Provozieren von Therapeuten
Provozieren von Therapeuten
Ist das normal? Das Therapeuten provozieren?
Meiner hat mich diese Woche so provoziert und gemeint dass ich halt ein hoffnungsloser Fall wäre und immer weiter so gemacht bis ich dann gebockt habe und gar nichts mehr gesagt habe und selbst da hat er noch weiter gemacht ..
Meiner hat mich diese Woche so provoziert und gemeint dass ich halt ein hoffnungsloser Fall wäre und immer weiter so gemacht bis ich dann gebockt habe und gar nichts mehr gesagt habe und selbst da hat er noch weiter gemacht ..
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Hi Thalia,
ich würde sagen, dass es eher unüblich ist, dass Therapeuten einen provozieren. Es kommt natürlich darauf an, was genau dein Th. gesagt hat und was man genau unter einer Provokation versteht. Oft wollen Th. einen wachrütteln oder anschaulich sprechen, versuchen einem etwas klar zu machen. Mir haben Th. ein paar mal selbst so etwas gesagt wie: "Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass...." oder "Ich formuliere es jetzt ganz provokant...". Aber in der konkreten Situation war für mich klar, dass sie etwas übertreiben um mir sozusagen die Augen zu öffnen bzw. damit ich etwas erkennen kann. Ich selbst empfand es nicht als provokant im negativen Sinne, es war mich also nicht unangenehm.
Es ist mir nur einmal bei einem Erstgesrpäch passiert, dass der Th. wahllos Thesen aufgestellt hat um mich zu testen und um zu sehen wie ich darauf reagiere. Ich fand das sehr unfreundlich und konnte keinen guten Willen des Th. mir damit irgendwie zu helfen, erkennen. Dieses Gespräch habe ich dann abgebrochen.
Also, ich meine es gibt Provokationen im positiven Sinne, die konstruktiv und nicht unangenehm sind und solche die nicht als Hilfe gemeint sind, wo der Th. sich nicht professionell verhält. Die Äußerung deines Th., dass du ein hoffnungsloser Fall bist, gehört mMn zu den letzteren. Das klingt für mich wie ein persönlicher Angriff, das kann nicht therapeutisch gut sein.
Was hat dein Thera denn noch so gesagt?
ich würde sagen, dass es eher unüblich ist, dass Therapeuten einen provozieren. Es kommt natürlich darauf an, was genau dein Th. gesagt hat und was man genau unter einer Provokation versteht. Oft wollen Th. einen wachrütteln oder anschaulich sprechen, versuchen einem etwas klar zu machen. Mir haben Th. ein paar mal selbst so etwas gesagt wie: "Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass...." oder "Ich formuliere es jetzt ganz provokant...". Aber in der konkreten Situation war für mich klar, dass sie etwas übertreiben um mir sozusagen die Augen zu öffnen bzw. damit ich etwas erkennen kann. Ich selbst empfand es nicht als provokant im negativen Sinne, es war mich also nicht unangenehm.
Es ist mir nur einmal bei einem Erstgesrpäch passiert, dass der Th. wahllos Thesen aufgestellt hat um mich zu testen und um zu sehen wie ich darauf reagiere. Ich fand das sehr unfreundlich und konnte keinen guten Willen des Th. mir damit irgendwie zu helfen, erkennen. Dieses Gespräch habe ich dann abgebrochen.
Also, ich meine es gibt Provokationen im positiven Sinne, die konstruktiv und nicht unangenehm sind und solche die nicht als Hilfe gemeint sind, wo der Th. sich nicht professionell verhält. Die Äußerung deines Th., dass du ein hoffnungsloser Fall bist, gehört mMn zu den letzteren. Das klingt für mich wie ein persönlicher Angriff, das kann nicht therapeutisch gut sein.
Was hat dein Thera denn noch so gesagt?
Hallo Thalia,
auch mein Thera kann mal provoikativ sein, weil er wissen will, wie ich auf bestimmte Äußerungen
reagiere, ob endlich Wut kommt. Er sagt es hinterher sofort, daß er mich provozieren wollte und
erklärt genau, was er damit bezwecken will.
Ich käme mit solchen Äußerungen, die Dein Thera gemacht hat nicht klar und würde mich zurückziehen.
Versuche es anzusprechen.
Liebe Grüße, Saffia
auch mein Thera kann mal provoikativ sein, weil er wissen will, wie ich auf bestimmte Äußerungen
reagiere, ob endlich Wut kommt. Er sagt es hinterher sofort, daß er mich provozieren wollte und
erklärt genau, was er damit bezwecken will.
Ich käme mit solchen Äußerungen, die Dein Thera gemacht hat nicht klar und würde mich zurückziehen.
Versuche es anzusprechen.
Liebe Grüße, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
hallo thalia,
hm, schwer etwas dazu zu sagen, ohne den kontext zu kennen. "eigentlich" sollte ein therapeut ja nicht sowas hoffnungsloses zu einem sagen, würde man meinen. umso interessanter wäre es zu wissen, wie es dazu kam, dass er das zu dir gesagt hat.
es gibt die sog. paradoxe intervention, vielleicht ist seine äußerung ja in einem derartigen kontext zu verstehen ? hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_Intervention was dahinter stecken könnte, weiss ich natürlich nicht.
du solltest aber auf jeden fall mit deinem therapeuten darüber sprechen und nachfragen, warum er das gesagt hat und ihm auch sagen, wie du dich damit gefühlt hast.
LG
hm, schwer etwas dazu zu sagen, ohne den kontext zu kennen. "eigentlich" sollte ein therapeut ja nicht sowas hoffnungsloses zu einem sagen, würde man meinen. umso interessanter wäre es zu wissen, wie es dazu kam, dass er das zu dir gesagt hat.
es gibt die sog. paradoxe intervention, vielleicht ist seine äußerung ja in einem derartigen kontext zu verstehen ? hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_Intervention was dahinter stecken könnte, weiss ich natürlich nicht.
du solltest aber auf jeden fall mit deinem therapeuten darüber sprechen und nachfragen, warum er das gesagt hat und ihm auch sagen, wie du dich damit gefühlt hast.
LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Hallo Thalia,
Provokation um ein Ziel zu erreichen, sollte sich nicht anhören/-fühlen wie: "Du bist ein hoffnungsloser Fall!" Da kann ich für mich auch nichts kontruktives rauslesen. Darüber würde ich mit ihm sprechen, und ihm sagen wollen, was das mit mir macht.
Provokation um ein Ziel zu erreichen, sollte sich nicht anhören/-fühlen wie: "Du bist ein hoffnungsloser Fall!" Da kann ich für mich auch nichts kontruktives rauslesen. Darüber würde ich mit ihm sprechen, und ihm sagen wollen, was das mit mir macht.
LinDa
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Ich bin wirklich selten dämlich
Deshalb frag' ich ja.
Es gibt aber eben auch noch das, was sich anhört wie "Sie sind ein hoffnungsloser Fall", es aber gar nicht ist - sei es, weil man seine eigene Erwartungsschablone über die Aussagen des Therapeuten legt, weil er sich missverständlich ausdrückt, weil man ein vorangegangenes "und dann könnte ich Ihnen sagen..." ausbendet. Und deshalb solltest du das in der nächsten Sitzung ansprechen.
Ein solcher Satz, ernstgemeint, macht m. E. von einem Therapeuten überhaupt gar keinen Sinn, denn dann würde er ja mit dir keine Therapie machen.
LG Chaosfee
Ein solcher Satz, ernstgemeint, macht m. E. von einem Therapeuten überhaupt gar keinen Sinn, denn dann würde er ja mit dir keine Therapie machen.
LG Chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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Ja, das kommt mal vor. Aber ich kenne es auch nicht, dass er nicht spätestens hinterher zumindest lacht und mit vermittelt, dass er mich nur provozieren wollte. Was dabei rauskommt, wenn man seine Absichten nicht klar macht, sieht man ja leider bei dir. Ich würde es auch ansprechen und ganz klar sagen, dass es dich verletzt hat und du dir wünschst, dass er so was in Zukunft unterlässt oder erklärt, denn wenn es nur zur Folge hat, dass du dich zurück ziehst, hat es im thera. Sinne nichts gebracht.
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Das schöne an Therapie ist, dass es derartig verschiedene Therapieansätze gibt. Es gibt ja auch die provokative Therapie. -> (Deutsch) oder der Begründer Farelly gleich auf Englisch:
Diese Therapie geht davon aus, dass Menschen sich grundsätzlich ganz von alleine weiterentwickeln. Ziel der Therapie ist dann nur die Blockade zu lösen. Aufbauend auf einer wohlwollend-akzeptierenden Grundhaltung werden dann sehr provokant auch alternative Sichtweisen angeboten.
Ein anderes interessantes Beispiel ist da sicherlich auch Fritz Perls. Sehr eindrücklich zu erleben z.B. hier mit "Gloria"
->
Dieser geht mehr davon aus, dass viele Interaktionsmuster einfach zwischenmenschliche Spielchen sind (wie das Auftreten von Gloria, welches sie gemeinsam in der Metapher festhalten, dass sie in der Ecke des Zimmers kauert, um darauf zu warten, bis jemand auf sie zukommt, um sie aufzubauschen.). In seinem Vorgehen will er diese Spielchen aufdecken und einen erwachsenen (authentischen?) Ausdruck der eigenen Gefühle und Bedürfnisse fördern.
Der Vorteil dieser Ansätze ist, dass sie die "erwachsenen", selbstbestimmten Anteile sehr schnell stärken können. Der Nachteil ist, dass sie je nachdem nur als Abwertung/Angriffe verstanden werden oder die Patienten je nachdem auch überfordern. Als Therapeut wird man so wohl auch weniger als übermächtiger Retter hochstilisiert und erntet dafür auch weniger Bewunderung.
Ich persönlich mag daran, dass man zwischen den Zeilen den Klienten zu verstehen gibt, dass sie stark sind. Gerade indem man sie so behandelt, als wären sie stark, kann eben genau das gefördert werden. Genauso wie umgekehrt man Patienten/Klienten schwächen kann, wenn man sie so behandelt, als wären sie aus Porzellan und würden gleich verspringen, wenn man mal etwas unsensibel ist. Schlussendlich schaffen wir unser Selbstbild auch nachdem, wie uns andere Leute behandeln.
An Deiner Stelle würde ich einfach mal fragen, was er mit den Provokationen bezwecken will und was sie in Dir ausgelöst haben. Aufgrund des von Dir geschilderten kann es sich um die genialste Intervention überhaupt oder um totales fachliches Versagen handeln. Der Gesamtkontext, das Nonverbale und sonst alles macht das schlussendlich aus.
Ich habe mal auch schon erlebt, wie Therapeuten ihre Patienten regelrecht fertigmachen. Ziel von Provokationen sollte schon sein Wut/Selbstdurchsetzung ("was für ein blöder Therapeut") zu stärken und nicht Scham/Selbstabwertung ("ich bin so ein schlimmer Mensch"). Letzteres ist dann oft nur noch schädlich.
Noch zur Klarstellung: Ich bin weder in provokativer noch in Gestaltpsychotherapie ausgebildet. Deshalb gebe ich diese Richtung nur so weit wider, wie ich sie selbst verstanden habe.
Diese Therapie geht davon aus, dass Menschen sich grundsätzlich ganz von alleine weiterentwickeln. Ziel der Therapie ist dann nur die Blockade zu lösen. Aufbauend auf einer wohlwollend-akzeptierenden Grundhaltung werden dann sehr provokant auch alternative Sichtweisen angeboten.
Ein anderes interessantes Beispiel ist da sicherlich auch Fritz Perls. Sehr eindrücklich zu erleben z.B. hier mit "Gloria"
->
Dieser geht mehr davon aus, dass viele Interaktionsmuster einfach zwischenmenschliche Spielchen sind (wie das Auftreten von Gloria, welches sie gemeinsam in der Metapher festhalten, dass sie in der Ecke des Zimmers kauert, um darauf zu warten, bis jemand auf sie zukommt, um sie aufzubauschen.). In seinem Vorgehen will er diese Spielchen aufdecken und einen erwachsenen (authentischen?) Ausdruck der eigenen Gefühle und Bedürfnisse fördern.
Der Vorteil dieser Ansätze ist, dass sie die "erwachsenen", selbstbestimmten Anteile sehr schnell stärken können. Der Nachteil ist, dass sie je nachdem nur als Abwertung/Angriffe verstanden werden oder die Patienten je nachdem auch überfordern. Als Therapeut wird man so wohl auch weniger als übermächtiger Retter hochstilisiert und erntet dafür auch weniger Bewunderung.
Ich persönlich mag daran, dass man zwischen den Zeilen den Klienten zu verstehen gibt, dass sie stark sind. Gerade indem man sie so behandelt, als wären sie stark, kann eben genau das gefördert werden. Genauso wie umgekehrt man Patienten/Klienten schwächen kann, wenn man sie so behandelt, als wären sie aus Porzellan und würden gleich verspringen, wenn man mal etwas unsensibel ist. Schlussendlich schaffen wir unser Selbstbild auch nachdem, wie uns andere Leute behandeln.
An Deiner Stelle würde ich einfach mal fragen, was er mit den Provokationen bezwecken will und was sie in Dir ausgelöst haben. Aufgrund des von Dir geschilderten kann es sich um die genialste Intervention überhaupt oder um totales fachliches Versagen handeln. Der Gesamtkontext, das Nonverbale und sonst alles macht das schlussendlich aus.
Ich habe mal auch schon erlebt, wie Therapeuten ihre Patienten regelrecht fertigmachen. Ziel von Provokationen sollte schon sein Wut/Selbstdurchsetzung ("was für ein blöder Therapeut") zu stärken und nicht Scham/Selbstabwertung ("ich bin so ein schlimmer Mensch"). Letzteres ist dann oft nur noch schädlich.
Noch zur Klarstellung: Ich bin weder in provokativer noch in Gestaltpsychotherapie ausgebildet. Deshalb gebe ich diese Richtung nur so weit wider, wie ich sie selbst verstanden habe.
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson
Hallo "EinTherapeut",
hat das, was Du da beschreibst (die provokative Therapie), nicht seinen Ursprung in der paradoxen Intervention die auf dasselbe abzielt?
LG
FiLu
hat das, was Du da beschreibst (die provokative Therapie), nicht seinen Ursprung in der paradoxen Intervention die auf dasselbe abzielt?
LG
FiLu
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)
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@FiLu: Da gibt es grosse Überschneidungen, bzw. ähnliche Grundhaltungen. Die provokative Therapie erlebe ich hypnotherapeutischer, bzw. wird da viel mehr "vollgequaselt", im Sinne dass viele Bilder angeboten werden, welche Wirkungen erzielen sollen. Farelly selbst ist da echt imposant, was der alles an Metaphern, Anekdoten und Witze auf Lager hat, mit dem er seine Klienten regelrecht vollschüttet. Was dann trotzdem noch hängenbleibt, scheint dann die Wirkung zu haben. Also eher Giesskannenprinzip.
Die paradoxe Intervention würde ich eher dem systemischen Zuschreiben, welche mehr auch Hausaufgaben setzen, welche eher als sehr kurze/simple Interventionen quasi auf dem Silbertablett präsentiert werden.
Aber da gibt es sowieso sehr grosse Überschneidungen zwischen den beiden Schulen. Wie eigentlich bei vielen anderen Verfahren auch. Eine Stärke der Psychotherapieszene ist ohnehin, dass uralte Methoden immer wieder mit neuen Namen auftauchen und als den neusten Durchbruch dargestellt werden. Aber das ist ein Thema für sich...
Die paradoxe Intervention würde ich eher dem systemischen Zuschreiben, welche mehr auch Hausaufgaben setzen, welche eher als sehr kurze/simple Interventionen quasi auf dem Silbertablett präsentiert werden.
Aber da gibt es sowieso sehr grosse Überschneidungen zwischen den beiden Schulen. Wie eigentlich bei vielen anderen Verfahren auch. Eine Stärke der Psychotherapieszene ist ohnehin, dass uralte Methoden immer wieder mit neuen Namen auftauchen und als den neusten Durchbruch dargestellt werden. Aber das ist ein Thema für sich...
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson
Liebe Thalia, ich hoffe es ist ok, wenn ich hier mal meine Frage mit hineinstelle? Ich habe in der letzten Stunde etwas ähnliches erlebt und hätte gerne ein paar Meinungen dazu.
Mein Therapeut hat mich beleidigt. Ich mag den genauen Wortlaut nicht wiedergeben, aber es war schon etwas, das ich zu einer anderen Person nicht face-to-face sagen würde. Und er schien das auch völlig normal zu finden, gab am Ende der Stunde sogar zu beleidigend gewesen zu sein. Emotional rührt mich das gar nicht an, obwohl ich mich wahrscheinlich sehr verletzt fühlen müsste. Deshalb kann ich ihm auch irgendwie in der nächsten Stunde dazu nichts sagen. Aber etwas sagt mir, dass ich mir das nicht gefallen lassen sollte. Am Liebsten würde ich einfach nicht mehr hingehen.
Thalia, wenn das nicht ok für dich ist dass ich das in deinen Thread gepostet hab, dann sag bitte Bescheid, ok? Dann bitte ich darum den Thread abzukoppeln (bin mit den Regeln hier irgendwie immer noch nicht so richtig firm).
LG Chaosfee
Mein Therapeut hat mich beleidigt. Ich mag den genauen Wortlaut nicht wiedergeben, aber es war schon etwas, das ich zu einer anderen Person nicht face-to-face sagen würde. Und er schien das auch völlig normal zu finden, gab am Ende der Stunde sogar zu beleidigend gewesen zu sein. Emotional rührt mich das gar nicht an, obwohl ich mich wahrscheinlich sehr verletzt fühlen müsste. Deshalb kann ich ihm auch irgendwie in der nächsten Stunde dazu nichts sagen. Aber etwas sagt mir, dass ich mir das nicht gefallen lassen sollte. Am Liebsten würde ich einfach nicht mehr hingehen.
Thalia, wenn das nicht ok für dich ist dass ich das in deinen Thread gepostet hab, dann sag bitte Bescheid, ok? Dann bitte ich darum den Thread abzukoppeln (bin mit den Regeln hier irgendwie immer noch nicht so richtig firm).
LG Chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
hallo chaosfee - ich finds sehr interessant, wie du sagst, es habe dich gar nicht berührt, ließe dich quasi kalt - aber den wortlaut nicht über die lippen (naja, über die tastatur) bringst (muss ja was sein, das, wenn es wahr und ausgesprochen wäre dich ganz schön abstempelt), und doch SO berührt bist, dass du nicht mehr hingehen willst. (ist ja auch eine drastische, wenn auch passive, reaktion auf das, was er dir da an den kopf geworfen hat.)
passt das für dich zusammen?
passt das für dich zusammen?
Hallo ch123,
stimmt, das passt eigentlich nicht zusammen. Dass ich das hier nicht aufschreiben mag hat aber eher etwas damit zu tun, dass ich mich schäme, dass mein Thera so etwas zu mir sagt. Weil - vor kurzem hat er noch etwas zu mir gesagt, woraufhin ich mir eingebildet habe, dass er mich mögen würde. Das war ja wohl total naiv.
Ich fühle keine Verletzung, die ich zum Ausdruck bringen könnte. Und das müsste ich ja wohl, wenn ich das noch einmal anspreche. Ich kann nicht sage, was das in mir auslöst - und diese Frage würde sicher kommen. Jeder andere würde sich wahrscheinlich darüber aufregen oder verzweifelt sein, und ich bin einfach nur gefühlstaub.
Vielleicht mag ich auch einfach nicht mit IHM darüber reden. Er kommt mir zurzeit so arrogant vor, so kalt und unnahbar. Mir fällt gerade auf, dass das wahrscheinlich das ist, wie ich mich ihm gegenüber verhalte. Ist das Spiegeln?
LG Chaosfee
stimmt, das passt eigentlich nicht zusammen. Dass ich das hier nicht aufschreiben mag hat aber eher etwas damit zu tun, dass ich mich schäme, dass mein Thera so etwas zu mir sagt. Weil - vor kurzem hat er noch etwas zu mir gesagt, woraufhin ich mir eingebildet habe, dass er mich mögen würde. Das war ja wohl total naiv.
Ich fühle keine Verletzung, die ich zum Ausdruck bringen könnte. Und das müsste ich ja wohl, wenn ich das noch einmal anspreche. Ich kann nicht sage, was das in mir auslöst - und diese Frage würde sicher kommen. Jeder andere würde sich wahrscheinlich darüber aufregen oder verzweifelt sein, und ich bin einfach nur gefühlstaub.
Vielleicht mag ich auch einfach nicht mit IHM darüber reden. Er kommt mir zurzeit so arrogant vor, so kalt und unnahbar. Mir fällt gerade auf, dass das wahrscheinlich das ist, wie ich mich ihm gegenüber verhalte. Ist das Spiegeln?
LG Chaosfee
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- Helferlein
- , 27
- Beiträge: 49
Hallo Chaosfee,
was mir spontan dazu einfällt: Kann es sein, dass Du um jeden Preis vermeiden willst, dir eine Blöße zu geben?
Ich habe mich beim Lesen deiner Posts gefragt, ob es dir wohl sehr unangenehm ist, wenn seine Bemerkungen etwas in dir auslösen. Zum Beispiel die Vorstellung, dass er dich mag. Deine jetzige Gefühlstaubheit und den Wunsch, dich seiner Gegenwart nicht erneut auszusetzen, könnte man so eventuell auch erklären. Damit meine ich nicht, dass Du in Wirklichkeit doch verletzt bist, sondern eher, dass es für dich vielleicht eine Demütigung wäre, wenn er dich damit irgendwie treffen könnte und dass Du dich quasi vorsorglich gegen Gefühle abschottest. Das ist jetzt aber nur eine spontane Theorie.
Woher kommt denn das mit dem "kalt, unnahbar, arrogant"? Schätzt Du dich selbst so ein, oder ist dir das gesagt worden?
was mir spontan dazu einfällt: Kann es sein, dass Du um jeden Preis vermeiden willst, dir eine Blöße zu geben?
Ich habe mich beim Lesen deiner Posts gefragt, ob es dir wohl sehr unangenehm ist, wenn seine Bemerkungen etwas in dir auslösen. Zum Beispiel die Vorstellung, dass er dich mag. Deine jetzige Gefühlstaubheit und den Wunsch, dich seiner Gegenwart nicht erneut auszusetzen, könnte man so eventuell auch erklären. Damit meine ich nicht, dass Du in Wirklichkeit doch verletzt bist, sondern eher, dass es für dich vielleicht eine Demütigung wäre, wenn er dich damit irgendwie treffen könnte und dass Du dich quasi vorsorglich gegen Gefühle abschottest. Das ist jetzt aber nur eine spontane Theorie.
Woher kommt denn das mit dem "kalt, unnahbar, arrogant"? Schätzt Du dich selbst so ein, oder ist dir das gesagt worden?
ja, der wortlaut tut ja auch hier nicht zur sache - wichtig ist, dass er doch scheinbar scham und so was wie eine bedrohung für deine integrität auslöst. dass du nichts fühlst, wie du sagst, heisst ja deshalb noch nicht, dass nix in dir vorgeht.
aber vielleicht macht das ja sinn.
du sagst, jeder andere würd sich aufregen, oder verzweifelt sein.
wie is denn das für dich? kannst du dich gut über was aufregen, sagen "hey, mein lieber sooo nicht" und weisst trotzdem, dass die beziehung zum anderen deshalb nicht leiden wird?
kannst du gut verzweifelt sein, und die schlechtigkeit der welt beklagen, dann aber wieder deine anderen ressourcen "zusammenpacken" und der welt wieder zuversichtlich begegnen?
wenn aufregen gefährlich ist, weil es entweder ausartet, oder zum (phantasierten oder echten) beziehungsabbruch führt, wenn verzweiflung gefährlich ist, weil sie tiefste und umfassende verzweiflung bedeutet, dann ist nichts fühlen bestimmt eine notbremse.
vielleicht kannst du darüber reden, wenn du wieder mit ihm redest?!
so in die richtung vielleicht: ich müßte verletzt sein, und glauben sie mir, wenn es da um jemand anderen gegangen wäre, dann wäre ich wahrscheinlich auf die barrikaden gegangen - aber das wirksamste, was ihre beleidigung in mir momentan auslösen kann ist eine diskrepanz, zwischen dem, wie ich mich verhalten/fühlen sollte und der tatsache, dass ich das nicht tue. wohl aber bleibt zurück, dass es mir unangenehm ist und dass ich heute am liebsten nicht gekommen wäre.
aber vielleicht macht das ja sinn.
du sagst, jeder andere würd sich aufregen, oder verzweifelt sein.
wie is denn das für dich? kannst du dich gut über was aufregen, sagen "hey, mein lieber sooo nicht" und weisst trotzdem, dass die beziehung zum anderen deshalb nicht leiden wird?
kannst du gut verzweifelt sein, und die schlechtigkeit der welt beklagen, dann aber wieder deine anderen ressourcen "zusammenpacken" und der welt wieder zuversichtlich begegnen?
wenn aufregen gefährlich ist, weil es entweder ausartet, oder zum (phantasierten oder echten) beziehungsabbruch führt, wenn verzweiflung gefährlich ist, weil sie tiefste und umfassende verzweiflung bedeutet, dann ist nichts fühlen bestimmt eine notbremse.
vielleicht kannst du darüber reden, wenn du wieder mit ihm redest?!
so in die richtung vielleicht: ich müßte verletzt sein, und glauben sie mir, wenn es da um jemand anderen gegangen wäre, dann wäre ich wahrscheinlich auf die barrikaden gegangen - aber das wirksamste, was ihre beleidigung in mir momentan auslösen kann ist eine diskrepanz, zwischen dem, wie ich mich verhalten/fühlen sollte und der tatsache, dass ich das nicht tue. wohl aber bleibt zurück, dass es mir unangenehm ist und dass ich heute am liebsten nicht gekommen wäre.
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