Unterstützung im Glauben

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Launebär
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Unterstützung im Glauben

Beitrag Do., 28.03.2013, 18:25

(Erstmal: Bitte keine Grundsatzdiskussionen hier, ob ein Gott oder gleichwertiges Pendant existieren mag oder nicht. Bitte auch keine wertenden Vergleiche zwischen Religionen. Auch wenn das fruchtbar sein kann, wünsche ich mir hier gerne einen positiven Austausch unter glaubenden User (egal welcher Richtung). Danke )


Wie hilft euch euer Glauben in eurem Genesungsprozess? Gibt er euch halt? Wenn ja, wie? Sehr ihr positive Aspekte in eurer Krankheit/ euren Problemen in Bezug auf den Glauben?

Ein wichtiger Aspekt für mich: Ich wurde durch meine Schwierigkeiten reflektierter, toleranter und habe an Reife gewonnen. Ich sehe das auch als Chance. Ich glaube, auch wenn ich das nicht immer kann, dass Gott mir diese Möglichkeiten gegeben hat. Dass er an mich glaubt und mir das zutraut. Mir die Möglichkeiten zur Entwicklung gegeben hat. Schwierige Umstände sind mühseliger und kräfteraubender, machen Angst und bringen einen an Grenzen. Aber sie birgen soviel Potenzial in sich, welche man mit einem einfachen und leichten Leben nie bekommt.

Wie seht ihr das?

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XChange
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Beitrag Do., 28.03.2013, 18:44

Hallo Launebär,

ich weiß nicht, ob es von dir erwünscht ist, dass sich hier ein Atheist zu Wort meldet.
Aber ich wollte einfach nur meine Bewunderung für die Menschen ausdrücken, die in der Lage
sind zu glauben und daraus Kraft zu schöpfen.

Manchmal wünschte ich das auch zu können, aber ich kann es nicht.

Als Kind glaubte ich an einen Gott, aber heute nicht mehr.
Ich glaube ich denke dazu heute mit 28 Jahren zu rational und möchte Beweise für die
Existenz Gottes, aber das hat dann nichts mehr mit Glauben zu tun, sondern mit Wissen.

Für mich ist das nicht greifbar, aber ich finde es sehr schön, dass es Menschen gibt, für die es greifbar ist.
Vielleicht kommt das bei mir noch, im Laufe der nächsten Jahre.

Gruß, XChange
"Ein Gedanke ist wie ein Virus, resistent, hochansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. Er kann dich aufbauen oder zerstören."


Waldschratin
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Beitrag Do., 28.03.2013, 19:01

Launebär hat geschrieben:Ein wichtiger Aspekt für mich: Ich wurde durch meine Schwierigkeiten reflektierter, toleranter und habe an Reife gewonnen. Ich sehe das auch als Chance. Ich glaube, auch wenn ich das nicht immer kann, dass Gott mir diese Möglichkeiten gegeben hat.
Das sehe und erlebe ich ganz ähnlich wie du.Oder,mal anders gesagt : er hat nicht gewollt oder "zugelassen",was mir alles passiert ist,aber er macht jetzt was für mich draus,an dem ich wachsen und reifen kann.Und nicht nur das,was ich aus "Eigenleistung" dazu beitragen kann,sondern ich seh das schon so,daß er diese "vierte Dimension" dazugibt (neben meinem Körper,meinem Geist und meiner Seele eben diese spirituelle Ebene,über das Natürliche raus),durch die ich aktiv von ihm aus so manches dazu- bzw. geschenkt bekomme,was nach menschlichem Ermessen "unmöglich" scheint.

Ja,Gott ist mein Halt,grade dann,wenns mal wieder hoch hergeht in mir und ich jeglichen Boden unter meinen eigenen Füßen verliere,aber mehr so deshalb,weil ich ihm dann vorwurfsvoll,verzweifelt und am Ende mit meinen eigenen Kräften kommen darf und er mich eben nicht "ver-tröstet" oder abschiebt oder meint,ich müsse nur "genug glauben" oder vertrauen oder sonst was Abstruses.

Er "verlangt" nicht einfach von mir,sondern er ist da und kann all das ab,woran die Menschen beim Mit-Aushalten so schnell scheitern...

Für mich hat die Geschichte von Hiob was Beispielhaftes für mich selbst : hinfinden vom "dienen" zur persönlichen Beziehung mit Gott,dadurch,daß ich ganz echt sein darf,mit allen Vorwürfen auch an ihn -"kind-lich" eben,aber dadurch halt auch "voller Vertrauen",daß er nicht Unmögliches (sprich : "Erwachsenes") von mir verlangt.
Und "kind-lich" heißt ja auch : Ich gehöre zur "Familie".

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(V)
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Beitrag Do., 28.03.2013, 19:02

Oh, das ist ausnahmsweise mal eine leichte Frage. Antwort: gar nicht.

Mein Glaube an [WasAuchImmer] hilft mir gar nicht, sondern ich habe ihn durch all diese Krisen und Sackgassen und Hoffnunglosigkeit verloren. Wird auch nicht wieder gekommen, weil ich da nun rausgewachsen bin. Fehlt mir durchaus ein bisschen, wäre gerne wieder so naiv, aber weg ist weg. Mir ist klar geworden, dass ich... ich ganz alleine... für mich verantwortlich bin, und es [WenAuchImmer] einen S****dreck interessiert, was ich... eine von mehr als 7 Milliarden... tue oder von "ihm/ihnen" denke. So what?

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Ninia
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Beitrag Do., 28.03.2013, 19:08

Hallo Gothica! Ich kenne durchaus hochintelligente, reflektierte Menschen, die alles andere als naiv erscheinen, und die trotzdem glauben. Diese Haltung empfinde ich etwas als arrogant, denn sie impliziert, dass gläubige Menschen naiv sein müssen. Dies möchte ich sagen, ohne selber gläubig zu sein.

LG, Ninia

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yamaha1234
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Beitrag Do., 28.03.2013, 20:04

Hallo Launebär,

ich sehe das ähnlich wie du. Ich glaube, dass letztendlich jede Erfahrung, sei sie gut oder schlecht letztendlich mir und der Entwicklung meiner Seele dienlich ist. Ohne Schatten kein Licht und so sehe ich jeden Schicksalschlag, jedes Ereignis, jede Erfahrung im Rückblick als Geschenk. Ich fühle mich von Gott geliebt, begleitet und getragen und im tiefsten Inneren vertraue ich (auf) diese(r) universelle Macht.

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Ninia
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Beitrag Do., 28.03.2013, 20:32

Hallo yamaha! Das hast du jetzt aber total schön gesagt! So empfinde ich es auch, und so kann ich glauben auch für mich definieren, nur das ich mir nicht sicher bin, ob es Gott ist. Im Prinzip ist es auch egal, welchen Namen man dem gibt. Es geht auch um Respekt, um Vertrauen, um Demut, wenn man dieses Wort heute noch brauchen darf.

LG, Ninia

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yamaha1234
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Beitrag Do., 28.03.2013, 21:13

Hallo Ninia,

Ja vorallem um Demut und Hingabe. Die Bedeutung dieser Wörter haben in einer Zeit in der in jedem pseudo spirituellen Kontext zu lesen ist "du bist der Macher deiner Welt" eine ganz eigene Bedeutung
Ob er/sie/es Gott ist weiß ich nicht, aber dass er/sie/es ist glaube ich zu wissen.

LG

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viciente
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Beitrag Do., 28.03.2013, 22:08

yamaha1234 hat geschrieben:Die Bedeutung dieser Wörter haben in einer Zeit in der in jedem pseudo spirituellen Kontext zu lesen ist "du bist der Macher deiner Welt" eine ganz eigene Bedeutung
öhhhm .. widerspricht sich das? .. wirklich? .. ich könnt mir vorstellen, dass gerade WENN wir (mit)schöpfer der (gemeinsamen) realität sind bzw. sein sollten - grade DANN - verantwortung, hingabe, demut wesentlich mehr bedeutung haben, als wenn wir lediglich fremdgesteuerte geschöpfe wären. ist es denn nicht die gesamte schöpfung, durch die sich "Gott" ausdrückt, gestaltet?

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(V)
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Beitrag Do., 28.03.2013, 22:19

@Ninia

Ich meinte Naivität in Bezug auf die (s.o.) im weiteren Satz beschriebene Egozentrik, NICHT in Bezug auf die Intelligenz. Ja, ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass gerade die sehr intelligente Menschen zu dieser Art der "Egozentrik" neigen, nämlich den Glauben, so besonders zu sein, dass [WelcheMachtauchimmer] sich um sie kümmere...

Will hier keine schlechte Stimmung verbreiten, wollte das Missverständnis nur noch mal klarstellen.


Vincent
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Beitrag Do., 28.03.2013, 22:35

viciente hat geschrieben:ist es denn nicht die gesamte schöpfung, durch die sich "Gott" ausdrückt, gestaltet?
Diese rhetorische Frage finde ich sehr schön!

Alles Seiende mag Ausdruck 'seiner' Träume sein...
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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viciente
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Beitrag Do., 28.03.2013, 22:56

Vincent hat geschrieben:Diese rhetorische Frage finde ich sehr schön!
.. für mich ist die antwort auf diese frage deshalb so wichtig, weil eine bejahung ganz automatisch fast alle anderen fragen - inklusive der eingangs gestellten - beantwortet. wenn Gott nämlich alles ist und in allem - sich durch alles ausdrückt, dann ist ausnahmslos jedes ereignis im grösseren zusammenhang "sinn"voll. krisen oder schwierigkeiten als bestrafung oder ignoranz zu sehen, würd ich dann eher ausschliessen, da sowas einer alles erschaffenden intelligenten präsenz gegenüber wohl eine ziemlich fiese und unsinnige unterstellung wäre.
.. so braucht man auch bei krisen "im glauben" niemals "jammern", Gott wäre grausam oder hätte einen vergessen .. denn dann würde absolut alles durch sie erschaffen .. und wäre "gut", auch wenn es uns manchmal - aus dem moment heraus subjektiv betrachtet - eher dreckig dabei gehen sollte.

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Launebär
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Beitrag Do., 28.03.2013, 23:54

viciente hat geschrieben:krisen oder schwierigkeiten als bestrafung oder ignoranz zu sehen, würd ich dann eher ausschliessen, da sowas einer alles erschaffenden intelligenten präsenz gegenüber wohl eine ziemlich fiese und unsinnige unterstellung wäre.
Damit sind wir ja schon sehr tief in der subjektiven Auffassung, was Gott ist und was nicht. Ist Gott streng, zornig und eifersüchtig? Oder ist er geduldig, liebevoll und unterstützend? Lacht er mit uns? Fühlt er mit uns? Kennt er als allmächtiger Gott überhaupt die selben Gefühle wie der Mensch? Oder sehr viel grössere, weitere, stärkere Empfindungen, welche unsere Vorstellungskraft übersteigen?

Sobald man Gott eine "Eigenschaft" unterstellt, könnte man das mMn als anmassend empfinden. Aber der Mensch kann ja nicht ohne spezifische Vorstellungen, alles andere wäre zu gross und nicht fassbar.

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Launebär
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 00:06

Waldschratin, deine Antwort finde ich sehr schön!
Waldschratin hat geschrieben:daß ich ganz echt sein darf,mit allen Vorwürfen auch an ihn -"kind-lich" eben,aber dadurch halt auch "voller Vertrauen",daß er nicht Unmögliches (sprich : "Erwachsenes") von mir verlangt.Und "kind-lich" heißt ja auch : Ich gehöre zur "Familie".
Ja, so sehe ich das auch. Ich denke, Gott ist in seiner Weisheit unvorstellbar gerecht und weiss dementsprechend auch genau, welcher Mensch was leisten kann bzw. welche Anstrengungen ein Mensch auf sich nehmen muss, um ein "guter" Mensch zu sein. Ich glaube Gott entlöhnt gerecht.

Hast du eigentlich auch einen Bezug zum Neuen Testament oder "nur" zum Ersten? Wie kommunizierst du mit Gott?

Ich spreche eigentlich sehr oft nebenbei mit Gott. Ich sehe Gott als sehr lebendig und nahe beim Menschen, sodass Gott mMn keine festen Riten braucht. Ich denke, dass kann eher für den Menschen unterstützend wirken. Und ich habe eine Art Tagebuch, welches aber nur für das Gespräch mit Gott gebraucht wird. Fragen, Antworten, Dank, Bitten und so weiter.

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viciente
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 00:24

Launebär hat geschrieben:Damit sind wir ja schon sehr tief in der subjektiven Auffassung, was Gott ist und was nicht. Ist Gott streng, zornig und eifersüchtig? Oder ist er geduldig, liebevoll und unterstützend? Lacht er mit uns? Fühlt er mit uns? Kennt er als allmächtiger Gott überhaupt die selben Gefühle wie der Mensch? Oder sehr viel grössere, weitere, stärkere Empfindungen, welche unsere Vorstellungskraft übersteigen?
da müsst man wohl erst auch noch klären, WO Gott ist; all diese eigenschaften kann man ihr/ihm ja - anmassenderweise - u.a. nur dann zuschreiben, wenn man ihn als von sich getrennt erlebt. wäre aber Gott - wie ich es andachte immer, überall .. alles und in allem, dann fiele die gesamte illusion der trennung weg. dann wäre sie/er alles gleichzeitig .. inklusive all dem, was nicht ist.
.. soweit ich dich am anfang verstanden hab, wolltest du aber diese form des austausches hier gar nicht; und meine eigentliche antwort hab ich ja oben schon geschrieben.

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