Kokst meine Therapeutin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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luisa45
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Kokst meine Therapeutin?

Beitrag Fr., 21.12.2012, 00:43

Hallo Ihr,
ich bin neu hier und mir auch nicht sicher, ob das wirklich hier hin gehört.
Ich habe seit kurzem eine Therapeutin, die mir nicht ganz normal vorkommt. Manchmal habe ich das Gefühl, sie nimmt selber was ein. Zur Erklärung, ich nehme Antidepressiva und Neuroleptika wegen Shizophrenie. Ich habe selber Drogenerfahrung und sie kommt mir vor, als würde sie koksen. Versteht mich nicht falsch, sie scheint eine gute Therapeutin zu sein, nur sie macht einen recht aggressiven Eindruck auf mich. Vielleicht täusche ich mich auch, aber eigentlich erkenne sehr schnell, wenn Leute drauf sind.
Ich wüsste nun gerne, ob ich sie wechseln soll oder mich einfach damit abfinden muss? Es ist ja nicht so leicht, einen neuen Therapeuten zu finden.
Grüsse

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Probleme mit Therapeuten" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Lady Amalzia
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Beitrag Fr., 21.12.2012, 10:28

Hört sich eher an als wäre das erst mal ein Klient-Thera-Beziehungs-Problem. Sowas kann man nur lösen, wenn man drüber spricht. Vielleicht probierst Du erstmal, mit ihr darüber zu sprechen, dass sie einen aggressiven Eindruck auf Dich macht - ohne den Vorwurf der vermuteten Drogenproblematik Es kann ja auch was ganz anderes dahinter stecken...

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 21.12.2012, 11:08

Ich gebe meiner Vorrednerin recht, ich würde es auch sachlich ansprechen, dass sie Deinem Gefühl nach aggressiv rüberkommt. Und dann schaust Du ob ihr es gut klären könnt. Wenn sie dann allerdings wieder aggressiv rüberkommt, würde ich die Therapie bei ihr beenden.
Da scheint es mir auch egal zu sein, ob sie wirklich aggressiv ist, sondern das würde für mich eher bedeuten, dass eure Beziehung nicht funktioniert.

Wie lange bist Du denn schon bei ihr in Therapie und weswegen? Wegen der Schizophrenie oder auch wegen Drogen? Und was findest Du an Deiner Therapeutin gut?

LG,
pp


Silent*
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Beiträge: 348

Beitrag Fr., 21.12.2012, 12:56

Hallo.
Als ich deinen Beitrag las, dachte ich zuerst an einer Übertragungsproblematik.
Wie trittst du ihr gegenüber auf?
Ich kenn das von eigenen Situationen, allerdings nicht in Bezug auf Drogen.
Ich denke, mit ihr darüber reden wäre erstmal eine bessere Lösung.

LG, silent

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mitsuko
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Beitrag Sa., 22.12.2012, 07:46

Hallo Luisa,

welches Verhalten legt sie denn an den Tag, das für dich ein Hinweis auf Koks ist?
Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Therapeut, der sich benimmt als wäre er auf Koks, eine gute Therapie macht.
Hast du sie mal gefragt ob sie kokst?

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Atara
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Beiträge: 394

Beitrag So., 23.12.2012, 10:42

Ne koksende Therapeutin^^ klingt wie aus einem film...
kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. ich glaube du interpretierst da was in sie hinein...
sprich sie drauf an, so bekommst du den gedanken weg.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"


Jenny Doe
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Beitrag So., 23.12.2012, 11:12

Ne koksende Therapeutin^^ klingt wie aus einem film...
kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
Solche Therapeuten gibs es leider auch. Ich hatte in meinem ehemaligen Bekanntenkreis einen Verhaltenstherapeuten, der ständig zugekokst war.
In der Klinik hatte ich eine Mitpatientin kennen gelernt, die Psychotherapeutin ist. Sie war in der Klinik wegen Alkoholproblemen.
Therapeuten haben genauso wie ihre Klienten so ihre Probleme und gehen sehr unterschiedlich damit um, so wie ihre Klienten.

@ luisa45

Ich würde die Thera darauf ansprechen. Wenn es stimmt, dass deine Thera kokst, dann wird sie vielleicht nach deiner Rückmeldung etwas ändern. Wenn es nicht stimmt, dann könnt ihr ja zusammen an deiner Wahrnehmung arbeiten und schauen, warum du sie so wahrnimmst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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daggimaus
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Beitrag So., 23.12.2012, 11:32

Ich würde die Thera darauf ansprechen. Wenn es stimmt, dass deine Thera kokst, dann wird sie vielleicht nach deiner Rückmeldung etwas ändern.
Ich glaube nicht, dass die Thera da grundsätzlich etwas ändern wird, wenn sie wirklich davon abhängig ist. Ich glaube eher, sie wird das vertuschen oder sich krank melden, wenn die Probleme überhand nehmen, damit die Patienten nichts mitbekommen. Ich meine, eine Thera in ihrer Vorbildfunktion wird das sicher nicht zugeben, aber ich kann mich auch irren...

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peppermint patty
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Beitrag So., 23.12.2012, 11:36

Ich kannte auch mal einen koksenden und notorisch fremdgehenden Paartherapeuten. Warum sollten Theras anders sein, als ihre Klienten? Das ist doch bloß "unser" Wunschdenken und "unsere" Phantasie, dass sie perfekt sind oder sein müssen.
Jenny Doe hat geschrieben: Ich würde die Thera darauf ansprechen. Wenn es stimmt, dass deine Thera kokst, dann wird sie vielleicht nach deiner Rückmeldung etwas ändern.
Allerdings würde ich hier nicht unbedingt mit einer ehrlichen Antwort rechnen (für den Fall das sie kokst). Ich meine als Thera gebe ich mein Problem doch nicht vor einer Klientin zu und bespreche das dann auch noch mit ihr.

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daggimaus
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:04

Ich denke auch, dass viele Theras gesundheitliche Probleme haben, psychisch angegriffen sind und dann eine Notlösung suchen, denn die Patieten werden nicht weniger und die Praxis muss weiter laufen. Schließlich müssen diese Leute auch ihren Lebensunterhalt bestreiten, wie alle anderen auch, die arbeiten gehen.

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peppermint patty
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:12

daggimaus hat geschrieben:Ich denke auch, dass viele Theras gesundheitliche Probleme haben, psychisch angegriffen sind und dann eine Notlösung suchen, denn die Patieten werden nicht weniger und die Praxis muss weiter laufen.
Hmm?? Habe ich jetzt nicht so richtig verstanden.

Ich meine nicht, dass die psychischen Probleme etwas mit den Patienten zu tun haben. Sondern ihre (Theras) eigene Störung ist. Und auch als Notlösung (das wäre ja mal eine schöne Ausrede!!) sehe ich es nicht an, sondern grundlegend, eben genauso krank wie ihre Patienten auch.

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daggimaus
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:32

Hmm?? Habe ich jetzt nicht so richtig verstanden.
Kann doch sein, dass sie sich durch die jahrelange Arbeit mit den Patienten irgendwann überfordert fühlen, aber trotzdem weitermachen müssen, weil sie davon leben (müssen), obwohl sie eigentlich gesundheitlich nicht mehr können und dann eben eine Notlösung suchen ...

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Marzipanschnute
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:41

Es gibt ja schließlich auch genug Theras die selbst in Therapie sind.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Nico
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:57

Theras sind halt auch nur Menschen, auch wenn sie von so manchem Patienten zu Göttern gemacht werden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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peppermint patty
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Beitrag So., 23.12.2012, 12:59

daggimaus hat geschrieben: Kann doch sein, dass sie sich durch die jahrelange Arbeit mit den Patienten irgendwann überfordert fühlen, aber trotzdem weitermachen müssen, weil sie davon leben (müssen), obwohl sie eigentlich gesundheitlich nicht mehr können und dann eben eine Notlösung suchen ...
Klar kann das sein. Doch auch dann liegt die Störung nicht in den Patienten begründet, sondern in dem Thera selbst. Denn gerade ein Thera müsste wissen, was eine Überlastung psychisch bedeutet. Und das er das Problem dann nicht angeht und sich überfordert, liegt nur in ihm selbst begründet.

Ich mag diese Idealisierung von Theras nicht. Sie sind ebenso wie der Durchschnitt der Gesellschaft mit Problemen und (psychischen) Krankheiten behaftet. Nur wir Patienten wollen dies gerne anders sehen.

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