Wie entscheidet man sich richtig?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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FiLu
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Wie entscheidet man sich richtig?

Beitrag Di., 29.01.2013, 12:56

Liebe Foris,

nun habe ich in den letzten knapp anderthalb Jahren viel erlebt, viel entschieden, viel durchlitten - Hoch`s und auch Tief`s. Mann weg, Job weg, Geld weg, Freunde weg, ein Teil der Familie (durch die Trennung) weg. Im Moment befinde ich mich noch in der Trauer und in der Ablösung von all diesen Dingen. So ganz durch bin ich mit all dem noch nicht. Ich überlege derzeit wie es jobmäßig weitergeht, wie sich meine Vorstellungen umsetzen lassen, so dass ich zufrieden sein kann.

Geblieben ist mir meine Wohnung in der ich nun 13 Jahre lebe. Meine Nachbarn sind inzwischen gute Freunde geworden, meine Wohnung habe ich mir nach der Trennung so umgestaltet wie ich es immer wollte. Ich habe dafür Schweiß und Tränen gelassen bin aber auch ebenso stolz auf das, was ich mir nun hier erschaffen habe. Ich lebe hier wahnsinnig gerne.

Nun soll die Wohnung bzw. das Haus verkauft werden. Ich war immer relativ entspannt was den Verkauf angeht, weil der Kaufpreis kein Peanuts ist. Jetzt gibt es Interessenten. Sie möchten es haben. Allerdings leerstehend, weil sie es abreißen wollen. Ich habe mich mit ihnen unterhalten und das Angebot dafür, das ich ausziehe ist (aus finanzieller Sicht) verführerisch.
Auf der einen Seite ist das Angebot verführerisch - aber....ich habe gelernt, dass Geld zwar beruhigt, aber auch nicht wirklich glücklich macht.
Auf der anderen Seite lebe ich hier gerne. Die Wohnung ist günstig. Etwas vergleichbares zu finden wäre schwierig in meiner Situation (arbeitslos, Tiere, insolvent)
Ich habe "den Draht" zu meinen Nachbarn und Freunden sehr schätzen gelernt. Natürlich wären die, bei einem Umzug, nicht verschwunden - aber es wäre eben anders. Spontane "haste Lust auf nen Kaffee?"-Verabredungen würden in der jetzigen Form nicht mehr gehen.
Naja - um`s kurz zu sagen: Ich liebe es, hier zu wohnen.

Was ich für mich nicht abschätzen kann (das könnt ihr auch nicht, aber vielleicht gibt`s von euch den ein oder anderen Denkanstoß, der mir helfen könnte) ist, ob ich .....wenn ich jetzt sage "Nö, ich bleib hier wohnen", dem ganzen Rattenschwanz an Problemen der dann folgen KÖNNTE (ich weiß ja nicht, ob sie`s kaufen würden wenn ich`s so sagen würde) standhalten kann. Ich stecke im Moment sowieso voller Ängste und Druck und die Vergangenheit hat mich ziemlich viel Kraft gekostet. Ich bearbeite das gerade in der Therapie und das kostet mich enorm viel Energie.

Ich weiß, dass ich enorme Probleme in Beziehungen habe. Ich vermute, bei mir würde man eine "schizoide Persönlichkeitsstörung" diagnostizieren. Vielleicht würde dieser Umzug also auch ein Umdenken und Umlernen bewirken. Vielleicht würde es mich auch komplett aus der Bahn werfen. Das wären meine Ängste zu diesem Thema.

Wie entscheidet man sowas? Ich kann`s rational probieren (uääääähhh....das is übel mit meinem immerzu denkenden Hirn) oder ich probier`s gefühlsmäßig (was auch schwierig ist, weil`s da im Moment so wahnsinnig viele Gefühle gibt die nicht unbedingt hiermit etwas zu tun haben)

*puh* Schwierig.......echt schwierig.

LG
FiLu
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yamaha1234
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Beitrag Di., 29.01.2013, 13:08

vielleicht ist es zu früh um sich mit einer potenziellen Entscheidung auseinander zu setzen? Warte doch erstmal ab bis der Kauf konkret wird. Die zukünftigen Besitzer werden dir dann schon sagen wie es weitergeht, so gesehen kannst du dir diese Entscheidung abnehmen lassen. Selbst wenn du sagst "nö, ich bleib hier wohnen", liegt das ja nicht in deiner Hand, wenn du nur Mieterin bist.
LG

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FiLu
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Beitrag Di., 29.01.2013, 13:17

Liebe Yamaha,
dankeschön für Deinen Beitrag.
Ja, im Prinzip hast Du natürlich recht. Ich hab auch schon gedacht "Naja...wart erstmal ab...noch haben sie es ja nicht gekauft"
Allerdings habe ich nun mit ihnen gesprochen und sie haben mir ein Angebot gemacht. Ich habe gesagt, dass ich darüber nachdenken muss und mich melden würde. Also isses von daher doch eine Entscheidung die ich treffen muss.
Ich weiß um meine Rechte als Mieter. Das ist auch nicht so die Schwierigkeit. Die neuen Eigentümer würden in das Mietverhältnis eintreten und müssten mir dann kündigen, weil sie das Haus verwerten wollen. Die Frage ist nur: Wenn sie es denn kaufen, dann käme, zu all den vorhandenen Schwierigkeiten, noch eines oben drauf und ich weiß so für mich echt partout nicht, ob ich DAS auch noch packen kann. Ich denke nicht, dass das Angebot, das sie mir jetzt gemacht haben, dann noch Gültigkeit besitzen würde. Sofern sie es denn dann überhaupt noch kaufen.

Wenn ich wüsste, dass sie abspringen, weil sie keinen Bock auf Trara mit einem Mieter haben........dann würd ich sagen "Joah - leckomio...ich bleib hier" Ich habe einen guten Freund der es kaufen würde - allerdings nicht zu dem Preis den der Verkäufer haben will. Es wäre also spekulativ darauf zu hoffen bzw. zu setzen, dass DAS dann anschließend klappt. Aber....DAS wäre ein Traum! Absolut.

LG
FiLu
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yamaha1234
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Beitrag Di., 29.01.2013, 15:01

was für ein Angebot haben sie dir denn gemacht?

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FiLu
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Beitrag Di., 29.01.2013, 15:16

Liebe Yamaha,
yamaha1234 hat geschrieben:was für ein Angebot haben sie dir denn gemacht?
Einen vierstelligen Betrag cash auf die Hand, Übernahme der Umzugskosten sowie Übernahme einer evtl. zu stellenden Kaution.

Daran ist mir aber eigentlich nicht gelegen.
Ich glaube (!!!) ich befinde mich (VIELLEICHT) in einem Prozess der Ablösung. Wenn ich mal wirklich in mich hineinfühle, dann würde ich im Moment nicht sagen können "Ja, ich pack das". Ich hab mich von so vielem gelöst bzw. lösen müssen. Die Trennung vom Ehemann ist immer noch ein Prozess. Die Scheidung noch nicht durch. Mich jetzt auch noch aus meinem sozialen Umfeld zu lösen - ich weiß nicht, ob ich da schon bin. Gefühlsmäßig bereitet es mir großes Unbehagen.
Mein Thera würde jetzt sagen "Es gibt nichts gutes, außer man tut es"
Ich hab heute eh Gespräch - ich werd mal versuchen, das herauszufinden.
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yamaha1234
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Beitrag Di., 29.01.2013, 16:04

Wie groß sind denn die realistischen Chancen, dass das Haus an den Interessenten wirklich auch verkauft wird? Ich würde das Angebot annehmen, ich würde ihm sagen:" Ok, wenn sie das Haus kaufen, bin ich gerne bereit auf ihr Angebot einzugehen". Ich meine, ausziehen musst du dann früher oder später sowieso, wieso dann nicht gleich zu den besten Konditionen....klar, ist das erstmal wieder ein riesen Einschnitt, aber leider hat man im Leben nicht immer die Wahl und als Mieterin kann man sich leider nicht darauf verlassen in seiner Wohnung "alt" zu werden. Ich befürchte du hast gar keine wirkliche Wahl

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FiLu
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Beitrag Do., 31.01.2013, 12:38

Ich hab keine Ahnung, wie groß die Chancen sind. Wenn ich wüsste, dass sie es bewohnt nicht nehmen - dann würd ich sagen das ich hier bleibe.

Es ist so ekelerregend, dass sie mir sagen, sie wollten vorher mit mir sprechen und keinen Stress mit einem Mieter und sie könnten es auch nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren mir die Bude über dem Kopf abzureißen. Sehr wohl können sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren mir das Heim zu nehmen, weil sie ihre Interessen allen anderen voran stellen. Die Beruhigung des Gewissens erfolgt dann durch Geld. An meinem Empfinden ändert das überhaupt gar nix.

Ich sitze hier und heule wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Hinzu kommt zu all dem noch, dass ein guter Freund (der gleichzeitig mein Thera ist) in der gleichen Straße wohnt. Wir unternehmen viel zusammen und so bin ich hier, auch wenn ich alleine lebe, nicht wirklich allein. Ich weiß, dass sich das durch einen Umzug nicht großartig ändern wird - aber ich weiß auch, dass es ein anderer Umgang wird. Ich kann dann nicht mal mehr eben so über die Straße huschen. Auch das belastet mich enorm.

Mein sozialer Rückzug und meine Unfähigkeit Beziehungen zu knüpfen, aufrecht zu erhalten und mich einzulassen auch wenn ich mal traurig und voller Sorgen und Kummer bin, trägt jetzt seine fauligen Früchte. Es ist niemand da, der mir den Trost und Halt geben kann den ich im Moment so dringend bräuchte.

Im Moment ist die Überlegung eine WG mit anderen Frauen zu gründen die in einer ähnlichen Situation leben wie ich.

Vorhin beim Spaziergang mti den Hunden habe ich den Tannen zugesehen, die sich im Wind hin und herbogen. Ich habe gelauscht, wie die Äste aneinanderknarzen. Und überlegt, warum die, trotz dieses Sturms nicht brechen.
Weil sie elastisch sind, weil sie sich mit dem Wind biegen.

Könnte ich doch das nur auch in meinem Leben. Elastisch sein und mich mit dem Leben biegen - ohne zu brechen.
Wenn man mal in den Wald guckt.......dort stehen so viele Bäume nebeneinander, dass sie sich gegenseitig Windschutz geben können.

Ich bin der Baum, der alleine steht. In Regen, in Hagel, Frost, Hitze, Sturm.
Wie eine alte knorrige Eiche die sich nicht großartig bewegen kann - deren Äste brechen. Und gucke neidisch und sehnsüchtig auf all die Birken und Tannen die sich elastisch im Wind biegen.

Könnt ich`s doch nur.....
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ch123
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Beitrag Do., 31.01.2013, 17:52

sag mal, gibt´s da noch andere mietparteien in dem haus? weil du von nachbarn redest, oder sind die in anderen mietobjekten nahe dran und so nicht vom verkauf betroffen? falls sie das sind, was werden die denn machen? die werden dann ja auch raus "müssen" oder?

falls nein, und es nur um dich geht fällt mir auf, dass du dich hauptsächlich mit der aktuellen wohnsituation, nicht mit einer möglichen neuen beschäftigst. du könntest dich ja mal ganz unverbindlich umschauen, was denn alles möglich wäre, ob es dir vielleicht auch irgendwo anders gefallen könnte. vielleicht fällt ja deinen nachbarn auch was kreatives ein, wenn du ihnen von dem erzählst, was du so vermissen würdest? wenn du dich gedanklich mit was neuem beschäftigst (nur zur probe!!) dann kriegst du vielleicht auch ein gefühl dafür, was "richtig" ist.

wirklich blöde zwickmühle sowas

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FiLu
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Beitrag Fr., 01.02.2013, 17:08

Hallo ch123,
nein, es gibt keine anderen Mietparteien im Haus. Mit Nachbarn meine ich die, die in der Straße wohnen. Die haben aber nix mit meiner Wohnung zu tun ;O)

Du hast schon recht. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der aktuellen Wohnsituation. Ich möchte mich irgendwie auch gar nicht wirklich mit einer neuen Wohnsituation beschäftigen. Mir gefällt`s ja hier. Das macht es (für mich) so schwierig mich mit einer neuen Wohnung anzufreunden.

Ich bin aber gedanklich zumindest nun soweit, dass ich den Leuten sagen werde (ich hoffe, ich tue das): "Kaufen Sie`s. Und wenn Sie`s dann gekauft haben, dann reden wir wie das mit dem Auszug klappen kann"
Im Moment sind`s ja nur Interessenten. Gekauft haben die es ja noch nicht. So - und wenn sie es kaufen, ist ihnen daran gelegen keinen Zoff mit mir zu bekommen (weil ich mich z.B. störrisch weigere auszuziehen) Und mir ist daran gelegen, dass, WENN ich hier ausziehen muss - das so entspannt wie möglich ablaufen kann. Ich gucke im Moment nach Alternativen. Mit Tieren ist es aber ja leider nicht so einfach das Passende zu finden. Entweder gefällt es mir und es ist keine Tierhaltung erlaubt, oder die Tierhaltung ist erlaubt aber mir gefällt es nicht. Was für mich ein "no go" ist, wäre z.B. ein Wohnen im Block. Ich hab natürlich auch nur ein begrenztes Budget.

*seufz*.......was ist das alles ein Mist.........
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FiLu
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Beitrag Mo., 04.02.2013, 14:04

Ich hänge das hier mal dran:


Drunter und drüber geht´s im Moment bei mir. Eigentlich seit einem Jahr nun (Ende einer langjährigen Beziehung, Jobverlust, Insolvenz etc.pp)

Durch die Analyse (zwei Jahre) merke ich inzwischen wann welche Mechanismen einsetzen bzw. welche Strukturen wann "gelebt" werden. Das ist ja schonmal ganz gut. Seit nun bestimmt 5 Wochen quäle ich mich durch Ängste (deren Quelle ich nicht genau benennen kann), Zittern, Krampfen, Heulattacken und etliches mehr das mich total durcheinanderbringt und mir vor allem die Kraft raubt, um alltägliche Dinge zu bewältigen oder Sozialkontakte zu suchen oder bestehende aufrecht zu erhalten.

Nun wird sich vielleicht auch noch meine Wohnsituation verändern. Auch das verunsichert mich zutiefst. Ich hänge sehr an Gewohntem und es fällt mir wahnsinnig schwer loszulassen. Ich habe das (Wohnsituation) nicht so entschieden. Aber als Mieter in einem Haus das verkauft werden soll, bin ich da auch nicht großartig in der Situation etwas entscheiden zu können.

Ich bin wie gelähmt. Ich kenne das aus alten Situationen. Das bedeutet, dass ich nicht mehr adäquat reagieren kann - nicht auf neue Situationen, nicht auf sich leicht verändernde Situationen, nicht, wenn ich etwas als bedrohlich empfinde. Gelähmt vor Angst vielleicht....ich weiß es nicht. Ich merke, wie ich mich hier verschanze und ich komm nicht raus aus diesem "Ding".

Ich gehe nicht mehr ans Telefon. Wenn ich die Nummer nicht kenne gar nicht. Bekannte Nummern...da kommt´s dann drauf an wie es mir gerade geht. Ich gehe nicht mehr an die Haustür, wenn ich die Personen nicht kenne. Auf manche habe ich auch einfach keine Lust.
Ich verabrede mich zwar, sage dann diese Verabredungen aber meist kurz vorher mit irgendeiner Ausrede ab.

Mir ist eigentlich nur nach Ruhe - die aber durch die ganzen Veränderungen seit dem letzten Jahr nicht eintreten will oder kann.
Ich verschanze mich .......und es wird immer schlimmer. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich mich da selbst wieder rausbugsieren kann. Ich fühl mich wie ein Karnickel das vor der Schlange sitzt. Wobei ich selbst nicht so genau weiß, als was ich in meinem Leben "die Schlange" bezeichnen soll. Vielleicht ist es das Leben selbst. Vielleicht Bedrohungen. Ich hab keine Ahnung. Ich spüre nur, dass mir dieses gelähmt sein nicht gut tut. Das es mich hemmt. Das es mich in meinen Entscheidungen hemmt, im Leben sowieso.

Dieser Rückzug - das kann keine Lösung sein. Nur..........wie geht´s anders?

Wie sind da eure Erfahrungen? Erlebt jemand ähnliches oder hat jemand ähnliches erlebt. Welche Wege gibt es raus aus dieser Lähmung?

LG
FiLu
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Tristezza
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Beitrag Mo., 04.02.2013, 15:03

Hallo FiLu,
FiLu hat geschrieben:Seit nun bestimmt 5 Wochen quäle ich mich durch Ängste (deren Quelle ich nicht genau benennen kann), Zittern, Krampfen, Heulattacken und etliches mehr das mich total durcheinanderbringt und mir vor allem die Kraft raubt, um alltägliche Dinge zu bewältigen oder Sozialkontakte zu suchen oder bestehende aufrecht zu erhalten.
Schlimm, dass das so lange anhält - davon hast du ja schon vor einiger Zeit in einem anderen Thread berichtet. Ich würde dir nach wie vor empfehlen, einen Klinikaufenthalt in Erwägung zu ziehen. Hast du mit deinem Therapeuten mal darüber gesprochen?
FiLu hat geschrieben:Dieser Rückzug - das kann keine Lösung sein. Nur..........wie geht´s anders?
Dieser Rückzug erscheint mir normal angesichts der Heftigkeit deiner Symptome - er ist vermutlich eine "gesunde" Reaktion - oder denkst du, wenn du dich nur zwingen würdest, trotz dieser Symptome unter Menschen zu gehen etc., würden sie dadurch verschwinden?

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FiLu
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Beitrag Mo., 04.02.2013, 18:24

Liebe Tristezza,

lieben lieben Dank für Deine Antwort. Tut mir gut.

Ja - diese "Anfälle" halten sich (LEIDER) hartnäckig. Ich bin einige Monate bevor das los ging mit Meditationsübungen angefangen. Die klappen auch wunderbar - es sei denn, ich stecke in so einer Angst/Zittern/Krampf-Heulattacke drin - dann geht gar nix. Ich krieg dann auch mein Gedankenkarussel nicht gestoppt.

Über den Klinikaufenthalt habe ich mit meinem Thera gesprochen. Der unterstützt und bejaht das ("es würde dir gut tun", sagt er)
Allerdings (jaja...Hindernisse werden immer gefunden - ich weiß) ist es auch so, dass ich meine Hunde unterbringen muss. Ich hätte jemanden der dann hier vorübergehend einziehen würde (so habe ich es in einem 10tägigen Urlaub schonmal gemacht). Allerdings ist die auch im 24 Stunden Dienst und gerade mächtig verliebt und pendelt von hier zu ihrem Freund. Da kann ich nicht beruhigt wegfahren. Der letzte Klinikaufenthalt vor zwei Jahren dauerte 4 Monate. Da gab es meinen Mann noch. Da konnte ich relativ beruhigt fahren. Dazu nun gerade diese verzwickte Wohnsituation in der ich feststecke. Es ist also im Moment auch schwierig einfach wegzufahren bei den ganzen Entscheidungen die getroffen werden wollen.

Also wenn ich dann mal mit Leuten zusammen bin - dann isses okay. Manchmal keimt etwas kurz auf von den ganzen Gefühlen, verschwindet dann aber auch wieder. Umso schlimmer ist es, wenn ich anschließend wieder (allein) zuhause bin. Am Wochenende hab ich mich "rausgezwungen" und war tanzen. Der Abend war auch wirklich sehr schön und auch sehr entspannt. Ich hab das sehr genossen. Kaum aus dem Laden raus, draußen vor der Tür stehend gings wieder los. Es ist nicht so, dass ich darauf nun schon förmlich warte.........das passiert einfach.

Die Tavor nehme ich gar nicht mehr - das war ja auch für mich so eine Zwischenlösung weil ich dachte "geht bald wieder". Nun nehme ich lediglich eine Antidepressiva, die ich sonst abends auch genommen hab.

Ich komm nicht runter. Ich komme nicht zur Ruhe. Ich kann mich nicht auf meine beruflichen Ziele konzentrieren oder gar mal anleiern (es wird langsam Zeit dafür) weil mich alles andere auffrisst. Durch das ganze Erlebte und nun diese Wohnungssituation krieg ich einfach nicht die Ruhe die ich brauche. Um mich zu sammeln. Um mich zu fangen. Um Kraft zu tanken.

Aber...andere machen das doch auch durch. Was tun die?
Mein Thera würd jetzt den Kopf schütteln und sagen "das du da immer meinst du müsstest etwas TUN"
Er meint "Einfach loslassen"..........ich sag immer "dat Wort einfach, dass gehört auch mal verboten"

Keine Ahnung - ich habe überhaupt keine Ahnung.
Nun habe ich am Sonntag auch noch meinem Thera (der im Moment wahnsinnig viel zu tun hat) gesagt, er solle meinen Termin diese Woche mal jemand anderem geben dem es RICHTIG schlecht geht.......ich käm da schon über die Runden. Treten könnt ich mich. Ich weiß auch nicht, ob er ihn schon vergeben hat oder ob das noch was zu machen ist.

Zum Haare rausreißen isses.

LG
FiLu
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Tristezza
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Beitrag Mo., 04.02.2013, 19:42

FiLu hat geschrieben:Aber...andere machen das doch auch durch. Was tun die?
Mein Thera würd jetzt den Kopf schütteln und sagen "das du da immer meinst du müsstest etwas TUN"
Er meint "Einfach loslassen"
Na, der hat gut reden ... Geht es dir denn besser, wenn du bei ihm eine Therapiestunde hast - da ging es dir ja vor ein paar Wochen auch total schlecht?
Gut, dass du nun auf das Tavor verzichten kannst. Obwohl ... ich weiß nicht, ob ich, wenn bei mir gar nichts mehr laufen würde und erstmal keine Besserung in Aussicht ist, nicht doch eine geringe Dosis nehmen würde, mit Unterbrechungen (denn dann soll man ja angeblich nicht so schnell davon abhängig werden).
Blöd, dass die Hunde nun wie ein Klotz am Bein sind. Da ist es ja leichter, ein Kind mit einem Klinikaufenthalt zu vereinbaren. Aber ich denke, wenn es nicht anders geht, findet man immer irgendeine Lösung.

Lg, Tristezza


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Beitrag Di., 05.02.2013, 00:52

hallo Filu,

ich würde Dir auch raten, nicht nur auf den einen Therapeuten zu setzen, der wohl sehr darauf setzt, dass sich die Dinge von innen heraus regulieren, teils scheint er Deine Emotionen auch seeehr aufzuwühlen, ohne sich dafür verantwortlich zu fühlen - es muss nicht gleich eine stat. Klinik sein,
wie wäre denn eine ambulante Ergotherapiegruppe?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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FiLu
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Beitrag Di., 05.02.2013, 14:55

Dankeschön ihr beiden

Ja, mir hilft es, wenn wir gesprochen haben. Das taten wir auch heute. Zwei Stunden........
Es ist so, dass ich Ablösungen bzw. generell Veränderungen nicht hinbekomme. Er sagte heute, dass ich nun seit grad mal einem Jahr getrennt bin von allem was ich davor mehr als 10 Jahre lang tag ein tag aus tat und lebte.
Und nun das mit der Wohnsituation.....das schafft massive Ängste - Verlustängste........an denen wir ja vorher auch schon in der Therapie gearbeitet hatten, die aber so spürbar zuvor noch nicht waren.
Anstatt handlungsfähig zu bleiben richte ich alle Wut und Agression gegen mich (und mein Umfeld), erstarre zunehmends und verschanze mich.
Anstatt anderen die ich sehr mag, meine Bedürfnisse mitzuteilen, versuche ich lieber die anderen zu vernichten.

Er sagte, ich solle gucken, dass ich wieder unter Leute komme. Ob ich mir nen Job nebenbei suche, freiwillig etwas mache oder mich irgendwelchen Leuten anschließe die was weiß ich machen sei dabei vollkommen unerheblich. Wichtig wäre es, das ich zurück in die Sozialität komme und raus aus der Isolation.

Ich weiß überhaupt nicht, was da alles in mir vorgeht. Verstehen kann ich es nicht - vielleicht ansatzweise (ganz grob) Ich denke auch nicht, dass es das Verstehen besser machen würde, denn die Ängste lassen sich nun wohl nicht vom Verstand außer Kraft setzen.

Ich werde mir jetzt (hoffentlich) einen Termin bei einem Arzt besorgen und mir etwas zur Entspannung aufschreiben lassen - sofern der da mitspielt.

Manchmal...........manchmal da frage ich mich, warum ich überhaupt noch in diese Gespräche gehe. Zwei Jahre mache ich das jetzt.....okay...vor einem Jahr gab`s gravierende Veränderungen in meinem Leben die auch erstmal überwunden und verwunden werden müssen - aber ich dachte....ich hoffte ich käme da besser durch....leichter.

Joah.........gott (oder wer auch immer) was bin ich depri.......das gab`s in dieser Form (mit den körperlichen Sympthomen) noch nie. Ich schäme mich, dass ich so bin und es tut mir selbst wahnsinnig leid, dass dann auch niemand so wirklich an mich herankommt bzw. ich niemanden an mich heranlassen kann.
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