Überteuerte Rechnung-soll ich es ansprechen?

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Sunny girl
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Überteuerte Rechnung-soll ich es ansprechen?

Beitrag Mi., 03.07.2013, 13:14

Hallo,

ich bin privat versichert und habe gerade die Rechnung meines Th. bekommen. Er ist Arzt und rechnet nach der GOÄ ab.
Ich bin empört darüber was er mir in Rechnung stellt. Da meine KK sich geweigert hat einige Posten zu zahlen, bin ich einmal in die Praxis gegangen und habe ihm den Brief der KK gezeigt. Er ist mir dann entgegen gekommen und meinte er würde die Rechnung ändern. Hat er auch gemacht und das war es. Jetzt soll ich dafür 20,11 zahlen! Obwohl kein Therapiegespräch stattgefunden hat. Wir haben nur schnell ein formelles Problem gelöst. Ich finde es ehrlich gesagt unverschämt so etwas in Rechnung zu stellen. Ich frage mich, ob ich das ansprechen sollte? Oder sollte es mir vlt. egal sein, wenn die KK es zahlt? Ich will wirklich keinen Streit mit ihm. Er ist ein echt toller Th. und sehr bemüht. Und ist mir wie gesagt mit der Rechnung entgegen gekommen und ich musste das nicht zahlen, was die KK nicht zahlen wollte.

Was mich auch stört, ist, dass meine Sitzungen oft nur 40-45 min dauern, obwohl in der Rechnung immer 50 min drin steht. Er arbeitet in erster Linie als Arzt und hat ein dementsprechend volles Wartezimmer. Deshalb hat er auch nicht viel Zeit. Aber eigentlich sollte es ja nicht so sein, dass meine Sitzungen immer gekürzt werden.
Ich will nicht kleinlich wirken, es sind nur 5-10 min. Mir wäre es auch total unangenehm es anzusprechen. Ich will natürlich nicht, dass wir künftig ständig auf die Uhr schauen... Ich befürchte auch, dass er sagt, mehr ist nicht möglich und ich kann mir dann einen anderen Th. suchen. Er hat am Anfang überlegt, ob er mit mir Therapie machen will. Er meinte damals, als Arzt brauche er mehr Personal und wenn er zu viel Therapie mache, könne er die Praxis schließen.

Es ist sehr schwierig. Er ist echt voller Sympathie zu mir. Ich will das auf keinen Fall verlieren.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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Farinata
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 14:51

Therapeutenstunden sind nur 45 Minuten lang, soweit mir bekannt ist. Und da du seine Gebührenordnung mit ihm schlecht diskutieren kannst (und Ärzte lassen sich wirklich jeden Pups hoch bezahlen, finde ich auch) - also, ich würde beides nicht ansprechen.

Nimm ihn so wie er ist, konzentriere dich auf das, was gut ist. Dass du sagen kannst, er sei ein fähiger Therapeut, ist doch viel wichtiger.
Bester Gruß,
Farinata

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sandrin
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:15

Stimmt nicht. In der GOÄ steht aber z. B. Tiefenpsychologisch fundierte Behandlung, mindestens (!) 50 Minuten. Das ist also genau festgelegt. Außerdem finde ich es schon krass, dass er dann einfach 50 Minuten in die Rechnung schreibt, das ist eigentlich Betrug.

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Sunny girl
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:20

Hi, Farinata!

Vielen Dank für deine Antwort!

Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich werde ihn wohl nicht ändern können. Als Therapeut ist er toll, es sind nur diese Formalitäten, die nicht so toll sind.

Hier im Forum wird immer wieder gesagt, dass man mit dem Th. theoretisch über alles reden kann, aber ich denke auch Th. haben ihre Grenzen und, wenn es um Rechnungen geht, ist es immer schwierig.

Sitzungen sollen allerdings immer 50 min dauern. Das ist auch in der Rechnung so angegeben. Deshalb ist es etwas ärgerlich, wenn ich das in jeder Rechnung so lese, aber gleichzeitig weiß, dass er tatsächlich früher Schluss gemacht hat.

Aber andererseits fand ich es toll, dass er bereit war einige Posten einer Rechnung zu streichen. Sonst hätte ich es selbst zahlen müssen. Das würden wohl die wenigsten tun. Vlt. als kleiner Ersatz hat er den Posten mit den 20 € angegeben......

Privat Patient zu sein, finde ich gar nicht schön. Man erfährt mehr als einem lieb ist.....

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Sunny girl
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:26

@ Sandrin

Ich bin seit mehreren Jahren privat versichert und weiß, dass Ärzte oft nicht korrekt abrechnen. Wahrscheinlich werde ich nie einen Arzt finden, der alles in sich vereint - der also ein toller, bemühter Arzt ist und auch ganz genau die Leistungen abrechnet, die er auch wirklich erbracht hat.

Aber es stört mich trotzdem. Denn er weiß, dass ich die Rechnung lese und schreibt trotzdem etwas, dass so nicht stattgefunden hat.

Und, dass er ein Gespräch berechnet hat, bei dem er nur im Wartezimmer zu mir gekommen ist um mir zu sagen, dass er die von der KK beanstandeten Posten streicht, ist schon dreist.

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sandrin
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:30

Ich bin auch privat versichert, drum weiß ich das nur zu gut. Dennoch ist es nicht in Ordnung, gerade auch das mit dem kurzen Intermezzo. Ich würde mal abwarten, was die Kasse sagt. Und wenn die nein sagt, dann würde ich zu ihm gehen und ihm genau das sagen.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:38

Sind wir mal ehrlich: man bezahlt für eine Leistung die er nicht erbringt. 50 Minuten sind Standard, außer er hat schriftlich was anderes ausgemacht. 50 Minuten MÜSSEN es sein udn das würde ich ansprechen.
Es ist eine Frechheit, dass er Formalitäten auchnoch abrechnet. Unverschämt, aber kann er tun.

Ich würde es ansprechen und das klären, zuvor sagen, dass du sehr zufrieden bist mit den Gesprächen, aber mit dieser Abrechnungsart probleme hast und anfragen warumd as so ist. Das darfst du (!).
..:..

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Sunny girl
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 16:57

@ Sandrin

Die KK wird nichts sagen, da sie ja nicht wissen kann, dass die Gespräche tatsächlich kürzer dauern als angegeben.

Und wenn da in der Rechnung steht "Gespräch- 20€" wissen die ja auch nicht, dass wir im Wartezimmer ganz kurz über die Rechnung gesprochen haben.

Wenn die KK etwas nicht zahlt, sage ich es ihm aber selbstverständlich. Zum Glück ist er mir da auch entgegen gekommen. Das ist bei Ärzten eher selten.

@Sinarellas

Ja, ich darf das schon ansprechen. Aber ich bezweifle, dass ich damit etwas erreiche. Das sind eher kleine Sachen und ich möchte nicht, dass die außerordentlich gute Beziehung zum Th. darunter leidet. Inhaltlich ist die Therapie für mich wirklich perfekt (und so etwas sage ich sehr selten). Formell nicht so. Aber es ist hier wohl so wie wo anders auch, dass niemand in jeder Hinsicht perfekt ist. Ich merke gerade, dass ich stark dazu tendiere es nicht anzusprechen. Ich hatte andere Therapeuten, bei denen die Sitzungen immer 50 min dauerten, manchmal haben sie sogar einige Minuten überzogen, aber ich habe diese 2 Therapien dennoch abgebrochen, weil sie mir nichts gebracht haben. Jetzt habe ich endlich den richtigen Therapeuten gefunden und bei einem Streit, der wohl nicht unwahrscheinlich ist, könnte Sympathie verloren gehen.

Vlt. sollte ich noch erwähnen, dass mein Th. mir erlaubt hat, ihm Briefe zu schreiben, da es mir schwer fällt zu sprechen. Er hat gesagt, ich darf schreiben so viel ich möchte. Er liest die Briefe (bisher so einer pro Monat) und das kann er eigentlich nicht abrechnen. Deshalb sollte ich wahrscheinlich gucken, ob das Gesamtpaket für mich stimmig ist.
Er hat auch gesagt, ich kann anrufen, wenn etwas wichtiges ist oder ich in einer Krise bin. Dieses Angebot habe ich so ausdrücklich von anderen Th. auch nicht bekommen. Ich werde wohl damit leben müssen, dass er zwar ein toller Th. ist, aber formelle Dinge nicht so genau nimmt. Es ist letztendlich auch nicht nur mein Problem, sonder wohl mehr eins der KK....

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sandrin
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 17:17

Ich bin erst seit einigen Jahren privat versichert, davor war freiwillig gesetzlich versichert. Ehrlich gesagt ist das genau der Grund, weshalb ich für die Abschaffung der privaten KV bin, weil man als Privatpatient gemolken wird ohne Ende. Ich gehe inzwischen noch weniger zum Arzt als zu GKV-Zeiten, weil man immer davon ausgehen muss, dass einem irgendwelche unnötige Untersuchungen aufgedrückt werden. Ehrlich gesagt bin ich im Moment auch so weit, dass ich es durchaus legitim finde, dass man früher einen Termin kriegt und vielleicht kürzer warten muss (was bei mir nicht der Fall ist), weil ich mit meinen hohen PKV-Beiträgen dem Arzt den 2,3-fachen Satz abdrücken muss und er mit Privatpatienten den vollen Reibach macht.
Insofern, ich bin für eine gemeinsame KV, aber mit Rechnungen für alle, damit der Patient Transparenz hat.

Das OT.

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Farinata
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 17:24

Ja, ich darf das schon ansprechen. Aber ich bezweifle, dass ich damit etwas erreiche. Das sind eher kleine Sachen und ich möchte nicht, dass die außerordentlich gute Beziehung zum Th. darunter leidet.
Wobei es hier natürlich drauf ankommt, WIE du es ansprichst. Falls du einen Weg findest, das für dich passend zu integrieren, ist es sicherlich okay. Ein Restrisiko, die gute Beziehung zu (zer)stören bliebe.
Bester Gruß,
Farinata

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FreudsLeiden
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 17:34

Sunny girl hat geschrieben:Was mich auch stört, ist, dass meine Sitzungen oft nur 40-45 min dauern,
Hallo Sunny girl,

Abrechnung-Threads haben ja derzeit Hochkonjunktur in diesem Forum
Ich kenne das, und mich ärgert jede Minute. Ich kann das ja in meinem Beruf auch nicht machen, dass ich sage, ok, mir ist danach, "tschüss". Es geht um Spielregeln.
Für mich wäre das ein Grund das therapeutische Verhältnis in Frage zu stellen.
Sunny girl hat geschrieben:Ich will nicht kleinlich wirken, es sind nur 5-10 min. Mir wäre es auch total unangenehm es anzusprechen. I
Das war genau mein Problem mit meinem Psychiater, der meist sogar Rezeptsachen, die die Ordi-Hilfe gemacht hat, zum vollen Preis abgerechnet hat. Obwohl das die KK übernommen hat, hat es mich geärgert. Ich mag solche Leute nicht, sie tun mir nicht gut und ich such mir wen andern. Das ist meine Einstellung. Exakt wie im andern Thread.
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
Und dann schließt sich der Kreis
Falco

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Sunny girl
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:05

@ Sandrin

Ich will gar nicht mehr privat versichert sein. Leider kann ich während des Studiums nicht in die gesetzliche wechseln.
sandrin hat geschrieben:Ehrlich gesagt bin ich im Moment auch so weit, dass ich es durchaus legitim finde, dass man früher einen Termin kriegt und vielleicht kürzer warten muss
Das finde ich absolut legitim, solange die anderen keine Notfälle sind. Das ist dann so ähnlich wie mit dem Zug zu fahren. Wenn man schneller da sein will, muss man den Express nehmen und entsprechend mehr zahlen. Aber eigentlich ist es keinesfalls die Regel, dass die Privaten weniger warten müssen.
sandrin hat geschrieben:Insofern, ich bin für eine gemeinsame KV, aber mit Rechnungen für alle, damit der Patient Transparenz hat.
Ich bin auch für gemeinsame KK, aber bitte ohne Rechnung. Das bringt nur viel Ärger und Probleme, die man als Patient gar nicht lösen kann. Fast alle Ärzte rechnen zumindest ab und zu nicht korrekt ab. Wenn ich das immer ansprechen würde, würde ich mich mit den meisten wohl zerstreiten.
Farinata hat geschrieben:Wobei es hier natürlich drauf ankommt, WIE du es ansprichst.
Ja, bestimmt. Aber da ich leider nicht sehr redegewandt bin und auch manchmal falsch verstanden werde, lasse ich es lieber. Das Risiko etwas in der Beziehung kaputt zu machen, erscheint mir größer als die Wahrscheinlichkeit Erfolg zu haben.

@ FreudsLeiden

Welchen anderen Thread meinst du?

Mich ärgert es auch sehr, wenn die falsch abrechnen. Ich hatte bisher den Eindruck, dass ich ziemlich allein damit bin. Die gesetzlich Versicherten, die keine Rechnungen sehen, können sich das gar nicht vorstellen. Mittlerweile beneide ich sie, sie haben es so viel einfacher.

Hast du denn gute Ärzte gefunden, die auch immer korrekt abrechnen? Ich bezweifle, dass es solche überhaupt gibt.

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ENA
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:18

sandrin hat geschrieben:weil ich mit meinen hohen PKV-Beiträgen dem Arzt den 2,3-fachen Satz abdrücken muss und er mit Privatpatienten den vollen Reibach macht.
Wieso meinst Du, macht er das? Kann er da mehr abrechnen, als beim GKV?...und die einzelnen Leistungen sind teurer?

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sandrin
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:32

Ja, er kann bedeutend mehr abrechnen. Das machen ALLE! Das ist Usus. Im Falle einer Therapiestunden kriegen die bei einem Kassenpatienten glaub ich so um die 50 Euro, bei einem Privatpatienten 92,50 Euro.

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ENA
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:36

...und warum ist man dann Privatpatient?


P.S.: Soweit ich weiß, ist der Kassensatz für PT höher.

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