Angst vor Umzug

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Angst vor Umzug

Beitrag So., 28.07.2013, 12:17

Seit langer Zeit habe ich mal – ganz ausnahmsweise – mal Zeit, um meine Gedanken und Sorgen zu sortieren.

In meinem neuen Job läuft es ganz gut, nur die Fahrzeiten sind der Horror. Habe mich etwas verschätzt, statt 3 Stunden sind es satte 4 h jeden Tag in Bus und Bahn. Sofern man Glück hat. Im Falle von Verspätungen sind es auch gerne mal 5 h oder mehr. Täglich. Besonders bei der Hitze eine Tortur. Mir graut schon derart davor, dass ich nach 8 Wochen nur noch mit Magenschmerzen daran denke. Natürlich dann noch Vollzeit arbeiten, an die Pausenzeiten halten und die eine oder andere Überstunde. Ich bin MINIMUM 13h pro Tag außer Haus. Minimum! Wenn ich heimkomme, geht gar nichts mehr. Null. Ich krieche auf dem Zahnfleisch, pfeife aus dem letzten Loch. Und alles, was ich mir so mühselig an „Routine“ aufgebaut habe, ist dahin. Wie befürchtet, fliegt mir derweil ZUHAUSE alles um die Ohren: Haushalt, Kindererziehung, Partnerschaft. Vor allem die Kinderbetreuung in den Sommerferien und die Erziehung meiner (ohnehin sehr speziellen, schwierigen und nun noch in die Pubertät kommende) Tochter bereiten mir sehr großen Druck und Kummer. Leider läuft es mit ihr ganz und gar nicht so, wie gehofft, genau genommen gar nicht. Und über meine Partnerschaft, für die ich erst recht keine Kraft/Zeit/Nerven mehr habe, will ich gar nicht erst reden…

Der Job selbst ist okay, vor allem die Bezahlung und Konditionen sind genial, mehr als ich je zu hoffen gewagt habe. So einen Arbeitgeber muss man erst mal finden, ein regelrechter „Kulturschock“ für mich nach all den Jahren als Bettelstudent, Tagesklinik und HartzIV. So was gibt man nicht auf. Sozusagen ein Lottogewinn, und auch wenn die Tätigkeit dort vorerst nur eine Aushilfs-/Hilfstätigkeit ist, so gibt es entsprechende Aufstiegsmöglichkeiten. Mein Vertrag ist befristet bis Ende des Jahres, aber man sagte mir schon, dass man mich gerne verlängern und behalten möchte, das hänge aber von „betrieblichen Faktoren“ ab, weil gerade eine Übernahme anstehe, und solange diese nicht unter Dach und Fach ist, könne man eben keine Versprechungen machen. Aber davon abgesehen, gibt es sehr berechtigen Grund auf eine Festanstellung zu hoffen.

Ich muss allerdings schon froh sein, wenn ich dieses halbe Jahr ÜBERHAUPT überstehe. Ich krieche wirklich auf dem Zahnfleisch. Körperlich, und psychisch was die Sorgen mit meiner Tochter betreffen. Nachdem ich mich früher jahrelang überlastet habe, und das im Vergleich zu jetzt beinahe noch harmlos war, kann ich es – denke ich – recht gut einschätzen. Und das ist DEFINITIV zu viel. Schleppe mich von Woche zu Woche, und habe Angst, vorzeitig zusammenzubrechen. Auf gar keinen Fall werde ich das länger als 6 Monate machen. Braucht man nicht drüber diskutieren. Also steht natürlich ganz groß die Frage nach einem Umzug im Raum. Falls ich eine Zusage/Übernahme bekäme, könnte ich THEORETISCH in 4 bis 8 Wochen mit den Umzugsvorbereitungen anfangen, damit ich dann Anfang nächstes Jahr bereits dort wäre.

Und hier kommt das größte Problem: Ich habe PANISCHE ANGST vor einem Umzug.

[...]

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Beitrag So., 28.07.2013, 12:24

[...]

Was heißt panische Angst? Es kommt für mich nicht in Frage. Ich wehre mich mit Händen und Füßen dagegen. Ich.will.nicht.
Habe eben noch mal den Anfang meines letzten Blogs gelesen („Endzeit“), als ich das letzte Mal umzog. Bin immer noch nicht richtig hier angekommen, habe den Schrecken des Umzugs immer noch nicht richtig verdaut, und die Bedingungen für so ein Unterfangen wären jetzt sogar vermutlich noch schlechter als damals. Noch schlechter! Zwar habe ich mich das letzte Mal irgendwie durchgekämpft, aber ich bin dabei mehrmals knapp an einem weiteren Klinikaufenthalt vorbeigeschrammt bzw. war mehrmals aus dem Affekt kurz davor, mir was anzutun. Ganz egal, wie stabil ich zuvor gewesen war, es hat mich mindestens 6 Monate lang komplett zurückgeworfen und so ziemlich alles gekostet. Ganz egal wie sehr es sich IM NACHHINEIN auch lohnen mag, ich steh das nicht noch mal durch. Meine Eltern haben seitdem immer noch Hausverbot bei mir, hab meine beste Freundin verloren, mir fehlt es immer noch an allen Ecken und Kanten, und überhaupt und sowieso...

Hab es das Forum ja damals miterleben lassen, ich will da auch nun überhaupt nicht großartig rumdiskutieren, ob und wenn ja wie und wer man es GANZ ALLEINE wuppen kann oder nicht. Ich kann es nicht. Punkt. Ist mir ganz… pardon… scheißegal, welche Superweibchen- oder Supermütter das hinbekommen, wessen Bekannte von einer Cousine ja annodazumal es ja auch hinbekomme habe, und so weiter und sofort. Ich für meinen Teil kann es nicht und werde es nicht können. Nicht so. Nicht alleine. Vor allem, weil ich ja „nebenbei“ noch Vollzeit arbeiten und Kind versorgen müsste, nachdem ich mich zuvor 6 Monate lang (s.o.) völlig ausgepowert und überlastet habe. Ich habe mich damals überreden lassen, dass es schon "irgendwie ginge" und "irgendwie machbar" wäre. Ja, okay, ich habe es überlebt. Gerade so. Ich halt das nicht noch einmal aus.


Nicht zuletzt, wäre ich zwar bereit für einen richtigen Job umzuziehen, mich hält hier nichts, aber nicht dort… dieser Ort wäre nur ein weiteres kleines Nest, das mir sehr unsympathisch ist. Dafür sind die Mieten dort katastrophal hoch, sodass es FINANZIELL auch kein Ersparnis wäre. Ist mir recht unsympathisch. Für Tochter und Freund wäre es natürlich auch doof...
Natürlich kann man aber so eine super Chance aber auch nicht einfach ausschlagen, wenn es dann soweit ist. Das könnte ich niemals mit mir vereinbaren. Freiwillig auf einen guten Job verzichten aus Angst vor dem Umzug und stattdessen zurück ins HartzIV?! Einer meiner wenigen, wenn nicht sogar einzige Chance ausschlagen? Wohl kaum! Aber was dann?! Allein der Gedanke, und dass die paar Wochen bis zu einer Entscheidung schneller rum sind als einem lieb sind, macht mich völlig fertig. Oder dass ich mich von meinen Freund und/oder Tochter trennen müsste?! Ich steh derart unter Druck, dass ich kaum gerade aus den Augen schauen kann, und das, wo ich eh schon keinerlei Ressourcen für Haushalt, Kind und Partner habe…

*ratlos*

Ich komme mir gerade ziemlich verar***t vor von meinem Leben. Wieder mal. Kann denn nie irgendwas einfach NUR gut sein, muss denn alles, was mir widerfährt, immer so einen großen Haken haben?!

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Sunny75
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Beitrag So., 28.07.2013, 12:40

Hallo Gothika, schön mal wieder etwas von dir zu lesen!

4stunden Fahrzeit ist echt heftig, und sicher kein Dauerzustand! Schaust du dich denn derzeit noch nach einem Job bei dir in der Nähe um, oder hast du dafür weder Zeit noch Nerven?

Gibt es in der Nähe des "Arbeits-Nestes" auch sowas wie eine Stadt, die dir sympathisch wäre?

Von der Tochter trennen??? *schluck* meinst du das ernst? Einer der Gründe, warum du endlich aus H4 raus wolltest, war doch, weil du deiner Tochter ein gutes Vorbild sein wolltest. In dem du sie jedoch für den Job "verlässt", erreichst du doch nur das Gegenteil.

Wie gehts deinem Freund arbeitsmäßig? Würde er unter Umständen mit dir gemeinsam umziehen?

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Fundevogel
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Beitrag So., 28.07.2013, 13:42

Hallo V,

ich freu mich auch von dir zu hören.
Vielleicht würde es auch Entspannung bringen, wenn du es mal läßt wie es ist,
deiner Tochter hilfst zu lernen mit der neuen Situation und ihrer (!) neuen Selbständigkeit
klarzukommen. Da kann man Vereinbarungen und Absprachen treffen mit ihr.
Und dich mit deinem Freund es irgendwie zu schaffen, sich auf die neue Situation
einzustellen.

Eins ist klar: Du kannst nicht wie bisher für die beiden so viel Kraft und Aufmerksamkeit verwenden.
Die können auch lernen sich umzustellen und das kann man ihnen auch zumuten.
Wenn die privaten Sorgen weniger werden, dann gelingt es dir vielleicht diese täglichen langen
Fahrtzeiten irgendwie als Zeiten für dich zu sehen. Ohne Streß, ohne Verpflichtungen, es dauert
so lange es eben dauert. Lesen, aus dem Fenster schauen, schreiben, whatever.
Zeit für dich.

Und dann kannst du immer noch schauen, wie das mit der Verlängerung des Arbeitsvertrages wird. Und dann kannst du immer noch weitersehen.

Wenn du dort nicht hinziehen willst, solltest du es auch nicht tun. Aber auch nicht diese Arbeit aufgeben, die dir so viel Freude macht und die du so viele Jahre ersehnt hast. Deiner Tochter und deinem Freund ist es meiner Meinung nach zumutbar zu lernen, sich auf die Situation einzustellen und dich zu unterstützen, auch wenn sie vielleicht ein bißchen zurückstecken müssen, weil sie jetzt halt nicht mehr so viel von dir haben.
Ich denke, du solltest dich mal vorrangig diesen Beziehungsthemen, vor allem deiner Tochter widmen und für dich auch zu lernen, diese langen Arbeitswege als Erholungsphase zu nutzen. Ich glaube schon, dass das geht.

Auch wenn das alles grad mühsam ist: Ich freu mich immer noch, dass dein Jahresanfangsanwunsch sich so schnell und so "lottogewinnmäßig" erfüllt hat.

Ich glaube fest, dass du den "Rest" auch noch hinkriegen wirst:
Grenzen setzen, herausfinden wo die neuen Grenzen sind und damit einen Raum schaffen -
Raum für dich, deine Tochter, deinen Partner.

Ich wünsch dir alles Gute!
Fundevogel

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Beitrag So., 28.07.2013, 14:07

Schaust du dich denn derzeit noch nach einem Job bei dir in der Nähe um, oder hast du dafür weder Zeit noch Nerven?
Ich habe noch 1 „Traum“-Bewerbung laufen, und halte auch weiterhin ein Auge offen , aber zum Schreiben selbst fehlen in der Tat Zeit und Nerven. Hatte mir eh vorgenommen, damit erst im September wieder anzufangen, um wenigstens mal kurzzeitig etwas Abstand gewinnen, erst mal abwarten, wie’s läuft. Nur geht die Zeit eben viel zu schnell rum, und viel Hoffnung, dass ich was Besseres fände… (die laufende Bewerbung ausgenommen) … habe ich ohnehin nicht.
Gibt es in der Nähe des "Arbeits-Nestes" auch sowas wie eine Stadt, die dir sympathisch wäre?
Ja, es gäbe eine Kompromiss-Stadt, aber das wäre nicht ganzes und nichts halbes: utopische Mieten, WEDER Großeltern NOCH neues Umfeld vor Ort, trotzdem noch mit Bus und Bahn unterwegs UND/ODER auf ein Auto angewiesen…

Apropos Auto, das wäre noch eine Überlegung wert. Bin gerade dabei, nach 10 Jahren nicht hinter dem Steuer mir „Auffrischungsstunden“ zu organisieren. Mit einem Auto käme ich zwar teurer, wäre dafür aber nur ca. 60 min unterwegs. Einfach. Vorausgesetzt, es gibt keinen Stau. Wobei ich als Fahrphobiker derzeit bezweifele, dass diese Option wirklich für mich geeignet wäre, Auffrischungsfahrstunden hin oder her. Zumal ich auch nicht unbedingt glaube, dass der Unterschied zwischen 2h langes, aber dafür entspanntes Zugfahren und 1h vollgestopfte Autobahn (jemals einfache Fahrt) wirklich so gravierend sein sollte, dass es die gewünschte Verbesserung gäbe…

Der Ort ist ohnehin mehr oder weniger zweitrangig, denn so oder so habe ich ja (s.o.) Angst vor dem Umzug per se. Auch wenn der Arbeitsort nicht ideal wäre, würde ich es ja trotzdem in Kauf nehmen, wenn sich der Umzug nur g‘scheit managen/umsetzen ließe, worauf ich aber keine Chance sehe…

Von der Tochter trennen??? *schluck* meinst du das ernst?
Ja, mich schockiert ebenfalls, dass ich solche Gedanken habe. Eher würde ich wohl den Job aufgeben, für wahr, aber überhaupt, dass man manchmal insgeheim so denkt! Doch im Moment läuft es gar nicht, ich weiß nicht, wo das noch enden soll. Sowohl was den Haushalt/Ordnung angeht als auch die Schule oder was sonst noch so ansteht. Wenn z.B. an ihre schlechten Noten und das kommende Schuljahr denke, wird mir ganz übel, und jeder einzelne Arztbesuch wird zu einer organisatorischen Zerreißprobe.
Wie gehts deinem Freund arbeitsmäßig? Würde er unter Umständen mit dir gemeinsam umziehen?
Nein, das ist keine Option. Ich schätze sowieso, dass er als erstes dran glauben wird. Er bzw. es ist ohnehin stets schwierig, und ich habe dafür derzeit absolut keinen Kraft und Nerven mehr. Aber das ist ja nichts Neues.


pandas
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Beitrag So., 28.07.2013, 14:16

hallo gothika,

vom Job her klingt das wirklich wie ein Glücksgriff - in dem Sinne, dass Du ja im Vorfeld viel dafür getan hast (mental und praktisch), um einen solchen Job zu finden und zu bekommen.
Dass die Fahrtzeiten (bis zu 5 Stdn pro Tag) der Horror sind, puh, das kann ja gar nicht anders sein. Man stelle sich das vor: 5 Stdn am Tag, das ist ja kaum einer gewohnt, jedenfalls nicht täglich.

So, das wäre auch mein Gedanke: Wohnungsmässig wäre vielleicht ein Kompromiss angesagt? Also, sich nicht vorsagen, man müsse vollständig in diesen Kleinstort ziehen, der offensichtlich genau am anderen Ende der Attraktivität steht wie der Job selbst.
Könntest Du dort nicht für die Woche ein Zimmer mieten oder so?
Ja, und die Tochter .... es kann ja nicht sein, dass Du wegen Ihr auf den Job verzichtest .... irgendwann ist sie erwachsen, und ob dann nach weiteren Jahren wieder so eine Chance zurück in die real gutverdienende Berufswelt kommt?
Vielleicht also, dass sie in der Woche bei den Grosseltern lebt?

Das ist alles schwierig, klar ... aber ich kenn viele, die mit ihrem Job zufrieden sind, bei der Flexibilität aber solche Spagate machen - wie eine kleine Wohnung hier, eine grosse Wohnung dort, Fernpartnerschaft etc.
das geht oft wohl leider nicht anders... back zu der Berufswelt ohne Kompromisse ist selten.
Für ewig bräuchtest Du ja nicht in dem Miniort zu bleiben .... nach zwei Jahren mit Berufserfahrung finden sich wohl einfacher neue Optionen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Sunny75
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Beitrag So., 28.07.2013, 14:39

Verbringt die Tochter die Ferien bei den Großeltern?

Komisch biber, so verschieden sind die Ansichten. Ich hätte eher gesagt, es kann doch nicht sein, wegen einem Job auf sein Kind zu verzichten - und du siehst es genau umgekehrt. Das hätte ICH meinen Eltern nie verziehen!
Es kann doch nicht sein, dass es nicht eine Lösung gibt, mit der alle gut leben können. Nur 1 Stunde Fahrzeit mit dem Auto wäre sicher schon mal ein erster guter Kompromiss. Ich persönlich finde autofahren sehr entspannend. Ich kann dabei gut abschalten. Mit ein bißchen Übung, du vielleicht auch Gothika. Das wäre schon mal ein Zeitgewinn von 2-3 Stunden täglich.

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Beitrag So., 28.07.2013, 14:41

Hallo Fundevogel!
Vielleicht würde es auch Entspannung bringen, wenn du es mal läßt wie es ist,
deiner Tochter hilfst zu lernen mit der neuen Situation und ihrer (!) neuen Selbständigkeit klarzukommen. Da kann man Vereinbarungen und Absprachen treffen mit ihr.
So war der Plan! Leider funktioniert das nicht ansatzweise wie erhofft. Nach den ersten 8 Wochen, bezweifele ich, dass sich daran noch groß was ändern wird. Im Gegenteil. An der Stelle darf man leider nicht vergessen, dass sie ohnehin ein paar Defizite in dieser Hinsicht hat, und man anscheinend (…*grummel*…) solche selbstverständlichen Ansprüche an sie nicht stellen kann. Ohnehin schon nicht. Die pubertierende Null-Bock-Phase, die Einmischung der Großeltern (auf die man nun wieder vermehrt angewiesen ist) und die Ablenkung durch ihren ersten Freund machen es nicht besser.
(Apropos ihr erster Freund, DIE wird sich schön bedanken (ironie), wenn ich sie jetzt zu einem Umzug zwinge, aber gut, darauf könnte ich diesmal wahrlich keine Rücksicht nehmen)

Selbst wenn es mit ihr besser funktioniere, hätte ich zwar weniger Sorgen was sie angeht, aber würde immer noch auf dem Zahnfleisch kriechen. Also, kein Dauerzustand. Bis zum Ende des Jahres heißt es entweder Umzug oder zurück ins HartzIV… Ich mache mir große Sorgen.

Die können auch lernen sich umzustellen und das kann man ihnen auch zumuten.[…] Deiner Tochter und deinem Freund ist es meiner Meinung nach zumutbar zu lernen, sich auf die Situation einzustellen und dich zu unterstützen, auch wenn sie vielleicht ein bißchen zurückstecken müssen, weil sie jetzt halt nicht mehr so viel von dir haben.
Scheinbar nicht. Und was meinen Freund angeht… siehe oben. Mag da jetzt auch gar nicht drüber schreiben. Es funktioniert nicht, punktausende. Muss man nur noch Mut und Kraft und Konsequenz finden, das auch entsprechend durchzuziehen. Andere Baustelle.

Davon mal abgesehen: ein BISSCHEN zurückstecken wäre ja vielleicht noch machbar, aber mit mir ist ja GAR NICHTS mehr anzufangen, und NICHTS lässt sich halt auch leider schwer auf- und einteilen, wenn du verstehst. Es geht ja auch nicht nur um ZEIT, sondern auch Kraft, Nerven, den Kopf frei haben um richtige Entscheidungen zu treffen, usw.

Ich möchte da auch unbedingt beim Thema bleiben: Panische Angst vor einem … so oder so… notwendigen Umzug, und als Alternative nur den Rückfall ins HartzIV sehen. Das setzt mich unter enormen Druck. Ich schätze, der Rest findet sich. Aber SO wie es jetzt ist, ist es definitiv kein Dauerzustand. Man kann hier vielleicht mal ein wenig was drehen oder da mal eine Kleinigkeit, aber so oder so... Kein Dauerzustand. Egal ob Töchterchen nun mal öfters den Müll rausbringt oder lernt, die Mikrowelle zu bedienen oder nicht.


pandas
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Beitrag So., 28.07.2013, 14:49

@ sunny

Na, ganz so habe ich es nicht gesagt.

Eine Teillösung: Sie sucht sich vor Ort ein Zimmer (o.ä.) für die Woche, die Tochter lebt je in dieser Zeit bei den Grosseltern o.ä.

Und es ist so: es ist ja derzeit schwierig in der Gesamtkonstellation ... die Tochter "leidet" auch unter den gegebenen Voraussetzungen, sie ist ja ein sog. Schlüsselkind jetzt (um es kurz zu fassen).

Ich hätte es meinen Eltern nie verziehen, wenn sie die Option Grosseltern, wenn sie in einer solchen Situation besteht nicht nützen! Gleichzeitig hätte ich es nicht verziehen, wenn für einen Elternteil die Möglichkeit zu einer wesentlichen Verbesserung der Eigensituation (und somit auch der meinen besteht) und sie diese "mir zuliebe" aufopfert! Die Tochter ist in spätestens 6 Jahren erwachsen.
Ich kenne Bekannte, deren Eltern sind langzeitarbeitslos gewesen und geblieben.
Wenn das "Kind" dann auszieht, studieren, sein eigenens Leben führen möchte und seine eigenen beruflichen Träume erfolgreich verwirklicht, wird das zu einer innerpsychisch sehr belastenden Situation!
Die Mutter ist dann Ü40, sitzt mit wenig Geld allein zu Hause .... da ist es nicht selten, dass sie dann das erwachsene, studierende Kind mit Kontaktwünschen (und oft auch materiellen Wünschen) überlädt. -
Nicht, dass so Wünsche auch ihre Legitimität haben. Klar, Familie ist reziprok.
Aber in einer solchen Konstellation kommt es schnell zu einseitigen Belastungen.

Also, ich finde deshalb, wer rät, das gothika ihre erhoffte Chance aufgibt, um kurzfristig die Tochter weiter zu betreuen, der schickt sie mitunter in eine Abwärtsspirale.

Und: Meine Familiensituation war auch belastet. Ich hätte wirklich gerne eine Zeit bei meinen Großeltern gelebt. Dann hätte ich den Kopf freier gehabt von den Problemen meiner Eltern und hätte bessere eigene wichtige Entscheidungen getroffen.
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Beitrag So., 28.07.2013, 15:00

@Biber

Ja, diese Optionen habe ich auch alle schon mal grob im Kopf gehabt. Wochenendbeziehung mit der Tochter. Allerdings ... nun ja... ich würde ich sicherlich anders dazu stehen, falls ich den Großeltern vertrauen würde und für geeignet hielte. Dem ist aber nicht so. Thema für sich.

Und ja, die Sommerferien verbringt meine Tochter bei den Großeltern, allein das ist mir schon wie ein Stein im Magen... ;-( Unter dem Strich möchte ich behaupten, dass ein Umzug auch für meine Tochter die bessere Lösung wäre als die Großeltern. Eindeutig.

Es käme allerdings VIELLEICHT jetzt für die Übergangszeit in Frage. Je nachdem eben wie es weitergeht.

@Sunny

Es ist nun mal heutzutage so, dass man NIE allem gerecht werden kann. Als Frau/Alleinerziehende schon mal gar nicht. Es wird immer Kompromisse geben müsse. Faule Kompromisse. Damit habe ich mich sogar schon abgefunden. SO wie es jetzt ist, funktioniert es auf jeden Fall schon mal nicht. Aber gut, das war ja zu keinem Zeitpunkt als Dauerlösung gedacht.

Das mit dem Auto... nun ja, man wird sehen. Ein Schritt nach dem anderem. Ich glaube halt nicht so wirklich, dass es DEN entscheidenden Unterschied macht.

Es gäbe noch eine weitere Option: Stunden reduzieren.
Meine Arbeitgeber ist extrem flexibel und familienfreundlich, fragt auch immer nach, wie's daheim läuft.(...) Nur aus jetziger Sicht würde sich dann die Fahrtkosten nicht mehr rentieren, dann erübrigt es sich mehr oder weniger eh.

Habe bereits für mich herausgefunden: eine 4 Tages-Woche wäre für mich ideal. Blieben 1 Tag zur Erholung. 1 Tag um alles Liegengebliebene aufzuarbeiten und Haushalt zu managen. Und 1 Tag für mich, Freund und Tochter und um "klar denken/planen/leben" zu können. Hab schon hin - und her gerechnet, beispielsweise wenn ich an diesen 4 Tagen jeweils 2 h länger mache, und eben hin und her...

... aber nun gut, das sind auch alles nur so Notfall-Lösungen und faule Kompromisse. Dauerhaft bleibt eben nur Umzug oder wieder zurück ins HartzIV und hoffen, nochmal woanders so eine Chance zu bekommen.

Aber... (back to topic)... wie um Himmels Willen soll ich ALLEINE einen Umzug hinkriegen, wo es doch schon das letzte Mal so derart schief ging?

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Beitrag So., 28.07.2013, 15:43

Was genau ist denn das Problem beim Umzug? Das Organisatorische / Praktische (Kisten schleppen, Transport, Möbel abbauen/aufstellen, div. Ummeldungen), oder das Gefühlsmäßige (Tochter aus der gewohnten Umgebung reissen,die jetzige Wohnung nicht aufgeben wollen, Angst keine schöne neue Wohnung zu finden, Angst sich in der neuen Stadt nicht wohl zu fühlen.....)

Die Tochter ist jetzt in den Ferien bei den Großeltern - Zeit für dich, um dich bestmöglich von dem Alltagsstress zu erholen - wieder zu Kräften kommen - die Bahn/ Busfahrten wirklich als kleine Oasen nutzen, in denen du dich entspannst - am Wochenende schwimmen gehen/dir Gutes tun - Kontakt mit Freund reduzieren, wenn er dir nur ein Klotz am Bein ist - abwarten wie es sich mit dem jetzigen Job entwickelt, oder ob sich etwas Neues auftut - und DANN schauen, ob ein Umzug nötig ist, und wo hin.

Mein Motto bei Entscheidungen: wenns leicht geht, dann passt es. Wenn alles nur ein Kampf und ein Krampf ist, dann passt es nicht!


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Beitrag So., 28.07.2013, 16:01

Sunny75 hat geschrieben: Mein Motto bei Entscheidungen: wenns leicht geht, dann passt es. Wenn alles nur ein Kampf und ein Krampf ist, dann passt es nicht!
Oh, wenn man gute Ziele hat, sollte man sich von Hindernissen nicht abhalten lassen, auch wenn die in sich eine grosse, erst mal schwere Herausforderung sind.

Ich denke, die meisten Menschen, die etwas erreicht haben, sind da nicht nur mit Leichtigkeit hingekommen, sondern haben durchaus auch Anstrengungen, Kompromisse etc. dafür in Kauf genommen.
Man muss da ja auch die Alternativen betrachten; manchmal gibt es Phasen, da gibt es nichts leichtes.

Leider hat das ja auch etwas mit den Ausgangsvoraussetzungen zu tun:
Manche Leute haben es tatsächlich leicht im Leben, da sie von Anfang an gute Bedingungen hatten ... und können sich dann so eine Einstellung tatsächlich "leisten"; andere müssen kämpfen, um erst mal in einem leichten Status zu kommen ...

gothika, ja, ich meine es auch als Übergangslösung, dass die Tochter, wo sie so gar nicht mit der neuen Situation klarkommt, bei den Grosseltern lebt.
Oder hat sie vielleicht eine Freundin oder so, wo das möglich wäre?
Das würde euer Verhältnis entspannen, und eine spätere Verdichtung, wenn Du Dich ortsmässig besser sortiert hast, erleichtern. Und Dich im Jetzt entlasten.

Ich würde den Umzug echt schrittweise angehen, erstmal eine Zweitwohnmöglichkeit vor Ort suchen.

Wie ist das denn, bietet das Jobcenter noch finanzielle Umzugshilfen an?
Früher konnte man Umzüge mit Umzugsunternehmen, die ziemlich viel für einen machen, abrechnen, wenn man dadurch aus der Arbeitslosigkeit rauskam.

Und, was war denn beim letzten Umzug dermassen katastrophal, dass es jetzt noch als Schreckgespenst wirkt?
Vielleicht kann man diese Erfahrung ja nehmen, um es dies Mal vorab anders zu planen?
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Sunny75
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Beitrag So., 28.07.2013, 16:26

Oh biber, ich hatte auch nicht immer grad die besten Ausgangsvoraussetzungen. Und ich hab mir auch sehr oft den Kopf zerbrochen, weil ich total ratlos war, wie ich etwas angehen könnte. Wenn sich bei mir aber gefühlsmäßig alles sträubt, gegen eine Idee/ Entscheidung / Veränderung, dann lasse ich es lieber noch eine Weile ruhen - und bis jetzt hat sich glücklicherweise noch immer irgend eine Chance aufgetan, wo dann alles gepasst hat, und sich alles ganz einfach von selber gefügt hat.

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Beitrag So., 28.07.2013, 16:39

Was genau ist denn das Problem beim Umzug? Das Organisatorische / Praktische (Kisten schleppen, Transport, Möbel abbauen/aufstellen, div. Ummeldungen), oder das Gefühlsmäßige (Tochter aus der gewohnten Umgebung reissen,die jetzige Wohnung nicht aufgeben wollen, Angst keine schöne neue Wohnung zu finden, Angst sich in der neuen Stadt nicht wohl zu fühlen.....)
Eigentlich alles. Aber vor allem (!) das Organisatorische/Praktische. Ich möchte nicht überdramatisieren, aber wenn ich das letzte Mal denke, da wird mir noch immer ganz schlecht und übel. Nach knapp 2 Jahren. Die Tortur sitzt noch zu tief in den Knochen. Und diesmal wären die Umstände (Zahl der Helfer, usw.) sogar noch schlimmer!

die Bahn/ Busfahrten wirklich als kleine Oasen nutzen, in denen du dich entspannst
Wenn ich es denn könnte. Ich weiß momentan nicht wohin, mit dem inneren Druck und Zerrissenheit. Ich kann nicht abschalten. Nun ja, jetzt hatte ich mal ein Wochenende für mich, aber „ERHOLSAM“ war das nicht.
Kontakt mit Freund reduzieren, wenn er dir nur ein Klotz am Bein ist
Eine Baustelle für sich alleine. Da darf man mich beraten, sofern es nicht dieses Thema hier sprengt, aber ich sehe da leider nur ein „entweder/oder“. Ein REDUZIEREN kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, wie das aussehen soll. Wochenendbeziehung. Entweder man sieht sich, oder man sieht sich das Wochenende nicht. Und wenn man sich nur alle 3 bis 4 Wochenenden 1 bis max. 2 Nächte sieht, dann wäre das für mich KEINE Beziehung… - Wir hatten nun schon [dies&jenes] versucht, aber… ach, vergiss es. *abwink* Glück im Unglück: ich werde gar keine Zeit haben, ihn zu vermissen. Hurra! Ich bin endlich wieder ein FUNKTIONIERENDER TEIL der Gesellschaft, und alleine darauf kommt es doch an, oder? (*zynismus*). Egal. Thema ist durch. Man kann eben nicht alles haben…

… abwarten wie es sich mit dem jetzigen Job entwickelt, oder ob sich etwas Neues auftut - und DANN schauen, ob ein Umzug nötig ist, und wo hin.
Ja, das habe ich mich auch schon gefragt, ob ich (mal wieder) mir viel zu viele Sorgen über ungelegte Eier mache. Das könnte durchaus sein, auch, dass ich mich selbst viel zu sehr unter Druck setze. Der Gedanke dahinter ist folgender:

Da bei dieser Mehrfachbelastung für mich jeder Tag zählt, würde ich im Fall der Fälle in 4 bis 5 Monate dort eingezogen sein wollen. Bevor ich mir durch einen vorzeitigen Burnout/Zusammenbruch noch alles verderbe. Wie gesagt, ich hege ernsthafte Zweifel, ob ich das überhaupt die 6 Monate lang durchhalte! Also bilde ich mir ein, es wäre… im Fall der Fälle… sinnvoll so schnell wie möglich eine tragfähige Veränderung herbeizuführen. In etwa 4 bis 8 Wochen müsste/sollte die Entscheidung dann gefallen sein. Bedenke ich, dass ich zwischendurch keinerlei Zeit und Luft zum Atmen habe, sind 4 bis 8 Wochen schneller vorbei, als ich ein neues Blog aufmachen kann (*zwinker*).
Möglicherweise ist dies aber auch genau die falsche Denkweise? Sich erst recht unter (unmenschlichen, utopischen) Druck zu setzen, um langfristig Druck zu vermeiden? Als ehemaliger „Burnoutler“ hat man da so seine Schwierigkeiten, mit dem richtigen einschätzen, nicht wahr? Vielleicht bin ich ja auch völlig auf dem Holzweg?! Immerhin kann ich klip und klar sagen, dass es SO nicht funktioniert, und es muss SOBALD WIE MÖGLICH eine (s.o.) tragfähige Lösung her, … besser gestern als morgen… BEVOR ich zusammenbreche und/oder im Affekt alles verderbe…
Entsprechend schwer fällt es, alles auf mich zukommen zu lassen. Wenn ich mir vorstelle, dann erst im neuen Jahr mit der Wohnungssuche anzufangen, wie lang das wieder dauern würde, dann muss ich diese Mehrfachbelastung bestimmt noch mindestens 1 Jahr oder noch länger aushalten, und ich fürchte eben ganz akut, dass ich das nicht durchhalte.

Ja, ich weiß, so manch einer denkt sich jetzt, sie macht sich zu früh den Kopf verrückt. Aber man weiß eben auch wieso. AKTIV vorsorgen und gegensteuern, BEVOR es zu spät ist. Oder doch? Oder nicht? Oder....? Ich weiß es nicht.

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Sunny75
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Beitrag So., 28.07.2013, 17:08

Wenn du deiner Phantasie einmal ganz freien Lauf lassen würdest, was wäre für dich dann der Optimalfall? Wo siehst du dich, und mit wem? Was wäre der "best case", der eintreten könnte?

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