Mit wieviel Geld im Monat kann man gut leben?

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Tamila
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Mit wieviel Geld im Monat kann man gut leben?

Beitrag Sa., 24.08.2013, 00:22

Hallo!

Mich beschäftigt gerade, ob ich mit 700 Euro im Monat (alles andere schon abgezogen) auskommen kann.
Also davon muss Nahrung, Kleidung, Kosmetik, Gesundheit u.ä. bezahlt werden. Auch Möbel oder andere
Ausgaben, wie mal Autoreparatur usw.

Mit wieviel müsst ihr auskommen? Ach ja, ich hab noch einen 17jährigen Sohn, der weiter die Schule besucht.
Er bekommt ca. 110 Euro von mir und einen Teil vom Vater an Unterhalt. Aber die 110 hab ich oben auch schon
abgezogen.

Wenn er auszieht wegen Studium wird er sicher Bafög erhalten, hoffe ich.

Bin gespannt. Ich kann das gar nicht einschätzen. Ich halte es für wenig. Und ihr?

LG Memo
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Wandelröschen
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 00:49

Hallo Memory,

ob man mit der Summe auskommt oder nicht, bzw. gut lebt oder nicht, hängt natürlich von den eigenen Ansprüchen ab.

Wenn du so fragst, (ich kann natürlich daneben liegen) kommt bei mir an, dass du in Bälde in dieser Situation sein wirst.
Wenn du also jetzt noch nicht in der Situation bist, hätte ich einen kleinen Tipp für dich, um besser die Situation einschätzen/abschätzen zu können.
Führe mal 1/2/3 Monate ein Haushaltsbuch, in dem du wirklich ganz penibel JEDE Ausgabe einträgst, also auch die 90 Cent für das Eis auf die Hand bei der Eisdiele um die Ecke.
Und nicht nur aufschreiben: Einkauf bei REAL/ALDI/Globus/Lidl … 69,37 €, sondern alle Posten einzeln in den entsprechenden Spalten (geht ja heutzutage leichter bei den Textaufdrucken auf den Einkaufszettel).

Dann siehst du genau, wo das ganze Geld hingeht. Vielleicht erkennst du dann z.B.: Oh, im Bereich Körperpflege kommt ein besonders großer Posten bei raus. Vielleicht siehst du dann, dass du immer (gewohnheitsgemäß) das Pflegemittel zu 6,99 kaufst, wo es vielleicht auch ein anders für 2,29 auch täte (ich weiß, banales Beispiel).

Nur so kannst du erkennen, ob dir die 700 € reichen werden oder nicht, du dann entweder die eigenen Ansprüche runterschrauben muss, nach Einsparmöglichkeiten suchen musst oder dich um eine weitere Einnahmequelle kümmern musst.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Mirjam
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 06:27

Ich finde das sehr viel.

lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.

(I.Bachmann)


kaja
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 06:50

gelöscht............
Zuletzt geändert von kaja am Sa., 24.08.2013, 07:16, insgesamt 1-mal geändert.
After all this time ? Always.

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sandrin
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 07:06

Also ich find das auch nicht so wenig. Als ich studiert habe, hatte ich das im Monat (mit Nebeneinkünften durch Jobben). Es funktioniert, wenn es nicht anders geht und wenn man sich einschränkt. Ich behaupte mal, die meisten Rentner haben auch nicht mehr.

Aber ich find es gut, dass du dir das überlegst und nicht einfach in die Situation hineinschlitterst. Ich kenne solche Ängste auch sehr gut, weil ich sie hatte, als ich mich damals dazu entschied, wieder in die Schule zu gehen.

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 07:35

Ich finde das auch sehr viel, ich glaube viele Menschen müssen mit weniger auskommen und müssen mit dem weniger auch noch Kinder versorgen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-


leberblümchen
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 07:44

Nur damit ich das richtig verstehe: 700,- zum Leben für EINE Person???

Möchtest du eine Psychoanalyse finanzieren? Dann könnte es knapp werden...

Ansonsten: Ich verstehe die Frage gar nicht. Wir haben zu viert auch nicht viel mehr... Was nervt, ist halt die Begrenzung: dass man sich überlegen muss: neue Schuhe oder neue Jacke? Und für drei Kinder kann ich auch nicht mal eben spontan Markenklamotten kaufen. Das muss alles gut geplant werden. Aber ich empfinde das nicht als wenig, ehrlich gesagt. Oder: wenig ja, aber nicht ZU wenig.

Wenn mir ein Single erklären würde, dass ihm 700,- im Monat zu wenig wären, würde ich mich vermutlich innerlich von ihm abwenden, ehrlich gesagt. Ich finde das sehr verwöhnt - und ich frage mich, woher diese Einstellung kommt: Wenn man vorher ein Luxusleben hatte, mag das ein Problem darstellen, aber auch dann würde ich sagen: Es ist nie zu spät, sich in Demut zu üben.

Auch wenn das jetzt hart klingt.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Sa., 24.08.2013, 07:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Marzipanschnute
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 07:44

Ich hab auch im Monat knapp 700 €, muss davon aber noch Miete, Strom, etc. bezahlen und das geht auch. Nicht besonders gut, aber es geht.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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leserin
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 07:56

Der Neid is a Hund ...

Ich glaub 700 Euro sind ok. Was gut leben heißt, definiert halt jeder für sich selbst. Aber man kommt sicher durch.
Ich find auch die Frage relevant, ob man dafür arbeitet oder nicht. Für's nix tun ist's viel. Für gut ausgebildete Vollzeitbeschäftigte Mitte 40 sicher nicht.

Lg
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:02

Aber die Frage war ja nicht: "Werde ich anständig bezahlt?". Das ist natürlich ein Unterschied in der Betrachtungsweise. Aber was eben gleich ist für alle, ist, dass sie im Monat eine bestimmte Summe haben. Da ist der studierte Kassierer dem ungelernten Kollegen in nichts überlegen...

Und wenn nun alle Menschen 700,- pro Monat in die Hand gedrückt bekommen, dann ist das objektiv für die Zahnarzt-Ex-Gattin nicht weniger als für einen Obdachlosen.

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:11

Ich denke hier geht es jetzt nicht um arbeiten oder nicht arbeiten, sondern um die Summe!

Menschen haben alle die gleiche Existenzberechtigung, egal ob arbeitend oder nicht - auch wenn die Gesellschaft etwas anderes vermitteln möchte.

OT - Ende.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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leserin
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:18

Ja hast eh recht, aber die Frage war, ob man damit gut leben kann. Dass man damit leben kann, ist wohl unbestritten. Daher ist die objektive Sicht wohl geklärt. Nur was gut ist, bleibt wohl individuell und somit subjektiv.

Und ich finde z.B. wenn man 700,- Euro für annähernd null Einsatz bekommt, lebt man gut, wenn man dafür z.B. studiert hat, 20 Jahre Berufserfahrung hat etc. lebt man mit 700,- weniger gut. Nur ein Beispiel, ich kenn Memory nicht. Natürlich gibt's noch 1000 andere individuelle Faktoren. Der eine lebt gut, wenn er 3x im Jahr Urlaub macht, der andere wenn er sich z.b. leisten kann, unabhängig zu sein, endloses etc. Und sicher ist es bei Veränderungen immer eine Frage der Fallhöhe.

Das Thema ist also wohl ein höchst subjektives. Für dich ist jemand der 700,- hat verwöhnt, für mich z.b. nicht zwangsläufig - und ich bin keine Zahnarzt-Ex-Gattin.

Lg
Leserin
Zuletzt geändert von leserin am Sa., 24.08.2013, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:20

Ich glaube, was mich daran so irritiert, ist, dass du, Memory, doch vorher auch schon gelebt hast. Bitte sei mir nicht böse, aber mir fehlt da irgendwie der Bezug zur Realität - so, als seiest du ein Außerirdischer, der zum ersten Mal mit Geld in Berührung kommt. Und die Lebenswirklichkeiten derer, die hierzulande in Armut leben, die kann doch nicht an dir vorbeigegangen sein, oder?

Natürlich kannst du mit 700,- keine Reichtümer anhäufen, aber müsste das denn sein?

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leserin
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:25

Da bin ich wieder bei dir, titus. Ich frage mich auch, wie jemand mit Mitte 40 nicht wissen kann, wieviel ihm "sein" gutes Leben kostet.

Ich glaube ehrlich gesagt, eine solche Frage in diesem Forum zu stellen, ist irgendwie ungünstig gewählt. Hier ist der Anteil derer, die sich finanziell durchwurschteln und -beißen müssen sicher höher, als andernorts. Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass das ein höchst emotionaler Thread werden könnte. Andererseits finde ich es auch nicht nötig, sich dafür entschuldigen zu müssen, nicht in Armut zu leben. Weder hier, noch andernorts.

Lg
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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 08:31

wieso ist das ungewöhnlich?

Wenn man bisher nicht aufs Geld achten musste (okay, weiss nicht ob das bei dir memory so war)
dann weiss man das nicht unbedingt, was das Leben bisher gekostet hat.
Finde ich gar nicht ungewöhnlich.

Aber mit 700 Euro im Monat für zwei Personen werdet ihr mit Sicherheit nicht verhungern
wenn ihr nicht gerade jeden Tag Essen geht oder eben auch mal bei Aldi oder Lidl einkaufen geht
und nicht im Feinkostladen.

Aber: den Umgang mit Geld, auch mit wenig(er) Geld kann man lernen
seh ich an meiner Mutter, die wirklich wenig Geld hat.

Liebe Grüße

Nachtrag: Idee von wandelröschen mit dem Haushaltsbuch ist super.
Da trifft einem so manches Mal der Schlag wo das Geld hinfliesst.
Aber wirklich Posten einzeln aufführen.
Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am Sa., 24.08.2013, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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