Kein Verlass auf irgendwelche Freunde...

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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meinleben;)
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Kein Verlass auf irgendwelche Freunde...

Beitrag So., 16.06.2013, 23:21

Hallihallo,

nun ist es wiedermal so weit, dass ich hier schreiben muss, anstatt mit menschen zu reden, die mir schon seit langen vertraut sind... na ja soll jetzt nicht wertschmälernd klingen, keineswegs, aber irgendwie fühl ich mich total im Stich gelassen von meinen Freundinnen..

kennt das jemand? Jeder lebt sein Leben und ich bin immer nur die 2 Wahl... schön langsam werde ich so richtig zurückgezogen und verärgert innerlich, obwohl ich das nur schwer zulassen möchte...

nun ist es so, das 1 Freundin vor knapp über 2 wochen ein baby bekommen hat... ja verständlich, dass man da andere Sorgen im Kopf hat, aber ich denke wenn man eine gute Freundin ist kann man doch mal 2 Sätze zurückschreiben...
oder eine andere Freundin, war auf urlaub mit dem Freund und seit dem (2 Monate) kein Wort mehr... einfach so...na ja habs ja kurz mal probiert mit kontakt, aber da nicht wirkl. interesse zurückgekommen ist, lass ichs nun auch bleiben...

versteht noch einer die welt mehr?
ist denn das normal, dass mit zunehmenden Alter die leute sich nicht mehr um den anderen scheren, wenns ihnen gut geht...
was ist wahre freundschaft??
nicht doch auch, dass man sich auch mal SELBST von zeit zu zeit meldet?!... ich will keinen mehr nachlaufen... aber ich merk das mir Freunde zum unterhalten fehlen.. ich hab das gefühl mit zunehmenden alter wird alles nur schlimmer, wenn man nicht auch das "traditionelle" leben eines normalos lebt..

ich mein, soll ich mir deshalb jetzt auch jmd suchen... nur weil alle vergeben sind.. ich hätte ein schlechtes gewissen, würde mir jmd. schreiben und würde ich sie links liegen lassen...
ich fühl mich immer wie die 2 oder 3. wahl...

brauche zwar keine beste freundin, so wie im kindergarten, aber zumindest eine gute...
hab das gefühl man kann sich heutzutage auf niemanden mehr verlassen...

das find ich schlimm, drückt mich runter, macht mich mitunter auch schön langsam immer mehr zu einzelgänger...
lässt mich an der menschheit zweifeln und veranlasst mich dazu mich immer weiter in mich selbst zurückzuziehen...

nur ist das leider auch nicht die lösung auf dauer, dass es einem gut geht..

ich finds schrecklich, dass man immer von menschen in der form abhänging ist...

kennt jmd das? wird das immer schlimmer je älter man ist?
was ist für euch wahre freundschaft?

nur wenn man sich mal alle 1/4 jahre meldet? gehört da nicht mehr dazu?

danke schon mal fürs durchlesen... bin schon echt deprimiert hier

meinleben

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Miss_Understood
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Beitrag So., 16.06.2013, 23:45

Liebes meinleben,

leider kann ich dir da aus meiner eigenen Erfahrung nichts positives beisteuern. Mir geht es genau so. Bekannte mit denen ichmal was unternehmen kann, da sie hier leben - habe ich zwar noch einige, aber die auch nur wenn ICH mich melde. Ich müsste sagen: Ja, stimmt. Es IST leider so. Wohl dem, der seine Freunde behält, später ist es nahezu (vermutlich sogar komplett, aber 1prozentchen Hoffnung habe ich noch, die habe ich aber leider auch sehr shr sehr herunterfahren müssen) unmöglich neue Freunde zu gewinnen. Vielleicht noch Mailfreunde, aber jemand der sich ZEIT nimmt für einen - vergiss es. Und so lange es einem (dir, mir) nicht so gut geht sowieso nicht. Will keiner, braucht keiner. Jeder hat selber genug Probleme. (Nein, nicht dass man ständig nur Probleme wälzen wollen würde, oh nein, das mein ich jetzt mal nicht.) Wenn man selber keine Familie/Kinder hat ist es zwischen sag ich jetzt mal so ca. 30 und 50 wohl so, dass man dann einfach sich damit abfinden MUSS alleine zu sein. Mir fällt das extrem schwer. Was ich auch ganz schlimm finde, sind Kontaktabbrüche ohne Meldung. Vielleicht gibt es später, wenn die große Trennungswelle rollt nochmal eine Zeitstufe wo das anders ist, aber sicher bin ich mir da auch nicht.

Und vielleicht erzählen hier noch ein paar Schreiberlinge Gegenbeispiele. DAS wäre so so so schön!

Sonst - ja, das heißt nichts anderes: mit sich selber zufrieden werden, nur das tun, was einem gut tut, den Wunsch nach Freundschaften am besten zugunsten sich selbst irgendwie kompensieren, umwandeln, was weiß ich. Bei neuen Bekanntschaften NIE und wirklich NIE mehr erwarten. Bekannte kommen und gehen. Freunde eben auch. Man lebt sein Leben tatsächlich alleine.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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zebra
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 08:47

hallo meinleben,

diese problematik kenne ich auch ein bisschen. zumindest habe/hatte ich dasselbe gefühl wie du.
wenn man nicht ständig hinterherrennt oder nicht ständig hinterhertelefoniert kommt von den anderen gar nichts. ich wurde zwar oftmals darauf angesprochen, welch treue seele ich wäre, dass ich mich immer wieder mal melden würde, aber dann hab ich mir doch gedacht: "und warum meldest du dich nicht mal bei mir?" klar gibt es nicht immer was weltbewegendes zu erzählen, aber mal einfach hallo sagen und nachfragen wie das leben so läuft, da fühlt man sich schon wahrgenommen.

das mit freundin und mutterschaft kenne ich auch. ich glaube frische mütter muss man da einfach mal aussparen. da stellt sich das leben komplett auf den kopf und der säugling steht vollkommen im mittelpunkt. nach 2 wochen ist es vielleicht noch etwas zu früh verlangt rückmeldung zu erwarten. ich habe selbst keine kinder und kann das nicht beurteilen, aber ich werde immer von müttern darauf aufmerksam gemacht, dass ich kein recht hätte zum thema kinder und erziehung auch nur irgendwas zu sagen, weil ich keine ahnung davon hätte... naja.

ja, es wird definitiv immer schwieriger menschen kennenzulernen, wenn man älter wird, denn man wird auch anspruchsvoller. aber man kann dem auch gegensteuern. man muss einfach mehr rausgehen. wenn man keinen partner hat, dann fühlt sich das wahrscheinlich doppelt schwierig an, aber es geht. in jeder gemeinde oder jedem bezirk gibt es diverse gruppen (sport, musikgruppe, wandern, fotoclub, oder ein vhs-kurs) dort lernt man jede menge neue leute kennen und ich denke, dass sich dort auch freunde finden lassen können.

man muss aber leider auch akzeptieren, dass man am lebensweg manchen freund verliert, weil man sich nicht gleich entwickelt. das ist nun mal so im leben. es fallen immer welche weg, und es kommen auch wieder neue hinzu.
nicht verzagen!

ich bin vor 10 jahren aus der grossstadt in ein dorf gezogen und habe somit auf einen schlag auch einige - na sagen wir mal freunde - verloren, weil die distanz zu gross geworden ist und das sich sehen erschwert wurde. da habe ich mich dann auch sehr einsam und "verlassen" gefühlt.
ich habe dann auch sehr alte kontakte wieder versucht aufzunehmen (schule, jugendverein, etc.) und sieh mal an: es konnten sich welche nach 20 jahren noch an mich erinnern und waren erfreut was von mir zu hören.
man muss dazu aber eben selbst aktiv werden und rausgehen. es kommt leider niemand vorbei und läutet an um zu fragen, ob er dein freund sein darf

lg
zebra

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 09:43

zebra hat geschrieben: man muss dazu aber eben selbst aktiv werden und rausgehen. es kommt leider niemand vorbei und läutet an um zu fragen, ob er dein freund sein darf
Und das finde ich gesamtgesellschaftlich eben so total paradox!
Das ist der gängige Tenor - auf der einen Seite. Geh raus, geh auf die Leute zu, sprich mit ihnen, frag sie ob sie sich treffen wollen!
Auf der anderen Seite habe ich gerade in den letzten zwei Jahren auch mal die ein oder andere Bekannte einfach mal gefragt, wie sie das macht - dass sie so beliebt ist - und die Menschen alle auf sie zukommen. Ja, man müsse sie eben auf sich zukommen lassen, freiwillig.

Gleich drei (zwei weibliche, ein männlicher) Bekannte sagten, /dass/ sie eben einfach warten bis die anderen auf sie zukämen, dann wüssten sie ja, dass Interesse besteht. Diese drei haben nicht nur eine besondere Ausstrahlung (sehr unterschiedlich auf seine/ihre Weise - aber in jedem Fall 'strahlend' wäre in der Beschreibung dabei, also gesamtgesehen 'glücklich' - bzw. die eine würde ich eher als 'energetisch' beschreiben). Die zwei Frauen sehen beide auch sehr überdurchschnittlich gut aus, der Mann normal, aber doch besonders, dafür hat er einen sehr genialen Humor und spielt ein Instrument, steht auf der Bühne.

Unglücklich? KEINE Chance.
Na gut - außer vielleicht so Menschen mit ausgeprägtem Helfersyndrom. Mag manchmal zeitweise nützlich sein - aber das sind dann so die klassischen temporären Bekanntschaften - da hat jeder zeitweise was davon - und wenn sich dann nicht eben beide ändern oder die Änderung des anderen mittragen - auch keine Chance diese Bekanntschaft in Freundschaft zu wandeln.

Damit eng zusammenhängend: 'bedürftig' auf der Stirn klebend? Vergiss es.
Such dir Freunde bevor du sie brauchst. Und selbst wenn du sie brauchst sind viele auch damit überfordert und wenden sich ab. Leider erlebt.

Sobald ich mal die Enttäuschung äußerste, dass sich jemand nicht mehr meldete wurde das sogleich als Druck empfunden. Ergo: man darf sich diese Enttäuschung niemals anmerken lassen. (Das finde ich insofern interessant, dass ICH umgekehrt da völlig anders ticke - sagte man MIR das und mir läge etwas an der Person wäre ich erschrocken und würde zb sofort auf eine Mailnachfrage diesbezüglich antworten. Gerade gestern getan. )

Also wichtig: der Gleichklang am gegenseitigen Kontaktmaß.
Das IST einfach so und wenn einer weniger will, dann hat der der weniger will IMMER die Führungskraft in der 'Beziehung'.

Man kann NICHT wollen, dass der andere einen WILL. Bzw. man kann das schon - aber es nutzt nix. In einer Beziehung könnte man noch an sowas arbeiten, teilweise versuche ich gerade das was David Schnarch dazu schreibt - er ausgehend vom Thema Sexualität in Langzeitbeziehungen - aber man kann das durchaus auch auf jedwede andere Bereiche übertragen - allerdings ist das ein wenig einseitig, kaum ein Bekannter oder enger Freund ist - und das finde ich bedauerlich - zu 'Beziehungsarbeit' bereit. Freundschaften werden - so leider meine Erfahrung - wenn es in sich schwierig wird - einfach meist einschlafen gelassen.

DAS Thema hat großes Teufelskreispotential ...

Weniger gut aussehend? Schwerer.
Doch ja, ich glaube /schon/ dass es MIT eine Rolle spielt. Leider mit auch selbst erlebt. Diese erste auf-einen-zukommen sind leichter je besser man aussieht. Gut, okay, wenn es sich ausschliesslich darauf bezieht, dann weiß man auch was man davon zu halten hat - es kommt sicherlich auf mehr an und was man daraus macht. Aber ein Türöffner ist besseres/gutes Aussehen allemal.

Zurück zu dem Rat derjenigen, die immer eine große Zahl von interessierten Bekanntschaften um sich herum haben, die mir dann zb absagten, dass sie doch kaum Zeit hätten für ihre Freunde und dass eben das Kontaktbedürfnis für neue Menschen nicht so groß sei, sorry.

Warten bis jemand an einem selber Interesse hat.

Tja. Dieser Rat ist wie ich anfangs schon sagte wirklich paradox.
Weil: würden alle so handeln, würde es ja kaum bis gar keine neue Kontakte geben. Außer eben die, die sich 'ergeben'. Weil man vorgestellt wird von Bekannten/Freunden. Weil man in gleicher Firma arbeitet, sich in einer Fortbildung kennenlernt usw.

Aber selbst dann muss es offenbar solche und solche geben. Kontaktinitiatoren und Kontaktempfänger. Einmal so, immer so?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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zebra
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 11:56

Hallo Miss_Understood,

Du erwähnst, dass "schöne" Menschen leichter Freunde finden oder mehr Freunde haben.
Da kommt bei mir gleich der Gedanke oder die Überzeugung, dass sich jemand "schöne" Menschen sucht um sich mit ihnen zu schmücken. Solche Menschen möchte ich gar nicht kennenlernen.
Wenn allein die Optik bei Freundschaft zählt, dann ist diese sowieso keinen Cent wert!

Du beschreibst dich als unglücklich (wenn ich es richtig interpretiere) und erwähnst Menschen mit Helfersyndrom, die dir schon mal kurzfristig zur Seite standen.
Wenn man unglücklich ist und dies auch ausstrahlt oder kundtut, dann kann das für ein Gegenüber schon eine grosse Anstrengung bedeuten oder auch "Verantwortung" hervorrufen, die sich viele Menschen heute leider nicht mehr antun wollen. Jeder hat viel oder mehr als genug zu tun, einen anstrengenden Job, Familie, Kinder, Hobbies, Haustiere, etc. Da bleibt leider in vielen Fällen wirklich nicht mehr viel Zeit. Aber die Zeit dieser Menschen wird auch noch kommen, wo sie froh sind echte Freunde zu haben. Denn das Leistungsrad lässt sich nicht auf Dauer in Schwung halten.

Wobei ich erwähnen muss, dass ich auch einmal eine über viele Jahre eine wirklich sehr gute Freundin hatte, die mich dann aber leider so vereinnahmt hat, dass ich keine Luft mehr bekommen habe und regelrecht vor ihr fliehen musste. Von ihr kam auch der Vorwurf, dass ich mich nicht mehr so oft melden würde. Aber ich musste den Kontakt zu ihr reduzieren, weil sie mich regelrecht ausgesaugt hat, da sie keine Grenzen kannte.

Ich kann mir meine Kontakte / Freunde auch nicht aus dem Hut zaubern und die meisten "ergeben" sich auch wie du so schön sagst. Man wird einander irgendwo vorgestellt, man lernt sie in der Arbeit kennen, während eines Krankenhausaufenthaltes, etc.
Und da sehe ich mich weder als Kontaktinitiator noch als Empfänger. Das hat sich eben ergeben. Und wenn man Gemeinsamkeiten hat, dann kann oder wird auch aus diesem oder jenem Kontakt eine Freundschaft.

Ich muss meine Freunde auch nicht regelmässig sehen oder mit ihnen was unternehmen. Diese Zeit habe ich auch nicht. Ich telefonieren mit manchen regelmässig oder bin mit ihnen im Mail-Kontakt.
Ich habe seit 20 Jahren eine Freundin in Holland. Wir hatten Kontaktpausen von Monaten oder manchmal sogar 1-2 Jahren, aber nehmen ihn immer wieder auf und es ist, als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen oder gehört.

Wenn einer weniger will, dann hat der, der weniger will IMMER die Führungskraft in der Beziehung - Sagst du. Das Wort "Führungskraft" im Zusammenhang mit Freundschaft oder Beziehung würde ich nicht mal in den Mund nehmen! In einer vertrauensvollen Beziehung (Freundschaft oder Partnerschaft) darf meiner Meinung nach jeder so sein wie er möchte und das wird auch akzeptiert.
Es hört sich für mich so an, als würdes du richtiggehend "aufrechnen" wieviel sich Zeit jemand für dich nimmt, und wenn deine Rechnung nicht stimmt, dann bist du enttäuscht. Man kann Menschen zu nichts zwingen!

Menschen oder "Freunde" die dich in einer schwierigen Situation alleine lassen oder sich zurückziehen sind entweder keine wirklichen Freunde, oder sie sind überfordert oder wissen nicht, wie sie sich dir gegenüber verhalten sollen (habe ich selbst erlebt als mein Mann gestorben ist). Da hilft oft ein aufklärendes Gespräch um deren Unsicherheit auszuräumen.

Wieviel Freunde braucht der Mensch? Ich selbst habe nicht viele. Eine beste Freundin (seit ca. 20) Jahren, mit der ich alles und jedes besprechen kann. 2 Freunde, mit denen ich ins Theater oder zu kulturellen Veranstaltungen gehe oder auch mal Wandern. Wir können dabei über Gott und Welt reden, Probleme diskutieren, danach zum Heurigen gehen und lachen.
Für mehr hätte ich auch nicht wirklich Zeit. Man hat ja selbst genug zu tun - wenn man weiss etwas mit sich selbst anzufangen.
Und da hapert es offenbar auch bei vielen. Ich habe zuletzt eine Frau kennengelernt, die aufgrund von Burnout mit knapp 50 Jahren ihren Job verloren hat und der permanent langweilig ist zu Hause. Sie hat kein Hobby, sie interessiert sich für nichts, sie will unterhalten werden. Und leider hat sie meine Telefonnummer und macht nun bei mir Terror: will sich auf einen Kaffee treffen, will bummeln gehen mit mir, will einfach nur tratschen am Telefon. Dafür habe ich leider keine Zeit und dafür ist mir meine Zeit auch zu wertvoll.
Ich möchte mich in meiner Freizeit nur mehr mit Menschen umgeben, die mir guttun, wo das Geben und Nehmen ausgeglichen ist und wo ich nach einem Treffen gekräftigt, ermutigt, erheitert und gestärkt hervorgehe und mir nicht danach denken muss: Na Gott sei Dank ist der Tag oder Abend vorbei, weil lange hätte ich das nicht mehr ausgehalten.

LG
Zebra

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 13:44

Hallo zebra -

vielleicht lies es besser als "Führungs-Kraft." Und doch, ich glaub schon, dass es solche Dynamiken gibt, sowohl in Liebes-Beziehungen als auch in Freundschaften. (Lies mal Schnarch.) Das kann natürlich auch pendeln. Und gleicht sich im Idealfall aus.

Ja, die Ausgeglichenheit ist in der Summe wichtig. Nur: welchen Zeitraum legt man dem zugrunde? Das ist ja einfach auch eine Sache des individuellen Gefühls.

Und - ja, es ist glaub ich schon - auch wenn man es oft nicht wahrhaben will - mit (allerdings nicht nur) so ein Thema - das Aussehen - auch für Freundschaften (inclusive auch der von dir geschilderten Befürchtungen AN die 'besser' aussehende Person - das kann manchmal auch nicht so einfach sein mit einer sehr viel besser aussehenden Person befreundet zu sein - die meistens angesprochen wird - und man selber fast nie. Aber genau so kann es auch nicht so einfach sein, das als diejenige mitzukriegen, die öfter angesprochen wird, wenn die Bekannte oder Freundin dann darunter leidet. Konkurrenz- oder Neidgefühle - unter Freundinnen ein ganz heikles Thema, weil das ja nicht sein 'darf'.

Nur weil ich jetzt grad DAS Thema rauspick - da ist natürlich noch weit mehr dahinter.

Später ggf. mehr zu deinen Zeilen, Zebra + danke!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Mo., 17.06.2013, 23:42

Hallo Miss_Understood, hallo zebra!!

vielen Dank für Euro Antworten und Diskusionen:)

Ja, Kompensation ist immer ein gutes Thema; und ich will auch nicht behaupten, dass ich mit mir nichts anzufangen weiß... im Gegenteil.. ich hab sehr, sehr viele Interessen... nur ist es so, dass mal mal für seine Seele auch mal ein Gespräch von Mensch zu mensch braucht... klaro... ich verlang ja auch nichts von niemanden, ich laber auch keinen wirklich großartig mit meinen problemen oder empfindlichkeiten voll, ich will einfach nur reden den Menschen hören und mal wieder hallo sagen;

ja es ist einfach schwerer, je älter man wird, und ich versteh ja auch die ganzen verbindlichkeiten, die man hat.. aber doch merke ich, oder hab ich zumindest stark das gefühl, dass andere Freundinnen immer an vorderer Stelle stehen... für diese hat man die zeit; wie schon vorher erwähnt fühl ich mich immer an 2., oder 3. Stelle.. hätt ja auch kein problem, würde man sich bei mir mal mehr melden... aber ja man kann niemanden zwingen, schon klar..

frag mich einfach manchmal, ob ich mich wohl mein ganzes leben nur allein mit mir beschäftigen soll... natürlich gibt es immer die eine bekanntschaft da, mal die andre da, aber ich denke es macht schon einen gewaltigen unterschied, wenn man jmd länger kennt und man schon vertraut ist, oder ob mann 100 menschen mal kurz übers wetter redet..

das ist es ja auch was mich oft fertig macht, man lässt sich auf eine person ein, und dann schwubs nach 2,3 jahren ist sie wieder weg...
ich finde es fehlt einem dann einfach die vertrautheit bzw. geborgenheit die man dadurch auch bekommt..
und ja, ich kann mir die geborgenheit ja auch selbst geben... aber mal ehrlich, welcher mensch kann tag ein tag aus allein sein ohne das er irgendwo einen schaden trägt...

mir wärs auch lieber ich wär unabhänging von irgendwelchen menschen oder sonstiges.. aber man braucht halt menschen, und das bringt immer unbehagen, schmerz, natürlich auch freude und schöne dinge mit sich.. aber wie vorher erwähnt auch die unangenehmen...
und leider hab ich oft das gefühl dass diese überwiegen, oder viell. empfind ich sie einfach stärker..

ich komm mit diesen mal dies mal das, mal so, dann wieder doch nix überhaupt nicht gut zurecht... tja... muss ich mich wohl abfinden:/

und nein, gut aussehende menschen habens da einfach, das würd ich nicht so behaupten... bei mir zählt der charakter, ob ich mit derjenigen auf einer wellenlänge bin, die ausstrahlung macht es... das sind 2 unterschiedl. sachen!!

bedürftig steht bei mir sicher auch nicht gross auf meinem hirn geschrieben;)... natürlich sehnt man sich oft nach jmd... aber die freundinnen die ich kenne, würden warscheinl. ärgste depressionen bekommen, wären sie so oft allein wie ich.. also so gesehen, ich komm schon gut mit mir klar...

tja, ich weiß auch nicht, entweder man lebt nach der gesellschaft oder man muss sich mit dem rest abfinden:/
dass man eben alleine irgendwie seinen weg macht...

lg meinleben;)

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Schlumpfi99
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Beitrag Di., 18.06.2013, 08:05

Hallo meinleben;),

mir geht es ähnlich. Momentan ist meine beste Freundin meine Therapeutin, irgendwie schon schräg
Aber es ist so, mit ihr kann ich über alles reden und mein Herz ausschütten. Klar, sie wird ja auch dafür bezahlt, sollte man ganz klar sehen. Ist ja nicht wirklich eine "Freundin"!
Bald sind meine Stunden bei ihr vorbei...ich mache mir schon Gedanken was ist dann...
Weil so richtige Freunde mit denen man über alles reden kann, werden immer weniger. Die Distanz wird immer größer und manchmal fühle ich mich dann nur als Lückenbüßer.
Aber so richtiges Interesse hat irgendwie keiner mehr. Gut, mein Partner, aber da gibt es eben auch Dinge die ich ihm nicht erzähle und eine beste Freundin mir dann irgendwie fehlt.
Wahrscheinlich liegt es am Alter, immer mehr ziehen sich zurück, auch ich!
Da ich auch keine Kinder habe, fühle ich mich da auch manchmal ausgegrenzt.
Ist auch ein Thema für sich mit dem "ich will keine Kinder" !!!
Irgendwie merke ich an Kleinigkeiten dass ich demjenigen gar nicht so wichtig bin, sei es Geburtstage zu vergessen, oder wenn man mal im Krankenhaus liegt. Sowas verletzt mich schon. Aber es ist nun mal so. Meine Therapeutin meinte ich bin dadurch so gekränkt weil mein inneres Kind gekränkt ist und ich mich dadurch nicht wie eine erwachsene Person verhalte. Man sollte in solchen Situationen dem anderen klar sagen können dass einem zB. ein Geburtstag-Glückwunsch schon wichtig ist. Aber irgendwie bring ich das auch nicht so richtig rüber, komme mir vor als wenn ich dann überempfindlich bin..
Naja...
Mir gehen diese Freundinnen-Freundschaften wie früher sowas von ab. Mal NUR zu zweit was unternehmen ohne immer nur als Paar auftreten zu müssen.
Irgendwie ist keine Freundin mehr dazu bereit, schade ja.
Das einzig gute ist, dass ich mit mir alleine auch gut klar komme und viel auch mal alleine unternehme. Aber über ALLES quatschen mit sich alleine ist ja auch nicht das wahre, oder ?!

LG
Schlumpfi

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leuchtturm
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Beitrag Di., 18.06.2013, 12:37

ich kann diese Beobachtung nicht teilen.
Wäre interessant herauszufinden, woran das liegt. Welcher Anteil einem selbst zukommt.
Die "heutige Zeit" oder das eigene Alter können es m.M. nicht sein.

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meinleben;)
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Beitrag Di., 18.06.2013, 23:41

Hallo Schlumpfi;)

Ja, versteh ich.. nur Partner allein, da fehlt was... klar. mal will ja auch mal auszeit vom partner;)...
inneres Kind... hmm ja kann sein, muss aber nicht.. fakt ist wenn man zu lange allein ist, braucht man halt wieder Kontakt...

und @leuchtturm
ich denke es ist schon auch die zeit u das alter, die modernisierung und rationalisierung, der leistungsdruck, die gesellschaft..
früher sind die leute mehr auf der gasse gesessen und haben abends getratscht; heute sitzt jeder vorm fernseher oder pc...
vergleich mal mit den südländ. ländern.. da gibts definitiv nen unterschied.. meine Meinung...

aber ja ne Mischung von allem... aber hab nicht vor mir all 2 jahre neue freunde zu suchen... okay, viell. schließ ich zu sehr von mir auf andere, so wies ich machen würd (z.b. könnt ich jmd. nicht so lange auf ne antwort warten lassen).. aber ja jeder ist anders.. aber man merkt trotzdem ob man jmd etwas wert ist oder nicht...

man muss das bester aus seiner situation machen...

lg meinleben;)

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 19.06.2013, 06:34

Hi TE,

ich kann dir nur empfehlen keine derartigen Erwartungen an dein soziales Umfeld zu hegen, dann wirst du auch nicht so enttäuscht wie du es gerade bist.
Gleichzeitig würde ich meine Wünsche aussprechen: Ich wünsche mir, dass du mir zurückschreibst! etc. Andere Menschen wissen meistens gar nicht was du dir wünscht du gehst davon aus dass sie es zu wissen haben,d as ist aber eine Erwartung :>

sinas
..:..

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 19.06.2013, 11:07

Sinarella, bin ja auch eher so ein pragmatischer Mensch. Und rate ja auch oft: sag es, redet miteinander. Leider hat das in dem Punkt bei mir nicht funktioniert. Weil, wenn jemand ja schon EH nicht zurückschreibt. Dann WILL er oder sie nicht. Punkt. Da kann man sich das noch drei Mal wünschen und es auch sagen oder schreiben. Da - so meine Erfahrung baut alleine das Mitteilen leider leider oft schon Druck auf, weil wer will denn da gerne 'nein' sagen müssen? Dann quetscht man sich so doofe Ausreden aus dem Leib von wegen 'ach ja, du weisst doch wie das ist, Arbeit, Lernen, Kind, Beziehung, Hundkatzemaus - kurz: keine Zeit'. Das war in 99% der Fälle bei mir so - bei Menschen mit denen ich real Kontakt habe/hatte. Eine Ausnahme gab es. Umgekehrt würde es mich total freuen, wenn mir das mal jemand schriebe. Das gab es früher ab und zu mal, waren aber ausnahmslos Männer, die mehr von mir wollten als Freundschaft - und ich nicht.
Ich denke noch daran herum wie man diese Ideen von Schnarch auf Freundschaften ausdehnen kann. Und ja, dabei geht es ganz stark darum keinen zu 'brauchen'. Die Selbstregulation zu trainieren zb. (Neben anderen Punkten.)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 19.06.2013, 15:09

Ich habe noch mal drüber nachgedacht und festgestellt, mir geht es mitunter umgekehrt so:
da will ich den Kontakt nicht länger ausdehnen. Weil mir der/diejenige nicht guttut. Oft hängt das mit einer immensen Erwartungshaltung auf der anderen Seite zusammen. Oder mit einer Art Klammern. Oder aber damit, dass der/die andere immer dieselben Probleme bei mir loswerden will, die sich völlig im Kreis drehen.
Das sind dann so Leute, bei denen ich den Kontakt stark einschränke. Weil sie meine Freundschaft nutzen, um zu nehmen.

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Beitrag Mi., 19.06.2013, 15:39

Ja, Leuchtturm. Da war ich wohl diejenige auf der anderen Seite. Das tut ganz schön weh. "Du erwartest zuviel" Öfter gehört. "Du drehst dich im Kreis!" - ja, auch ab und zu gehört. "Du bist so negativ!" (Äh, ja, ich habe die Tendenz zu depressiven Verstimmungen, sorry, ich bemühe mich ... ich reiße mich zusammen, ich reiße mich noch ein wenigmehr zusammen - und nochmal und nochmal - ichsetze mir Masken auf, man will das so - und reiße mich nochmal ein wenig zusammen - bis. es. mich. zer-reisst.) -

So scheint wirklich klar zu sein: Wer Depressionen hat, ist doppelt gestraft. Die will keiner haben. Die sind ansteckend. Hochgradig. So wie die Pest. Eine schwarze, dunkle Pest. Ja, genau so wie wenn jemand zu lange trauert. Ach ja, dir ist was schlimmes passiert? Aber nach spätestens X Wochen/Monaten hast du bitte wieder fröhlich zu sein!

Was ich an der Stelle jetzt von dir interessant finde ist, dass du das als 'ausgenutzt werden' empfindest. Warum? Was wünschst du dir und hast du deine Wünsche schon mal geäussert?

ICH hätte mir da gewünscht - und als ich es einmal sagte, ist mein Gegenüber aus allen Wolken gefallen - dass man nicht automatisch davon ausgeht, dass ICH a) überhaupt nicht mehr interessiert sei am Gegenüber, das war ich und noch schlimmer habe ich empfunden, dass b) ich ja 'nicht belastbar' sei mit Gesprächen über eigene Sorgen. Mir würde es ja ohnehin schon so schlecht gehen, da habe man eben geschwiegen. Und so baut sich eine Distanz auf.

Ich glaube, das ist immer eine Sache von beiden ist.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 19.06.2013, 16:26

Was ich an der Stelle jetzt von dir interessant finde ist, dass du das als 'ausgenutzt werden' empfindest. Warum? Was wünschst du dir und hast du deine Wünsche schon mal geäussert?

Freundschaft ist eine beiderseitige Sache, das stimmt.
Wenn aber eine "Freundin" seit Jahren dasselbe Probelm mit mir besprechen will, das sich seit eben diesen Jahren im Kreis dreht,
wenn sie nichts an sich ändert, um dieses Problem in den Griff zu bekommen,
dann fühle ich mich irgendwann wie ein unbezahlter Therapeut und ausgenutzt. Das ist in meinen Augen eine sehr einseitige Win-Situation, keine beidseitige win-win-Situation.
Und das hat auch ncihts mit "fröhlich" sein oder "sich zusammenreißen" zu tun. Das greift bei Depressionen ganz und gar nicht. Auch geht es nicht darum, Freundschaft nur auf seichten Smalltalk zu begrenzen.
Aber auch nicht darum, stets für den anderen da zu sein, ohne dass es gegenseitig ist.
Nein, meine Wünsche habe ich dahingehend noch nciht geäußert. Ich ziehe mich auch lieber zurück, wenn ich merke, eine Freundschaft tut mir nicht gut. Weil es dann keine Freundschaft ist.
Vielleicht hat das tatsächlich was mit dem Alter zu tun:
ich habe mittlerweile gelernt, den privaten, freiwilligen Bereich auch privat und freiwillig zu gestalten.

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