Verschlechterung der therapeutischen Beziehung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Verschlechterung der therapeutischen Beziehung

Beitrag Do., 21.02.2013, 15:34

Hallo zusammen!

Das wird mein erster Beitrag hier im Forum. Ich hoffe, ihr könnt mir Rat geben. Vielleicht haben ja einige sogar ähnliche Erfahrungen gemacht..
Ich bin seit etwa einem halben Jahr in Therapie (Tiefenpsychologisch fundierte) und war stets sehr zufrieden mit meinem Therapeuten. Ich leide unter diversen Problemen, wie sozialer Isolation, Selbstwertproblematik bis hin zu extremen Selbsthass, Misstrauen gegenüber anderen, starken Stimmungsschwankungen, der Tendenz mich in emotionale Abhängigkeiten zu begeben... Ich hatte vor der Therapie zudem starke Ängste "durchzudrehen"(meine Kindheit war absolut keine schöne, v.a. emotionale Vernachlässigung, psychische Störungen der Eltern...) was auch ein Grund zur Therapie war, dies ist jedoch mittlerweile mehr oder weniger "behoben". Inzwischen schwanken meine Stimmung und mein Selbstwertgefühl nach wie vor sehr extrem hin und her. Allgemein bin ich da aber auf einem guten Weg, das merke ich. Ich nehme mich zum Beispiel selbst schon etwas ernster und trete eher für mich ein, als noch vor wenigen Monaten und mag mich auch häufiger ganz gern und "entdecke" mich zunehmend.
Meinen Therapeuten habe ich grundsätzlich als sehr fähig und emphatisch erlebt. und er hat mir unwahrscheinlich weiterhelfen können mit meinen Problemen. Ich mag ihn auch sehr gern und ab und zu flammtem bei mir sicherlerlich auch so etwas wie romantische Gefühle auf.

Manchmal empfand ich sein Verhalten allerdings als etwas wechelhaft und hatte hier und da noch anderes zu bemängeln. Dann kamen schnell Gedanken mit Therapieabbruch. Später war ich dann immer froh, das nicht gemacht zu haben. Inzwischen jedoch ist die "therapeutische Beziehung" richtig schlecht. Mein Therapeut scheint seit mehreren Stunden nun schon sehr viel distanzierter, fast abweisend oder gleichgültig auf mich und manchmal schwingt da evtl, sogar was abwertendes mit. Weder weiß ich, was los ist, noch was ich machen soll. Mich belastet das inzwischen richtig. Er weiß, dass es grundsätzlich bei mir so ist, dass ich misstrauisch anderen gegenüber bin und Angst habe, mich so zu zeigen wie ich bin, weil ich befürchte, man könnte mich ablehnen. Und genauso fühle ich mich nun mit ihm. Ich habe immer mehr gezeigt und fühle mich nun abgelehnt und mein Vertrauen in ihn ist deutlich gesunken. Mir ist klar, dass so eine Therapie ja auch ein gegenseitiger Prozess ist und ich ja ebenso meinen Teil dazu beigertagen haben muss, dass es nun so ausschaut. Mir spiegelt das jetzt wieder mal, wie ich zu mir selbst stehe, aber das weiß ich ohnehin und es wird ja auch keine therapeutische Methode von ihm oder so... Mein Eindruck ist, dass mein Therapeut mich nicht mag und es auch nicht schafft, weiter, Interesse für meine Probleme aufzubringen, was mich natürlich verzweifeln lässt, insbesondere da es eig. gut lief.
In der letzte Stunde rissen wir das Thema an, ob wir versuchen wollen, weitere Stunden bewilligt zu bekommen. Es ist meine erste Therapie und ich habe noch nicht einmal die 25 Stunden beendet. Ich habe ihm gesagt, dass ich weitermachen möchte. Seine Einschätzung ist zusammengefasst, dass wir das gerne machen können, medizinisch notwendig wäre es aber nicht. Mich irritiert es sehr, dass er das so sieht. Ich mache Forstschritte und ich sag ihm auch, wenn es mir ganz gut geht im Allgemeinen. Aber ich merke auch, dass ich ihn auf jeden Fall noch weiterhin brauche.
Über Diagnosen haben wir übrigens noch nicht gesprochen. Ich hielt es für besser, das erstmal nicht zu wissen. Aber meine Neugierde ist groß und mir könnte das ja vlt. auch weiterhelfen mit Selbstrecherche, denke ich.... Darum hab ich mir vorgenommen, ihn demnächst danach zu fragen.

Ich war soo zufrieden mit ihm und möchte gerne, dass er mich weiter behandelt. Aber macht das so noch Sinn? Ich habe Angst, auch bei anderen Therapeuten ähnliche Erfahrungen zu machen durch meine Problematiken.

Was denkt ihr darüber? Habt ihr Ideen dazu?
Vielen Dank!

Haferflocke

Werbung

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Do., 21.02.2013, 15:47

Liebe Haferflocke

Ich glaube, das ist so ziemlich das Schreckensszenario aller, die in Therapie gehen, dass auf einmal diese Zuwendung ausbleibt und der Patient ausgebootet wird. Vielleicht ist er nur unzufrieden, weil er die Therapie nicht weiterführen will. Evtl. hat es nur damit zu tun und nichts mit Deinen Eigenschaften. Wenn er nicht will, kannst Du ihn nicht festhalten, dann wirst Du gegangen auf diese Weise. So kommt es für mich rüber. Aber natürlich könnte es auch mit Deinem wechselhaften Selbstwertempfinden zusammenhängen und Du Dich gerade massiv irren. Hoffe ich für Dich. Sag ihm doch, was Du denkst. Was kannst Du jetzt noch verlieren, wenn es schon so schlecht läuft? Es kann nur besser werden oder dann wirst Du klar und deutlich erkennen, was los ist, auch besser als dieses Gefühl, selbst nicht in Ordnung zu sein, denke ich.

Viel Kraft!
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3633

Beitrag Do., 21.02.2013, 16:01

Hallo Haferflocke,

ich denke es geht jedem mal so, daß man befrüchtet, daß der Therapeut einen nicht mag, nicht versteht, ablehnt.
Auch mir ging es ab und zu mal so, meistens traute ich mich dann es irgendwann anzusprechen, oder ihm zu
schreiben. Es hat sich dann rausgestellt, das es Mißverständnisse waren. Wahrscheinlich passiert es automatisch,
wenn man so mißtrauisch ist, das geht mir so wie Dir.

Als sich meine Therapie dem Ende näherte (habe die Max Stundezahl erreicht), habe ich ihn direkt gefragt, wie es
weitergehen soll, hatte genau wie Du Angst vor Ablehnung. Er hat mir bestätigt, daß er noch Bedarf sieht und
wir eine Möglichkeit finden werden. Er zeigt, mir daß ich mich auf ihn verlassen kann.

Nimm Dir einfach den Mut, Deine Zeifel, Ängste und Gefühle anzusprechen!

Diganosen habe ich auch nie direkt erfragt.

saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Do., 21.02.2013, 17:11

Seine Einschätzung ist zusammengefasst, dass wir das gerne machen können, medizinisch notwendig wäre es aber nicht. Mich irritiert es sehr, dass er das so sieht.
Mich auch... finde ich dubios die Aussage... und kaufe dir seine Wechselhaftigkeit bzw. Distanziertheit ab, die du beschreibst. Denn konsequent ist die Haltung nicht. Würde ich hinterfragen, warum er denn dann weitermachen würde, wenn er eigentlich keine Notwendigkeit mehr sieht... und äußern, wie es dir damit geht.

Ist ihm klar, dass du noch Bedarf siehst und gerne weiter machen würdest? Und hast du deine Eindrücke, wie du ihn erlebst bereits angesprochen? Nach 25h ein Therapieende einzuleiten erscheint mir zudem nicht sonderlich verlässlich. Aber vielleicht ist ihm nicht so klar, dass du noch Bedarf siehst?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Do., 21.02.2013, 17:23

Wow, danke für eure konstruktiven Beiträge.
@elena
Ja, es kann sein, dass er die Therapie am liebsten nun beenden möchte. Allerdings ging es in den vergangen Stunden um andere Themen und dieses Thema kam eig. erst letzte Stunde so richtig auf den Tisch. Ich hatte einfach das Gefühl, er hat sich mir gegenüber verändert. In der vorletzten Stunde, also vor unserem Gespräch über die eventuelle Verlängerung, fragte ich ihn bereits, ob es sein kann, dass er die Abstände zwischen unseren Sizungen vergößert und die Therapie nach den genemigten Stunden dann sozusagen auslaufen lassen will, dass ich irritiert wäre. Ich habe da richtig nachgefragt. Und daraufhin meinte er nur, dass wir ja einen Verlängerungsantrag stellen könnten. Die größeren Abstände erklärte er damit, dass es mir ja inzwischen ganz gut ginge (seine Meinung offenbar) und er da nach Bedarf ginge seiner Patienten. Aber ich könne auch wieder geringere Abstände bekommen, es ginge ja auch um meinem Bedarf, es ist meine Therapie, sagte er...
Wenn er die Therapie beenden möchte, dann würde ich mir da eine klarere Position wünschen. Vlt. ist es wie du sagst, ein gegangen werden. Fühle mich verwirrt.

An den Zusammenhang zu meinem geringen/schwankenden Selbstwert dachte ich auch schon. Könnte schon sein. Ich weiß, dass ich zum Beispiel auch aus kleinen Handlungen anderer schließe, dass sie mich schrecklich oder super toll finden. Bei meinem Therapeuten ging ich eigentlich überwiegend davon aus, dass er mich recht gern mag, aber auch da bin ich schon sehr geschwankt, als es noch besser lief während der Sitzungen.


@saffiatou
Ja, ich glaube auch, dass sich ein solches Misstrauen auf jeden Fall auch gegenüber dem Therapeuten bemerkbar macht. Ich weiß gerade nicht zu unterscheiden, obs mir Wahrnmeung aufgrund von Misstrauen/Selbstwertschwankungen ist, die mir mal wieder einen Streich spielt.
Ich hätte manchmal auch gerne die Möglichkeit gehabt, meinem Therapeuten schreiben zu können. Kann mir gut vorstellen, dass das sehr hilfreich gewesen ist. Ich habe auch Briefe geschrieben, aber habe ihm sie nicht gegeben, dennoch tat es gut. Ich weiß auch nicht, ob er sie angenommen hätte.

Elena und Saffiatou, ihr habt mir beide geraten, mit ihm zu sprechen.
Vielleicht sollte ich ihm sagen, was ich dazu denke, ja. Mir würd es sehr schwer fallen, grad da so offen ihm gegenüber zu sein. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Ich habe da natürlich auch wieder Angst. Dass er gleichgültig reagiert oder so, was ich momentan eher erwarte als eine "gute" Reaktion, die mir zeigt, dass er mich ernst nimmt. Wenn er "schlecht" reagiert, weiß ich nicht, wie ich damit fertig werden soll. Das wäre natürlich sehr schmezhaft für mich.Ich habe mich schon sehr viel erzählt, mich sehr überwunden.

Was mir noch einfiel.... Ich glaube, ich könnte ein falsches Bild in der Therapie von meinem Befinden abgeliefert haben, dass es mir besser geht, als ich eigentlich vermitteln möchte. Weil ich gefallen möchte vielleicht. Ich weiß es nicht genau. Mein Therapeut lobte mich schön öfters, dass bei mir alles sehr schnell ginge, ich das alles gut mache.... Das hat mich dann natülich gefreut, aber trotzdem brauche ich die Therapie.
Oder aber, mein Therapeut schneidet warum auch immer meine Tiefs m´nicht wirklich mit. Ich habe vor einigen Sitzungen zum Beispiel erzählt, ich hätte einige Tage vorher starke Todeswünsche gehabt- das habe ich immer mal wieder. Und in der nächsten oder übernächsten Sitzunge findet er, es ginge mir ja eigentlich so ganz gut. Es ist für mich selbst verwirrend, wenn ich sage, es ginge mir gaérade ganz gut, etwas positives erzähe und als nächstes Thema dann Todeswünsche, die aber wieder schnell weg gegangen seien zum Beispiel. Das ist bei bei ein hin und her.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Do., 21.02.2013, 17:38

Sorry für die langen Beiträge.

@stern
Danke sehr auch an dich!
Nein,ich habe das nicht angesprochen, dass ich sein Verhalten als wechselhaft empfinde. Lediglich das Therapieende war Thema. (Es ging aber schon darum, dass ich da auf seine Einschätzung Wert lege und dazu hat er sein Empfinden geschildert, meinte aber, dass ich das selber sehr gut einschätzen kann, ist er der Meinung. Das fand ich dann sehr gut von ihm) Zum Therapieende direkt sagte ich aber ohne Umschweife, dass ich es so sehe, dass ich noch viele Themen habe und weitermachen möchte. Ich hab aber auch gesagt, dass ich auch über eine andere Therapieform nachdenke. (Ein anderer Therapeut kommt mir aber halt auch nur in den Sinn, weil ich sehe, wie es sich entwickelt zwischen mir und meinem Therapeuten) Eigentlich würd ich ja sehr gern bei ihm bleiben.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Do., 21.02.2013, 17:44

@stern
Ja, die kurze Theapiezeit empfinde ich auch als fragwürdig. Ich hab gar keine Erfahrungen mit Therapien bisher, aber ich lese viel über Psychologie, Therapien, weil mich das sehr interessiert. Weiß nicht, was ich darüber denken soll so richtig... Mein Eindruck ist, dass die allermeisten Patienten deutlich mehr Therapiestunden haben. Und ich finde meine Probleme jetzt nicht unerheblich.

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Do., 21.02.2013, 17:51

@Haferflocke

Wie Du Deine Grundsituation beschrieben hast, wirkt es schon ziemlich "aufgeräumt", d. h. vielleicht würde Dein Thera wirklich anders reagieren, wenn er merkt, dass da wirklich noch viel Bedarf besteht. Dies zu verdeutlichen, ihm klar zu machen, dass da noch viel im Argen liegt, könnte ihn evtl. wieder umstimmen, falls er wirklich in Abbruch-Stimmung ist. War bei mir auch so, bis ich meinen Thera überzeugte und mich mehr öffnete. Theras sind nun mal keine Hellseher. Sie wissen nur, was wir zeigen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3633

Beitrag Fr., 22.02.2013, 14:18

Weiß Du Haferflocke, ich hatte zuerst auch schreckliche Angst direkt anzusprechen, ob er
weitermachen will, gerade weil ich in den Stunden davor das Gefühl hatte, daß er froh ist,
wenn die Thera zu Ende ist.... dann nahm ich allen Mut zusammen und habe einfach nachgefragt.
Klar habe ich mir Gedanken gemacht, was ich machen würde, wenn er sagt es reicht. Ich habe
mir dann vorgenommen zu gehen, direkt. Aber er überrascht mich immer wieder.

Meine Psychiaterin hat mir gesagt, ich sollte jedes Mißverständnis mit ihm diskutieren,
brauche davor keine Angst zu haben, weil er eben auch daran erkennen kann, wie es
mir geht, was mich bewegt, wie ich reagiere etc...

Wenn es schwer ist das auszusprechen, kannst Du ihm eine mail schreiben? oder einen Brief, den
Du ihm überreichst?

Liebe Grüße, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 23.02.2013, 10:17

Saffiatou, ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr erleichternd für dich war, als du und dein Therapeut das klären konntet.
Ob ich in meinem Fall aber wieder mehr vertrauen könnte, weiß ich nicht, weil es für mich, wenn ich ehrlich bin, eigentlich schon klar ist, dass er tatsächlich genervt ist, das hab ich gemerkt, und er ja eigentlich bereits zu verstehen gegeben hat, dass bei mir nicht unbedingt Bedarf wäre, was ich haarsträubend finde. Ich möchte mir auf keinen Fall etwas vormachen lassen und dann völlig verwirrt dastehen.

Ein Brief wäre auch eine Möglichkeit für mich ja, ich dachte auch schon daran. Ich könnte da offener sprechen sozusagen, das weiß ich.

Ich überlege auch, ob ich nochmal abwarte und einfach versuche, mich zu öffnen und über Themen zu sprechen, die mich sonst beschäftigen und deutlich mache, dass Bedarf da ist und dann guck, wie er damit umgeht, wie ich mich damit fühle und ansonsten schaue, dass ich lieb mit mir selbst umgehe, mich nicht zu sehr auf die Therapie konzentriere, was ich ohnehin tun sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass es dann auch automatisch wieder besser werden könnte evtl.
Was meint ihr?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 23.02.2013, 11:11

@Elena
Ich habe gerade nochmal gelesen, was du vorgeschlagen hattest. Das klingt ja dem recht ähnlich, was ich geschrieben hatte am Ende meines letzten Beitrages.

Was mir gerade noch durch den Kopf ging, ob es mir später noch schwerer fällt, meine Gedanken Ängste usw. mitzuteilen, wenn ich weiter warte. Auf den Tisch müssen diese Sachen wohl so oder so. Aber ich fühle mich halt mega unwohl damit. Ich habe große Angst, dass ich mich dann noch verletzter fühle.
Zuletzt geändert von Haferflocke am Sa., 23.02.2013, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 23.02.2013, 11:17

Hallo Haferflocke!

Ich würde dir unbedingt raten, diese Dinge OFFEN anzusprechen. Dieses Austesten kenne ich von mir auch (ist wohl auch eine eher regressive Form der Beziehungsgestaltung). Aber es führt zu nichts, zumal auch immer wieder Missverständnisse entstehen.

Leg die Karten auf den Tisch. Du selbst kannst nämlich am besten entscheiden, ob du noch Hilfe benötigst oder nicht. Glaub mir, du wirst von Therapeutenseite her auch nur selten unmissverständliche und beständige Einschätzungen kriegen. Insofern: Verlasse dich auf dein eigenes Gefühl. Wenn du gerne noch weiter Therapie machen möchtest, dann sag ihm das. Sollte er nicht "mitziehen", dann such dir einen anderen Therapeuten! Dann bist du nämlich an der falschen Stelle. Aber ich würde nie wieder den Fehler begehen, nicht offen zu sprechen und mich von der Meinung des Therapeuten abhängig zu machen. Zumindest sollte die Meinung des Therapeuten nicht grundsätzlich darüber entscheiden, ob man ÜBERHAUPT Therapie macht oder nicht, höchstens vielleicht, ob man bei diesem Therapeuten bleibt oder nicht.

GLG Sandrin

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 23.02.2013, 11:29

Danke sehr Sandrin! Sehr klare Worte.
Glaub mir, du wirst von Therapeutenseite her auch nur selten unmissverständliche und beständige Einschätzungen kriegen.
Warum?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Haferflocke
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 23.02.2013, 11:59

Ja, eigentlich kann ich das einschätzen, das stimmt. Leider fühle ich mich grundätzlich oft abhängig davon, wie andere mich sehen, was sie über mich denken, wie sie mich behandeln und auch ziemlich haltlos, ich weiß oft nicht, was richtig und falsch ist,was ich will, was nicht..
Ich würde dir unbedingt raten, diese Dinge OFFEN anzusprechen.
Auch die ganzen Ängste, Gedanken oder meinst du hier, dass ich weitermachen möchte mit der Therapie?

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 23.02.2013, 12:28

Therapeuten legen sich ungern fest und bleiben meist sehr vage. Zumindest meine Erfahrung mit den ca. 5 Therapeuten, mit denen ich Kontakt hatte.

Ja, auf jeden Fall musst du über deine Ängste sprechen. Gerade das ist ja wichtig. Du bist nur dann gut aufgehoben, wenn du diese Dinge offen ansprechen kannst und Gehör findest. Und wenn du dich verstanden und unterstützt fühlst.

LG Sandrin

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag