Antidepressiva und Führerscheinprüfung: geht das?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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lonelygirl
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Antidepressiva und Führerscheinprüfung: geht das?

Beitrag Mo., 17.12.2012, 18:58

hallo,
ich nehme seit 2 monaten 9mg mirtazapin vorm schlafen und am morgen 100mg sertralin und zwischnedurch am Tag eine Xanor.

habe nun diesen donnerstag wieder praktische fahrprüfung
bin schon 2 mal durchgefallen, ... beim ersten mal wars glaub ich wegen den tabletten, das gebe ich zu aber beim letzten mal hab ich mich schon an die tabletten gewöhnt und habe mich voll gut konzentriern können und reaktion war auch gut,.. der fahrlerer hat mir nach der fahrt sogar gesagt dass es eine gute fahrt war(ich war in tränen aufgelöst), hab nur jemandem den vorrang genommen weil ich zu weit links gestanden bin. es war keiner in gefahr. war danach so deprimiert. die wissen doch alle nicht was ich schon alles mitgemacht habe. habe seit 1 jahr panikattacken. vor einem halben war es so schlimm, dass ich nicht mehr aus dem bett gehen konnte und den ganzen tag geheult und gelitten habe. jetzt gehts mir eben so einigermaßen wieder gut.
bin aber durch die medis einwenig aggressiv wenn ich traurig bin oder ich etwas ungerecht finde. so führchte ich, wenn ich wieder etwas falsch mache was keinen in gefahr bringt, ich den fahrprüfer anmotze und frech werde, das will ich auch gar nicht. aber nun zu meiner frage

soll ich dem fahrlerer in der fahrstunde noch (hab 1 tag vor prüfung noch ne fahrstunde) sagen, dass ich antidepressiva nehme?
er war bei der letzten prüfung dabei und hat gesagt ich soll doch nicht so nervös sein, ich soll versuchen mich zu beruhigen, weill ich so nervös war bei der prüfung. und ich habe mir gedacht, ej ich kann auch nichts dafür, du kennst meine situation nicht,... hätt ihm am liebsten gesagt, was ich schon alles durchgemacht habe.

aber wenn ich jetzt sage dass ich medis nehme, habe ich angst dass ich dann am donnerstag nicht zur prüfung antreten darf.
soll ichs sagen?

ich habe mich schon an die tabletten gewöhnt und kann eigentlich ganz gut auto fahren damit.

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Danica
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 19:50

Hallo lonleygirl,
nachdem ich jetzt die Beipackzettel gegoogelt und auch sonst noch so ein bißchen recherchiert habe, würde ich dir raten, auf gar keinen Fall mehr Xanor einzunehmen bis zur Führerscheinprüfung. Unter Xanor besteht Fahruntüchtigkeit.
Leider habe ich auf die Schnelle nicht die einschlägigen Fahrprüfungsvorschriften finden können, aber ich bin überzeugt davon, dass du Schwierigkeiten bekommen wirst, wenn du deinem Fahrlehrer oder dem Prüfer von den AD's erzählst. Ich könnte mir vorstellen, dass da Tests zu deiner Fahrtüchtigkeit gemacht werden, oder dass du vielleicht ein amtsärztliches Attest vorlegen musst.
Das sind allerdings nur Mutmaßungen. Wie die Rechtslage tatsächlich ist, weiß ich nicht.
Ich würde dir auch raten, nicht zur Prüfung anzutreten, wenn du den Eindruck hast, durch die Medikamente irgendwie beeinträchtigt zu sein (kannst ja was Harmloses vorschützen, Erkältung z.B.). Und nochmal: keine Xanor mehr vor der Prüfung (grundsätzlich nicht, wenn du fahren musst).
Ich drück dir die Daumen!
LG
Danica

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 20:37

lonelygirl hat geschrieben: beim ersten mal wars glaub ich wegen den tabletten, das gebe ich zu aber beim letzten mal hab ich mich schon an die tabletten gewöhnt und habe mich voll gut konzentriern können und reaktion war auch gut,..,
es war keiner in gefahr. war danach so deprimiert. die wissen doch alle nicht was ich schon alles mitgemacht habe. habe seit 1 jahr panikattacken. vor einem halben war es so schlimm, dass ich nicht mehr aus dem bett gehen konnte und den ganzen tag geheult und gelitten habe. jetzt gehts mir eben so einigermaßen wieder gut.
Hallo,
Also zunächst tut es mir echt leid, dass Du so leidest. Und ich hoffe Du bekommst die notwendige Unterstützung, die Du brauchst.
Allerdings finde ich es im Strassenverkehr nicht gut, wenn Menschen daran teilnehmen, die wegen Medis oder Drogen nicht wirklich fahrtüchtig sind, ganz egal ob Fahrprüfung oder Alltag.
Richtig, niemand weiss was Du schon mitgemacht hast, aber WILLST Du dennoch die Verantwortung auf Dich nehmen, wenn etwas passiert.
Und klar, es geht um die Gesundheit und das Leben von Dir und den anderen Verkehrsteilnehmern Du solltest Deinen Fahrlehrer informieren, dass du Medis schluckst, die Deine Fahrfähigkeit beeinträchtigen.
Mich würde als Opfer würde ich Nachhinein NICHT interessieren was Du durchgemacht hast, ich würde ,da Du erwachsen bist, an DEINER VOLLEN Verantwortung appellieren.

Denk gut darüber nach was Du da tust.

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Traurige Seele
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 20:54

Hallo,

ein Rat von mir, sag nichts von den Tabletten. Ich weiß aus meiner Berufserfahrung, dass es zum Führerscheinverlust kommen kann wenn nach einem Unfall rauskommt man nimmt solche Medikamente (Habe vor meinen Kindern in dem Bereich gearbeitet). Ich denke dass es dann sein könnte dass Du eine MPU oder ähnliches machen musst. Was ich Dir raten würde nur nicht unter Beruhigungsmitteln Auto zu fahren, das habe ich auch noch nie gemacht, das ist hochgradig gefährlich. Die Antidepressiva kannst und musst Du ja wegen der Stabilität nehmen. Ich hatte da mal ein Gespräch drüber mit meiner Psychiaterin und sie meinte ich solle mir nicht zu viele Sorgen machen, ohne ADs wäre ich im Verkehr viel schlimmer als mit. Am Anfang bis man ganz eingestellt ist muss nur etwas Vorsicht geboten werden.

Also mein Fazit keine Beruhigungsmittel beim Autofahren, ADs ja wenn gut eingetellt, und ja nix sagen beim Fahrlehrer das bringt Dir viele Probleme ein.

LG TS
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Ratlosigkeit
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Beitrag Di., 18.12.2012, 07:08

Als ich Beruhigungsmittel nehmen musste, war ich gleichzeitig blöderweise in der Situation, zu dieser Zeit Autofahren zu müssen. Mein Arzt meinte damals, es ist wie beim Alkohol: einer ist mit einer relativ hohen Dosis durchaus noch fahrtüchtig, während der andere schon bei kleinen Mengen aufpassen sollte. Es liegt im persönlichen Empfinden, ob Du spürst: ich kann das, oder ich lass das besser.
Sagen würde ich auch nix davon - wenn Du antreten willst und denkst Du schaffst das (im andern Fall bist Du hoffentlich selbst so vernünftig und verschiebst die Sache). Kann sein (und wäre auch das Richtige), dass sie dann eventuell auf Nummer sicher gehen und Dich gar nicht antreten lassen.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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TwoFace
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Beitrag Di., 18.12.2012, 09:26

Als Berufkraftfahrer mit einer Kontrolluntersuchung alle fünf Jahre,
erhält man keine Verlängerung des FS bei positiven Urin- oder Blutergebnis
durch Depris. Somit ist der FS futsch.
Ergo, kein Wort darüber verlieren, mein Tip.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
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Sinarellas
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Beitrag Di., 18.12.2012, 09:52

Ich hab zu dem Zeitpunkt auch Antideps gehabt und es war kein Problem. Man muß nicht imemr alles sagen und wenn man selber denkt, das geht und passt schon, dann machs :>
Shice doch drauf!
..:..

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Takeo
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Beitrag Di., 18.12.2012, 13:50

Als ich den Führerschein gemacht habe, habe ich dummerweise dem Amtsarzt erzählt, dass ich Psychotherapie mache und Sertralin (100mg) nehme. Ich musste dann ein psychiatrisches Gutachten bringen, welches ich selbst bezahlen musste (ca 200 €). Der Psychiater war sehr empört, dass ich wegen sowas ein Gutachten bringen musste, meinte Psychotherapie sei doch etwas Gutes und sah überhaupt kein Problem in den ADs. Ich habe ihm aber auch nicht Alles über meine psychischen Probleme erzählt.

Wenn ich Benzos nehme (Xanor) fahre ich min. 10 Stunden danach nicht mit dem Auto, finde das beeinträchtigt schon ziemlich.

Würde es nicht erzählen, außer du willst, dass ein Facharzt beurteilt, ob du fahrtauglich bist!

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Symlink
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 107

Beitrag So., 09.07.2017, 22:08

Verzeiht, dass ich diesen mittelalten Thread wieder ausgrabe;

Insb. @Takeo: Musstest Du "nur" ein psychiatrisches Gutachten bringen (in was fuer einer Form?) oder auch weitere Befundungen (Blut-/Urintests etc)?

Danke!
Guten Abend,
S.

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