Hallo,
es ist das erste Mal für mich, dass ich einen Beitrag in einem Forum schreibe. Aber ich habe einmal gehört, dass das Schreiben die Seele erleichtern kann und vielleicht ist auch das ein erster Schritt zur Besserung. Um was es eigentlich geht...
Meine Kindheit gestaltete sich sehr wechselhaft. Meine Eltern haben sich schon geschieden, als ich 3 Jahre alt war. Somit bin ich mit diesem Gedanken bei meiner Mutter aufgewachsen und habe es immer verstanden. Die Familie seitens meiner Mutter, eher konservativ. Die Familie meines Vater, aufgeschlossen und herzlich. Die jungen Jahre meiner Kindheit waren stets unberührt und friedlich. Ich habe keinen Streit zwischen meinen Eltern erlebt und hatte eine glückliche Kindheit. Als ich jedoch in das Teenager Alter kam steckte ich plötzlich in einem Dilemma. Ich selbst bemerkte gewisse Dinge seitens der Familie meiner Mutter, mit denen ich nicht einverstanden war. Je mehr ich mich gegen sie wandte, um so mehr zog es mich zu der "neuen" Familie meines Vater ( Familie seiner Verlobten ).
Heute weiß ich, dass ich in dem Alter selbst noch keine eigene Meinung hatte und so mich hin und her reisen ließ. Ohne hin bin ich ein Mensch der immer versucht es allen recht zu machen. Das ist ein großes Manko und heute weiß ich, dass ich einfach so bin. Im Alter von 19 Jahren zog ich in meine erste eigene Wohnung ( Heute würde ich auch das rückgängig machen, denn ich habe eigentlich nur den Rat meines Vaters befolgt ). Aber mit dem Auszug, kamen weitere "Fehlschritte", die ich eigentlich nicht wollte, aber getan habe, weil ich meinen Vater glücklich sehen wollte. ( Ausbildung, Ständig stimmte mein Körpergewicht nicht, etc. ) . Mein Vater und ich haben uns immer mehr gestritten, da ich durch meine "Rechtmachung" auch immer mehr gelogen hatte, weil ich einfach wollte, dass alles positiv für ihn aussieht. Ich habe nie einfach "NEIN" sagen können.
Und irgendwann.. habe ich den Kontakt abgebrochen. Ich habe ihm einen Brief geschrieben, dass ich Abstand brauche, um ENDLICH zu mir selbst und zu meiner eigenen Meinung zu finden. Also bin ich nach Österreich gezogen um hier zu studieren und das ist das Beste was ich machen konnte für mich selbst.
Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen und wir hatten nur E-Mail Kontakt. Vor kurzer Zeit hatte er einen Autounfall: 2,2 Promille und meine Omi sagte mir, dass unsere Distanz zu diesem Unfall beigetragen hat.
Jetzt bin ich überhäuft von Schuldgefühlen und habe Angst in Depressionen zu verfallen. Was habe ich falsch gemacht? Habe ich etwas falsch gemacht?
Ich danke Euch fürs "Zuhören" !!
Vaterkomplex - Schwieriger Kontakt zum Vater
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo Optimistin!
Ich freue mich, dass du dich für dich entschieden hast und auf dem richtigen Weg bist, dir selbst (und niemandem sonst) gerecht zu werden. Viele Leute schaffen das erst nach ein paar Jahrzehnten Leidens und manche schaffen es nie! Dass du schon Anfang 20 bewusste Entscheidungen für dich getroffen hast, als du gemerkt (und darunter gelitten) hast, dass dein Vater dich auf diese Weise kritisiert hat, ist ein Wahnsinnsschritt in die Freiheit des Lebens!
Was den Unfall deines Vaters betrifft, so lass dir versichern, dass Menschen für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind. Wenn jemand trinkt und in ein Auto steigt, dann ist das eine Entscheidung, die ER trifft. Egal, was deine Omi dir dazu sagt.
Wenn dein Vater traurig über die Situation ist, dann kann er diese Trauer auf verschiedene Weise bearbeiten. Zum Beispiel indem er mit Freunden oder Therapeuten darüber spricht. Wenn er sich aber für Trinken und Unfälle entscheidet, dann ist das zu 100 % sein eigenes Tun.
Lass dir da bloß nichts in die Schuhe schieben.
Da könnte ja jeder kommen und sagen, deinetwegen mache ich xy und z.
Menschen haben (im Gegensatz zu Tieren) in solchen Angelegenheiten immer die Wahl, sich so oder anders zu verhalten.
Alles Gute!
Chancen
Ich freue mich, dass du dich für dich entschieden hast und auf dem richtigen Weg bist, dir selbst (und niemandem sonst) gerecht zu werden. Viele Leute schaffen das erst nach ein paar Jahrzehnten Leidens und manche schaffen es nie! Dass du schon Anfang 20 bewusste Entscheidungen für dich getroffen hast, als du gemerkt (und darunter gelitten) hast, dass dein Vater dich auf diese Weise kritisiert hat, ist ein Wahnsinnsschritt in die Freiheit des Lebens!
Was den Unfall deines Vaters betrifft, so lass dir versichern, dass Menschen für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind. Wenn jemand trinkt und in ein Auto steigt, dann ist das eine Entscheidung, die ER trifft. Egal, was deine Omi dir dazu sagt.
Wenn dein Vater traurig über die Situation ist, dann kann er diese Trauer auf verschiedene Weise bearbeiten. Zum Beispiel indem er mit Freunden oder Therapeuten darüber spricht. Wenn er sich aber für Trinken und Unfälle entscheidet, dann ist das zu 100 % sein eigenes Tun.
Lass dir da bloß nichts in die Schuhe schieben.
Da könnte ja jeder kommen und sagen, deinetwegen mache ich xy und z.
Menschen haben (im Gegensatz zu Tieren) in solchen Angelegenheiten immer die Wahl, sich so oder anders zu verhalten.
Alles Gute!
Chancen
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Vielen Dank. Es hilft glaube ich sehr darüber zu sprechen.
Ich selbst bin auch in gewisser Weise stolz auf mich selbst und habe schon sehr oft gehört, dass manchen dieser eigene Schritt in die Welt tatsächlich erst spät oder auch nie gelingt. Ich selbst kann mir das garnicht vorstellen, dass es manchen so geht.
Am Ende bleibt aber dennoch die Angst vor diesem einen bekannten Gesichtsausdruck der Enttäuschung. Ich wünsche mir einfach die Kraft, erhobenen Hauptes ihm gegenüber treten zu können.
Danke!
Ich selbst bin auch in gewisser Weise stolz auf mich selbst und habe schon sehr oft gehört, dass manchen dieser eigene Schritt in die Welt tatsächlich erst spät oder auch nie gelingt. Ich selbst kann mir das garnicht vorstellen, dass es manchen so geht.
Am Ende bleibt aber dennoch die Angst vor diesem einen bekannten Gesichtsausdruck der Enttäuschung. Ich wünsche mir einfach die Kraft, erhobenen Hauptes ihm gegenüber treten zu können.
Danke!
Gib dir Zeit!
Was sich über viele Jahre aufgebaut hat, wischt man nicht in wenigen Jahren wieder weg. Das dauert einfach. Kleine Schritte. Du bist am richtigen Weg.
Was sich über viele Jahre aufgebaut hat, wischt man nicht in wenigen Jahren wieder weg. Das dauert einfach. Kleine Schritte. Du bist am richtigen Weg.
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