Abhängige Persönlichkeitsstruktur

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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hope_81
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Abhängige Persönlichkeitsstruktur

Beitrag Fr., 23.08.2013, 21:04

Hallo liebe Leute,
hat jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet?
Mir geht es insbesondere darum zu lernen mich von emotionalen Abhängigkeiten zu lösen.
Meine abhängige Struktur ist wirklich offensichtlich, nicht nur, dass ich mich von Substanzen
abhängig mache, nein auch von Personen. Sehr deutlich ist mir das in meiner letzten Therapie
geworden, die ich sehr gut als stellvertretendes Modell verwenden kann, denn genauso erlebe
ich auch "echte" Beziehungen.
Da ich nun leider erst einmal keine Psychotherapie mehr machen kann, würde mir möglicherweise
ein Austausch hier weiterhelfen.
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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sevenheaven
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 10:08

ich habe mal die diagnose bekommen, wie sieht denn bei dir diese erkankung aus?

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hope_81
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 10:15

Hi,
bei mir ist es so, das ich mich emotional auf eine Person einschieße, unabhängig davon, ob
sie mir gut tut oder nicht und dann so lange darin verharre, bis ich verlassen werde.
Mein komplettes Denken und auch Fühlen ist auf diese Person gerichtet und ich bin nicht mehr
in der Lage an etwas anderes zu denken. Ich verleugne eigene Bedürfnisse, bzw. kenne ich meine auch
gar nicht und versuche dieser Person alles recht zu machen. Ich werde quasi zu dieser Person.
Wenn ich einmal abhängig bin, dann kann die Person mit mir theoretisch machen was sie möchte,
ohne das ich fähig bin mich zu lösen.
Es nimmt erst ein Ende, wenn diese Person sich von mir trennt. Und selbst dann brauche ich Ewigkeiten,
bis sie die Macht über mich verliert. Es ist ein Alptraum.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Jane7
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 11:20

Hallo hopeless,
ich bin da ähnlich. Manche Personen haben so eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich, da bin ich nur noch am idealisieren. Egal ob die Person Fehler macht oder nicht, alles wird positiviert. Ich versuche dann ebenfalls zu gefallen, alles recht zu machen und werde auch ein klein wenig manipulativ, um selber auch was vom Kuchen abzubekommen. Und wie du schon richtig sagst... bis ich dann verlassen werde...
Mich belastet das auch stark, weswegen ich schon noch mal eine PT anfangen werde.
Was mich interessiert. Und gerade auch ein bisschen stutzig macht. Gehört das deshalb gleich in den Psychosen- und Persönlichkeitsstörungen Thread??

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hope_81
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 11:27

Jane7 hat geschrieben: Was mich interessiert. Und gerade auch ein bisschen stutzig macht. Gehört das deshalb gleich in den Psychosen- und Persönlichkeitsstörungen Thread??
Hi, danke für Dein Feedback.
Das ist eine gute Frage. Da ich ne Persönlichkeitsstörung habe, dachte ich, ich schreib das hier mal hin. Eine Psychose ist es sicher nicht.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Jane7
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 17:56

Hm, gibt mir trotzdem zu denken.
Ist das eine bestimmte Art von Menschen, von denen du dich dann so abhängig fühlst oder kann das bei jedem passieren? Ich spreche nämlich nur stark auf männliche Leitfiguren oder eine Art Mentor an, bei denen ich das Gefühl habe, die wissen in jeder Situation was zu tun ist. Wie ist das denn bei dir? Gehts dir mit allen Menschen so oder nur mit bestimmten??

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hope_81
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 18:06

Hi,
nein mit allen Menschen zum Glück nicht. Bei mir ist es so, dass mich Menschen anziehen bei denen mir
mein Bauchgefühl von Anfang an sagen, dass sie nichts taugen (für mich). Ich gerate dann in einen Kampf
zwischen diesem Gefühl und einem Gedanken a la "nein, das kann nicht sein, dass bildest Du Dir nur ein".
Dem Gedanken glaube ich dann mehr als meinem Gefühl und zap zarap hat die Falle zugeschnappt.
Im Laufe der Beziehung dann mutiere ich zu so einer Art "Detektivin", die versucht herauszubekommen,
was mit der Person nicht stimmt.
Offensichtlich also nehme ich mein Bauchgefühl dann doch ernst, brauche aber die Beweise.
Meist finde ich es dann auch heraus, allerdings führt das dennoch nicht zur Trennung, weil mein Kopf dann
wieder Gedanken spinnt. Es ist wirklich zum verzweifeln.
Das Schlimme ist, dass mir das bewusst ist und ich es trotzdem nicht lassen kann.
Ich bin schon so weit, gar keine Beziehung mehr eingehen zu wollen, weil die immer und immer wieder im Desaster
enden.
Es ist bei mir auch ausschließlich bei Männern der Fall.
Meist stolper ich auch "ausversehen" in diese Beziehungen, weil ich nicht nein sagen kann.
Sprich lerne ich jemanden kennen, er ist mr aber unsympatisch, kann ich das nicht sagen und "füge" mich dann
einfach meinem Schicksal.
Das ist eine ziemlich verquere Denke und ich kann absolut keinen Ausweg finden.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Jane7
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 18:17

Ja, anfangs hört es sich ein wenig komisch an, dass du dich auf Menschen einlässt, bei denen dir von Anfang an dein Gefühl sagt, nein, das ist nichts...
Aber ich entdecke hier durchaus ein paar Parallelen. Mir gehts da mit Männern so, die sozusagen unerreichbar für mich sind. Bei denen ich genau weiß, dass sie nicht ewig bleiben und mich am Ende doch nur wieder verlassen. Ich weiß also auch vorher, dass ich mir einiges ersparen könnte, wenn ich mich fernhalten würde. Aber ich tus nicht. Ich will offenbar leiden, das ist mir jetzt schon öfter aufgefallen.
Leider habe ich keine Ahnung, wie das zu ändern ist. Therapie, ja. Aber du sagst ja, du kannst das im Moment nicht.
Schon blöd.

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leapy
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 21:25

Hallo oder sollte ich lieber liebe Hopeless sagen?
denn bei dem Pech möchte ich doch etwas Zuwendung geben.

Bei dem, was du so von dir gibst, scheint mir das Problem recht einfach. Du glaubst eine Rolle spielen zu müssen, die deinem Partner gut tut. Du glaubst, Du spielst das, was, richtig ist. Das ist für den Anfang sehr betörend. Hört aber auf, sofern das Spiel auffliegt. Denn die Gegenleistung, die du erwartest, tritt nicht ein, weil der andere anders denkt und anders ist. Er ist nicht zu gleichem Engagement bereit, wie du.
Einfach gesagt: Du bastelst dir deinen Partner zurecht und wenn es schief geht, hat er die Schuld.
Womit ich nicht sagen möchte, die Männer sind die Guten. Partnerschaft ist das Schwierigste.

Gruß
leapy

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hope_81
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Beitrag Sa., 24.08.2013, 21:28

Hi,
interessanter Ansatz leapy.
Aber Du triffst da nicht ganz den Kern. Ich bastel mir die Männer nicht zu recht,
wenn schon, dann eher mich.
Und er hat auch nicht die "Schuld". Wie kommst Du denn auf diese Idee?
Es geht auch nicht um "die Männer" und "die Partnerschaft".
Es geht hier um mich und meine ungesunden Strukturen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Bergkristall
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Beitrag Mo., 26.08.2013, 08:09

Hallo hopeless 81

vielleicht sind es die -unbewusst- gespeicherten Menschen aus der Kindheit. Heimat. Ursprung. Ich war daheim in diesen Menschen, beheimatet in Gewalt, Missbrauch, Schmerz. Mit der Muttermilch eingesogen und so unendlich vertraut, bekannt. Freiwillig niemals aufgegeben diese Vertrautheit. Heimat.

Das Gute zu fremd und unbekannt.

Liebe Grüße
Bergkristall

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leapy
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Beitrag Mo., 26.08.2013, 09:22

Es gibt keinen Hebel, den man herumlegt und dann wird alles anders. Wer etwas verändern will verändert sich meistens nicht. Ob nun das Rauchen aufzugen, abzunehmen usw....
Er wird zum Shouldisten. Ihm bleiben nur, sich schuldig zu fühlen und diese Spiele zu spielen, die alles Absurdum führen.

Veränderung passiert, wenn sich die Struktur des Verhaltens ändert.
Klammert das Wort Warum aus eurem Sprachschatz aus und ersetzt es durch das Wie.
Das Warum führt zu einer endlosen Begründung. Aber hinter jeder Begründung steht noch eine und noch eine.
Das Wie öffnet die Strukturen, wie alles zusammengesetzt ist. Das Wie zeigt den Weg, wie ein Kompass.
Bevor ihr mit Einwänden kommt. Versucht es. Das ist so.

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hope_81
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Beitrag Mo., 26.08.2013, 11:22

Bergkristall hat geschrieben:Hallo hopeless 81

vielleicht sind es die -unbewusst- gespeicherten Menschen aus der Kindheit. Heimat. Ursprung. Ich war daheim in diesen Menschen, beheimatet in Gewalt, Missbrauch, Schmerz. Mit der Muttermilch eingesogen und so unendlich vertraut, bekannt. Freiwillig niemals aufgegeben diese Vertrautheit. Heimat.

Das Gute zu fremd und unbekannt.

Liebe Grüße
Bergkristall
Liebe Bergkristall,
ja ich denke schon, dass das bei mir das Gleiche sein wird. Angst vor Neuem ist sicher auch in mir vorhanden.
Es ist ja nun einmal so, dass wir Menschen Gewohnheitstiere sind.
Woher mein Verhalten kommt weiß ich zum Glück schon. Ich weiß nur leider nicht wie ich aus der tretmühle heraus komme.
Aber ich denke auch da werde ich einen Weg finden.

Danke für Deinen Beitrag.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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hope_81
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Beitrag Mo., 26.08.2013, 11:28

leapy hat geschrieben:Es gibt keinen Hebel, den man herumlegt und dann wird alles anders. Wer etwas verändern will verändert sich meistens nicht.

Du hast die Weißheit mit den Löffeln.. oder
Wer behauptet denn hier, es gäbe einen Hebel oder einen Zauberstab und schubbeldiwups ist alles anders?
Nieman mein lieber Leapy.
Du machst mir echt Spaß
Er wird zum Shouldisten. Ihm bleiben nur, sich schuldig zu fühlen und diese Spiele zu spielen, die alles Absurdum führen.
Welche Spiele und was führt ad absurdum?
Veränderung passiert, wenn sich die Struktur des Verhaltens ändert.
Palim palim, dafür sollte das Verhalten allerdings ersteinmal erörtert werden. WARUM verhält sich xy so.
Klammert das Wort Warum aus eurem Sprachschatz aus und ersetzt es durch das Wie.
Nach dem das erörtert worden ist, kann man sich auf den Weg des WIE begeben.
Das Warum führt zu einer endlosen Begründung. Aber hinter jeder Begründung steht noch eine und noch eine.
D`accord, allerdings ist irgendwann kein WARUM mehr vonnöten ergo transformiert es sich dann in ein WIE. Das ist
ein ganz trivialer, banaler, natürlicher Prozess. Ohne WARUM kein WIE.
Das Wie öffnet die Strukturen, wie alles zusammengesetzt ist. Das Wie zeigt den Weg, wie ein Kompass.
D`accord
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Betty Sue
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Beitrag Mo., 26.08.2013, 11:49

hallo ihr ich habe auch diese diagnose bekommen und sie ist oft zermürbend. zermürmend wenn man immer drauf wartet bis wer anderer entscheidet.

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