Hallo,
vorweg erst mal ein Hallo, ich bin ganz neu hier! Und dann gleich noch ein sorry, ich fürchte, der Beitrag wird lang, weil ich versuchen möchte, die Situation so gut ich kann zu beschreiben.
Ich bin an sich denke ich ein recht gesetzter und vernünftiger Mensch - und bei diesem Satz gehts auch schon gleich los: bin ich das wirklich? Ist das wirklich wahr so wie ich das gesagt habe? Ich habe ständig Angst vor irgendwelchen konkreten Aussagen, weil ja eine Lüge enthalten sein könnte ("denkt wirklich jeder von mir dass ich vernünftig bin? Oder gibt es da draußen auch Leute, denen ich unvernünftig erscheine? Und kann ich mich selbst noch als vernünftig bezeichnen, wenn mich doch jemand anderes unvernünftig findet?") oder ich etwas verschreien könnte! Gerade diese Sache mit dem Verschreien ist enorm belastend, ich kann nicht über irgendwelche Optionen zu Plan A sprechen, weil dann ja Plan A zum Scheitern verurteilt wäre indem ich andere Möglichkeiten in Betracht ziehe. Einfaches Beispiel: Angenommen, ich hätte ein Vorstellungsgespräch für einen Job, den ich unbedingt haben möchte. Dann dürfte über Ausweichpläne im Falle einer Absage bestenfalls im Konjunktiv gesprochen werden, denn bei einem Indikativ, also einer "und wenn sie dich nicht nehmen, machst du einfach..."-Formulierung (anstatt "und wenn sie dich nicht nehmen würden") würde das ganze schon wieder viel zu real werden und eintreten - versteht ihr was ich meine? Also Konjunktiv her oder es passiert was, so nach dem Motto. SEHR anstrengend, vor allem weil ich bspw. auch von meinem Partner so schräge Formulierungen verlange, um nur ja nichts zu riskieren. Das ist natürlich ein enorm ich-zentrierter Ansatz, denn wieso sollte sich etwas derartiges davon beeinflussen lassen, welche Formulierung ICH gewählt habe, aber diese Erkenntnis ist bei mir nicht immer griffbereit. Schlimm ists auch, wenn mich jemand etwas fragt, worauf nur eine normal formulierte Antwort Sinn macht, die sich aber keinesfalls ändern soll, also bspw. wenn mich jetzt jemand fragen würde, wie es bei mir und meinem Partner läuft und die wahrheitsgemäße Antwort lautet "gut", dann kommt sofort der Gedanke, dass ich es mit dieser simplen Antwort jetzt verschrien haben könnte und ich muss umgehend auf Holz klopfen. Ist gerade kein Holz da oder ist es mir zu peinlich, grad auf Holz zu klopfen (ja, manchmal habe ich mich tatsächlich so weit im Griff, es nicht zu tun), verfolgt mich diese Situation tagelang und ich habe ständig Angst, dass das Betreffende gleich den Bach runtergeht. Was ich meinem Partner für sinnlose Gespräche reindrücke, die mit "meinst du, ich habe jetzt XYZ verschrien" beginnen, geht auf keine Kuhhaut mehr.
Ein anderes ganz großes Problem ist, dass ich dauernd irgendwelche "wenn du DAS jetzt machst, passiert dies und jenes"-Gedanken im Kopf habe. Und zwar richtig bescheuerte Verknüpfungen wie bspw. "wenn du jetzt dieses Eis isst, lässt dich deine beste Freundin fallen". Und zwar auch tatsächlich in der DU-Ansprache, als wäre eine Stimme in meinem Kopf. Derartiges tritt größtenteils auf, wenn ich etwas tun möchte, von dem ich weiß, dass ich es jetzt gerade besser lassen sollte, z.B. ein Eis essen (wei es zuviele Kalorien hat) oder den Fernseher anschalten (weil ich gerade weitaus Besseres und Wichtigeres zu tun hätte) und verknüpft sich dann mit etwas, wovor ich aktuell gerade Angst habe.
Ich glaube inzwischen, dass beide Ticks immer an solchen Situationen auftreten, an denen ich Kontrollverlust befürchte, sprich sie betreffen solche Szenerien, über die ich nicht vollstens allein bestimmen kann. Bspw. kann ich nicht 100% beeinflussen, dass sich ein Unternehmen für mich als neuen Mitarbeiter entscheiden würde und ich kann auch nicht 100% dafür Sorge tragen, dass meine Freundschaft zu meiner Freundin weiterhin besteht, um mal bei den obigen fiktiven Beispielen zu bleiben. Ich bin ein sehr großer Perfektionist und Kontrollfreak, vielleicht versuche ich so, Wege zu finden, um das Gefühl, dass mir etwas entgleiten könnte, im Zaum zu halten durch die Vorstellung, das Geschehen durch solche absurden Handlungen (z.B. keine neuen Schuhe kaufen, dafür die Zusage zum Job) wenigstens ein bisschen kontrollieren zu können? Vielleicht bin ich mit dieser Vermutung auch komplett auf dem Holzweg, aber egal was es ist, es schränkt mich ein, es muss aufhören!
Ich bin immer wieder mal so weit, dass ich mir denke "ich esse aber dieses Eis jetzt und dann will ich mal sehen, ob dann wirklich was passiert", aber meistens sind die schlimmen Dinge, die bei mir gedanklich an dieses Eis geknüpft worden sind so gravierend, dass ich dann doch wieder kneife, weil die vermeintlichen Folgen gerade einfach zu weitreichend wären. Was kann ich nur tun? Ich habe immer noch irgendwie die Hoffnung, es alleine hinzubekommen, einer Therapie gegenüber bin ich skeptisch.
Ich freue mich über eure Meinungen und/oder Berichte dazu!
Zwänge: Angst, etwas zu verschreien, Angst vor Lügen...
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Hallo bazingaa,
womöglich habe ich ja an der ein oder anderen Stelle was überlesen. Das, was ich las, finde ich erst mal selber nicht dramatisch. Kommt sich auf die Intensität an, aber für mich klingt es nach sehr üblichen Ängsten, die ich für ziemlich normal halte.
Auch die Ticks, die du beschreibst, die damit einhergehen. Auch wenn so was wohl nicht jeder, schon gar nicht in dem Ausmaß empfindet, auch wenn so was sicherlich belasten kann, müssen muss es nicht, meine ich. Zumal solche Bedenken, Ängste ja durchaus auch nicht nur negative Seiten haben. Vorsicht, Achtsamkeit, Dinge möglichst nicht unkontrolliert geschehen zu lassen, all das kann ja auch gut sein.
Dich scheint es aber ja mindestens ziemlich zu beschäftigen. Belastet es dich sehr?
Seit wann? Hat sich da im Laufe der Zeit, oder aus irgendeinem Anlass heraus für dich was geändert, „verschlimmert“, so dass es dir nun zu viel wird?
LG hawi
womöglich habe ich ja an der ein oder anderen Stelle was überlesen. Das, was ich las, finde ich erst mal selber nicht dramatisch. Kommt sich auf die Intensität an, aber für mich klingt es nach sehr üblichen Ängsten, die ich für ziemlich normal halte.
Auch die Ticks, die du beschreibst, die damit einhergehen. Auch wenn so was wohl nicht jeder, schon gar nicht in dem Ausmaß empfindet, auch wenn so was sicherlich belasten kann, müssen muss es nicht, meine ich. Zumal solche Bedenken, Ängste ja durchaus auch nicht nur negative Seiten haben. Vorsicht, Achtsamkeit, Dinge möglichst nicht unkontrolliert geschehen zu lassen, all das kann ja auch gut sein.
Dich scheint es aber ja mindestens ziemlich zu beschäftigen. Belastet es dich sehr?
Seit wann? Hat sich da im Laufe der Zeit, oder aus irgendeinem Anlass heraus für dich was geändert, „verschlimmert“, so dass es dir nun zu viel wird?
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Hallo Hawi,
danke für deine Antwort! Aber jetzt bin ich verwirrt... dass das im Bereich des "Normalen" liegen könnte, hatte ich eigentlich ausgeschlossen...
Es ist trotzdem so, dass es wirklich sehr belastend ist. Stell dir einen Menschen vor, der mitten im Wohnungsflur steht und eigentlich zu Zimmer A möchte, aber die Stimme im Kopf sagt "geh zu Zimmer B, sonst passiert XYZ" und so stehe ich manchmal wie ein Idiot in der Mitte, dreh mich immer wieder nach A, aber lass mich dann letztlich doch nach B dirigieren, weil ich nicht riskieren möchte, dass XYZ passiert. Das ist schon anstrengend, sehr sogar.
Ich habe schon öfter drüber nachgedacht und bleibe immer an der Vermutung hängen, dass es in etwa beim Tod meines Vaters begonnen hat. Davor kann ich mich an keine derartige Anwandlung bei mir erinnern, nicht im Geringsten. Er starb von heute auf morgen, völlig unerwartet, damit kam ich erst mal nicht gut zurecht. Seitdem ist mein Leben sehr anstrengend geworden, was aber nicht mit seinem Tod zusammenhängt, sondern damit, dass sich einfach viel verändert hat, Dinge, die die Zeit einfach mit sich gebracht hat. Große Dinge. Vielleicht ist das alles insgesamt eine ungünstige Konstellation, die zu meiner jetzigen Situation geführt hat, aber trotzdem muss ich diesen Mist irgendwie loswerden
Klar, Achtsamkeit etc. ist die eine Sache, aber es geht nicht immer nur um sinnvolle Dinge, sondern eben auch um total Belangloses wie z.B. dass "die Stimme" mir sagt, ich solle ein bestimmtes paar Socken anziehen, obwohl ich eigentlich ganz andere anziehen möchte - es nervt einfach nur! Davon hat doch niemand was, das hat auch nichts mehr mit Vorsicht zu tun. Ich empfinde es manchmal als reine Schikane meiner Psyche. Und es greift teilweise auch richtig tief in mein Leben ein, indem ich bspw. den Zwangsgedanken habe, meinem Partner irgendetwas bestimmtes auf keinen Fall erzählen zu dürfen, weil sonst - natürlich - XYZ passiert... dazu muss ich sagen, dass wir uns wirklich alles erzählen, aber weil ich nicht möchte, dass XYZ passiert, darf ich ihm jetzt diese Sache nicht erzählen und damit fühle ich mich schlecht und wie ein Lügner. Das ist meiner Meinung nach schon krankhaft. Oder was meinst du?
danke für deine Antwort! Aber jetzt bin ich verwirrt... dass das im Bereich des "Normalen" liegen könnte, hatte ich eigentlich ausgeschlossen...
Es ist trotzdem so, dass es wirklich sehr belastend ist. Stell dir einen Menschen vor, der mitten im Wohnungsflur steht und eigentlich zu Zimmer A möchte, aber die Stimme im Kopf sagt "geh zu Zimmer B, sonst passiert XYZ" und so stehe ich manchmal wie ein Idiot in der Mitte, dreh mich immer wieder nach A, aber lass mich dann letztlich doch nach B dirigieren, weil ich nicht riskieren möchte, dass XYZ passiert. Das ist schon anstrengend, sehr sogar.
Ich habe schon öfter drüber nachgedacht und bleibe immer an der Vermutung hängen, dass es in etwa beim Tod meines Vaters begonnen hat. Davor kann ich mich an keine derartige Anwandlung bei mir erinnern, nicht im Geringsten. Er starb von heute auf morgen, völlig unerwartet, damit kam ich erst mal nicht gut zurecht. Seitdem ist mein Leben sehr anstrengend geworden, was aber nicht mit seinem Tod zusammenhängt, sondern damit, dass sich einfach viel verändert hat, Dinge, die die Zeit einfach mit sich gebracht hat. Große Dinge. Vielleicht ist das alles insgesamt eine ungünstige Konstellation, die zu meiner jetzigen Situation geführt hat, aber trotzdem muss ich diesen Mist irgendwie loswerden
Klar, Achtsamkeit etc. ist die eine Sache, aber es geht nicht immer nur um sinnvolle Dinge, sondern eben auch um total Belangloses wie z.B. dass "die Stimme" mir sagt, ich solle ein bestimmtes paar Socken anziehen, obwohl ich eigentlich ganz andere anziehen möchte - es nervt einfach nur! Davon hat doch niemand was, das hat auch nichts mehr mit Vorsicht zu tun. Ich empfinde es manchmal als reine Schikane meiner Psyche. Und es greift teilweise auch richtig tief in mein Leben ein, indem ich bspw. den Zwangsgedanken habe, meinem Partner irgendetwas bestimmtes auf keinen Fall erzählen zu dürfen, weil sonst - natürlich - XYZ passiert... dazu muss ich sagen, dass wir uns wirklich alles erzählen, aber weil ich nicht möchte, dass XYZ passiert, darf ich ihm jetzt diese Sache nicht erzählen und damit fühle ich mich schlecht und wie ein Lügner. Das ist meiner Meinung nach schon krankhaft. Oder was meinst du?
Warum schließt du denn eine Therapie aus, wenn es dir damit nicht gut geht?
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ich schließe eine Therapie nicht grundsätzlich aus, ich weiß nur nicht, was es bringen kann. Gespräche denke ich helfen hier nicht weiter, und ich habe bereits selbst versucht, mich gezielt mit den von mir gefürchteten Situationen zu konfrontieren, aber im Alltag verfalle ich doch wieder in alte Muster oder habe einen schlechten Tag, an dem dann doch die Angst wieder überwiegt. Vielleicht habe ich einen falschen Eindruck von einer Therapie, aber wie kann mir da geholfen werden? Ich schließe nur Medikamente definitiv aus.
Ich stelle mir vor, dass solche Zwänge in Situationen oder Lebensphasen in denen du unter irgendeiner Form von Stress stehst, schlimmer werden und dir als Kompensationsmechanismus hilfreich zur Seite stehen. Dass du sie ins Leben gerufen hast, damit du mit dem Druck und dem Stress der Welt möglichst gut umgehen kannst. Dass sie dir eine hilfreiche Krücke sind, also.
Warum entwickeln manche Menschen wenn ihnen alles zuviel wird verschiedene "Störungen"?
Wenn du in einer Therapie lerntest, den Stress anders zu verarbeiten bzw. ihn durch die Gespräche und die achtsame Auseinandersetzung mit deinem Leben und Themen und Fragen garnicht erst so groß werden ließest, dann könntest du vielleicht mit der Zeit auf die rettenden Zwänge und Muster verzichten. Oder du lernst, dass es in Ordnung ist, unsicher zu sein und solche helfenden "Spinnereien" (wie sie mitunter jeder einmal hat) ins Leben zu integrieren, und kannst sie dann besser annehmen, sodass du dir nicht soviel Sorgen machen musst, darüber.
Ich denke, dass eine Therapie für jeden Menschen hilfreich und entlastend ist, unabhängig davon, was gerade passiert. Aber gerade wenn man eine Situation alleine untragbar und nicht gut bewältigbar empfindet, dann ist eine Therapie die beste Idee überhaupt, um möglichst gut mit dem Stress der damit einhergeht zurecht zu kommen.
Außerdem entlastet eine Therapie die Beziehungen zu deinen Lieben, weil du einfach eine weitere Vertrauensperson hättest, deren einziger Job es ist für dich da zu sein. Das nimmt dann Druck von der Beziehung mit deinem Freund.
Was deine Ängste hinsichtlich Lügen betrifft, so wollte ich fragen, wer denn die Instanz für die Wahrheit ist? Wer hat das Recht zu entscheiden, ob du z.B. ein vernünftiger Mensch bist? Was wenn 20 Leute 20 verschiedene Meinungen vertreten? Gibt es einen Richter oder Gott, der weiß, was die Wahrheit ist?
Weiters frage ich mich, warum du absolute Aussagen treffen möchtest. Du musst ja nicht sagen "Ich bin ein vernünftiger Mensch", sondern du könntest ja sagen "Ich denke im Moment/ich habe gerade das Gefühl, dass ich (manchmal) ein vernünftiger Mensch bin".
So fixe Aussagen zu treffen "ich bin so und so" scheint mir sowieso niemals von irgendjemand angebracht. Einfach deshalb, weil Menschen wandelbar sind und in verschiedenen Situationen verschieden reagieren oder verschieden sind, und weil jeder das ein bisschen anders sieht. Wer soll denn bitte Recht haben?
Was das Verschreien betrifft, so denke ich, dass es vielleicht funktionieren würde, wenn du mal versuchst, absichtlich ein paar harmlose Sachen zu verschreien, wie zum Beispiel: die Farbe der nächsten Ampel oder des nächsten vorbeifahrenden Autos.
Wenn du Angst hast, dass beim Verschreien etwas Wichtiges "den Bach hinunter geht", dann musst du dir überlegen, ob es wirklich den Bach runter gehen würde, wenn das Befürchtete eintreffen würde. Das was wir in Gedanken als schlecht bewerten, kann schließlich in Wirklichkeit ein Segen sein. Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich dachte, dies und das soll bitte auf keinen Fall passieren! Und dann ist es doch passiert und im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es gut war, dass es passiert war! Das konnte ich vorher noch garnicht wissen.
Vielleicht beschwörst du mit deinen Ritualen also sogar das Falsche, und glaubst nur, dass es das Beste wäre.
Erst die Zeit wird es zeigen. Und dazu musst du den Erfahrungen die Gelegenheit geben, damit sie passieren. Die guten und die schlechten. Was dabei rauskommt steht in den Sternen.
Chancen
Warum entwickeln manche Menschen wenn ihnen alles zuviel wird verschiedene "Störungen"?
Wenn du in einer Therapie lerntest, den Stress anders zu verarbeiten bzw. ihn durch die Gespräche und die achtsame Auseinandersetzung mit deinem Leben und Themen und Fragen garnicht erst so groß werden ließest, dann könntest du vielleicht mit der Zeit auf die rettenden Zwänge und Muster verzichten. Oder du lernst, dass es in Ordnung ist, unsicher zu sein und solche helfenden "Spinnereien" (wie sie mitunter jeder einmal hat) ins Leben zu integrieren, und kannst sie dann besser annehmen, sodass du dir nicht soviel Sorgen machen musst, darüber.
Ich denke, dass eine Therapie für jeden Menschen hilfreich und entlastend ist, unabhängig davon, was gerade passiert. Aber gerade wenn man eine Situation alleine untragbar und nicht gut bewältigbar empfindet, dann ist eine Therapie die beste Idee überhaupt, um möglichst gut mit dem Stress der damit einhergeht zurecht zu kommen.
Außerdem entlastet eine Therapie die Beziehungen zu deinen Lieben, weil du einfach eine weitere Vertrauensperson hättest, deren einziger Job es ist für dich da zu sein. Das nimmt dann Druck von der Beziehung mit deinem Freund.
Was deine Ängste hinsichtlich Lügen betrifft, so wollte ich fragen, wer denn die Instanz für die Wahrheit ist? Wer hat das Recht zu entscheiden, ob du z.B. ein vernünftiger Mensch bist? Was wenn 20 Leute 20 verschiedene Meinungen vertreten? Gibt es einen Richter oder Gott, der weiß, was die Wahrheit ist?
Weiters frage ich mich, warum du absolute Aussagen treffen möchtest. Du musst ja nicht sagen "Ich bin ein vernünftiger Mensch", sondern du könntest ja sagen "Ich denke im Moment/ich habe gerade das Gefühl, dass ich (manchmal) ein vernünftiger Mensch bin".
So fixe Aussagen zu treffen "ich bin so und so" scheint mir sowieso niemals von irgendjemand angebracht. Einfach deshalb, weil Menschen wandelbar sind und in verschiedenen Situationen verschieden reagieren oder verschieden sind, und weil jeder das ein bisschen anders sieht. Wer soll denn bitte Recht haben?
Was das Verschreien betrifft, so denke ich, dass es vielleicht funktionieren würde, wenn du mal versuchst, absichtlich ein paar harmlose Sachen zu verschreien, wie zum Beispiel: die Farbe der nächsten Ampel oder des nächsten vorbeifahrenden Autos.
Wenn du Angst hast, dass beim Verschreien etwas Wichtiges "den Bach hinunter geht", dann musst du dir überlegen, ob es wirklich den Bach runter gehen würde, wenn das Befürchtete eintreffen würde. Das was wir in Gedanken als schlecht bewerten, kann schließlich in Wirklichkeit ein Segen sein. Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich dachte, dies und das soll bitte auf keinen Fall passieren! Und dann ist es doch passiert und im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es gut war, dass es passiert war! Das konnte ich vorher noch garnicht wissen.
Vielleicht beschwörst du mit deinen Ritualen also sogar das Falsche, und glaubst nur, dass es das Beste wäre.
Erst die Zeit wird es zeigen. Und dazu musst du den Erfahrungen die Gelegenheit geben, damit sie passieren. Die guten und die schlechten. Was dabei rauskommt steht in den Sternen.
Chancen
Hallo bazingaa,
vieles hat dir Chancen schon geschrieben. Meine Sicht ist da ganz ähnlich.
Therapie?
Du schreibst, Gespräche würden nicht weiterhelfen.
Stimmt das? Stimmt das für jedes Gespräch? Woher bist du so urteilssicher?
Gespräche in einer Therapie sind ja schon oft ziemlich anders, als außerhalb. Und sogar in einer Therapie kaum verallgemeinerbar. Nicht dass ich mir völlig sicher wäre, so was würde für dich hilfreich sein. Aber es könnte dir helfen. Oder auch andersherum gedacht:
Es zu probieren würde kaum Schaden anrichten. Worst case wäre, dass es dir nichts bringt. Wobei das ziemlich sicher in einer Therapie und auch außerhalb von dir mit beeinflusst wird. Von deinem Änderungswillen und der hängt mit vom Änderungsdruck ab.
Auch jetzt hier, ist natürlich nicht professionelle Therapie. Aber schon bislang führst du zum Thema mindestens Gespräche mit dir selber, führst jetzt durch diesen Thread Gespräche, suchst, probierst selbst Therapie, Ansätze dazu.
Vielleicht hilft da was, vielleicht auch nicht. Wenn du allerdings meintest, es brächte gar nichts, dann könntest du dir auch das sparen. Sind ja auch alles Gespräche.
Im Bereich des „Normalen“?
Wie definierst du normal? Wie schon bei Gespräche, auch hier scheint mir dein Ansatz sehr von was auszugehen, das sich über alles definieren, feststellen lässt.
Kannst du so machen, aber wenn du es so machst, bist du meist sehr weit ab von der Realität. Die ist nämlich arg unterschiedlich, ist immer und bei fast allem sehr wenig verallgemeinerbar. Zwar braucht es an der ein oder anderen Stelle Maßstäbe, z.B. eine Annahme, eine Definition, was als normal zu gelten hat. So ähnlich wie für Konsum Otto Normalverbraucher gedacht, errechnet, angenommen wird. Dieser normale Otto?
Wäre der die allgemeine Definition für Verbrauchernormalität, dann wären (fast) alle tatsächlichen Verbraucher unnormal. Mal mehr mal weniger, der einzelne weicht von der Durchschnittsnormalität halt immer ab.
Im Bereich von Emotionen, Psyche sieht das ganz ähnlich aus.
So genormt ist Mensch auch dort nicht, schon die Spannbreite von Verhaltensmustern und damit einhergehenden Emotionalitäten ist nicht grad klein.
Und ganz überwiegend soll/will Psychotherapie ja nicht erreichen, dass nach und nach alle ihre Gefühlswelten einer Norm anpassen. Auch wenn der einzelne weit ab der psychischen Normalität, im Vergleich zur Mehrheit sehr verschieden ist, solange den das nicht belastet, bzw. solange auch das Umfeld es nicht als belastend einstufen muss, ist auch so was „unnormales“ Teil des Ganzen, der Vielfalt. Mag auch manch ein Therapeut es anders wünschen, meinen, so jemandem würde es mit mehr psychischer „Normalität“ besser gehen. Das durch eine Therapie anzustreben, zu versuchen, ist ja lediglich ein Angebot. Bis auf extreme Fälle keine Pflicht zu mehr Normalität für die zu Unnormalen.
Langer Rede kurzer Sinn: So erheblich ist es nicht, ob du nun meinst, dein Verhalten, deine Emotionen seien normal oder nicht. Sogar wenn sie nach allgemeiner Anschauung völlig normal wären? Dringend zu einer Therapie raten würde auch dann, nämlich dann, wenn ich merke, jemand fühlt sich damit krank, kommt damit nicht zu Recht, weiß sich selber auch keinen Rat.
Zu deinen Ticks/Ängsten
Keine Ahnung was stimmt oder nicht, aber eine Annahme zum Beginn, Auslöser, schreibst du ja. Der plötzliche Tod deines Vaters. Auf jeden Fall was, das dich ohne jede Vorbereitung erwischt hat, das du nicht unter Kontrolle hattest.
Hattest du vorher schon mal Angst um ihn?
Und wie war das in dem Moment für dich?
LG hawi
vieles hat dir Chancen schon geschrieben. Meine Sicht ist da ganz ähnlich.
Therapie?
Du schreibst, Gespräche würden nicht weiterhelfen.
Stimmt das? Stimmt das für jedes Gespräch? Woher bist du so urteilssicher?
Gespräche in einer Therapie sind ja schon oft ziemlich anders, als außerhalb. Und sogar in einer Therapie kaum verallgemeinerbar. Nicht dass ich mir völlig sicher wäre, so was würde für dich hilfreich sein. Aber es könnte dir helfen. Oder auch andersherum gedacht:
Es zu probieren würde kaum Schaden anrichten. Worst case wäre, dass es dir nichts bringt. Wobei das ziemlich sicher in einer Therapie und auch außerhalb von dir mit beeinflusst wird. Von deinem Änderungswillen und der hängt mit vom Änderungsdruck ab.
Auch jetzt hier, ist natürlich nicht professionelle Therapie. Aber schon bislang führst du zum Thema mindestens Gespräche mit dir selber, führst jetzt durch diesen Thread Gespräche, suchst, probierst selbst Therapie, Ansätze dazu.
Vielleicht hilft da was, vielleicht auch nicht. Wenn du allerdings meintest, es brächte gar nichts, dann könntest du dir auch das sparen. Sind ja auch alles Gespräche.
Im Bereich des „Normalen“?
Wie definierst du normal? Wie schon bei Gespräche, auch hier scheint mir dein Ansatz sehr von was auszugehen, das sich über alles definieren, feststellen lässt.
Kannst du so machen, aber wenn du es so machst, bist du meist sehr weit ab von der Realität. Die ist nämlich arg unterschiedlich, ist immer und bei fast allem sehr wenig verallgemeinerbar. Zwar braucht es an der ein oder anderen Stelle Maßstäbe, z.B. eine Annahme, eine Definition, was als normal zu gelten hat. So ähnlich wie für Konsum Otto Normalverbraucher gedacht, errechnet, angenommen wird. Dieser normale Otto?
Wäre der die allgemeine Definition für Verbrauchernormalität, dann wären (fast) alle tatsächlichen Verbraucher unnormal. Mal mehr mal weniger, der einzelne weicht von der Durchschnittsnormalität halt immer ab.
Im Bereich von Emotionen, Psyche sieht das ganz ähnlich aus.
So genormt ist Mensch auch dort nicht, schon die Spannbreite von Verhaltensmustern und damit einhergehenden Emotionalitäten ist nicht grad klein.
Und ganz überwiegend soll/will Psychotherapie ja nicht erreichen, dass nach und nach alle ihre Gefühlswelten einer Norm anpassen. Auch wenn der einzelne weit ab der psychischen Normalität, im Vergleich zur Mehrheit sehr verschieden ist, solange den das nicht belastet, bzw. solange auch das Umfeld es nicht als belastend einstufen muss, ist auch so was „unnormales“ Teil des Ganzen, der Vielfalt. Mag auch manch ein Therapeut es anders wünschen, meinen, so jemandem würde es mit mehr psychischer „Normalität“ besser gehen. Das durch eine Therapie anzustreben, zu versuchen, ist ja lediglich ein Angebot. Bis auf extreme Fälle keine Pflicht zu mehr Normalität für die zu Unnormalen.
Langer Rede kurzer Sinn: So erheblich ist es nicht, ob du nun meinst, dein Verhalten, deine Emotionen seien normal oder nicht. Sogar wenn sie nach allgemeiner Anschauung völlig normal wären? Dringend zu einer Therapie raten würde auch dann, nämlich dann, wenn ich merke, jemand fühlt sich damit krank, kommt damit nicht zu Recht, weiß sich selber auch keinen Rat.
Zu deinen Ticks/Ängsten
Keine Ahnung was stimmt oder nicht, aber eine Annahme zum Beginn, Auslöser, schreibst du ja. Der plötzliche Tod deines Vaters. Auf jeden Fall was, das dich ohne jede Vorbereitung erwischt hat, das du nicht unter Kontrolle hattest.
Hattest du vorher schon mal Angst um ihn?
Und wie war das in dem Moment für dich?
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Puh, ein paar Ansätze der letzten beiden Antworten waren ja nahezu philosophisch, mal sehen, ob ich da vernünftig anknüpfen kann...
Wer die Instanz für Wahrheit ist, ist eine sehr gute Frage. Ich versuche tatsächlich, meine Antworten stets so zu formulieren, dass im Prinzip jede Instanz die Entscheidende sein könnte. Naturgemäß kommen dabei ganz schrecklich vage Antworten bei raus und eine Frage wie "wie gehts dir" wird für mich zu einem enormen Stolperstein, da sie ja meistens nur eine Höflichkeitsfloskel ist, die man standardgemäß mit "gut" beantwortet (Menschen, die mir so nahe stehen, dass sie mein tatsächliches Befinden etwas angeht, haben es in der Regel nicht nötig, mich zu fragen, wie es mir geht), weil die Antwort de facto nicht wirklich interessiert. Aber ein "gut" zu sagen, wenn es eigentlich gerade nicht gut ist, kriege ich nicht hin. Das heißt, ich bin völlig ungeeignet für Smalltalk und Phrasendrescherei, was sicherlich manchmal verschroben und unhöflich wirkt
Was an dieser ganzen Aufpasserei bei Formulierungen das Schlimme ist: Ich bin eigentlich ein sehr eloquenter, kreativer Mensch mit einem sehr schwarzen und tief schürfendem Humor, den ich früher auch sehr gerne eingesetzt habe. Aber jetzt ist das nicht mehr möglich und ich habe oft das Gefühl, dass von den ganzen Ebenen, die ich eigentlich zu leisten in der Lage bin, ich nurmehr die obere verwende, weil alle anderen zu viele kritische Elemente in meinen Alltag bringen könnten, sowohl hinsichtlich der Lügen- als auch der Formulierungskomponente. DAS empfinde ich als sehr belastend, da es mich eindimensional und somit sehr langweilig macht.
Die Sache mit dem Verschreien - nunja, an derartigem wie Ampeln zu üben scheint mir nicht sinnvoll, da die nichts mit mir zu tun haben und einer bestimmten Schaltung (bzw. die Autos einer Zufälligkeit) unterliegen und damit für mich keinen Beweiswert hätten. Ich müsste wenn dann bei etwas ansetzen, das sich um mich zentriert und das mir lieb ist, um einen gewisse Evidenz zu erhalten, d.h., ich müsste bspw. eine Freundschaft gezielt "einsetzen" und sehen, was passiert. Schwierig... aber nicht unmachbar, das gebe ich zu. Sollte ich ggf. tatsächlich mal versuchen.
Was mich an einer Therapie in erster Linie so skeptisch macht, ist der Mensch, der mir gegenüber sitzen wird. Ich habe leider ein sehr negatives Bild von Therapeuten, möglicherweise kenne ich einfach die falschen Leute, habe die falschen Einblicke zu deutlich in Erinnerung behalten. Trotzdem frage ich mich dann immer wieder, ob es nicht einfacher wäre, mich mit meinem Partner auszusprechen. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass nicht nur fast niemandem traue(n möchte), sondern auch viele Dinge einfach nicht erzähle (außer meinem Mann), da sie entweder in irgendeiner Form gegen mich verwendet werden könnten (und sei es nur, dass sie mich verletzbar machen) oder sie zu wichtig sind, alsdass ich sie jemandem sagen würde, zu dem ich kein Vertrauen habe. Und dann sitze ich da einem Menschen gegenüber, dessen Berufsstand ich aufgrund der Eindrücke, dich gewonnen habe für fragwürdig halte und soll mich ihm öffnen? Das stelle ich mir schwierig vor.
Vermutlich werden jetzt Einwände kommen, dass ich dann eben mehrere Therapeuten ausprobieren müsse bis ich zu jemandem Vertrauen habe und dass meine Einstellung mir im Weg steht und ich einfach aufgeschlossen und vorurteilsfrei an die Sache rangehen soll - ich weiß. Aber da ist noch etwas im Hintergrund, das mir Sorgen macht: eine Therapie wird doch im Normalfall von der Krankenkasse übernommen und würde somit in meiner "Akte" landen, oder?
Nur noch kurz zu meinem Vater: Als es passierte war der Boden unter meinen Füßen erst mal weg und dann habe ich auf Autopilot umgeschaltet, zunächst. Ich musste nämlich schnell reagieren und funktionieren. Als die Pflicht zu Funktionieren wegbrach, tat sich ein schwarzes Loch auf, aus dem ich nach einigen Monaten wieder rausgekrabbelt bin. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt? Macht es denn einen Unterschied, ob ich vorher bereits Angst um ihn hatte oder nicht?
Wer die Instanz für Wahrheit ist, ist eine sehr gute Frage. Ich versuche tatsächlich, meine Antworten stets so zu formulieren, dass im Prinzip jede Instanz die Entscheidende sein könnte. Naturgemäß kommen dabei ganz schrecklich vage Antworten bei raus und eine Frage wie "wie gehts dir" wird für mich zu einem enormen Stolperstein, da sie ja meistens nur eine Höflichkeitsfloskel ist, die man standardgemäß mit "gut" beantwortet (Menschen, die mir so nahe stehen, dass sie mein tatsächliches Befinden etwas angeht, haben es in der Regel nicht nötig, mich zu fragen, wie es mir geht), weil die Antwort de facto nicht wirklich interessiert. Aber ein "gut" zu sagen, wenn es eigentlich gerade nicht gut ist, kriege ich nicht hin. Das heißt, ich bin völlig ungeeignet für Smalltalk und Phrasendrescherei, was sicherlich manchmal verschroben und unhöflich wirkt
Was an dieser ganzen Aufpasserei bei Formulierungen das Schlimme ist: Ich bin eigentlich ein sehr eloquenter, kreativer Mensch mit einem sehr schwarzen und tief schürfendem Humor, den ich früher auch sehr gerne eingesetzt habe. Aber jetzt ist das nicht mehr möglich und ich habe oft das Gefühl, dass von den ganzen Ebenen, die ich eigentlich zu leisten in der Lage bin, ich nurmehr die obere verwende, weil alle anderen zu viele kritische Elemente in meinen Alltag bringen könnten, sowohl hinsichtlich der Lügen- als auch der Formulierungskomponente. DAS empfinde ich als sehr belastend, da es mich eindimensional und somit sehr langweilig macht.
Die Sache mit dem Verschreien - nunja, an derartigem wie Ampeln zu üben scheint mir nicht sinnvoll, da die nichts mit mir zu tun haben und einer bestimmten Schaltung (bzw. die Autos einer Zufälligkeit) unterliegen und damit für mich keinen Beweiswert hätten. Ich müsste wenn dann bei etwas ansetzen, das sich um mich zentriert und das mir lieb ist, um einen gewisse Evidenz zu erhalten, d.h., ich müsste bspw. eine Freundschaft gezielt "einsetzen" und sehen, was passiert. Schwierig... aber nicht unmachbar, das gebe ich zu. Sollte ich ggf. tatsächlich mal versuchen.
Was mich an einer Therapie in erster Linie so skeptisch macht, ist der Mensch, der mir gegenüber sitzen wird. Ich habe leider ein sehr negatives Bild von Therapeuten, möglicherweise kenne ich einfach die falschen Leute, habe die falschen Einblicke zu deutlich in Erinnerung behalten. Trotzdem frage ich mich dann immer wieder, ob es nicht einfacher wäre, mich mit meinem Partner auszusprechen. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass nicht nur fast niemandem traue(n möchte), sondern auch viele Dinge einfach nicht erzähle (außer meinem Mann), da sie entweder in irgendeiner Form gegen mich verwendet werden könnten (und sei es nur, dass sie mich verletzbar machen) oder sie zu wichtig sind, alsdass ich sie jemandem sagen würde, zu dem ich kein Vertrauen habe. Und dann sitze ich da einem Menschen gegenüber, dessen Berufsstand ich aufgrund der Eindrücke, dich gewonnen habe für fragwürdig halte und soll mich ihm öffnen? Das stelle ich mir schwierig vor.
Vermutlich werden jetzt Einwände kommen, dass ich dann eben mehrere Therapeuten ausprobieren müsse bis ich zu jemandem Vertrauen habe und dass meine Einstellung mir im Weg steht und ich einfach aufgeschlossen und vorurteilsfrei an die Sache rangehen soll - ich weiß. Aber da ist noch etwas im Hintergrund, das mir Sorgen macht: eine Therapie wird doch im Normalfall von der Krankenkasse übernommen und würde somit in meiner "Akte" landen, oder?
Nur noch kurz zu meinem Vater: Als es passierte war der Boden unter meinen Füßen erst mal weg und dann habe ich auf Autopilot umgeschaltet, zunächst. Ich musste nämlich schnell reagieren und funktionieren. Als die Pflicht zu Funktionieren wegbrach, tat sich ein schwarzes Loch auf, aus dem ich nach einigen Monaten wieder rausgekrabbelt bin. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt? Macht es denn einen Unterschied, ob ich vorher bereits Angst um ihn hatte oder nicht?
hallo bazingaaa,
ich bin gerade auf dein Thema gestoßen, und erkenne mich in einigen Dingen selbst.
Vor allem was die Zwangsgedanken angeht "Wenn du das jetzt nicht machst, dann passiert das", und teils sogar auch das mit dem verschreien.
Dachte, ich wär die einzige der es so geht.
Wollte mich erkundigen, wie es dir mittlerweile geht, ob du eine Therapie begonnen hast?
Vielleicht schaust du mal wieder vorbei, wenn nicht, ist das vielleicht ein gutes Zeichen.
Liebe Grüße und alles Gute!
cookieboo
ich bin gerade auf dein Thema gestoßen, und erkenne mich in einigen Dingen selbst.
Vor allem was die Zwangsgedanken angeht "Wenn du das jetzt nicht machst, dann passiert das", und teils sogar auch das mit dem verschreien.
Dachte, ich wär die einzige der es so geht.
Wollte mich erkundigen, wie es dir mittlerweile geht, ob du eine Therapie begonnen hast?
Vielleicht schaust du mal wieder vorbei, wenn nicht, ist das vielleicht ein gutes Zeichen.
Liebe Grüße und alles Gute!
cookieboo
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