Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und habe mich extra angemeldet, um meine Frage zu stellen.
Also, ich (37) habe einen Sohn (11). Mein Sohn hat eine Verhaltenstherapie angefangen und einige Wochen später hat der Therapeut mir angeboten, dass ich auch dort eine Therapie beginnen kann, denn meine Suche nach einem Therapeuten verlief eher ungünstig.
Jetzt ist mein Sohn zurzeit in stationärer Behandlung und die Therapeutin dort ist der Meinung, dass wir bei verschiedenen Therapeuten weiter machen sollen, wenn mein Sohn wieder nach Hause kommt.
Ich habe bei dem Therapeuten das Gefühl, dass ich dort im Moment richtig aufgehoben bin mit meiner Problematik (PTBS, SVV, Depressionen, Ängste etc.).
Ich habe aber auch das Gefühl, dass mein Sohn mit seiner Problematik gut dort hin passt (Störung im Sozialbereich und der Emotionen).
Der Therapeut meint nun, das muss ich selbst entscheiden, er würde sich aber durchaus zutrauen, uns beide zu behalten, auch wenn es nicht die glücklichste Konstellation ist...
Was spricht denn in den Augen der Kliniktherapeutin dagegen? Und kann der Therapeut wirklich uns beide behandeln? Klar rede ich auch über meinen Sohn dort und bin in den Stunden meines Sohnes sogar dabei, aber es sind zwei völlig unterschiedliche Sachen, die dort "bearbeitet" werden. Kann das gut gehen?
LG
Traumengelchen
Mutter und Sohn beim gleichen Therapeuten?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Traumengelchen,
ich war selbst als Jugendliche bei der selben Therapeutin wie meine Mutter in Behandlung.
Damals hat es mich nicht gestört (und wurde weder von meiner Therapeutin, noch meiner Mutter thematisiert). Heute würde ich es auf keinen Fall mehr so machen.
Ich denke, es ist bei der Therapie von Kindern auch wichtig, Eltern bzw. Familie mit einzubinden.
Es kann ja auch sein, dass Kinder sogenannte Symptomträger sind und Probleme des Umfelds ausagieren. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Therapeuten die Eltern ihrer jungen Patienten kennenlernen und einbinden.
Rein gefühlsmäßig würde ich es für deinen Sohn für wichtig halten, dass seine Therapie ein Bereich ist, der nur ihm gehört. Ein Bereich, in dem er sich von dir abgrenzen kann. Ein Bereich, in dem er lernen kann, ohne dich in eine Beziehung zu seinem Therapeuten zu treten.
Gerade bei seinen Störungen, die du benennst - Sozialbereich und Emotionen - würde ich es für wichtig halten, dass er hier einen geschützten Bereich hat, auf den du keinen Einfluß hast.
Es kann ja auch sein, dass dein Sohn deine doch nicht unerheblichen Probleme "mitträgt"; auch da wäre eine therapeutische Trennung für ihn besser, weil er lernt, dass er seinen Thera belasten darf, weil der nicht deine Lasten auch noch tragen muß.
Andererseits: Wenn der Therapeut meint, er traut sich das zu, obwohl es eine unglückliche Situation ist, spricht das dafür, dass er sich der Problematik bewußt ist.
Möglicherweise hat das ja auch Vorteile, dass er deinen Sohn besser behandeln kann, weil er dich gut kennt. Klar KANN es gut gehen.
Im Zweifelsfall würde ich aber meinen, dass das Wohl deines Sohnes vorgeht, sprich: wenn auch nur irgendein ungutes Gefühl hier besteht, dann solltest du den Therapeuten wechseln und nicht er. Sprich es mit deinem/euren Therapeuten gut durch: er kann ja auch aus seiner Sicht klar sagen, wo er Bedenken hat, wo er vielleicht Vorteile sieht und wie er die Risiken einschätzt.
Damit du bessere Entscheidungsgrundlagen hast.
Dir und deinem Sohn wünsche ich alles Gute für eure Therapien und gratuliere, dass ihr den ersten Schritt schon mal geschafft habt! Es wird sich auf jeden Fall lohnen und euch beiden für eure Entwicklung und Beziehung zueinander gut tun!
ich war selbst als Jugendliche bei der selben Therapeutin wie meine Mutter in Behandlung.
Damals hat es mich nicht gestört (und wurde weder von meiner Therapeutin, noch meiner Mutter thematisiert). Heute würde ich es auf keinen Fall mehr so machen.
Ich denke, es ist bei der Therapie von Kindern auch wichtig, Eltern bzw. Familie mit einzubinden.
Es kann ja auch sein, dass Kinder sogenannte Symptomträger sind und Probleme des Umfelds ausagieren. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Therapeuten die Eltern ihrer jungen Patienten kennenlernen und einbinden.
Rein gefühlsmäßig würde ich es für deinen Sohn für wichtig halten, dass seine Therapie ein Bereich ist, der nur ihm gehört. Ein Bereich, in dem er sich von dir abgrenzen kann. Ein Bereich, in dem er lernen kann, ohne dich in eine Beziehung zu seinem Therapeuten zu treten.
Gerade bei seinen Störungen, die du benennst - Sozialbereich und Emotionen - würde ich es für wichtig halten, dass er hier einen geschützten Bereich hat, auf den du keinen Einfluß hast.
Es kann ja auch sein, dass dein Sohn deine doch nicht unerheblichen Probleme "mitträgt"; auch da wäre eine therapeutische Trennung für ihn besser, weil er lernt, dass er seinen Thera belasten darf, weil der nicht deine Lasten auch noch tragen muß.
Andererseits: Wenn der Therapeut meint, er traut sich das zu, obwohl es eine unglückliche Situation ist, spricht das dafür, dass er sich der Problematik bewußt ist.
Möglicherweise hat das ja auch Vorteile, dass er deinen Sohn besser behandeln kann, weil er dich gut kennt. Klar KANN es gut gehen.
Im Zweifelsfall würde ich aber meinen, dass das Wohl deines Sohnes vorgeht, sprich: wenn auch nur irgendein ungutes Gefühl hier besteht, dann solltest du den Therapeuten wechseln und nicht er. Sprich es mit deinem/euren Therapeuten gut durch: er kann ja auch aus seiner Sicht klar sagen, wo er Bedenken hat, wo er vielleicht Vorteile sieht und wie er die Risiken einschätzt.
Damit du bessere Entscheidungsgrundlagen hast.
Dir und deinem Sohn wünsche ich alles Gute für eure Therapien und gratuliere, dass ihr den ersten Schritt schon mal geschafft habt! Es wird sich auf jeden Fall lohnen und euch beiden für eure Entwicklung und Beziehung zueinander gut tun!
Fundevogel
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- sporadischer Gast
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Hallo Traumengelchen,
vor 2 Jahren hatte ich eine ähnliche Situation. Mein Thera behandelt auch Kinder. Wir waren uns nicht sicher ob meine Tochter einen Thera für ihre Probleme braucht oder nicht.
Bei meiner Anfrage vertrat er eine klare Position. Er behandelt keine Patienten aus der gleichen Familie. Da ist emotinaler Sprengstoff. Er möchte neutral bleiben. Spätestens beim Konflikt Mutter /Tochter kommt der gleiche Thera dann auf beiden Seiten in Spiel.
LG
Seerosennixe
vor 2 Jahren hatte ich eine ähnliche Situation. Mein Thera behandelt auch Kinder. Wir waren uns nicht sicher ob meine Tochter einen Thera für ihre Probleme braucht oder nicht.
Bei meiner Anfrage vertrat er eine klare Position. Er behandelt keine Patienten aus der gleichen Familie. Da ist emotinaler Sprengstoff. Er möchte neutral bleiben. Spätestens beim Konflikt Mutter /Tochter kommt der gleiche Thera dann auf beiden Seiten in Spiel.
LG
Seerosennixe
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Danke euch erst mal für die Antworten.
Leider fallen sie nicht so aus, wie ich es mir gewünscht hätte... Aber egal, denn darum geht es ja auch nicht, sondern darum, wie es am besten läuft. Blöderweise muss ich dafür zurückstecken, Also eine Zwickmühle. Einen neuen Therapeuten zu suchen ist für mich eine praktisch unlösbare Aufgabe, aber mein Sohn geht mit immer vor, auch wenn ich dafür zurückstehen muss
Ich weiß nicht, wie ich das lösen soll. Ich werde auf jeden Fall mit meinem Sohn noch einmal sprechen, aber letztendlich zu seinen Gunsten entscheiden. Aber es wird mich definitiv wieder zurückwerfen... *seufz*
Leider fallen sie nicht so aus, wie ich es mir gewünscht hätte... Aber egal, denn darum geht es ja auch nicht, sondern darum, wie es am besten läuft. Blöderweise muss ich dafür zurückstecken, Also eine Zwickmühle. Einen neuen Therapeuten zu suchen ist für mich eine praktisch unlösbare Aufgabe, aber mein Sohn geht mit immer vor, auch wenn ich dafür zurückstehen muss
Ich weiß nicht, wie ich das lösen soll. Ich werde auf jeden Fall mit meinem Sohn noch einmal sprechen, aber letztendlich zu seinen Gunsten entscheiden. Aber es wird mich definitiv wieder zurückwerfen... *seufz*
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wie wäre es wenn du noch eine Termin bei ihm machst und ihm die Situation erklärst. er kann dir doch dan helfen mit der suche bei eine neue terapeut.
lg sakura
lg sakura
We Can Do It !
Hi, ich glaube das es gemeinsam mit einem 11jährigen noch nicht so schlimm ist. Hmmm
Es hilft dem kind ja auch nicht wirklich viel wenn du jetzt zurücksteckst und es dir dann schlecht geht. Probieren würd ich es.
Lg
Es hilft dem kind ja auch nicht wirklich viel wenn du jetzt zurücksteckst und es dir dann schlecht geht. Probieren würd ich es.
Lg
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ich hab meinen Sohn heute gefragt, was er davon hält, ihm auch gleich klar gemacht, dass es für mich kein Problem wäre, wenn er das nicht will. Aber er meint, ihn stört das überhaupt nicht... Ich werde jetzt das Gespräch mit der Kliniktherapeutin abwarten, sie soll mir begründen, was für Bedenken sie hat, denn es ist ja nun mal leider so, dass die Therapeuten nicht wirklich Schlange stehen, um neue Patienten zu kriegen... Und dann muss es auch noch der/die passende Therapeutin sein. Alles gar nicht so einfach. Und erst recht nicht, wenn man schon mit der Therapie angefangen hat und der neue Therapeut dann nur die restlichen Stunden übernehmen soll...
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Ist das üblich, dass in der Therapie von Kindern die Eltern dabei sind!? Das finde ich komisch.
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass das gut geht, wenn zwei aus der gleichen Familie beim gleichen Therapeuten sind.
Das ist ja nicht einfach so eigentlich ein absolutes No-Go.
ich selbst hatte dennoch auch so eine Situation, in der ich plus ein Familienmitglied beim gleichen Therapeuten waren (ich in Therapie, das Familienmitlgied in psychiatrischer Behandlung). ich würde es nie wieder so machen.
Ich habe gerade keine Ahnung, ob Therapeuten auch bei Kindern in der Schweigepflicht sind, auch den Eltern gegenüber.
Wie soll denn der Therapeut den Überblick behalten, dass er nicht aus Versehen mal etwas deinem Sohn gegenüber erwähnt, das nur du ihm erzählt hast?
Oder auch anders rum. Vielleicht mag dein Sohn seinem Therapeuten ja mal etwas erzählen, das du nicht mitbekommen sollst? Schon deshalb finde ich das komisch, dass du bei den Stunden mit dabei bist.
Dadurch wird dein Sohn ja der Chance beraubt, wirklich auszusprechen, was ihn bewegt, wenn da immer die Mama dabei sitzt?
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass das gut geht, wenn zwei aus der gleichen Familie beim gleichen Therapeuten sind.
Das ist ja nicht einfach so eigentlich ein absolutes No-Go.
ich selbst hatte dennoch auch so eine Situation, in der ich plus ein Familienmitglied beim gleichen Therapeuten waren (ich in Therapie, das Familienmitlgied in psychiatrischer Behandlung). ich würde es nie wieder so machen.
Ich habe gerade keine Ahnung, ob Therapeuten auch bei Kindern in der Schweigepflicht sind, auch den Eltern gegenüber.
Wie soll denn der Therapeut den Überblick behalten, dass er nicht aus Versehen mal etwas deinem Sohn gegenüber erwähnt, das nur du ihm erzählt hast?
Oder auch anders rum. Vielleicht mag dein Sohn seinem Therapeuten ja mal etwas erzählen, das du nicht mitbekommen sollst? Schon deshalb finde ich das komisch, dass du bei den Stunden mit dabei bist.
Dadurch wird dein Sohn ja der Chance beraubt, wirklich auszusprechen, was ihn bewegt, wenn da immer die Mama dabei sitzt?
Diesoderdas, der thread ist schon 5 Jahre alt. Ich glaube die TE wird nicht mehr antworten
Es gibt nichts schlechtes das nicht auch für irgendwas gut ist
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