Hallo,
meine Mutter ist psychisch krank, als ich noch bei ihr wohnte hieß es, es sei Burn Out, aber ich bin mir nicht sicher ob es nicht mehr ist...
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 4 Jahre alt war, mein kleiner Bruder war 2.
Wir zogen mit unserer Mutter in eine kleine Wohnung in der Nähe meiner Großeltern.
Schon früh musste ich Verantwortung für meinen Bruder und mich übernehmen, meine Mutter war nach einigen Selbstmordversuchen immer wieder in einer Nervenheilanstalt und wir wurden zu meinen Großeltern geschickt. Diese konnten nicht gut mit uns Kindern, sie waren schon älter und brauchten ihre Ruhe. So kam es, dass ich bereits mit 8 Jahren sehr viel Verantwortung übernehmen musste.
Meine Mutter hatte, wenn sie überhaupt zu Hause war, nie die Kraft zum Kochen oder Aufräumen. Es war selten, dass sie weniger als 12 Stunden schlief, andauernt schluckte sie eine Große Menge Tabletten. Dadurch dass unsere Wohnung so klein war, schlief sie im Wohnzimmer und wir durften nicht aus unseren Zimmern, weil wir sie sonst gestört hätten.
Oft habe ich vor dem in die Schule gehen noch aufgeräumt und sauber gemacht, um drei Uhr nachmittags war alles wieder dreckig und unordentlich.
Auch meinen Geburtstag hat sie immer vergessen oder einfach ignoriert, mein Bruder (hat 2 Tage nach mir Geburtstag) bekam immer Geschenke und durfte eine Geburtstagsparty mit all seinen Freunden geben. Generell wurde mein Bruder immer besser behandelt als ich.
Als ich mit 15 Jahren eine Lehre begann, musste ich ihr immer Geld ausleihen, dass sie anschließend meinem Bruder für Kinobesuche, etc. gab.
Als ich 16 Jahre alt war, fuhr sie mit meinem damaligen Freund, meinem Bruder, einem Freund von ihm und mir auf der Autobahn beinahe in die Leitschienen - mit 140 km/h.
Davor hatte sie anscheinend eine große Menge Tabletten genommen und war komplett benebelt. Nach diesem Vorfall packte ich einen Koffer, zwang meinen Bruder mit zu kommen und zog zu meinem Vater. Mit ihm hatten wir nie ein gutes Verhältnis, da er einen eigenartigen Charakter hat und meine Mutter uns seit ich denken kann eingeredet hat, er sei ein "Arschloch".
Seit wir bei unserem Vater wohnen, habe ich meine Mutter nie wieder gesehen.
Mein Bruder versuchte Kontakt aufzubauen, sie hat abgelehnt.
Ich weiß nicht warum, aber ich kann diese Zeit, die Schläge, die Demütigungen, einfach nicht vergessen. Ich versuche mich selbst aus den ständigen Tiefs zu holen, aber im Grunde genommen ist ständig diese Leere in mir.
Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tipps oder so, neuen Mut zu schöpfen, diese Leere in mir zu vergessen um einfach mal glücklich sein zu können...
Danke und LG
Psychisch kranke Mutter
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Wow! Du hast ja echt schon viel mitgemacht!
Hut ab, dass du den Absprung geschafft hast und ich denke, es ist ganz normal, dass du darüber nachdenkst, was da alles passiert ist, und dass dir das immer noch nahe geht.
Deine Erzählungen haben mich stark an meine beste Freundin erinnert. Nur, dass sie keinen Bruder sondern eine kleinere Schwester hatte, die Mutter mit ihnen tatsächlich (völlig voller Tabletten und Alk) gegen die Leitschienen gefahren ist und noch dazu, als sie endlich zu ihrem Vater kamen (nach jahrelangem Sorgerechtsstreit), dieser bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist. Sie war damals 14 Jahre und sie mussten wieder zurück zur Grossmutter.
Sie ist jetzt 30 und beginnt jetzt erst eine Therapie. Sie meint, sie hätte das alles auch schon viel früher machen soll. Jetzt wo sie selbst Kinder hat, wird sie wieder an alles aus ihrer schlimmen Kindheit erinnert und sie versucht es jetzt aufzuarbeiten.
Ich kann dir nur raten, such dir eine Gesprächstherapie, je früher du damit beginnst, umso besser. Du lernst du viele Tricks, wie du mit dem Erlebten umgehen kannst. Google einfach mal, vielleicht gibt es in deiner Nähe einen Psycho-Sozialen Dienst, wo dir jemand helfen kann, alles aufzuarbeiten.
Alles Gute!
Hut ab, dass du den Absprung geschafft hast und ich denke, es ist ganz normal, dass du darüber nachdenkst, was da alles passiert ist, und dass dir das immer noch nahe geht.
Deine Erzählungen haben mich stark an meine beste Freundin erinnert. Nur, dass sie keinen Bruder sondern eine kleinere Schwester hatte, die Mutter mit ihnen tatsächlich (völlig voller Tabletten und Alk) gegen die Leitschienen gefahren ist und noch dazu, als sie endlich zu ihrem Vater kamen (nach jahrelangem Sorgerechtsstreit), dieser bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist. Sie war damals 14 Jahre und sie mussten wieder zurück zur Grossmutter.
Sie ist jetzt 30 und beginnt jetzt erst eine Therapie. Sie meint, sie hätte das alles auch schon viel früher machen soll. Jetzt wo sie selbst Kinder hat, wird sie wieder an alles aus ihrer schlimmen Kindheit erinnert und sie versucht es jetzt aufzuarbeiten.
Ich kann dir nur raten, such dir eine Gesprächstherapie, je früher du damit beginnst, umso besser. Du lernst du viele Tricks, wie du mit dem Erlebten umgehen kannst. Google einfach mal, vielleicht gibt es in deiner Nähe einen Psycho-Sozialen Dienst, wo dir jemand helfen kann, alles aufzuarbeiten.
Alles Gute!
Danke für deine Antwort!
Die Geschichte deiner Freundin geht mir nahe... Ich habe allerhöchsten Respekt davor, wenn sich jemand helfen lässt - besonders da sie selbst Kinder hat. Hut ab.
Nach meinem Auszug hat mein Vater meinen Bruder und mich zu einem Psychologenteam in unserer Nähe geschickt. Das ist eine öffentliche Einrichtung die vom Staat finanziert wird. Leider muss ich sagen, dass ich mich dort nicht wohl fühlte. Ich fühlte mich etwas unerwünscht und dachte ständig, ich mit meinen "Mini"-Problemen sitze umsonst da.
Möglicherweise lag es auch daran, dass ich kein großes Selbstbewusstsein habe, meine Bedürfnisse stelle ich sowieso an letzte Stelle. In meinen Tief's fühle ich mich so, als würde ich es nicht wert sein, dass mir irgendjemand zuhört. Und genau wegen diesen Gedankengängen habe ich meine Therapie dann abgebrochen...
Die Geschichte deiner Freundin geht mir nahe... Ich habe allerhöchsten Respekt davor, wenn sich jemand helfen lässt - besonders da sie selbst Kinder hat. Hut ab.
Nach meinem Auszug hat mein Vater meinen Bruder und mich zu einem Psychologenteam in unserer Nähe geschickt. Das ist eine öffentliche Einrichtung die vom Staat finanziert wird. Leider muss ich sagen, dass ich mich dort nicht wohl fühlte. Ich fühlte mich etwas unerwünscht und dachte ständig, ich mit meinen "Mini"-Problemen sitze umsonst da.
Möglicherweise lag es auch daran, dass ich kein großes Selbstbewusstsein habe, meine Bedürfnisse stelle ich sowieso an letzte Stelle. In meinen Tief's fühle ich mich so, als würde ich es nicht wert sein, dass mir irgendjemand zuhört. Und genau wegen diesen Gedankengängen habe ich meine Therapie dann abgebrochen...
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- neu an Bo(a)rd!
- , 28
- Beiträge: 1
Hallo Piano_94,
wow, ich habe großen Respekt davor,was du schon alles gemeistert hast! Ich hatte grad nur das dringende Bedürfnis dir zu sagen: Du bist es wert!Lass dich davon nicht einschüchtern, wenn du anfangs nicht ernst genommen wirst....manchmal fällt es ja auch schwer, die Fassade so weit bröckeln zu lassen,dass die Menschen sehen,wie schlecht es einem wirklich geht. Ich möchte dich nur ermutigen,es nochmal woanders zu versuchen! Ich habe derzeit meine ich weiß nicht wievielte Gesprächstherapie und bin derzeit auf der Warteliste für eine Schema-Therapie....jahrelang haben die Ärzte und Therapeuten nicht gemerkt,dass sie nur an der Oberfläche kratzen....es lag aber vermutlich auch daran,dass ich mir der Wurzel meines Problems da wohl noch nicht bewusst war! Als es mir vor einigen Monaten wie Schuppen von den Augen gefallen ist,dass meine Mutter vieles falsch gemacht hat (weil sie selbst nicht anders konnte) und ich vermutlich nicht einfach nur depressiv sondern in irgendeiner weise traumatisiert bin, wurde ich in der Ambulanz unserer Klinik mit den Worten "Traumatisiert sind Menschen,welche schlimme Naturkatastrophen und Kriege erlebt haben!Nur weil ihre Mutter ihnen Hilfe untersagt hat sind Sie nicht traumatisiert!" weggeschickt. Jetzt, ungefähr ein halbes Jahr später habe ich dort Gespräche, es wird geguckt ob ich eine PTBS habe und die Therapeutin hat schon nur aus den kleinen Zipfeln einiger Geschichten den psychischen Missbrauch raushören könnnen. Also,was ich damit sagen will: Gib nicht auf! Sei hartnäckig! Kümmere dich endlich auch um DICH, denn du BIST ES WERT! Ich hoffe ich konnte dir etwas Mut machen
wow, ich habe großen Respekt davor,was du schon alles gemeistert hast! Ich hatte grad nur das dringende Bedürfnis dir zu sagen: Du bist es wert!Lass dich davon nicht einschüchtern, wenn du anfangs nicht ernst genommen wirst....manchmal fällt es ja auch schwer, die Fassade so weit bröckeln zu lassen,dass die Menschen sehen,wie schlecht es einem wirklich geht. Ich möchte dich nur ermutigen,es nochmal woanders zu versuchen! Ich habe derzeit meine ich weiß nicht wievielte Gesprächstherapie und bin derzeit auf der Warteliste für eine Schema-Therapie....jahrelang haben die Ärzte und Therapeuten nicht gemerkt,dass sie nur an der Oberfläche kratzen....es lag aber vermutlich auch daran,dass ich mir der Wurzel meines Problems da wohl noch nicht bewusst war! Als es mir vor einigen Monaten wie Schuppen von den Augen gefallen ist,dass meine Mutter vieles falsch gemacht hat (weil sie selbst nicht anders konnte) und ich vermutlich nicht einfach nur depressiv sondern in irgendeiner weise traumatisiert bin, wurde ich in der Ambulanz unserer Klinik mit den Worten "Traumatisiert sind Menschen,welche schlimme Naturkatastrophen und Kriege erlebt haben!Nur weil ihre Mutter ihnen Hilfe untersagt hat sind Sie nicht traumatisiert!" weggeschickt. Jetzt, ungefähr ein halbes Jahr später habe ich dort Gespräche, es wird geguckt ob ich eine PTBS habe und die Therapeutin hat schon nur aus den kleinen Zipfeln einiger Geschichten den psychischen Missbrauch raushören könnnen. Also,was ich damit sagen will: Gib nicht auf! Sei hartnäckig! Kümmere dich endlich auch um DICH, denn du BIST ES WERT! Ich hoffe ich konnte dir etwas Mut machen
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