwart schlecht fühlen.
Ich habe allerdings auch kein normales Verhältnis zum Essen, also das ist mir auch bewusst. Also es gibt mir ein ganz krasse Gefühl der Überlegenheit wenn ich nichts esse *nicht steinigen *. Dann gehts mir super, ein absolutes Hochgefühl.
Nur leider auch das krasse Gegenteil, wenn ich quasi versage. Deshalb kann ich beide Seite irgendwie verstehen.
Ich glaube, das so die Kontrolle von Trieben einfach in unserer Gesellschaft hoch bewertet wird, weil wir eben eine Leistungsgesellschaft ist. Und nur wer seine Triebe beherrscht und dadurch mehr leisten kann, wird anerkannt. Letztendlich ist es so, wenn man mal genauer darüber nachdenken.
Also zum Beispiel wenn alle ständig Sex hätten, wenn sie gerade mal dran denken würden, alle bei jedem bisschen Apetit sich gleich vollstopfen, überall hinpinkeln würden wenn sie gerade müssen, bei jedem Anzeichen von Erschöpfung erst mal chillen usw. Naja, dann sehe die Welt anders aus.
(Besser )
Aber was am schlimmsten ist: Ich habe auch immer das Gefühl, dass ich dann wirklich essen muss, damit sich die Leute nicht unwohl fühlen.
Ich esse manchmal auch gar nichts und ich habe kein Problem einfach nichts zu essen. Und ich merke immer, wie sich andere dann in meiner Gegenwart schlecht fühlen.
Ich habe allerdings auch kein normales Verhältnis zum Essen, also das ist mir auch bewusst. Also es gibt mir ein ganz krasse Gefühl der Überlegenheit wenn ich nichts esse *nicht steinigen *. Dann gehts mir super, ein absolutes Hochgefühl.
Nur leider auch das krasse Gegenteil, wenn ich quasi versage. Deshalb kann ich beide Seite irgendwie verstehen.
Ich glaube, das so die Kontrolle von Trieben einfach in unserer Gesellschaft hoch bewertet wird, weil wir eben eine Leistungsgesellschaft ist. Und nur wer seine Triebe beherrscht und dadurch mehr leisten kann, wird anerkannt. Letztendlich ist es so, wenn man mal genauer darüber nachdenken.
Also zum Beispiel wenn alle ständig Sex hätten, wenn sie gerade mal dran denken würden, alle bei jedem bisschen Apetit sich gleich vollstopfen, überall hinpinkeln würden wenn sie gerade müssen, bei jedem Anzeichen von Erschöpfung erst mal chillen usw. Naja, dann sehe die Welt anders aus.
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