Die Aggression eskaliert
Die Aggression eskaliert
Hallo und tut mir Leid, dass ich hier schon wieder einen Thread eröffnen muss.
Ich bin eigentlich ein friedlicher Mensch, der keiner Fliege etwas zuleide tut. Vor ein paar Jahren kam dann der erste Einschnitt - ich habe meinen Freund im Streit geschlagen. Gut, er machte mir nach dem 2. oder 3. Mal klar, dass das so nicht geht, ich habe es dann auch wieder gelassen und bin auf Autoaggressionen umgestiegen. Seit einem halben Jahr etwa eskaliert es allerdings wieder. Ich muss mich in heftigen Streits sehr zusammenreißen ihm nichts zu tun, schlage auf seinen Körper (nicht ins Gesicht), habe ihm ins Gesicht gespuckt, ihn mit einem Messer bedroht und der traurige Höhepunkt war nun, dass ich mit einer erhobenen Glasflasche vor ihm stand und gedroht habe ihn umzubringen. Ich habe völlig die Kontrolle über mich verloren.
Das klingt ziemlich schrecklich, wenn ich mein eigenes Geschreibsel lese. Das bin ich nicht, aber offensichtlich doch.
Ich habe es in der Therapie angesprochen, aber mein Therapeut hilft mir nicht akut. Er ist eben Analytiker und hat eher langfristige Strategien drauf. Mein Freund hatte wirklich Angst vor mir, und ich habe auch Angst davor, ihm beim nächsten Mal wirklich etwas anzutun.
Hat ier jemand eine Idee, was ich ganz kurzfristig tun kann, um erstens nicht mehr so heftig zu eskalieren und zweitens meinen Freund zu schützen?
Liebe Grüße
Chaosfee
Ich bin eigentlich ein friedlicher Mensch, der keiner Fliege etwas zuleide tut. Vor ein paar Jahren kam dann der erste Einschnitt - ich habe meinen Freund im Streit geschlagen. Gut, er machte mir nach dem 2. oder 3. Mal klar, dass das so nicht geht, ich habe es dann auch wieder gelassen und bin auf Autoaggressionen umgestiegen. Seit einem halben Jahr etwa eskaliert es allerdings wieder. Ich muss mich in heftigen Streits sehr zusammenreißen ihm nichts zu tun, schlage auf seinen Körper (nicht ins Gesicht), habe ihm ins Gesicht gespuckt, ihn mit einem Messer bedroht und der traurige Höhepunkt war nun, dass ich mit einer erhobenen Glasflasche vor ihm stand und gedroht habe ihn umzubringen. Ich habe völlig die Kontrolle über mich verloren.
Das klingt ziemlich schrecklich, wenn ich mein eigenes Geschreibsel lese. Das bin ich nicht, aber offensichtlich doch.
Ich habe es in der Therapie angesprochen, aber mein Therapeut hilft mir nicht akut. Er ist eben Analytiker und hat eher langfristige Strategien drauf. Mein Freund hatte wirklich Angst vor mir, und ich habe auch Angst davor, ihm beim nächsten Mal wirklich etwas anzutun.
Hat ier jemand eine Idee, was ich ganz kurzfristig tun kann, um erstens nicht mehr so heftig zu eskalieren und zweitens meinen Freund zu schützen?
Liebe Grüße
Chaosfee
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Hallo Chaosfee!
Spontan würde mir da jetzt Antiaggressionstraining zu einfallen. Ich weiß nicht ob das was für Dich wäre?
Was hältst Du davon?
Liebe Grüße
Tigerkind
Spontan würde mir da jetzt Antiaggressionstraining zu einfallen. Ich weiß nicht ob das was für Dich wäre?
Was hältst Du davon?
Liebe Grüße
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Versteh es nicht als Angriff;chaosfee hat geschrieben:....
Das klingt ziemlich schrecklich, wenn ich mein eigenes Geschreibsel lese. Das bin ich nicht, aber offensichtlich doch.
...Mein Freund hatte wirklich Angst vor mir, und ich habe auch Angst davor, ihm beim nächsten Mal wirklich etwas anzutun.
Hat ier jemand eine Idee, was ich ganz kurzfristig tun kann, ...
sondern allenfalls als guter Ratschlag:
Das kling nicht "ziemlich schrecklich" - es ist schrecklich;
und doch, das bist du; auch wenn du es nicht wahrhaben willst.
Als Opfer von jemanden, der da auch "seine eigene Wahrnehmung/Auslegung" hat,
der lange genug, oder wie andere sagen: Zu lange
sich schützend vor seinen Peiniger gestellt hat,
habe ich die Rechnung teuer, sehr teuer bezahlt - und zahle heute noch; Tag für Tag, Stunde um Stunde.
Auch mein Täter hat, wenige Sekunden, bevor er zum Täter wurde, beteuert, wie sehr er mich liebt - auch noch nach den Taten.
Und ich lebe heute in Angst; und das ist nur ein Teil, ein sehr kleiner Teil von dem, was da sonst noch mitkommt.
Ich kann deinem Freund nur empfehlen, das er Freunde hat, die ihn aus dieser Situation rausziehen; von dir weg,
wenn er es schon nicht alleine schafft.
Akzeptiers; du bist eine Gefahr für ihn, als auch für dich, und bis jetzt ist *zum Glück* noch nichts passiert, was weitaus schlimmer enden könnte.
Trennt euch, auch das ist Liebe, wenn dir sein Wohl dann wichtiger ist.
Für den Rest gibt es dann Ärzte, Theras usw.
Ich urteile nicht; ich spreche nur ne Empfehlung aus
Ein Freund ist jemand, der Dein Lächeln sieht, und dennoch erkennt, dass Deine Seele weint...
Vielleicht auch, weil es schwer akute Strategien gibt, die auch nachhaltig wirksam sind?chaosfee hat geschrieben:Ich habe es in der Therapie angesprochen, aber mein Therapeut hilft mir nicht akut. Er ist eben Analytiker und hat eher langfristige Strategien drauf.
Was mir einfällt, was ich manchmal mache, wenn ich Wut verspüre: Im Kontakt: Ich habe zwar nicht direkt Angst, dass ich "körperlich-aggressiv" werden könnte... aber dann verlasse ich liebe den Raum bis ich mich wieder etwas gefangen habe.
Oder: Ich habe dann ab und an zu einem Schaumstoffteil gegriffen, dass ich dann mit voller Wucht gegen einen Wand geworfen habe. Also in anderen Worten: Versuchen, die Energie erstmal umzuleiten. Ist aber im Grunde nichts anderes als ausagieren... aber vielleicht besser so als gegen einen Menschen oder dass wirklich etwas zerstört wird. Schaumstoff fande ich insofern auch ganz gut, weil dieser "gefühlt" die destruktive Energie in sich absorbierte... egal mit welcher Kraft ich das Teil gegen die Wand geworfen habe: Fiel wie ein nasser Sack herunter, der von dieser Wucht anscheinend unbeeindruckt war (und kaputt geht dabei auch nichts). Allerdings können derartige Strategien den Nachteil haben, dass sie eher noch aggressionsverstärkend wirken... muss man ausprobieren, ob das passiert.
Ansonsten: Aus der DBT (oder sonst woher) Skills bei Aggressionen (sei es Selbst- oder Fremd- ... beides unterscheidet sich erstmal nur in der Richtung) aneignen. Verstehe ich auch nicht ganz, warum der Analytiker seine zurückhaltende Haltung in so einem Fall nicht ein Stück weiter verlässt... ich meine, du schilderst ja bereits einen Verlust deiner Selbstkontrolle. Oder vgl. Tigerkind: Etwas in Richtung Aggressionskontrollle/Antiaggressionstraining (gibt es bestimmt auch manche Literatur dazu)... aber es beseitigt die Schwierigkeit vermutlich nicht Kern... allerdings geht es jetzt ja auch um Akut-Hilfen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Deswegen habe ich es vorgeschlagen.stern hat geschrieben:. allerdings geht es jetzt ja auch um Akut-Hilfen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Aggressionstraining finde ich überhaupt nicht das richtige. Ich bin doch kein Schläger! Solche Angebote richten sich an wiederholt gewalttätige Jugendliche, vorbestrafte Gewalttäter usw.
Ich möchte mich schon verwehren, mit Menschen, die andere krankenhausreif prügeln, in einen Topf geworfen zu werden. ich sehe ein, dass ich ein zunehmendes Problem habe meine Aggression im Streit mit meinem Freund zu kontrollieren, aber ziehe nicht prügelnd durch Straßen und Fußballstadien.
Ich dachte wirklich eher an 1) Skills, wie sie auch in der Verhaltenstherapie vermittelt werden oder 2) Interventionen, die mein Freund setzen kann.
Ich würde ja eine VT zu dem Thema machen (wenn ich denn überhaupt schnell einen Platz bekommen hätte), aber ich mache ja schon Therapie und kann ja wohl nicht zwei gleichzeitig machen.
Stern, das mit dem Schaumgummi, ich fürchte, das hätte exakt den Effekt, den du beschreibst - ich würde noch wütender. Wenn ich es schaffe, werde ich aber mal versuchen, ein Kissen zu greifen o.ä. Also schon einen Gegenstand, den man ordentlich werfen kann, der aber nicht gefährlich ist.
Das Problem ist eben, dass ich die Kontrolle verliere. Also es ab einem bestimmten Punkt (der innerhalb von Millisekunden erreicht ist) zu spät ist, um noch auf etwas anderes umzulenken. Mein Thera meinte, ich würde dissoziieren, deshalb könne ich mich auch nicht richtig erinnern. Ich will die Verantwortung nicht abladen - aber wenn ich "weg" bin, dann kann ja nur ein Außenstehender noch was tun.
Ich möchte mich schon verwehren, mit Menschen, die andere krankenhausreif prügeln, in einen Topf geworfen zu werden. ich sehe ein, dass ich ein zunehmendes Problem habe meine Aggression im Streit mit meinem Freund zu kontrollieren, aber ziehe nicht prügelnd durch Straßen und Fußballstadien.
Ich dachte wirklich eher an 1) Skills, wie sie auch in der Verhaltenstherapie vermittelt werden oder 2) Interventionen, die mein Freund setzen kann.
Ich würde ja eine VT zu dem Thema machen (wenn ich denn überhaupt schnell einen Platz bekommen hätte), aber ich mache ja schon Therapie und kann ja wohl nicht zwei gleichzeitig machen.
Stern, das mit dem Schaumgummi, ich fürchte, das hätte exakt den Effekt, den du beschreibst - ich würde noch wütender. Wenn ich es schaffe, werde ich aber mal versuchen, ein Kissen zu greifen o.ä. Also schon einen Gegenstand, den man ordentlich werfen kann, der aber nicht gefährlich ist.
Das Problem ist eben, dass ich die Kontrolle verliere. Also es ab einem bestimmten Punkt (der innerhalb von Millisekunden erreicht ist) zu spät ist, um noch auf etwas anderes umzulenken. Mein Thera meinte, ich würde dissoziieren, deshalb könne ich mich auch nicht richtig erinnern. Ich will die Verantwortung nicht abladen - aber wenn ich "weg" bin, dann kann ja nur ein Außenstehender noch was tun.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Hallo Chaosfee,
ich kenne das was du beschreibst aus eigener Erfahrung, mir ging es ganz genauso.
Ich kann jetzt nur von mir berichten und will nicht von mir auf dich schließen. Aber vielleicht ist es stimmig auch für dich.
Meine Aggressionen sind nicht meine Aggressionen im "hier und jetzt" gewesen. Es sind aufgestaute Aggressionen aus meiner Kindheit, welche mein damaliger Partner oft getrigggert hat. Er bekam es mit dem "verletzten inneren Kind" zu tun, dieses Kind hat nun durch mich eine enorme Kraft bekommen, unangemassen im Vergleich zu kindlicher Wut. Als Kind schmeißt du dich auf den Boden und trommelst mit den Fäusten, als Erwachsener schlägst du zu.
Ich rate dir genau auf die Situation zu achten, auf dich zu achten. Was sagt und tut dein Freund, was löst das in dir aus, welche verletzten Punkte werden getriggert? Was für Gefühle stehen hinter der Wut. Scham, Traurigkeit, Hilflosigkeit? Was davon kennst du von früher? Wie kannst du heute damit umgehen? Was brauchst du eigentlich?
Versuche Mitgefühl mit dem verletzen Anteil deiner Selbst zu entwickeln, versuche in zu trösten.
Schärfe deinen Verstand diesbezüglich und dann sag "Ah, da ist ja wieder das alte Gefühl, aber ich brauche nicht mehr zu reagieren, weil es alt ist, ich nehme es dennoch an und ernst und schaue mal was es eigentlich braucht."
ich kenne das was du beschreibst aus eigener Erfahrung, mir ging es ganz genauso.
Ich kann jetzt nur von mir berichten und will nicht von mir auf dich schließen. Aber vielleicht ist es stimmig auch für dich.
Meine Aggressionen sind nicht meine Aggressionen im "hier und jetzt" gewesen. Es sind aufgestaute Aggressionen aus meiner Kindheit, welche mein damaliger Partner oft getrigggert hat. Er bekam es mit dem "verletzten inneren Kind" zu tun, dieses Kind hat nun durch mich eine enorme Kraft bekommen, unangemassen im Vergleich zu kindlicher Wut. Als Kind schmeißt du dich auf den Boden und trommelst mit den Fäusten, als Erwachsener schlägst du zu.
Ich rate dir genau auf die Situation zu achten, auf dich zu achten. Was sagt und tut dein Freund, was löst das in dir aus, welche verletzten Punkte werden getriggert? Was für Gefühle stehen hinter der Wut. Scham, Traurigkeit, Hilflosigkeit? Was davon kennst du von früher? Wie kannst du heute damit umgehen? Was brauchst du eigentlich?
Versuche Mitgefühl mit dem verletzen Anteil deiner Selbst zu entwickeln, versuche in zu trösten.
Schärfe deinen Verstand diesbezüglich und dann sag "Ah, da ist ja wieder das alte Gefühl, aber ich brauche nicht mehr zu reagieren, weil es alt ist, ich nehme es dennoch an und ernst und schaue mal was es eigentlich braucht."
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Liebe Hopeless,
das deckt sich ziemlich mit dem, was mein Therapeut dazu gesagt hat. Ich glaube auch, dass das zutreffen kann und, auf lange Sicht, mir helfen kann, mein Verhalten nach und nach zu ändern.
Hast du denn damals irgendwelche Moethoden gehabt, dein verhalten in der Situation zu entschärfen?
das deckt sich ziemlich mit dem, was mein Therapeut dazu gesagt hat. Ich glaube auch, dass das zutreffen kann und, auf lange Sicht, mir helfen kann, mein Verhalten nach und nach zu ändern.
Hast du denn damals irgendwelche Moethoden gehabt, dein verhalten in der Situation zu entschärfen?
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Nun damals blieb mir nur schleunigst die Situation zu verlassen,
ich bin einfach erst einmal raus. Je schärfer dein Verstand wird, desto früher erkennst du di Vorboten des "Ausrasters". Ich habe in einem ruhigen Moment mit meinem
Freund gesprochen und ihn vorgewarnt. Nach dem ich mich "runtergekocht" habe,
haben wir darüber sprechen können.
Mir persönlich hat einzig und allein die "Achtsamkeit" geholfen mich und mein Verhalten
zu ändern. Ich habe es geschafft tiefes Verständnis und Mitgefühl mit diesem Teil meiner
Selbst zu haben. Es braucht Geduld und viel Kraft um das alles zu erkennen.
Vielleicht führst du ein Tagebuch darüber, das kann sehr aufschlussreich sein und führt dich
immer mehr auf die Spur der alten Verletzungen/ Enttäuschungen und Demütigungen.
Es ist unglaublich wieviel unser Hirn speichert. Wenn es dir gelingt diese Prozesse aufzudecken,
dann wirst du in ein paar Monaten schmunzeln können.
ich bin einfach erst einmal raus. Je schärfer dein Verstand wird, desto früher erkennst du di Vorboten des "Ausrasters". Ich habe in einem ruhigen Moment mit meinem
Freund gesprochen und ihn vorgewarnt. Nach dem ich mich "runtergekocht" habe,
haben wir darüber sprechen können.
Mir persönlich hat einzig und allein die "Achtsamkeit" geholfen mich und mein Verhalten
zu ändern. Ich habe es geschafft tiefes Verständnis und Mitgefühl mit diesem Teil meiner
Selbst zu haben. Es braucht Geduld und viel Kraft um das alles zu erkennen.
Vielleicht führst du ein Tagebuch darüber, das kann sehr aufschlussreich sein und führt dich
immer mehr auf die Spur der alten Verletzungen/ Enttäuschungen und Demütigungen.
Es ist unglaublich wieviel unser Hirn speichert. Wenn es dir gelingt diese Prozesse aufzudecken,
dann wirst du in ein paar Monaten schmunzeln können.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
chaosfee hat geschrieben:ich habe meinen Freund im Streit geschlagen.
chaosfee hat geschrieben:ch muss mich in heftigen Streits sehr zusammenreißen ihm nichts zu tun, schlage auf seinen Körper (nicht ins Gesicht), habe ihm ins Gesicht gespuckt, ihn mit einem Messer bedroht und der traurige Höhepunkt war nun, dass ich mit einer erhobenen Glasflasche vor ihm stand und gedroht habe ihn umzubringen
Nein?chaosfee hat geschrieben:Ich bin doch kein Schläger!
Dem möchte ich mich mal anschließen.sadmaso67 hat geschrieben:nd doch, das bist du; auch wenn du es nicht wahrhaben willst.
Ob Aggressionstraining für Dich das Richtige ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, es war nur ein Vorschlag, weiter nichts!
Alles Gute!
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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-
- Helferlein
- , 40
- Beiträge: 86
Hallo,
verstehe nicht so ganz warum dein Thera dir da nicht weiterhelfen kann?
Ich meine es geht ja auch zum schutz deines freundes, wer weiß was noch passieren kann.
Gerade was die innere Wut betrifft gibt es sicherlich Möglichkeiten die anderweitig rauszulassen ohne das man jemanden angreift.
Ich selbst hab immer wieder mal Probleme mit meiner Wut umzugehen, wenn ich durch bestimmte Situationen getriggert werde. Meistens gehe ich aus der Situation raus.
Aber es ist immer eine Wut gegen mich selbst ich habe noch nie jemanden angegriffen.
Durch meine Thera habe ich da immer volle Unterstützung bekommen was ich tun kann.
Ich würde schon alleine aus Selbstschutz das Weite suchen, oder dein Freund, ganz ehrlich!
Ich hätte viel zu viel Angst das noch was schlimmeres passiert.
Wie sieht denn dein Freund das?
LG
Schlumpfi
verstehe nicht so ganz warum dein Thera dir da nicht weiterhelfen kann?
Ich meine es geht ja auch zum schutz deines freundes, wer weiß was noch passieren kann.
Gerade was die innere Wut betrifft gibt es sicherlich Möglichkeiten die anderweitig rauszulassen ohne das man jemanden angreift.
Ich selbst hab immer wieder mal Probleme mit meiner Wut umzugehen, wenn ich durch bestimmte Situationen getriggert werde. Meistens gehe ich aus der Situation raus.
Aber es ist immer eine Wut gegen mich selbst ich habe noch nie jemanden angegriffen.
Durch meine Thera habe ich da immer volle Unterstützung bekommen was ich tun kann.
Ich würde schon alleine aus Selbstschutz das Weite suchen, oder dein Freund, ganz ehrlich!
Ich hätte viel zu viel Angst das noch was schlimmeres passiert.
Wie sieht denn dein Freund das?
LG
Schlumpfi
Chaosfee, du erzählst uns ja garnicht was der Erlöser solcher Wutausbrüche ist.
Ich habe meine letzte Freundin genau deswegen abgedankt. Das Problem ist: man schlägt als Kerl ja nicht zurück, zumal die Aggression ja eigentlich wem anderen gilt.
Therapie bringt euch da im Akutfall nicht weiter. Nur gute Abmachungen.
Ich habe meine letzte Freundin genau deswegen abgedankt. Das Problem ist: man schlägt als Kerl ja nicht zurück, zumal die Aggression ja eigentlich wem anderen gilt.
Therapie bringt euch da im Akutfall nicht weiter. Nur gute Abmachungen.
caute
-
- Forums-Gruftie
- , 48
- Beiträge: 520
Hallo chaosfee.
Ich habe den Eindruck, dass zwischen deiner Selbstwahrnehmung und der Außenwirkung bei dir eine große Diskrepanz besteht.
Was du machst: Freund schlagen, ihn mit dem Messer bedrohen, Anspucken, ihm mit der Flasche drohen ihn umzubringen ist Gewalt. Punkt!
Es gibt zwischen dir und einem Mann der seine Frau schlägt, mit dem Messer bedroht, sie anspuckt und ihr mit erhobener Flasche droht sie umzubringen keinen Unterschied. Punkt!
Nur weil du noch niemanden schwer verletzt hast, heißt es nicht, dass du nicht gewalttäig bist.
Du bist gewalttätig. Die Gründe lasse ich jetzt mal außen vor.
Denn ich glaube nicht, dass du dir selbst weiterhelfen kannst, wenn du dein Verhalten weiter verharmlost.
Nur wenn du selbst erkennst, dass dein Verhalten nicht besser ist als das eines prügelnden Mannes und eines auf der Straße prügelnden Jugendlichen, kannst du dir selbst effektiv helfen.
Das sage ich nicht um dich anzugreifen. Doch ich denke, dass wenn du in deiner Komfortzone bleibst und dir weiterhin etwas vormachst, von wegen du seist nicht so schlimm wie die anderen, wirst du nicht weiterkommen.
Aus meiner Sicht ist dein Verhalten innerhalb deiner Partnerschaft absolut unentschuldbar.
Du bist eine gewalttätige Partnerin, die ihren Freund massivst körperlich und emotional misshandelt. Punkt aus!
Das musst du einsehen. Denn ohne diese Einsicht, wirst du aus dieser Gewaltspirale nicht rauskommen.
BillieJane
Ich habe den Eindruck, dass zwischen deiner Selbstwahrnehmung und der Außenwirkung bei dir eine große Diskrepanz besteht.
Was du machst: Freund schlagen, ihn mit dem Messer bedrohen, Anspucken, ihm mit der Flasche drohen ihn umzubringen ist Gewalt. Punkt!
Es gibt zwischen dir und einem Mann der seine Frau schlägt, mit dem Messer bedroht, sie anspuckt und ihr mit erhobener Flasche droht sie umzubringen keinen Unterschied. Punkt!
Nur weil du noch niemanden schwer verletzt hast, heißt es nicht, dass du nicht gewalttäig bist.
Du bist gewalttätig. Die Gründe lasse ich jetzt mal außen vor.
Denn ich glaube nicht, dass du dir selbst weiterhelfen kannst, wenn du dein Verhalten weiter verharmlost.
Nur wenn du selbst erkennst, dass dein Verhalten nicht besser ist als das eines prügelnden Mannes und eines auf der Straße prügelnden Jugendlichen, kannst du dir selbst effektiv helfen.
Das sage ich nicht um dich anzugreifen. Doch ich denke, dass wenn du in deiner Komfortzone bleibst und dir weiterhin etwas vormachst, von wegen du seist nicht so schlimm wie die anderen, wirst du nicht weiterkommen.
Aus meiner Sicht ist dein Verhalten innerhalb deiner Partnerschaft absolut unentschuldbar.
Du bist eine gewalttätige Partnerin, die ihren Freund massivst körperlich und emotional misshandelt. Punkt aus!
Das musst du einsehen. Denn ohne diese Einsicht, wirst du aus dieser Gewaltspirale nicht rauskommen.
BillieJane
Nein, dagegen wehre ich mich. Ich möchte nichts verharmlosen, ich denke, dass ich mir sehr darüber bewusst bin, was ich tue, schließlich suche ich mir Hilfe. Ich habe es sofort meinem Therapeuten erzählt und mein Freund und ich überlegen gemeinsam, was uns jetzt weiterhelfen könnte. Aber ich wehre mich entschieden dagegen, mit Leuten in einen Topf geworfen zu werden, die andere ins Krankenhaus prügeln. Ich habe meinem Freund eine Ohrfeige gegeben, das war absolut nicht in Ordnung, keine Frage. Aber ich prügle nicht auf ihn ein. Und ich prügle auch auf niemand anderen ein, nur weil er mich schräg angeguckt hat.
Und ich bin auch in keiner Gewaltspirale. Das, was ich geschildert habe, sind singuläre Ereignisse aus den letzten Jahren. Es ist NIE zu einem gefährlichen Übergriff gekommen.
Ich habe nicht gesagt dass ich besser oder schlechter bin als irgendjemand anders, aber ich finde diese graduellen Unterschiede durchaus erwähnenswert. Denn ich möchte Hilfe für MEIN spezielles Problem, nicht für das eines im Knast sitzenden Totschlägers.
Über den Auslöser möchte ich hier nichts schreiben. Das bearbeite ich in meiner Therapie. Ich suche einfach nur Dinge, die ich im Fall dass es wieder passiert tun kann. Oder die mein Freund tun kann.
Und ich bin auch in keiner Gewaltspirale. Das, was ich geschildert habe, sind singuläre Ereignisse aus den letzten Jahren. Es ist NIE zu einem gefährlichen Übergriff gekommen.
Ich habe nicht gesagt dass ich besser oder schlechter bin als irgendjemand anders, aber ich finde diese graduellen Unterschiede durchaus erwähnenswert. Denn ich möchte Hilfe für MEIN spezielles Problem, nicht für das eines im Knast sitzenden Totschlägers.
Über den Auslöser möchte ich hier nichts schreiben. Das bearbeite ich in meiner Therapie. Ich suche einfach nur Dinge, die ich im Fall dass es wieder passiert tun kann. Oder die mein Freund tun kann.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Habe gerade mal einen Artikel zu Antiaggressionstrainings gelesen... und ja: Scheint wirklich nicht so zu passen. Weil um so Dinge wie "wie lasse ich mich nicht provozieren o.ä." geht es bei dir ja weniger. Sondern vermutlich mehr um (Wiedererlangen der) emotionalen Kontrolle bzw. Dissoziationsstopp. Ich tendiere auch dazu, auch den Thera "stärker an die Brust zu nehmen", wenn schon so Dinge wie Dissoziation im Raum stehen (insbes. in Kombi mit selbst- und fremdschädlichem Verhalten). Dass ihr u.a. auch ein paar Strategien für den Notfall durchgehen könnt.
Inwieweit dein Freund realistischerweise eingreifen kann, sehe ich eher skeptisch... weil selbst wenn er Fremdaggression abwenden könnte: Die Tendenz zur Autoaggression besteht ja ferner, so dass er dich vermutlich (notfalls gegen dein dich-wehren) festhalten halten müsste o.ä.... bis du abgekühlt bist. Sehe ich aber auch die Gefahr, dass es weiter eskaliert. So dass ich auch eher dazu tendiere: Auseinandergehen... notfalls auch er von sich aus.
Oder welche Möglichkeiten siehst du, er (Freund) Selbst- und Fremdaggression realistischerweise abwenden könnte?
Gibt es auch in der Therapie Situationen, in denen du stinkwütend auf den Analytiker bist, so dass du Impulse verspürst, auch körperlich auf ihn loszugehen... oder verbal? Wenn ja, so könnte man das zusätzlich darüber der Therapie zugänglich(er) machen. Und inwieweit konntest du dich in solchen Fällen bremsen?
Aus der Ferne lässt es sich jedenfalls schwer abschätzen, inwieweit du die Kontrolle soweit verlieren könntest, dass du soweit außer dir stehst, dass du so zuschlagen könntest, so dass er noch ernsthafter verletzt wird. Mag für einige makaber klingen: Aber
Heikel ist, dass du zu eher gefährlichen Hilfsmittel greift. Ansonsten (und das auch nur, wenn er sich körperlich soweit überlegen fühlt, dass er sich notfalls gut wehren könnte) hätte ich gesagt, dass es vielleicht auch helfen könnte, wenn er dir dann in irgendeiner Form bewusst machen könnte, was du gerade tust (z.B. Anschreien, Hände festhalten o.ä. - vorher abgesprochen)... was aber vermutlich umso weniger sinniger ist, je mehr du außer dir bist.
Inwieweit dein Freund realistischerweise eingreifen kann, sehe ich eher skeptisch... weil selbst wenn er Fremdaggression abwenden könnte: Die Tendenz zur Autoaggression besteht ja ferner, so dass er dich vermutlich (notfalls gegen dein dich-wehren) festhalten halten müsste o.ä.... bis du abgekühlt bist. Sehe ich aber auch die Gefahr, dass es weiter eskaliert. So dass ich auch eher dazu tendiere: Auseinandergehen... notfalls auch er von sich aus.
Oder welche Möglichkeiten siehst du, er (Freund) Selbst- und Fremdaggression realistischerweise abwenden könnte?
Gibt es auch in der Therapie Situationen, in denen du stinkwütend auf den Analytiker bist, so dass du Impulse verspürst, auch körperlich auf ihn loszugehen... oder verbal? Wenn ja, so könnte man das zusätzlich darüber der Therapie zugänglich(er) machen. Und inwieweit konntest du dich in solchen Fällen bremsen?
Aus der Ferne lässt es sich jedenfalls schwer abschätzen, inwieweit du die Kontrolle soweit verlieren könntest, dass du soweit außer dir stehst, dass du so zuschlagen könntest, so dass er noch ernsthafter verletzt wird. Mag für einige makaber klingen: Aber
zwischen Drohung und wirklich eine Messer oder eine Glasflasche "zu benutzen" liegt mMn durchaus noch etwas dazwischen. Die Frage ist: Wieviel. Und du scheinst auch noch soweit Kontrolle zu behalten, dass du bisher nicht ins Gesicht geschlagen hast... oder Zufall? Demgegenüber steht die AussageIch muss mich in heftigen Streits sehr zusammenreißen ihm nichts zu tun, schlage auf seinen Körper (nicht ins Gesicht), habe ihm ins Gesicht gespuckt, ihn mit einem Messer bedroht und der traurige Höhepunkt war nun, dass ich mit einer erhobenen Glasflasche vor ihm stand und gedroht habe ihn umzubringen. Ich habe völlig die Kontrolle über mich verloren.
des totalen Kontrollverlustes... den ich aber eigentlich nicht ganz unterstreichen kann, denn irgendwo scheint es ja durchaus noch eine Bremse geben.Ich habe völlig die Kontrolle über mich verloren.
Heikel ist, dass du zu eher gefährlichen Hilfsmittel greift. Ansonsten (und das auch nur, wenn er sich körperlich soweit überlegen fühlt, dass er sich notfalls gut wehren könnte) hätte ich gesagt, dass es vielleicht auch helfen könnte, wenn er dir dann in irgendeiner Form bewusst machen könnte, was du gerade tust (z.B. Anschreien, Hände festhalten o.ä. - vorher abgesprochen)... was aber vermutlich umso weniger sinniger ist, je mehr du außer dir bist.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 01.02.2013, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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