Borderline-Therapie - welche Methode?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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heaven
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Borderline-Therapie - welche Methode?

Beitrag Sa., 05.04.2008, 16:43

Hallo zusammen!

Ich weiß nicht ob man das so sagen kann das Behandlungsmethoden veraltet sind, aber ich denke schon das man das sagen kann. Ich war im Mai 2005 in der Klinik Hohe Mark wegen meiner Borderlinestörung und die behandeln dieses Krankheitsbild tiefanpsychologisch. Das ist doch total veraltet, oder? Man weiß doch heute das die Dialektisch.Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan am besten "wirkt". Warum wird dann immernoch tiefenpsychologisch behandelt? Das verstehe ich nicht. Ist das wirklich eine veraltete Methode? Gibt es das auch bei anderen Krankheitsbildern das die Behandlungsmethode veraltet ist? Ich hoffe ihr könnt ein kleinwenig verstehen was meine Fragen sind.

Liebe Grüße
heaven
Die Menschen sollen nicht von uns fasziniert sein sondern von dem der in uns wirkt.
Oswald Chambers

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Juliette
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Beitrag Sa., 05.04.2008, 17:23

Hallo heaven,

warte mal ab: DBT wird oft in Kliniken angewandt. allerdings ist die tiefenpsychologische Behandlung nicht veraltet, sondern ungleich intensiver. DBT-techniken werden meist als teil darin verwendet. So erfolgreich dbt auch ist, es sind halt erst mal viele techniken zum "überleben" und nicht unbedingt eine tiefe auseinandersetzung damit. da ist die tiefenspychologie, die sich ja auch weiterentwickelt hat, doch umfassender. und außerdem: warte mal ab, wer dein therapeut oder deine therapeutin ist. es kommt am meisten auf eine klare therapeutische beziehung an. über dbt würde ich mir einiges anlesen, das hilft schon enorm. die intensive auseinandersetzung erfolgt dann in der klinik und vor allem DANACH.
Ich selbst war in einer anderen klinik und mir war damals wichtig, dass verschiedene therapieformen vertreten sind (bei mir tiefenpsychologie, gestalttherapie und dbt). Das half schon, aber später gings mir erst mal dennoch schlecht, weil das leben doch "anders" ist. Bin jetzt das vierte jahr in ambulanter Therapie.

LG juliette

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Sa., 05.04.2008, 21:46

Liebe heaven,

so "platt" und verallgemeinernd kann man das tatsächlich nicht sagen,
Zitronen sind als Vitamin C-Lieferanten auch nicht "veraltet", nur weil es nun auch Kiwis bei uns zu kaufen gibt.

Psychotherapie ist - wie alle Wissenschaften auch - Trends unterworfen, und im Moment ist DBT "in aller Munde", aber es ist schwer zu beurteilen, ob dies nicht vor allem deshalb der Fall ist, weil die Methode enorm beworben wird. In 20 Jahren und nach mehreren Langzeitstudien werden wir mehr wissen.

Freundlichen Gruß,
R.L.Fellner

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heaven
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Beitrag So., 06.04.2008, 07:32

Hallo Juliette!

Ich war 2005 in einer Klinik die Borderline tiefenpsychologisch behandeln aber gebracht hats mir absolut nichts. Von Oktober 2006 bis März 2007 war ich in einer Klinik die nach DBT behandeln und diese Therapie hat mir am meisten was gebracht. Ich warte jetzt wieder auf einen Klinikplatz in dieser Klinik für eine Intervallbehandlung. Ambulant bin ich bei einem Therapeuten der Verhaltenstherapie macht und ich habe eine Psychiaterin die tiefenpsychologisch behandelt. Bei dem Therapeuten war ich erst dreimal aber er macht einen guten Eindruck. Er bahndelt allerdings NICHT nach DBT.
DBT finde ich deshalb gut weil man da lernt wie man in akuten Situationen mit SVV umgehen kann.

Liebe grüße
heaven
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münchnerkindl
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Beitrag So., 06.04.2008, 10:29

DBT hat einen völlig anderen Ansatz wie Tiefenpsychologische Therapie. DBT ist erstmal nicht dazu da sich mit Traumainhalten auseinanderzusetzen oder sie aufzuarbeiten wie die tiefenpsychologische Therapie. Sie ist eher zur Stabilisierung und zur Verhaltenstherapeutischen Beeinflussung von "Problemverhaltensweisen" da.

Und es gibt einfach Borderliner die sind so instabil und in akutem selbstschädigendem Verhalten gefangen daß sie eine tiefenpsychologische Therapie garnicth verkraften würden weil sie dazu ganz einfach nicht psychisch stabil genug sind. Und für die Fälle gibt es dann das DBT.

Um DANN an die Traumaninhalte und die Leichen im Keller zu gehen...

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heaven
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Beitrag So., 06.04.2008, 12:00

Hallo münchnerkindel!

Danke erstmal für deine Antwort! Was hat denn tiefenpsycholoie für einen anderen Umsdatz, was ist der Sinn von tiefenpsychologie? Bitte nicht als abwertung verstehen sondern einfach als "neugierige" Fragen.
Also ich schildere jetzt mal was ich unter tiefenpsychologie verstehe:
In der Tiefenpsychologie wird ganz an den Anfang der Erkrankung oder auch bis hin in die Kindheit gegangen um zu verstehen WARUM man eben kranke verhaltensweisen an den Tag legt. Aber was bringt es wenn ich weiß warum ich so und nicht anderst handle? Das bringt mich doch nicht wirklich weiter. Da denke ich ist VT besser weil ich eben da lerne wie ich mit bestimmten Situationen umgehen kann.

Liebe Grüße
heaven
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münchnerkindl
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Beitrag So., 06.04.2008, 12:08

Alles was man im Leben so erlebt hat das man unter den Teppich gekehrt hat weil es einem einfach zu viel war, es zu verarbeiten und wirklich drüber wegzukommen verrottet dort und vergiftet das Leben später.

Um es zu einem besseren Abschluss zu bekommen, damit wirklich Frieden zu schliessen muss man es da oft erstmal wieder rausholen und anschauen.. Einfach um es zu einem besseren Abschluss zu bringen..

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kringel
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Beitrag Sa., 07.02.2009, 08:46

Durch jahrelanges Suchen, von Therapie zu Therapie wandern, Literatur wälzen... komme ich, und ein paar andere auch, immer mehr zu dem Schluss, dass Borderline MEIN Thema ist. Bulimie, blutig kratzen und Panik vor dem Mit-mir-allein-sein.... Ich bin mein größter Feind.
Wohin kann ich in der Steiermark gehen um das gut abklären zu lassen? Wo stecken die Fachleute auch für "alte" Patientinnen (fast 45)?
Zur Zeit planlos - K.

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Dunkle-Sonne
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 20:52

Hey,

ich habe die Diagnose vor ca. 1/2 Jahr bekommen und nun weiß ich nicht, wie ich nun weiter machen soll.

Ich mache gerade Gesprächstherapie ambulant bei einer Psychologin.

Das seit fast 1,5 Jahren.

Nun, meinte unsere Paartherapeuthin, ich sollte doch die DBT machen, damit ich lerne mit meiner Bordi-Störung besser klar zu kommen.

Nun war ich im Netz und habe viel gelesen, doch was ich laß war immer nur, das Bordi trotz Therra weiterhin die Bordi-Störung haben.

Und nun stellt sich die Frage, warum soll ich noch die bestimmte Therra machen, wenn es sich doch nichts ändert an meinem Zustand.

Ich habe schon gelernt, Gefühle zuzulassen, sie zu erkennen und sie nicht weg zu schieben.

Ich komme mit Triggerreiz mal mehr, mal weniger gut klar. Imagination hilft auch recht gut.

Und mein SVV, naja, irgendein Laster hat doch jeder, irgendwie, oder

ich habe bisher keine Positiven Resultate gelesen und daher frage ich nun euch:

Habt ihr Therra gemacht und könnt behaupten, das es besser geworden ist oder merkt ihr kein Unterschied?

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)
Ich habe mich verloren und suche mich, doch habe ich mich noch nicht gefunden, solltest du mich finden bevor ich zurück bin, dann halte mich bitte fest bis ich komme.

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candle
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 20:58

Soweit ich das weiß, ist diese Therapie doch recht gut.
Du hast ja nichts zu verlieren. Wieso nicht versuchen?

candle
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Dunkle-Sonne
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 21:26

naja, weil ich einfach keine Lusten habe, noch mehr Therra zu machen... vo rallen muß ich das dann ambulant machen, was wiederum einfach dauert und so wollte ich mich vorher erkundigen, wie sinnvoll das ganze ist...

sicher, zu verlieren habe ich nicht, aber ich kann dann nicht arbeiten usw. denn es kommen ja noch zu der DBT noch Einzelgespräch hinzu....

und ich wollte schon wieder mal den Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen - wenigstens theoretisch

mmhh...
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candle
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 21:40

Was eint denn "theoretisch"? Es geht ja nur zur Verfügung stehen oder nicht für den Arbeitsmarkt.

candle
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Dunkle-Sonne
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 21:48

naja,

alleinerziehende psychisch erkrankte Mutter mit ADHS Kind....

wer stellt mich dann schon ein - realistisch gesehen...

der Arbeitsmarkt ist hart, die Realität noch härter....

ich möchte wieder arbeiten, unbedingt, aber leider habe ich kaum eine Chance, vor allen, wenn mein Sohn zu einer anderen Schule kommt (integrative Grundschulklasse) die aber in einem anderen Stadtteil wäre und ich weder ein Hortplatz für ihn hätte noch ein Chattelpendelverkehr für ihn von der Wohnung zur Schule, was ich dann übernehmen muß....

Also, Theoretisch....

mir fällt einfach die Decke auf den Kopf, nur Kids und Haushalt... das kann ich auf der Dauer einfach nicht.... und ein bissel mehr Geld in der Tasche, wäre auch nicht schlecht

und ich habe mir März ins Auge gefasst, das ich dann durch bin, aber da würde ja der therra anlaufen, denn ich stehe ja dort auf der Warteliste....

ach, ich weiß auch nicht.....
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candle
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 21:50

Na dann fange doch mit einem inijob erstmal an und gucke wie es läuft. Da paßt sicher auch noch Therapie mit rein. Sieht jetzt für Dich wahrscheinlich komplizierter aus als es ist. Es läuft sich sicher alles zurecht!

candle
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Dunkle-Sonne
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 21:58

ja, vermutlich hast du recht....

ist ja auch noch ein bißchen hin... weiß so wie so noch nicht, wie ich das mit der weidereingleiderum dann machen, mal gucken...

muß das mit dem Jobcenter alles abklären... und dann mal gucken..

Danke dir, liebe candle...

LG

Dunkle-Sonne
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