Glückwünsche üblich oder unüblich
Glückwünsche üblich oder unüblich
Angeregt aufgrund einer Diskussion in einem Blog (und weil ich mich das hin- und wieder auch schon mal selbst fragte), würde mich mal interessieren, welche Erfahrungen ihr mit Glückwünschen in der Therapie habt. Z.B. zum Geburtstag. Zu wichtigen Terminen. Oder auch das Wünschen von schönen Feiertagen. Hat eine Gratulation/Wunsch bzw. das Unterlassen eine Bedeutung für euch?
Ich glaube, zum Geburtstag wurde mich noch nie gratuliert (allerdings hatte ich noch keinen Termin am Geburtstag selbst... der eh öfters mal in einen Urlaub gefallen ist... insofern gelang es mir das eine oder andere mal ganz gut eine gewisse Enttäuchung zu rationalisieren ), auch nicht nachträglich kurze Zeit danach.
Ich glaube, zum Geburtstag wurde mich noch nie gratuliert (allerdings hatte ich noch keinen Termin am Geburtstag selbst... der eh öfters mal in einen Urlaub gefallen ist... insofern gelang es mir das eine oder andere mal ganz gut eine gewisse Enttäuchung zu rationalisieren ), auch nicht nachträglich kurze Zeit danach.
Liebe Grüße
stern
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Na, ein Glück, dass ich meinen Faden noch nicht abgeschickt hab
Mir wurde einmal nicht gratuliert und einmal nachträglich - beim selben Therapeuten. Ich hab die Gratulation nicht gebraucht, denn für mich ist das eine Floskel. Für mich zählen im therapeutischen Gespräch andere Dinge, und ich fände es eher spannend, in der Stunde über Erwartungen, Hoffnungen und Enttäuschungen zu reden, als mir einen Glückwunsch anzuhören, der eben diese gerade genannten Gefühle ja überdecken würde. Und dazu gehe ich ja nicht zur Therapie.
Liebe, Zuneigung, Interesse und Aufmerksamkeit spüre ich gar nicht am Glückwunsch, sondern an anderen Gesten. Dabei fällt mir ein, dass ich auch keine Gratulationsfloskel gehört hab, als ich über einen kleinen, aber für mich bedeutsamen Erfolg berichtete. Normalerweise hätte man da ein "Das freut mich!" oder ein anderes Lob erwartet. Aber genau diese Reaktion blieb aus - und genau das fand ich unheimlich wichtig, auch wenn es sich blöd anhört. Denn ich konnte dann weiterreden. Hätte er gratuliert, wäre das Gespräch an dieser Stelle automatisch in ein Allerweltsgespräch 'abgerutscht'. So aber konnte ich weiter in mich horchen. Und DASS er sich gefreut hat, das hab ich gemerkt und er hat sich auch später immer wieder auf diesen 'Erfolg' bezogen. Es war also keine Gleichgültigkeit seinerseits. Und so sehe ich das mit dem Geburtstagsglückwunsch auch.
Eine Gratulation kann alles und nichts bedeuten. Erst durch die Beziehung gewinnt die Äußerung an Bedeutung - oder auch nicht.
Mir wurde einmal nicht gratuliert und einmal nachträglich - beim selben Therapeuten. Ich hab die Gratulation nicht gebraucht, denn für mich ist das eine Floskel. Für mich zählen im therapeutischen Gespräch andere Dinge, und ich fände es eher spannend, in der Stunde über Erwartungen, Hoffnungen und Enttäuschungen zu reden, als mir einen Glückwunsch anzuhören, der eben diese gerade genannten Gefühle ja überdecken würde. Und dazu gehe ich ja nicht zur Therapie.
Liebe, Zuneigung, Interesse und Aufmerksamkeit spüre ich gar nicht am Glückwunsch, sondern an anderen Gesten. Dabei fällt mir ein, dass ich auch keine Gratulationsfloskel gehört hab, als ich über einen kleinen, aber für mich bedeutsamen Erfolg berichtete. Normalerweise hätte man da ein "Das freut mich!" oder ein anderes Lob erwartet. Aber genau diese Reaktion blieb aus - und genau das fand ich unheimlich wichtig, auch wenn es sich blöd anhört. Denn ich konnte dann weiterreden. Hätte er gratuliert, wäre das Gespräch an dieser Stelle automatisch in ein Allerweltsgespräch 'abgerutscht'. So aber konnte ich weiter in mich horchen. Und DASS er sich gefreut hat, das hab ich gemerkt und er hat sich auch später immer wieder auf diesen 'Erfolg' bezogen. Es war also keine Gleichgültigkeit seinerseits. Und so sehe ich das mit dem Geburtstagsglückwunsch auch.
Eine Gratulation kann alles und nichts bedeuten. Erst durch die Beziehung gewinnt die Äußerung an Bedeutung - oder auch nicht.
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meine therapeutin hat es jedes jahr angesprochen und bis vor zwei jahren habe ich jedes jahr bestritten, (i) dass ich es möchte,dass sie sich über meine geburt freut und (ii) dass es möglich wäre, dass sie es tue. auch ein ritual. vor zwei jahren dann, nach einer dichten, schmerzhaften phase in der therapie: da war es anders. da hab erst ich und dann sie eine berühmte und mittlerweile viel zitierte "wie sollte ich nicht" rede gehalten. das hilft heute oft, wnn es mal wieder zu messers schneide kommt, die frage, ist es zeit für die rede?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ich kenne beides:
Glückwünsche bekommen oder auch das Unterlassen von Glückwünschen.
Brauchen tu ich Glückwünsche des Therapeuten nicht.
Aber ich freue mich drüber.
Einmal hatte ich an meinem Geburtstag Therapie. Ich sagte dann, heute ist mein Geburtstag, um von meinen diesbezüglichen Aktivitäten zu erzählen. Er war überrascht, hat sich gefreut und mir zum Geburtstag gratuliert. Seine Freude zu sehen, war das Schönste daran.
Vor Feiertagen ist es meist so, daß ich bei der Verabschiedung sage, Schöne Weihnachtsfeiertage oder schöne Ostern oder so und er dann darauf mit Wünschen antwortet. Von sich aus würde er es glaube ich nicht sagen. Oder vor seinem Urlaub ihm einen schönen Urlaub wünschen - darüber freut er sich immer richtig.
Er hat mir aber auch schon von sich aus alles Gute gewünscht vor wichtigen schwierigen Ereignissen.
Mir ist das wichtig, daß das mit den Glückwünschen halbwegs normal abläuft wie in anderen Beziehungen auch. Es zeigt mir, daß mein Therapeut aufmerksam ist für etwas, was MIR wichtig ist, obwohl es vielleicht mit IHM ausnahmsweise mal nichts zu tun hat.
Und wie er sich freut über meinen Geburtstag oder meinen Erfolg,
das ist so schön, da geht es gar nicht um ein Riesengetue,
nur diese stille Freude. Und das ist gut.
Glückwünsche bekommen oder auch das Unterlassen von Glückwünschen.
Brauchen tu ich Glückwünsche des Therapeuten nicht.
Aber ich freue mich drüber.
Einmal hatte ich an meinem Geburtstag Therapie. Ich sagte dann, heute ist mein Geburtstag, um von meinen diesbezüglichen Aktivitäten zu erzählen. Er war überrascht, hat sich gefreut und mir zum Geburtstag gratuliert. Seine Freude zu sehen, war das Schönste daran.
Vor Feiertagen ist es meist so, daß ich bei der Verabschiedung sage, Schöne Weihnachtsfeiertage oder schöne Ostern oder so und er dann darauf mit Wünschen antwortet. Von sich aus würde er es glaube ich nicht sagen. Oder vor seinem Urlaub ihm einen schönen Urlaub wünschen - darüber freut er sich immer richtig.
Er hat mir aber auch schon von sich aus alles Gute gewünscht vor wichtigen schwierigen Ereignissen.
Mir ist das wichtig, daß das mit den Glückwünschen halbwegs normal abläuft wie in anderen Beziehungen auch. Es zeigt mir, daß mein Therapeut aufmerksam ist für etwas, was MIR wichtig ist, obwohl es vielleicht mit IHM ausnahmsweise mal nichts zu tun hat.
Und wie er sich freut über meinen Geburtstag oder meinen Erfolg,
das ist so schön, da geht es gar nicht um ein Riesengetue,
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Fundevogel
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Aber ich verstehe einfach immer noch nicht, wieso diese 'stille Freude' SO mitgeteilt werden soll, wie der Patient sich das vorstellt. Ich bin sooooooooo sicher, dass sich mein Therapeut auch über meine sehr gute Klausur gefreut hat. Es war gar nicht nötig, dass er gratuliert, und ich bin sicher, es hätte das weitere Gespräch kaputtgemacht. Es ist ja nicht so, dass sie nicht darauf eingehen, wenn die zwei Worte "alles Gute" ausbleiben. Sie gehen anders darauf ein. Im Gespräch. Floskeln bzw. Konventionen können ja vieles abtöten, davon bin ich überzeugt!
Einmal hat er mir zu einer Sache gratuliert, die mir selbst gar nicht so wichtig erschien. Er aber fand das wohl sehr wichtig für mich und da hat er sich gar nicht mehr eingekriegt Das war dann aber in dem Moment offensichtlich wichtig für ihn. Wenn er jetzt aber sagen würde: "Frau Titus, ich freu mich so, dass Sie heute Geburtstag haben", dann könnte ich nichts damit anfangen. Wenn er aber sinngemäß, wenn es sich ergibt, sagt: "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag", dann ist das auch O.K. - aber für diesen Wunsch muss ja kein Geburtstag sein
An meinem letzten Geburtstag ist etwas für uns Typisches passiert: Ich denke, er WOLLTE gratulieren; wir hatten uns aber gleich in der Wolle. Und dann hat es wohl einfach nicht mehr gepasst. Also hat er es nachgeholt. War sicher nicht 100%ig fachmännisch, aber menschlich fand ich es irgendwie niedlich. So unbeholfen.
Weihnachtswünsche unterlasse ich deshalb, weil ich nicht weiß, ob er das feiert. Und auch wenn er weiß, dass ich Christin bin, wünscht er mir keine Frohe Weihnachten oder Ostern. Fänd ich komischerweise auch irgendwie unangebracht. Aber so kritisch bin ich erst seit der Therapie. Nun finde ich es irgendwie seltsam, wenn ich Mails bekomme, in denen man mir Frohe Ostern wünscht. Woher wissen die Schreiber denn, dass ich das feiere? Oder gehen sie einfach von sich selbst aus? Geht auch irgendwie nicht.
Einmal hat er mir zu einer Sache gratuliert, die mir selbst gar nicht so wichtig erschien. Er aber fand das wohl sehr wichtig für mich und da hat er sich gar nicht mehr eingekriegt Das war dann aber in dem Moment offensichtlich wichtig für ihn. Wenn er jetzt aber sagen würde: "Frau Titus, ich freu mich so, dass Sie heute Geburtstag haben", dann könnte ich nichts damit anfangen. Wenn er aber sinngemäß, wenn es sich ergibt, sagt: "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag", dann ist das auch O.K. - aber für diesen Wunsch muss ja kein Geburtstag sein
An meinem letzten Geburtstag ist etwas für uns Typisches passiert: Ich denke, er WOLLTE gratulieren; wir hatten uns aber gleich in der Wolle. Und dann hat es wohl einfach nicht mehr gepasst. Also hat er es nachgeholt. War sicher nicht 100%ig fachmännisch, aber menschlich fand ich es irgendwie niedlich. So unbeholfen.
Weihnachtswünsche unterlasse ich deshalb, weil ich nicht weiß, ob er das feiert. Und auch wenn er weiß, dass ich Christin bin, wünscht er mir keine Frohe Weihnachten oder Ostern. Fänd ich komischerweise auch irgendwie unangebracht. Aber so kritisch bin ich erst seit der Therapie. Nun finde ich es irgendwie seltsam, wenn ich Mails bekomme, in denen man mir Frohe Ostern wünscht. Woher wissen die Schreiber denn, dass ich das feiere? Oder gehen sie einfach von sich selbst aus? Geht auch irgendwie nicht.
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Gut, titus, noch einmal:titus2 hat geschrieben:Aber ich verstehe einfach immer noch nicht, wieso diese 'stille Freude' SO mitgeteilt werden soll, wie der Patient sich das vorstellt.
Ich habe keine Geburtstagsglückwünsche erwartet.
Ich habe überhaupt keine Reaktion erwartet.
Es war nicht notwendig, weil ich hatte keine Not, aber es war schön.
Und ich verstehe nicht, wieso ich das nicht schön finden darf, wenn mein Therapeut von sich aus mich beglückwünscht, wozu auch immer.
Und dein Therapeut soll sich ja offensichtlich auch so verhalten wie du dir das vorstellst, nämlich dir NICHT zu gratulieren bzw. auf eine dir passende Art und Weise zu gratulieren:
Ja, aber Konventionen können auch mit Liebe erfüllt seintitus2 hat geschrieben: Es war gar nicht nötig, dass er gratuliert, und ich bin sicher, es hätte das weitere Gespräch kaputtgemacht. [...] Floskeln bzw. Konventionen können ja vieles abtöten, davon bin ich überzeugt!
und vieles ins Leben bringen, davon bin ICH überzeugt.
Wie gut, daß ihr gestritten habt, so konnte er dir nicht zum Geburtstag gratulieren.titus2 hat geschrieben:An meinem letzten Geburtstag ist etwas für uns Typisches passiert: Ich denke, er WOLLTE gratulieren; wir hatten uns aber gleich in der Wolle.
Ich wünsche meinem Therapeuten trotzdem schöne Feiertage; selbst wenn er Weihnachten nicht feiert, dann sind es doch freie Tage und Urlaubszeit und dafür wünsche ich ihm alles Gute.titus2 hat geschrieben:Weihnachtswünsche unterlasse ich deshalb, weil ich nicht weiß, ob er das feiert.
So konventionell bin ICH dann doch, daß ich mir komisch vorkäme, wenn ich vor einer so langen Pause nichts sagen würde.
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Du, ich glaub, damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen! - Ich überlege nur noch, ob sich das nur auf mich oder auch auf ihn bezieht?Wie gut, daß ihr gestritten habt, so konnte er dir nicht zum Geburtstag gratulieren.
In der folgenden Stunde kam er dann ganz kleinlaut, wie mir schien, an und sagte, dass er mir ja eigentlich hatte gratulieren wollen, er hätte es sich extra aufgeschrieben, dann aber vergessen - naja, über das Lügen könnte man vielleicht noch mal reden
Ich war im anderen Thread nur über den Zacken und die Krone gestolpert; ansonsten stimme ich dir ja zu, nehme ich jedenfalls an.
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titus - ich sagte ja schon, ich glaube, wir meinen eh das Gleiche ...
Und du glaubst, er hat dich belogen mit seiner Aussage, er wollte dir gratulieren?
Du traust deinem Therapeuten zu, daß er dich belügt?
Huch, titus ... Über wen sagt das jetzt wieder was aus?
[By the way: Ich hatte das Thema schon mal in meiner Therapie. ]
Und du glaubst, er hat dich belogen mit seiner Aussage, er wollte dir gratulieren?
Du traust deinem Therapeuten zu, daß er dich belügt?
Huch, titus ... Über wen sagt das jetzt wieder was aus?
[By the way: Ich hatte das Thema schon mal in meiner Therapie. ]
Fundevogel
Ich sehe es auch so, dass Konvention "Liebe" nicht ausschließen muss. Allerdings hat auch die Aussage etwas:
Auffällig war, dass mein Geburtstag, wenn er zur Sprache kam, anscheinend sehr wohl bekannt war, geschlossen aus Äußerungen wie "sie hatten ja Geburtstag". Also schon allein, dass daran gedacht wurde, freute mich... aber das war nicht unbedingt mit einer Gratulation verbunden.
Und ob man will oder nicht... auch Therapie ist ja kein komplett konventionenbefreiter Raum. Ich meine, man rülpst oder schlürft auch nicht, wenn man etwas trinkt... oder klopft im Winter den Schnee von den Schuhen... usw. Selbst wenn die Grenzen in einer Therappie teils weiter gefasst sind, was "erlaubt" ist... aber aber einen gewissen Grad an Norm-missachtungen würden evtl. dissoziale Züge gegesehen werden.
Meine persönliche Erklärungen für Nichtgratulation war bisher, dass das Nicht-Gratulation markieren sollte, dass es eine professionelle Beziehung ist und keine private. Aber bei Licht betrachtet taugt das als Erklärung auch nicht sonderlich viel... siehe das Kärtchen vom Autohaus oder anderen Dienstleistern.
Noch nicht alles gelesen
Es kann daher gesagt sein (so geben mir z.B. Glückwunschkarten, die man Autohaus zuschickt, nicht sooo viel) oder einen Beziehungsaspekt zum Audruck bringen.Erst durch die Beziehung gewinnt die Äußerung an Bedeutung - oder auch nicht.
Auffällig war, dass mein Geburtstag, wenn er zur Sprache kam, anscheinend sehr wohl bekannt war, geschlossen aus Äußerungen wie "sie hatten ja Geburtstag". Also schon allein, dass daran gedacht wurde, freute mich... aber das war nicht unbedingt mit einer Gratulation verbunden.
Und ob man will oder nicht... auch Therapie ist ja kein komplett konventionenbefreiter Raum. Ich meine, man rülpst oder schlürft auch nicht, wenn man etwas trinkt... oder klopft im Winter den Schnee von den Schuhen... usw. Selbst wenn die Grenzen in einer Therappie teils weiter gefasst sind, was "erlaubt" ist... aber aber einen gewissen Grad an Norm-missachtungen würden evtl. dissoziale Züge gegesehen werden.
Meine persönliche Erklärungen für Nichtgratulation war bisher, dass das Nicht-Gratulation markieren sollte, dass es eine professionelle Beziehung ist und keine private. Aber bei Licht betrachtet taugt das als Erklärung auch nicht sonderlich viel... siehe das Kärtchen vom Autohaus oder anderen Dienstleistern.
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Fundevogel: Ich weiß nicht, ob du es schon weißt - aber ich bin nebenberuflich Hellseher.
Und als solcher habe ich dreimal das sichere Gefühl, dass er mich belogen hat. Wobei ich ihm da nichts vorwerfen möchte; beweisen kann ich ihm ja eh nichts. Vielleicht reden wir wirklich mal darüber, aber das ist sicher schwieriger als das Thema Sex - gab es nicht mal einen Film: "Sex, Lügen und Videos" oder so ähnlich
Es ist wirklich schwierig und ein Thema für sich - nicht, dass wir schon wieder auslagern müssen
Was soll ich machen? Ihn fragen, ob er mich schon mal angelogen hat? Das wäre einigermaßen paradox. Ihm sagen, dass ich nicht angelogen werden möchte? Genauso sinnlos. Also überlege ich mir, warum er wohl gelogen haben könnte - und mit den Antworten, die ich mir selbst gegeben hab, komme ich gut klar.
Und als solcher habe ich dreimal das sichere Gefühl, dass er mich belogen hat. Wobei ich ihm da nichts vorwerfen möchte; beweisen kann ich ihm ja eh nichts. Vielleicht reden wir wirklich mal darüber, aber das ist sicher schwieriger als das Thema Sex - gab es nicht mal einen Film: "Sex, Lügen und Videos" oder so ähnlich
Es ist wirklich schwierig und ein Thema für sich - nicht, dass wir schon wieder auslagern müssen
Was soll ich machen? Ihn fragen, ob er mich schon mal angelogen hat? Das wäre einigermaßen paradox. Ihm sagen, dass ich nicht angelogen werden möchte? Genauso sinnlos. Also überlege ich mir, warum er wohl gelogen haben könnte - und mit den Antworten, die ich mir selbst gegeben hab, komme ich gut klar.
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bei einem menschen, der mir wichtig geworden ist, freue ich mich darüber, dass es ihn gibt, dass er geboren wurde. ich sage das insbsondere dann, wenn ich weiß, der mensch selber kann sich nicht vorstellen, dass man sich über ihn und seine existenz freut. ich kann mir mittlerweile auch vorstellen, dass man mir mit so einer hingabe begegnet. das heißt für mich auch: geben was fehlt. mit freude geben. nicht aus saurem pflichtgefühl.
dass meine mutter sich nie über mich gefreut hat, dass ich ihr immer nur last und anstrengung war, dass sie deshalb keine fürsorge für mich hatte und es deshalb manchmal sehr knapp war, das war in meiner therapie thema. auch an meinem geburtstag. gerade an meinem geburtstag, der so oft vergessen wde, dass ich ihn unter den tisch fallen ließ. meine erfahrung: das kann gehen, leben in floskeln fließen lassen, etwas wachsen lassen, da wo die sehnsucht schon fast abgetötet war. das war für mich sehr schön.
dass meine mutter sich nie über mich gefreut hat, dass ich ihr immer nur last und anstrengung war, dass sie deshalb keine fürsorge für mich hatte und es deshalb manchmal sehr knapp war, das war in meiner therapie thema. auch an meinem geburtstag. gerade an meinem geburtstag, der so oft vergessen wde, dass ich ihn unter den tisch fallen ließ. meine erfahrung: das kann gehen, leben in floskeln fließen lassen, etwas wachsen lassen, da wo die sehnsucht schon fast abgetötet war. das war für mich sehr schön.
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DAS kenne ich nun wieder nicht. Und finde ich sehr aufmerksam.stern hat geschrieben: Auffällig war, dass mein Geburtstag, wenn er zur Sprache kam, anscheinend sehr wohl bekannt war, geschlossen aus Äußerungen wie "sie hatten ja Geburtstag".
stern hat geschrieben:Therapie ist ja kein komplett konventionenbefreiter Raum. [...] aber einen gewissen Grad an Norm-missachtungen würden evtl. dissoziale Züge gegesehen werden.
stern, das hat was!
Ich dreh grade den Spieß gedanklich um ...
Je konventionsbefreiter die Therapie umso dissozialer der/die Thera.
So gesehen würde ich vom Dienstleister Thera auch KEIN Geburtstagskärtchen haben wollen.stern hat geschrieben:das Kärtchen vom Autohaus oder anderen Dienstleistern.
Fundevogel
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Das Gratulieren ist bei uns schon üblich. Im ersten Jahr hat er mir nicht zum Geburtstag gratuliert, aber da war ich erst knapp einen Monat bei ihm. Im zweiten Jahr bekam ich sogar eine SMS, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn erwartet hatte ich dies keineswegs. Ich stell mich drauf ein, dass dieses Jahr keine SMS kommen wird, weil ich nicht mehr auf FB bin und er es so nicht sehen wird. Ich gratuliere ihm auch, letztes Jahr habe ich ihm auch ein kleines Geschenk gemacht mit Karte und er hat sich sehr gefreut. Es ist, wie hier schon geschrieben wurde; bei einem Menschen, der einem wichtig ist, freut man sich eben über seinen Tag (auch wenn ich sonst groß im Vergessen solcher Tage bin, feiern tu ich die Leute dennoch gern).
Zu Feiertagen ist mir das beglückwünschen eher egal, aber beim Abschied wünscht man sich eben doch alles gute und das TUT ja auch gut.
Zu Feiertagen ist mir das beglückwünschen eher egal, aber beim Abschied wünscht man sich eben doch alles gute und das TUT ja auch gut.
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Ich weiß, ich weiß. (*fürcht*)titus2 hat geschrieben:Fundevogel: Ich weiß nicht, ob du es schon weißt - aber ich bin nebenberuflich Hellseher.
Genau, das wollen wir nicht schon wieder. Aber ist eh On topic, weil das Thema ist ja auch, wie EHRLICH oder nichtssagend oder GELOGEN Glückwünsche sind.titus2 hat geschrieben: nicht, dass wir schon wieder auslagern müssen
*Kurve kratz*
Ich bin auch lange gut mit den selbst gestrickten Antworten zurechtgekommen. Bis ich eines Tages so nebenbei (und nach einem Traum, wieder mal ) sagte, daß ich ohnehin wisse, daß er mich in der und der Situation belogen hätte, aber es wäre okay für mich, weil ...titus2 hat geschrieben:Was soll ich machen? Ihn fragen, ob er mich schon mal angelogen hat? [...] Also überlege ich mir, warum er wohl gelogen haben könnte - und mit den Antworten, die ich mir selbst gegeben hab, komme ich gut klar.
Erst hat er geschaut , dann haben wir die Situation von damals nochmal aufgerollt und dann hab ich geschaut.
Nix war gelogen.
Und das war dem ganz wichtig und das ist glaube ich auch ganz wichtig.
Wie soll man sich auf diese Beziehung verlassen können, wenn man glaubt, daß Aufrichtigkeit nicht so wichtig ist?
Ob es jetzt um Glückwünsche geht oder um etwas anderes ist da schon fast egal.
Selbst beim Beglückwünschen will ich die Wahrheit hören und nichts als die Wahrheit.
(Mit der ganzen Wahrheit kann er aber ruhig noch ein bißchen warten. )
Fundevogel
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Pflichtgefühl - das ist glaube ich auch ein wichtiges Wort.majatuk hat geschrieben:mit freude geben. nicht aus saurem pflichtgefühl.[...] meine erfahrung: das kann gehen, leben in floskeln fließen lassen, etwas wachsen lassen
Wieviel - auch in der therapeutischen Beziehung - tut manaus Pflichtgefühl?
Oder wegen der Konvention - was in dem Fall auf das selbe hinausläuft.
Leere Form ohne Inhalt.
Konventionen und Rituale geben aber auch Sicherheit
im Zusammenleben in einer Gesellschaft.
Und Leben kann in Floskeln fließen
und Liebe kann daraus Zitate machen,
ewiglich erinnerlich.
Fundevogel
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