Hallo liebe Gemeinde!
Schon eine Weile lese ich hier immer wieder mal mit, nun habe ich mich endlich durchgerungen euch von meinem Problem zu erzählen.
Vor meinem 12ten Lebensjahr hatte ich nie Probleme mit Heimweh und ich war auch des Öfteren unterwegs.
Ich leide seitdem ich 12 Jahre alt bin (jetzt bin ich 23 Jahre alt) an Heimweh. Damals war ich auf Klassenfahrt und eine Woche außer Haus. Ich hatte damals eine beste Freundin, mit der ich alles zusammen gemacht hatte. Auf der Klassenfahrt hatten wir uns am 2ten Tag gestritten (da fing alles an). Jede Nacht heulte ich wie ein Hund (heimlich, ich habe mir nichts anmerken lassen, niemand wusste davon). Heute gehe ich davon aus, dass ich aus Einsamkeit weinte. Als ich wieder zu Hause war, habe ich über Jahre hinweg bei Niemanden mehr übernachtet. Nach ca. 3 Jahren habe ich bei meinem Vater übernachtet, ich hatte sehr große Angst, aber ich musste dort schlafen (meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 11 Jahre alt war). Danach war mein Heimweh weg. Ich weiß nicht wieso, aber es war so. Ich hatte wieder angefangen bei Freundinnen zu übernachten und bei meinem Freund. Ich hatte zwar immernoch ein komisches Gefühl im Bauch, wenn ich wusste, dass ich dort übernachten würde, aber ich wollte auch kein "Kind" mehr sein. Die ganzen Jahre über (von 15 Jahren, bis 22 Jahren) dachte ich mein Heimweh wäre verschwunden.
Jedoch muss ich sagen, dass ich die Schule sehr oft geschwänzt habe. Nach 4 Stunden Schule war für mich Schluss und ich bin heim gegangen...
Letztes Jahr (ich war 22 Jahre), hatte ich einen Autounfall. Nichts schlimmes, ich hatte nur ein Schleudertrauma. Zu dieser Zeit ging ich noch in die Schule, denn ich wollte mein Abitur (12. + 13. Klasse) machen. Seit diesem Tag an veränderte sich mein Leben in allen Zügen, ich war nicht mehr dieselbe. Ich litt unter Angstzustände, Panikattacken, Schwindel, Depressionen etc. Das ging sogar soweit, dass ich die Schule abbrach (immerhin hatte ich noch das Fachabitur dadurch) und kaum noch das Haus verließ. Ich hatte mir dann trotz allem eine Ausbildungsstelle gesucht (Medizinisch-technische-Laborassistentin) die 30 km weit weg war. (Ich musste 10 Minuten mit dem Bus fahren, dann 30 Minuten mit der Bahn und nochmal 15 Minuten laufen). Eigentlich war ich happy. Wenn nur nicht diese Zustände gewesen wären... Immer wenn ich an die Ausbildung dachte, wurde mir flau im Magen...
4 Monate später ging ich nun dorthin (zur Ausbildung). 2 Wochen lang ging alles gut, ich hatte nette Bekanntschaften, habe mich wohl gefühlt, es war alles super. Dann eines morgens steige ich in die Bahn ein und hatte einen Heulkrampf (ich hatte daran gedacht, dass ich 10 Stunden Schule hatte). Ich wollte nicht mehr dorthin, ich wollte nur noch nach Hause. Also hatte ich direkt nach meiner Ankuft (zu Hause) die Ausbildung abgebrochen.
Darauhin hat mich meine Mutter (ich wohne alleine mit meinem Freund zusammen) zu einer Sozialpädagogin geschickt und ich hatte bei ihr 4 Termine. Sie wusste nicht was ich hatte, sie empfiehlt mir eine Psychosomatische Klinik (Tagesklinik/Stationär). Auch dort bin ich hin und mich nahm niemand ernst. Sie meinten ich hätte Depressionen und Panikattacken. Sie hörten mir aber nicht zu...
Die Therapie machte ich also auch nicht, wie denn auch, wenn ich dann gar nicht mehr zu Hause bin? Ich bekam Panik.
Ab dieser Zeit (Dezember 2012 bis jetzt) hatte ich vom meiner Hausärztin Tabletten eingenommen. Seitdem geht es mir ganz gut, aber immernoch nicht 100%ig.
Dieses Jahr im Oktober fange ich die gleiche Ausbildung wieder an. Ich freue mich zwar mehr denn je darauf, aber ein mulmiges Gefühl habe ich dennoch. Ich weiß, dass das meine letzte Chance ist und ich sie nutzen muss...
Deshalb frage ich euch:
Kennt das Jemand? Wie kann ich es überwinden, ohne eine Therapie zu machen? Ich bräuchte dringend Hilfe. Ich habe nur noch 2 Monate :(
Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus.
Heimweh/Angst, wenn ich das Haus verlasse.
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Liebe Steffi,
erstmal willkommen im Forum.
Wie Du das persönlich überwinden kannst, kann ich Dir leider nicht sagen. Einziger Rat, den ich Dir diesbezüglich geben könnte: setz Dich nicht jetzt noch selbst unter Druck. Vielleicht kannst Du auch zumindest die Fahrerei schon mal im Vorfeld üben, ohne dass Du unter dem Druck stehst auch tatsächlich ankommen zu müssen?!
Ich lese aber aus Deinem Post heraus, dass das Problem doch sehr massiv zu sein scheint. Insoweit solltest Du aus meiner Sicht mal unabhängig von der Ausbildungsfrage, die gerade im Raum steht, darüber nachdenken, ob eine Therapie nicht grundsätzlich sinnvoll wäre. Sowas geht ja auch ambulant bei einem niedergelassenen Therapeuten.
Frage: Was ist denn aus Deiner Sicht an der Diagnose Panikattacken und Depressionen falsch?
LG
LA
erstmal willkommen im Forum.
Wie Du das persönlich überwinden kannst, kann ich Dir leider nicht sagen. Einziger Rat, den ich Dir diesbezüglich geben könnte: setz Dich nicht jetzt noch selbst unter Druck. Vielleicht kannst Du auch zumindest die Fahrerei schon mal im Vorfeld üben, ohne dass Du unter dem Druck stehst auch tatsächlich ankommen zu müssen?!
Ich lese aber aus Deinem Post heraus, dass das Problem doch sehr massiv zu sein scheint. Insoweit solltest Du aus meiner Sicht mal unabhängig von der Ausbildungsfrage, die gerade im Raum steht, darüber nachdenken, ob eine Therapie nicht grundsätzlich sinnvoll wäre. Sowas geht ja auch ambulant bei einem niedergelassenen Therapeuten.
Frage: Was ist denn aus Deiner Sicht an der Diagnose Panikattacken und Depressionen falsch?
LG
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Hallo,
danke für deine Antwort.
Den Weg bin ich schon öfters gefahren, aber nicht alleine (außer letztes Jahr).
Na ja falsch ist an der "Diagnose" nichts. Aber es hörte sich an, als ob sie "nur" die Panikattacken und die Depressionen aus dem Raum schaffen wollen. Ich weiß aber, dass ich keine Depressionen habe (ich bin ca. 4x im Jahr depressiv und meines Erachtens ist dies normal) und die Panikattacken kommen daher, dass ich Angst habe das Haus lange zu verlassen. Es ist auch so, dass ich erst Symptome spüre (Gehirnnebel, zittern, kalt und heiß zugleich) und dann erst kommt die Angst.
danke für deine Antwort.
Den Weg bin ich schon öfters gefahren, aber nicht alleine (außer letztes Jahr).
Na ja falsch ist an der "Diagnose" nichts. Aber es hörte sich an, als ob sie "nur" die Panikattacken und die Depressionen aus dem Raum schaffen wollen. Ich weiß aber, dass ich keine Depressionen habe (ich bin ca. 4x im Jahr depressiv und meines Erachtens ist dies normal) und die Panikattacken kommen daher, dass ich Angst habe das Haus lange zu verlassen. Es ist auch so, dass ich erst Symptome spüre (Gehirnnebel, zittern, kalt und heiß zugleich) und dann erst kommt die Angst.
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Na ja, gut geht´s Dir mit der Situation nicht... wo ist der Unterschied zu einer Depression?! Oder bist Du glücklich mit dem, wie es ist?! Und das Verlassen des Hauses hängt ja nun auch irgendwie mit den Panickattacken zusammen bzw. die Panickattacken mit dem Verlassen des Hauses. Hängt irgendwie alles miteinander zusammen. Das wird kein professioneller Therapeut ausser Acht lassen und eine Behandlung ohne Erforschung und Bearbeitung der Ursachen vornehmen (ich bezweifele auch, dass das geht ^^)
Das mit den Symptomen und der (erst später spürbaren) Angst, kenn ich auch. Ging mir nicht anders. Ist auch gar nicht ungewöhnlich. Das ist dann quasi Angst vor der Angst, weil man die Symptome (die ja eigentlich auch nur Angstsymptome sind) nicht wirklich deuten kann... da kann man therapeutisch sehr gut dran arbeiten.
Such Dir bitte einen netten Therapeuten / eine nette Therapeutin, die das mit Dir angehen kann. Sowas übernimmt die Krankenkasse und den ambulanten Thera kannst Du Dir -im Rahmen der vorgegebenen Kassenvoraussetzungen - auch selbst aussuchen. Das klappt nicht immer auf Anhieb - da muss schon die Chemie zwischen beiden stimmen, aber das mekrt man recht schnell. Tu´s einfach für Dich.
Das mit den Symptomen und der (erst später spürbaren) Angst, kenn ich auch. Ging mir nicht anders. Ist auch gar nicht ungewöhnlich. Das ist dann quasi Angst vor der Angst, weil man die Symptome (die ja eigentlich auch nur Angstsymptome sind) nicht wirklich deuten kann... da kann man therapeutisch sehr gut dran arbeiten.
Such Dir bitte einen netten Therapeuten / eine nette Therapeutin, die das mit Dir angehen kann. Sowas übernimmt die Krankenkasse und den ambulanten Thera kannst Du Dir -im Rahmen der vorgegebenen Kassenvoraussetzungen - auch selbst aussuchen. Das klappt nicht immer auf Anhieb - da muss schon die Chemie zwischen beiden stimmen, aber das mekrt man recht schnell. Tu´s einfach für Dich.
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Hallo
dein Beitrag ist zwar schon einige Zeit her..
aber ich Antworte trotzdem mal
Ich habe das auch , und das schon seit frühester Kindheit...
Ich war einmla mit ca. 6 Jahrren im Ferienlager.. es war die Hölle für mich . Immer wenn es abends ruhig wurde , lag ich heulend im Bett. Auch unter Tags wenn ich zum Nachdenken kam, musste ich mit den Tränen kämpfen.
Das war dann das letzte mal dass ich weg war.
Wenn es von der Schule aus in Klassenfahrten ging, hab ich entweder von vornherein gesagt dass ich nicht mitkomme , oder ich bin mit gepackten Taschen zum Bus und kurz bevor es zum Einsteigen war, bin ich abgehauen und nach Hause..
Und so geht es mir heute noch ...
ich wenn abends nicht zu Hause sein kann, ist es die Hölle für mich .. .. meine Eltern kommen mir auch an so Tagen wie Weihnachten usw. an dass ich doch über Nacht bei Ihnen bleiben soll. Schon wenn ich den Satz höre bekomme ich Wut und Panik und reagiere patzig.
und auch so mag ich nicht lange und weit weg von zu Hause.
Oft in der Arbeit überkommt mich auch einfach die Panik, und ich denk nur noch : Ich will nach Hause, lasst mich einfach nach Hause ! Und ich bekomm so einen richtigen Fluchtreflex und es schnürt mir die Luft ab.
Ich war auch schon bei Neurologen/ Therapeuten... die meinten ich soll einfach in stationäre Therapie und das Problem währe gelöst.
Als ich dann meinte dass ich genau das nicht könnte, meinte der Therapeut : Eben darum sollte ich es machen, weil wenn man das macht wovor man Angst hat, und man sieht dass nichts passiert , verschwindet die Angst.
Aber ich denke mir : wenn das so währ, warum hat das dann damals im Ferienlager nicht geklappt ?
da hab ich ja auch gesehen dass nichts passiert und dass ich wieder nach Hause gekommen bin. aber es war eher das Gegenteil der Fall und ich fühlte mich noch mehr bestätigt dass ich nicht mehr von zu Hause weg will.
was wirklich dagegen Hilft, kann ich Dir auch nicht sagen..
Ich vermeide einfach wegzufahren und suche mir nur Arbeit ganz in der Nähe und nur in Teilzeit , so dass die Zeit absehbar ist in der ich wieder daheim bin...
ich hoffe Dir geht es mittlerweile besser und Du hast es in Griff bekommen
Dem habe ich das auch so geschildert dass ich das schon in der Schule usw. hatte und nie in den Urlaub fahre usw.
dein Beitrag ist zwar schon einige Zeit her..
aber ich Antworte trotzdem mal
Ich habe das auch , und das schon seit frühester Kindheit...
Ich war einmla mit ca. 6 Jahrren im Ferienlager.. es war die Hölle für mich . Immer wenn es abends ruhig wurde , lag ich heulend im Bett. Auch unter Tags wenn ich zum Nachdenken kam, musste ich mit den Tränen kämpfen.
Das war dann das letzte mal dass ich weg war.
Wenn es von der Schule aus in Klassenfahrten ging, hab ich entweder von vornherein gesagt dass ich nicht mitkomme , oder ich bin mit gepackten Taschen zum Bus und kurz bevor es zum Einsteigen war, bin ich abgehauen und nach Hause..
Und so geht es mir heute noch ...
ich wenn abends nicht zu Hause sein kann, ist es die Hölle für mich .. .. meine Eltern kommen mir auch an so Tagen wie Weihnachten usw. an dass ich doch über Nacht bei Ihnen bleiben soll. Schon wenn ich den Satz höre bekomme ich Wut und Panik und reagiere patzig.
und auch so mag ich nicht lange und weit weg von zu Hause.
Oft in der Arbeit überkommt mich auch einfach die Panik, und ich denk nur noch : Ich will nach Hause, lasst mich einfach nach Hause ! Und ich bekomm so einen richtigen Fluchtreflex und es schnürt mir die Luft ab.
Ich war auch schon bei Neurologen/ Therapeuten... die meinten ich soll einfach in stationäre Therapie und das Problem währe gelöst.
Als ich dann meinte dass ich genau das nicht könnte, meinte der Therapeut : Eben darum sollte ich es machen, weil wenn man das macht wovor man Angst hat, und man sieht dass nichts passiert , verschwindet die Angst.
Aber ich denke mir : wenn das so währ, warum hat das dann damals im Ferienlager nicht geklappt ?
da hab ich ja auch gesehen dass nichts passiert und dass ich wieder nach Hause gekommen bin. aber es war eher das Gegenteil der Fall und ich fühlte mich noch mehr bestätigt dass ich nicht mehr von zu Hause weg will.
was wirklich dagegen Hilft, kann ich Dir auch nicht sagen..
Ich vermeide einfach wegzufahren und suche mir nur Arbeit ganz in der Nähe und nur in Teilzeit , so dass die Zeit absehbar ist in der ich wieder daheim bin...
ich hoffe Dir geht es mittlerweile besser und Du hast es in Griff bekommen
Dem habe ich das auch so geschildert dass ich das schon in der Schule usw. hatte und nie in den Urlaub fahre usw.
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