Entzugserscheinungen - Praxiten

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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cinderellaf
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Entzugserscheinungen - Praxiten

Beitrag So., 01.09.2013, 15:00

Hallo!

Ich nehme seit ein paar Jahren Praxiten 15 mg. Anfangs 2 x 15 mg am Tag. Bin jetzt auch schon länger am reduzieren und jetzt wär ich dann soweit, dass ich ganz aufhören kann (ich nehme seit mehr als 3 Monaten schon nur mehr 1/4 Tablette in der Früh also 15 mg/4) jedoch hab ich große Angst vor Entzugserscheinungen...
Ich bin dick und eigentlich sagt mir mein Kopf dass diese kleine Menge im Bezug auf meine Körperfülle eigentlich gar nix mehr ausrichten kann und ich nicht mit schweren Entzugserscheinungen rechnen muss... Und trotzdem schaffe ich es einfach nicht, die 1/4 Tablette wegzulassen - aus Angst.

Mich würde nun interessieren wie es wirklich ist... Muss ich mir so viele Gedanken machen?

Liebe Grüße und besten Dank im Voraus für eure Antworten.

Cindy

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SinaX
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Beitrag Di., 03.09.2013, 07:18

Hallo cinderellaf,

Man müsste mehr wissen. Wie hoch warst Du auf dem Bonzopräperat- Wie lange? Gab es überhaupt Entzugserscheinungen beim Abdosieren und wurde Medikation eingesetzt?
Ich bin gerade noch zu müde, die Substanz in der gelben Liste zu googlen oder in der Roten Liste nachzulesen. Du kennst dich besser aus. Ein viertel kann viel oder wenig sein, je nach Milligrammmanzahl. Aber ich denke es ist ein psychisches Moment.
Ich bin damals wegen 0,01 ml auf Entgiftung für 2 Tage!!!! Lächerlich
Bei Benzos ist es je nach Stoffgruppe, wie gesagt- bin noch uninformiert aber nicht lächerlich.
Dennoch klingt es nach dem was Du schreibst semantisch nach einer für dich sehr niedrigen Dosierung. Lasse dir doch zur Stütze Carbamazepin geben. Ja ich weiß, es wird heute im stationären Bereich nicht mehr angewendet im Benzoentzug, aber Du kannst dich damit (Anfangsnebenwirkung) auch beruhigen. Es ist absetzbar, und es verihindert Krämpfe.
Sprich mit deinem Arzt. Sicher gibt es viele Alternativen, die auf Dich zugeschnitten sind.
Alles Gute! (Ein nicht krampfförderndes trizyklisches AD könnte sowas sein- aber wie gesagt ich kenne die Substanz nicht und Medizinerin bin ich auch nicht! Somit distanziere ich mich vom gegebenen Rat in so weit, dass ich Dir rate Substanzgruppen für die Absetzwoche - nicht länger- mit deinem Arzt durchzusprechen. Sie / Er / X (3.Geschlecht in Deutschland) sollte sich dafür Zeit nehmen und das Passende im Gespräch herausfinden.)
LG SinaX

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cinderellaf
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Beitrag Di., 03.09.2013, 16:37

Hallo SinaX!

Erstmal danke für deine Antwort.
Wie geschrieben, die höchste Dosis, die ich je genommen habe ist 30 mg / Tag. Mehr hab ich nie genommen... Jedoch nehme ich die Praxiten schon seit langem... Sicher 3 Jahre - mindestens...

Aber die Dosis die ich jetzt nehme ist 3,75 mg, wenn man so will (1/4 Tablette)...

Beim Abdosieren hatte ich nicht wirklich Probleme... Die Tabletten die ich sonst nehme sind Treslen 50 mg. Jedoch 2 davon, also 100 mg. Ich möchte keinesfalls eine andere Tablette nehmen, sondern einfach dieses kleine Viertel nicht mehr nehmen...

Kann mir jemand sagen, wie es ausschaut bezüglich Entzugserscheinungen?

Danke im Voraus!


Tipi tipi hoe
Forums-Gruftie
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Beitrag Di., 03.09.2013, 17:41

Schlafstörungen wahrscheinlich?
Bist Du nicht in medizinischer Behandlung?
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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cinderellaf
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Beitrag Di., 03.09.2013, 18:15

Danke für deine Antwort.
Hmmm...

Mein Hausarzt hat gemeint, dass ich das Reduzieren alleine nicht schaffe, wie man aber sieht, habe ich das wunderbar hinbekommen. Zu meinem Psychiater gehe nicht mehr, das kann ich mir nicht mehr leisten. Die Praxiten und Treslen verordnet mir mein Hausarzt...

Schlafstörungen glaub ich eher nicht, weil ich die Tablette in der Früh nehme... Ich weiß, bescheuert... Irgendwie glaube ich, dass ich das ganze nur für mich psychisch zur Stütze nehme... Also nicht mehr weil ich es brauche, sondern weil ich denke, dass ich es brauche... Ist das irgendwie verständlich?

LG

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stern
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Beitrag Di., 03.09.2013, 19:03

cinderellaf hat geschrieben:Also nicht mehr weil ich es brauche, sondern weil ich denke, dass ich es brauche... Ist das irgendwie verständlich?
wenn es so ist, klingt das nach psychischer abhängigkeit (die noch etwas andauern kann, selbst wenn die körperliche überwunden ist. bei meinem rauchstopp war das so, dass noch verlangen nach einer zigaretten vorhanden war, obwohl es körperlich gegessen war. die körperliche abhängigkeit ist bei zigaretten recht schnell überwunden). für mich habe unverständlich ist folgende Reaktion des Hausarztes:
Mein Hausarzt hat gemeint, dass ich das Reduzieren alleine nicht schaffe, wie man aber sieht, habe ich das wunderbar hinbekommen.
und wie ging er damit um? hohe dosen weiterverschreiben, weil er absetzen für unmöglich hält? ich kenne das medikament nicht, aber geschlossen aus deinen schilderungen hört sich die dzt. Dosis gering an, so dass sie vermutlich bereits auf dem niveau ist, mit dem man medikamente ausschleichen kann. aber sicherheitshalber kannst du beim hausarzt nochmals nachfragen, ob das vertretbar ist. vielleicht steht dir eher eine wie auch immer gelagerte form der psychischen abhängigkeit ("ich brauche es noch, obwohl es der körper nicht mehr verlangt") im wege.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Tipi tipi hoe
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Beitrag Di., 03.09.2013, 21:32

Hi Cindarellaf,

danke auch - ist Dein Psychiater denn ein Wahlarzt?
Und ja, ich denke auch wie Stern, dass die Dosis vermutlich gering ist, und es sich eher um psychische Abhängigkeit handelt.
Und was sagt dein Hausarzt dazu, dass Du es geschafft hast, herunter zu kommen? Oder hat er Dich zum Psychiater verwiesen und Du "lebst" quasi von den Reserven?
Ich finds auf jeden FAll super, dass Du das angehst!
Es ist aber einfach ein Medikament mit hohem Suchtcharakter, von dem her wäre es schon gut, wenn Du Dich einem Arzt anvertraust. Weil so richtig über Nebenwirkungen, kann Dir hier niemand professionell Auskunft geben.
alles Gute, Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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Lola87
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Beitrag Mi., 04.09.2013, 06:49

Hi kennt sich von euch jemand mit Subutex aus?
Lg lola ☺

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cinderellaf
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Beitrag Mi., 04.09.2013, 14:19

Vielen lieben dank für die ganzen Antworten.

Ja, mein Psychiater ist ein Wahlarzt... Aber ich habe total lange gebraucht, bis ich jemanden gefunden habe, mit dem ich reden kann, da die Vertrauensbasis ja enorm wichtig ist.

Mein Hausarzt hat nicht recht viel gesagt, da ich mit ihm nicht darüber geredet habe, dass ich schon so viel reduziert habe. Nach seiner, meiner Meiung nach unqualifizierten, Aussage bezüglich des Absetzens habe ich das Vertrauen etwas verloren... Wenn ich hingehe und sage, dass ich Tabletten brauche, dann schreibt er mir diese auf... Daher kann ich den Doktor auch nicht wirklich wechseln, weil ich genau weiß, dass ein anderer Arzt mir die Medikamente nicht so einfach verschreiben würde und ich ja der Meinung bin, dass ich sie brauche, obwohl es wahrscheinlich gar nicht mehr so ist...

Hmmm. Sei es wie es sei... Hab wirklich Angst davor, dass ich körperliche Entzugssymptome zeige... :(

Bin schon am verzweifeln... In zwei Wochen ziehe ich um, verlasse sozusagen meine Wohlfühlzone... Und dann den Entzug noch dazu, das wird mir glaub ich zu viel... Daher würde ich das jetzt gerne erledigen...

Kann mir jemand irgendeinen Rat geben??

Danke und Lg

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hope_81
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Beitrag Mi., 04.09.2013, 14:47

Mhh,
aber meinst du nicht, dass wenn du die ganze Zeit über Entzugssymptome nachdenkst, du auch ganz bestimmt
welche bekommen wirst, ob sie "real" sind oder auch nicht?

Nun, den Arzt kannst Du doch trotzdem wechseln, dein "Tablettenverschreiber" merkt davon doch nichts, solltest
Du Deine Pillen wieder brauche, kannst Du doch jeder Zeit zu ihm gehen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Moloch
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Beitrag So., 22.12.2013, 23:56

Ich kenne mich aus eigener Erfahrung sehr gut mit Benzos aus..
Damals war ich auf Temesta Süchtig, 2x 2,5 in der früh und 2x 2,5 nachts.
Doch ich hatte mich von der Sucht befreit indem ich meinem Arzt sagte er soll einen Brief schicken zu meinem Arzt damit ich keine Bedarfsmedikamente mehr bekomme....
Bin schlussendlich davon losgekommen, nur musste ich mich ständig ablenken.. sprich laut musik hören und irgendwas am PC spielen.
Entzugserscheinungen schwinden.. genauso wie beim rauchen.. hatte ich auch aufgehört gehabt und es war eine Qual..
Jedoch wieder angefangen -.-...
Momentan nehme ich Praxiten.. die haben sie mir im Otto Wagner Spital so stark runterreduziert dass ich nur noch 1 halbes 50!mg nehme und abends auch ein halbes..
Sprich der Unterschied von 15 zu 50mg ist gewaltig...
Jedoch entwickelt man eine gewisse Tolleranzgrenze mit der Zeit und braucht immer mehr, wie mit allen Drogen (nehme ich mal an).
Auch wenn es schwer ist.. ich kenn es nur zu gut.. lass es sein.. schmeiß sie weg oder informier deinen arzt dass er dir keine mehr verschreiben soll.. das ist der beste weg..
Wie gesagt ich nehme noch praxiten.. und nicht selten erwische ich mich dass ich mich damit zudröhne.. es ist nicht gerade das wahre.. entzugssymptome gab es bei MIR, aber ich denke bei 15! mg ist das nicht so tragisch, außer vielleicht die ersten 1-2 Tagen

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anuschka
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Beitrag Di., 24.12.2013, 00:49

Hallo Cindarellaf, all so ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, du kannst beruhigt das 1/4 von der 15mg Praxiten weglassen. Es geht wirklich nur mehr von der Psyche aus, aber wenn es dich mehr beruhigt, nimm 2-3 Tage 1/8, das ist zwar nur mehr ein Brösel-aber egal-du wirst es schaffen und greif dann nie mehr in deinen Leben Benzodiazepine (Praxiten, Valium, Temesta, Hallcion, Psychopax Tropfen usw.) an. Erkundig dich bei jedem Medikament, dass du neu bekommst, sehr genau. Allso ich halte dir die Daumen, aber das schaffst du. Hoffe ich konnte dir ein wenig behilflich sein. Liebe Große....


andrigori75
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Beitrag Do., 07.06.2018, 13:36

Alles Gute... ich stecke gerade mittendrin im Entzug auf Praxiten und habe weder einen Vertrauensarzt noch die Ahnung, wo ich hingehen soll. Mit deiner Dosis handelt es sich um die psychische Komponente. Oft schwieriger als alles andere. Ich denke an dich. Sei tapfer ♥️

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Barbara1
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Beitrag Di., 19.06.2018, 00:32

Hallo Cindarellaf!
Du bist aufjedenfall den richtigen Weg gegangen und hast es ausschleichen lassen. Vermutlich wirst du Symptome verspüren, jedoch wäre es dramatisch, wenn du es abrupt abgesetzt hättest. Du schaffst das!

Liebe Grüße Barbara

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