Psychotherapie-Forum

Hallo,

ich bin seit einiger Zeit in Therapie, auch muss ich Medikamente nehmen. Jetzt wurden weitere Untersuchungen unternommen und unter anderem eine Zwangsstörung festgestellt. (zusätzlich zu Phobien, Depression und Co... man lässt ja nichts aus..)

Ich habe mir lange überlegt, ob ich überhaupt was schreiben soll, da dieser Zwang nicht wirklich soo dramatisch ist. Es ist eher lästig, unangenehm.
Und mir ist es auch unangenehm da ich nicht abschätzen kann, wie man hier wohl drauf reagieren wird, wo es doch weitaus schlimmere Zwänge gibt.

Ich hab jetzt auch schon länger im Internet gesucht, aber nichts gefunden. Lt. meiner Therapeutin ist das eine Untergruppe der Trichotillomanie (Zwang Haare auszureissen).
Es geht um den Zwang, Dinge zwischen den Fingern zu bewegen, zu rollen, reiben, sie zu wuzzeln usw. Zb. eben auch Haare, Kopfpolsterbezüge, Plastiksackerln, usw....
Ich weiß schon, dass das nichts lebensbedrohendes ist, aber es ist doch recht ungangenehm, wenn man in der Ubahn sitzt und es nicht unterlassen kann und dann sehr komisch angestarrt wird. Oder auch von Freunden dauernd befragt wird, was zum Teufel man da eig. macht...
Gibt es irgendwen, der das Problem kennt???
Ich versuche es, immer zu bemerken und zu verhindern, aber ich habe das schon als Kind gemacht und irgendwie beruhigt es mich.

Ich hoffe, dass es hier viell. irgendwen gibt, der sowas ähnliches kennt...

lg

Hallo blitzy82

Abgesehen von den allgemeinen Foren zum Zwang, gibt es auch ein Tricho-Forum (evtl. sogar mehrere, also eines hab ich gesehen), wenn Du Stichworte wie "zwang haar forum" eingibst in die Suchmaschine. Ich hab zwar auch eine Zwangsstörung, aber jetzt nicht auf die Haare bezogen, sondern dann leider eher an der Haut u. v. a. Vielleicht melden sich ja jetzt noch welche mit demselben Problem.

hallo elana!
Danke für deine Antwort.

Ich finde, dass die Tricho Foren für mich nicht passend sind, da es da ausschließlich um Haare zupfen geht, das mache ich ja nicht.
Ich dachte mir schon, dass ich dazu kaum was finden werde, da es ja nicht wirklich beeinträchtigt. Es ist halt einfach nur unangenehm. Vor allem weil man es machen muss.
Es klingt ein wenig seltsam, ich versteh es selbst auch nicht so genau. Ich habe auch jetzt erst bemerkt, dass ich es gar nicht lassen kann. Vorher ist mir das nicht aufgefallen.

Naja ein Versuch wars wert

lg

Hm, ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Ich kann es zB nicht ausstehen, wenn mein Körper assymetrisch berhandelt wird. Banales Beispiel: damals im Sportunterricht, wenn man beim aufwärmen sich nicht wirklich genauso oft zur einen wie zur anderen Seite recken sollte. Das geht gar nicht.
Ich könnte auch nicht drei mal mit dem rechten Daumen Däumchen drehen und 7 mal mit dem linken. Das muss alles gleich sein.

Egal wo ich bin, ich les alles lesbare um mich herum: Autoschilder, Außenwerbung und ganz besonders schlimm: in meinem Wohnzimmer. Je nervöser ich bin, desto drängender wird es die sichtbaren Dinge, wie zB Typenbezeichnung des TVs zu lesen und zwar immer in der richtigen Reihenfolge.

Momentan hoffe ich, dass das besser wird, wenn die Therapie weiter voranschreitet.

LG Stacheldraht

Ja wenn ich in Stresssituationen bin kann ich es auch kaum unterdrücken...
Aber es gibt bei mir keine rituale oder abfolgen.

Ich kann nur einfach bestimmte sachen nicht lassen und wenn ichs unterdrücke gehts mir schlecht und dann mach ichs doch...

Viel kraft wünsch ich dir

Hallo blitzy82,

ich weiß der Beitrag ist aus 2013, ich bin mir dh. nicht sicher ob dich das überhaupt noch erreicht.
Momentan bin ich schon fast froh von jemandem zu lesen dem es tatsächlich fast genau so geht wie mir. Mit so gut wie identischen Symptomen.

Auch in 2021 finde ich leider nichts was mir Abhilfe verschafft.

Bei mir äußert sich das ganze durch unkontrollierbares impulsiv artiges beginnen von (ich muss das jetzt etwas wortlauter formulieren) :
Ich ziehe Fäden aus den Näten meiner Kleidung, Bademäntel, Jacken.. Rolle diese zwischen den Fingern zu harten Gebilden welche ich mir dann zeitweise unter meinen Fingernägel drücke bis ich das für mich (warum auch immer beruhigendendes) Schmerz gefühl wahrnehme und dies dann immer wieder awächselnd auftritt. (Rollen, drücken, Rollen, drücken usw...)

Wie auch für dich stellt das für mich zwar ein problem dar aber reicht es kaum aus um als solches wahrgenommen zu werden..
(da ich mich nicht wirklich verletze und auch ich mache das seit klein auf)

Allerdings habe ich das gefühl dass eine Abhängigkeit besteht oder einhergeht, da ich das mache um mich zu beruhigen (habe ich beobachtet) aber im selben Moment eine Art innerlicher Druck empfinde..
So schafft die vermeintliche Problemlösung ein neues Problem.

Abstruß für mich da ich mich stets versuche bewusst zu halten und in diesem Punkt hat dies so gut wie keine Wirkung.

Naja.. Einen tip kann ich dir an dieser Stelle noch nicht geben. Aber hoffe es erleichtert dich ein wenig damit nicht alleine zu sein.

(Meine Heilpraktikerin meinte das könnte vom nicht Stillen kommen.. Den Gedanken werd ich wohl die nächste Zeit verfolgen und dem auf den Grund gehen)

Liebe Grüße