Drogen...wie helfen..?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Springday
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Drogen...wie helfen..?

Beitrag Mi., 16.01.2013, 12:14

Hallo!
Wie kann man einen Familienmitglied helfen wenn man weiß daß derjenige Drogen nimmt? Mit reden kommt man nicht ran. Mit schimpfen erst recht nicht. Was kann man nur tun um der Person zu helfen damit derjenige auf die Beine kommt und ein "normales" Leben führen kann...

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Tante Käthe
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 12:35

Konsequentes Handeln, keine Stütze geben, weder finanziell noch sonst etwas.

Hilfe kann man geben, wenn der Drogensüchtige aus dem Sumpf raus will und dies bekundet, sprich Drogenberatung, Entzug etc.... Da kann die Hilfe aus meiner Sicht nur so aussehen, dass man begleitend teilnimmt.

Eigentlich kann man nicht helfen, ausser sich selbst zu schützen. Dabei ists fast egal, ob es das eigene Kind oder der Partner(in) ist. Die Gefühlsebene ist allerdings anders.

LG Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 13:16

wie Käthe sagte:

direkt helfen kann man nicht. Wirklich nicht.

D.H. du kannst niemanden davon abhalten, Drogen zu nehmen. Er oder sie wird es trotzdem tun, und wenn er/sie noch so arg bewacht würde.

Jegliche finanzielle Unterstützung stoppen, Kontakt auf ein Minimum reduzieren, besser noch abbrechen, keine Drogen im eigenen haus dulden, evtl. den Konsumenten vor die Tür setzen.

Klingt hart, ist aber das Einzige, was man aktiv tun kann.

Unterstützung im Falle eines Anlaufs zum Entzug zusagen.

Und: selbst Beratung einholen: Dorgenberatungsstellen gibt es in jeder Stadt oder in der Nachbarschaft, einfach mal bei der Caritas nachfragen.

Ich wünsche dir ganz ganz gute Nerven und einen langen Atem!

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ch123
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 14:37

hallo springday
naja, das mit dem normalen leben.....empfindet denn der oder die betroffene sein leben als nicht normal?

wenn er das nämlich nicht tut, dann wird er den teufel tun "hilfe" für etwas anzunehmen, das er gar nicht haben will.

wie kommst du denn drauf, dass da jemand hilfe braucht. grad wenn´s um sucht geht, ist das mit dem helfen immer so eine sache, die schnell nach hinten losgehen kann. am besten ab zu den profis in eine suchtberatungsstelle, oder selbsthilfegruppe für angehörige

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Springday
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 20:14

Vielen Dank für die Antworten!
Ich bin ein wenig erstaunt wie kühl teilweise euere Worte auf mich klingen. Oder fasse ich es nur so auf?
ch123 hat geschrieben:wie kommst du denn drauf, dass da jemand hilfe braucht.
Weil es mir weh tut wenn ich sehe und weiß wie mein Angehöriger langsam abrutscht...
ch123: Wie meinst du das daß es nach hinten los gehen kann?
... den Konsumenten vor die Tür setzen: rutscht derjenige dann nicht ganz ab?

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Springday
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 20:17

[quote="ch123"naja, das mit dem normalen leben.....empfindet denn der oder die betroffene sein leben als nicht normal?
[/quote]
Natürlich sieht derjenige daß sein Leben nicht "normal" läuft, sei es mit Job, den Drogen usw.
Bloss ich kann doch nicht einfach tatenlos zusehen(weg sehen) wie das Leben eines Familienmitglieds kaputt geht.

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Tante Käthe
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Beitrag Do., 17.01.2013, 07:21

Hallo Springday,
Springday hat geschrieben:Ich bin ein wenig erstaunt wie kühl teilweise euere Worte auf mich klingen. Oder fasse ich es nur so auf?
Aus meiner Sicht fasst du das lediglich so auf sicher auch aus der Hoffnung gemündet, etwas zu erfahren, was du tun könntest.... ausser eben dem, was dir schon geschrieben wurde.
Springday hat geschrieben:den Konsumenten vor die Tür setzen: rutscht derjenige dann nicht ganz ab?
Viele (die meisten) Konsumenten brauchen genau das, um zu realisieren, was sie sich selbst antun...leider.

Du schreibst etwas "geheimnisvoll", magst schreiben, um was für einen Angehörigen es sich handelt?

LG Käthe
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Nico
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Beitrag Do., 17.01.2013, 07:28

Springday hat geschrieben: Natürlich sieht derjenige daß sein Leben nicht "normal" läuft, sei es mit Job, den Drogen usw.
.
Fein, dann ist dein Angehöriger nämlich überhaupt nicht drogensüchtig, denn kein drogensüchtiger weltweit sieht das solange er auf Drogen ist.

Ich finde du solltest dich dringendst ein wenig mit dieser Materie beschäftigen, bevor du da auf eigene Faust herumzudoktern versuchst.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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ch123
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Beitrag Do., 17.01.2013, 09:54

hi
mit nach hinten losgehen meine ich mögliche konsequenzen eines "hilfeversuchs"

natürlich nur unter der voraussetzung dass der betroffene nicht gesagt hat: ich sehe, mir geht´s schlecht; ich sehe, ich bin auf dem weg in den abgrund, ich MÖCHTE unter allen umständen was verändern, BITT hilf mir

wenn er das nicht gesagt hat, kannst du aus seiner sicht von folgender idee ausgehen.

"da ist jemand, nämlich die springday, die meint, sich in mein leben einmischen zu müssen. die glaubt, sie hat die weisheit mit löffeln gefressen und will mir sagen, dass mein leben, so wie es ist nicht in ordnung ist. natürlich, ich könnt schon das eine oder andere anders machen, aber ich will nicht. und vor allem würde ich ihr damit doch recht geben. mein leben ist mein leben und die soll sich nicht so über mich stellen"

naja, und auf dieser basis leidet die beziehung. er ist nach deinen hilfsversuchen nicht nur immer noch süchtig, zudem ist ein gewisses vertrauen abhanden gekommen.

stell dir doch einfach vor, jemand würde dich zu etwas bringen wollen, von dem er/sie weiss, dass es gut für dich ist, das du aber ums verrecken nicht willst. wie ginge es dir denn mit der person?

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Ekel
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:18

Liebe Springday,

die meisten die dir hier geantwortet haben, haben entweder selbst als angehörige eines Süchtigen auf die harte tour lernen müssen, was es heißt helfen zu wollen und daran zu scheitern oder waren selbst süchtig gewesen udn kennen das ganze also aus der anderen perspektive.
Was du hier vielleicht als Kühle empfindest ist vielleicht eher das gefühl der machtlosigkeit, dass sich in diese situation zwangsläufig einstellt.
Ich rate dir dringend zumindest dem Ratschlag folge zu leisten der besagt, du sollst dich an eine drogenberatung für angehörige wenden. Außerdem kannst du dich auch im netz schlau machen oder hier auch fragen zu bestimmten substanzen stellen. wissen gibt einem halt und das ist etwas was du auf jeden fall brauchen wirst.

@ch123: ist es nicht völlig gleich, was man macht? Auch bem Ratschlag nicht unterstützen und abgrenzen wirt das vertrauen und die beziehung leiden. im endeffekt ist es garnicht möglich da ohne eine belastung der beziehung raus zu kommen. die meisten Drogenabhängigen mit denen ich gesprochen habe erreichen irgendwan zwar den punkt an dem sie sehen, dass es so nicht wieter gehen kann, aber zuerst sind daran immer die anderen schuld. Die familie die einen nicht versteht, die gesellschaft die einen ignoriert, das hilfesystem dass träge ist und einem nicht das bietet was man braucht. Die außeinandersetzung mit sich selbst kommt meist erst später im prozess und das ist auch das was schmerzhaft ist und wo viele nochmal den schritt zurück in die sucht machen.

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Springday
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:35

Nico hat geschrieben:Fein, dann ist dein Angehöriger nämlich überhaupt nicht drogensüchtig, denn kein drogensüchtiger weltweit sieht das solange er auf Drogen ist.
Er hat selbst einen Termin bei der Drogenberatung ausgemacht, dann sieht er wohl selbst wie er abrutscht...
Er kommt ja selbst laufend in Probleme dadurch. Ob er den Termin wahr nimmt weiß ich nicht. Denn es ist ja so ein hin und her.. einerseits sein Wille seinem Job und den Verantwortungen nach zu kommen, das Wissen wie er sein Leben und seinen Körper zerstört... andererseits aber die Sucht...
Nico hat geschrieben:Ich finde du solltest dich dringendst ein wenig mit dieser Materie beschäftigen, bevor du da auf eigene Faust herumzudoktern versuchst.
Ja, ich habe wenig Erfahrung was Drogen betrifft, habe es selbst nie ausprobiert aus Angst und Respekt davor. Ich weiß darüber nur das was ich googeln kann.
Es tut einfach innerlich weh wenn ich mitkrieg wie das Leben meines Angehörigen durch diese sch... Drogen kaputt geht.

@ch123
ch123 hat geschrieben:stell dir doch einfach vor, jemand würde dich zu etwas bringen wollen, von dem er/sie weiss, dass es gut für dich ist, das du aber ums verrecken nicht willst. wie ginge es dir denn mit der person?
Aber es geht doch um sein Leben was er zerstört...und um unsere Familie. Was für eine Zukunft hat mein Verwandter wenn er so weitermacht. Ich habe die Risiken und die Begleiterscheinungen der Droge gelesen. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter wenn ich mir vorstelle was auf ihm zukommt wenn er so weiter macht..
Ich habe nichts gesagt darüber zu ihm. Er weiß von meinen Sorgen und meine Gedanken nicht, oder noch nicht. Ich möchte mich informieren darüber. Es ist was Fremdes für mich. Ich weiß nicht wie man damit umgeht. Es macht mir Angst.
Und ich habe auch selbst ein Kind. Wenn ich mir vorstelle wenn auch mein Kind mal mit Drogen zu tun bekommt... Es macht einfach große Angst.. Wie kann man als Mutter sein Kind schützen, aufklären was für ein Teufelszeug das ist?
Ekel hat geschrieben: die meisten die dir hier geantwortet haben, haben entweder selbst als angehörige eines Süchtigen auf die harte tour lernen müssen, was es heißt helfen zu wollen und daran zu scheitern oder waren selbst süchtig gewesen udn kennen das ganze also aus der anderen perspektive.

Vielleicht kann mir gerade jemand der selbst drogensüchtig war oder damit Erfahrung hat ein wenig helfen. Denn ich weiß eben nicht wie man helfen/reagieren kann. Soll ich mit ihm reden, oder besser nicht. Was erwarten Menschen die in der Drogensucht stecken von ihren Familienmitgliedern. Wie kann man als Außenstehender helfen. Ich denke mir jeder der in so einer Sucht steckt, für den ist es ein Teufelskreis. Diese Sucht ist doch eigentlich ein Hilferuf der Psyche, oder nicht?
Zuletzt geändert von Springday am Do., 17.01.2013, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.

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Gisi
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:43

Springday hat geschrieben:Ich habe die Risiken und die Begleiterscheinungen der Droge gelesen. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter wenn ich mir vorstelle was auf ihm zukommt wenn er so weiter macht..
Das wird er auch wissen, nur wird er sich auch sagen, dass das ausgerechnet ihm nicht passiert, er den Absprung rechtzeitig schafft.....
Gut, dass er bereits einen Termin in der Drogenberatung gemacht hat, aber hingehen und entsprechend handeln, ist der nächste noch viel wichtigere Schritt und das kann auf und ab gehen und sehr zähflüssig sein......
Springday hat geschrieben:andererseits aber die Sucht...
...und die ist stärker als alles Andere, da hilft nichts ausser seine eigene Kraft und Stärke, seine Konsequenz zu sich selbst....

Was ihm auch hilft, ist, wenn du zu ihm nein sagst, nur das wird er erst wissen und dir vielleicht auch sagen, wenn er klar ist und sich von Drogen verabschiedet..... allerdings, je eher du damit anfängst, umso besser - für dich als Abgrenzung und für ihn als Konsequenz

Gisi
Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.

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Nico
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:45

Jaja Springday, es ist schon alles nachvollziehbar was du schreibst, aber dennoch ist es seine Sucht und sein Leben.
Nur erkann die Sucht besiegen und seinLeben retten, du kannst dir bei einer Suchtberatung für Angehörige Rat holen wie du dich selbst und vielleicht auch einige deiner Angehörigen (z.B. dein Kind) da halbwegs unbeschadet raushalten kannst, mehr kannst du nicht tun.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Springday
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:53

Gisi hat geschrieben: Was ihm auch hilft, ist, wenn du zu ihm nein sagst, nur das wird er erst wissen und dir vielleicht auch sagen, wenn er klar ist und sich von Drogen verabschiedet..... allerdings, je eher du damit anfängst, umso besser - für dich als Abgrenzung und für ihn als Konsequenz
Gisi
Wie meinst du das? "nein" sagen? Ihn ablehnen? Ich habe eh nicht all zu viel Gesprächskontakt zu ihm selbst.
Die ganze Familie ist mit dem Thema Drogen "überfordert" und überfragt. Wir hatten damit bis jetzt noch nicht damit zu tun.
Nico hat geschrieben:Jaja Springday, es ist schon alles nachvollziehbar was du schreibst, aber dennoch ist es seine Sucht und sein Leben.
Nur erkann die Sucht besiegen und seinLeben retten, du kannst dir bei einer Suchtberatung für Angehörige Rat holen wie du dich selbst und vielleicht auch einige deiner Angehörigen (z.B. dein Kind) da halbwegs unbeschadet raushalten kannst, mehr kannst du nicht tun.
Bekommt man denn bei einer Drogenberatung auch einen Termin wenn man nicht direkt selbst betroffen ist? Oder einfach zur Aufklärung wie man damit umgeht? Und wenn man wissen will wie man sein Kind dafür schützen kann? Mein Kind ist auch in einem Alter wo sowas "interessant" werden kann.

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Nico
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:57

Springday hat geschrieben: Bekommt man denn bei einer Drogenberatung auch einen Termin wenn man nicht direkt selbst betroffen ist? Oder einfach zur Aufklärung wie man damit umgeht? Und wenn man wissen will wie man sein Kind dafür schützen kann? Mein Kind ist auch in einem Alter wo sowas "interessant" werden kann.
JA bekommt man.
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