Mein Vater ist Messie

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lulu2013
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Mein Vater ist Messie

Beitrag Mi., 05.12.2012, 16:08

Wir wissen uns ehrlich gesagt nicht wirklich zu helfen! Mein Vater sammelte immer schon gerne zeitungen und artikel und bücher und vieles mehr nur habe ich schwer das gefühl es wird immer schlimmer!

wenn er etwas angeboten bekommt will er es haben, auch wenn kein platz da ist! alte möbel... alles mögliche sogar kaputte sachen! unser vintelator ist kaputt, jetzt steht der motor ohne windblätter da, weil er könne ihn reparieren um geld zu sparen....! so ein kleines teil kostet vl. 20€ und er kämpft drum als würde man ihm sein seeligstes stück wegnehmen???!!!

ich muss sagen, meine eltern leben in einer 100qm wohnung, sie haben in dem haus 3 keller, einen schupfen und eine kellerwohnung mit 2 großen räumen und bad!
und ratet mal? es ist ALLLES voll und nicht mehr begehbar! ausser die wohnung der eltern!

als ich auszog beanspruchte er mein zimmer für sich! meine mutter hat da nicht viel zu sagen und jetzt schaut das zimmer immer mehr und mehr einem chaos gleich! in jeglichen schränken in der wohnung lagert er zeitungen, flyer, augeschnittene zeitungsartikel....tlw. von vor 10 jahren! er sagt er würde das alles noch lesen!

jetzt ist er seit kurzem in pension und ich hab das gefühl durch die frühpension wird es noch schlimmer! er räumt und räumt und räumt aber es verändert sich nichts!

wenn man an einen kasten oder an eine schublade geht dann bekommt er panik und sagt bloß nichts anfassen, er würde das alles aussortieren!

ich habe das gefühl, jetzt wo er in pension ist hätte er zeit endlich für sich, alles zu tun was ihm spass macht, aber ich glaub er wird bis an sein lebensende damit verbringen sein chaos zu lichten, obwohl er es eh nicht lichtet!

meine mama ist die leidtragende und erstickt neben ihm!
sie hat im endeffekt nicht viel zu melden weil er stur ist wie 10 esel und alles durchsetzt wie er es will und wenn nicht dann wird er aggressiv!

wir haben jetzt gesagt wir schmeissen stück für stück immer etwas weg weil er sowieso keinen überblick hat!

im abstellraum herrschte schon so ein chaos, dort stand ein offener vollholzschrank komplett überfüllt! jetzt wollte meine mutter einen geschlossenen kasten, wo alles untergebracht wird! er willigte nach langem hin und her ein und am nächsten tag wollte er davon nichts mehr wissen!

jetzt haben mein freund und ich den kasten einfach besorgt als sie im urlaub waren, aber den alten hässlichen halb kaputten will er in die kellerwohnung stellen wenn er dort platz geschafft hat! (sagt er aber schon seit 10 jahren) und davor können wir den neuen nicht aufbauen!

das problem, sollten wir etwas wegschmeissen und er findets raus wird er so radikal und schmeisst einfach was von uns weg....! nur sind das dann sachen die wir wirklich brauchen und bei ihm sind es sachen die wirklich müll sind!

heute sagte er zu meine rmutter er habe seine PM Hefterln gezählt, Abbo seit 4-5 jahren und es fehlen welche weil er hat ausgerechnet wieviele hefte er haben müsste!

ich könnt echt heulen weil mir meine mutter so leid tut! wenn man zu ihm sagt er soll in behandlung gehen, mault er nur, dass er kein problem haette!

meine mutter haltet ihm jetzt dauernd vor, was wäre wenn er stirbt und was er seinen kindern für chaos hinterlässt...

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Tiene
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 17:02

Hallo Lulu,

das ist wirklich schlimm, was Du da erzählst. Das Messi-Syndorm hat in der Regel psychologische Ursachen. Wahrscheinlich herrscht im Inneren Deines Vaters ein gewaltiges Chaos, dass er allerdings sein Leben lang verleugned. Evtl. ist ihm früher etwas traumatisches geschehen, dass er vielleicht sogar verdrängt, aber das Messi-Syndrom könnte eine Folge daraus sein. Sieh mal den Artikel hier http://www.aerzteblatt.de/archiv/33777

Wegwerfen wird wohl nichts bringen. Das macht ihn höchstens wütend und bringt ihn gegen Euch auf. Aber so kann es ja aber auch nicht weitergehen. Ich würde Euch dringend empfehlen Hilfe von außen zu holen - besonders Deine Mutter. Versuche doch mal rauszubekommen, ob es eine Selbsthilfegruppe für Messiangehörige in Eurer Stadt gibt oder lasst Euch beim Psychiatrischen Dienst beraten. Dein Vater muss verstehen, wie sehr er Deine Mutter belastet, aber das funktioniert nicht mit dem Brecheisen.

Sorry, dass ich Dir keine direkten, praktischen Tipps geben kann. Das einzige was ich nur sagen kann ist, dass Ihr Euch beraten lassen solltet. Recherchier mal im Internet nach Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen etc. Diese Seite habe ich gerade noch für Messi-Angehörige gefunden: http://www.messie-shg.de/angehoerige/. Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter.

Alles Gute und viele Grüße

Tiene

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 17:19

ich mag mich täuschen, aber ist das schon wirklich ein Messie-Verhalten?
Bücher, Zeitschriften usw. en masse sehe ich nicht wirklich als messielikke an, viele Leute sammeln so etwas.
Du schreibst ja, die Wohnung deiner Eltern sehe ordentlich aus.

Fühlt er sich darin wohl?
Manche Leute können sich schwer von etwas trennen, sind dann aber doch ganz froh, wenn Andere für sie aufräumen. Ist keine tolle Methode, ich weiß, immerhin ist dein Vater erwachsen.

Vll könnten deine Eltern ein Arrangement treffen: es wird erst wieder Neues angeschafft, wenn Altes dafür weichen konnte.

Ansonsten ist das in meinen Augen eine Angelegenheit zwischen deiner Mutter und deinem Vater, denn die beiden leben ja zusammen und müssen zurechtkommen. Von heute auf morgen werden sich seien Schätze nicht angesammelt haben....

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 17:39

lulu2013 hat geschrieben: wenn man an einen kasten oder an eine schublade geht dann bekommt er panik und sagt bloß nichts anfassen, er würde das alles aussortieren!
Also ich bin ein paar mal in meinem Leben mit Messis in Berührung (weiss dennoch nicht viel) gekommen und denke das könnte ein Symptom sein. Ich glaube da geht es nämlich um Angst, weil mit den Gegenständen wird etwas verbunden, was evtl. beim Wegschmeisen verloren gehen könnte.
Eine Person mit Messisyndrom hat mir auch mal erklärt, dass sie nicht strukturieren kann. Das heisst auf allen Ebenen nicht (Leben - was ist wichtig was nicht; Pläne - sie hat sich immer in 1000 Ideen verheddert, aufräumen - keine Übersicht, ebenso bei der Psyche - ziemliches Chaos in ihr). Insofern WÄRE die Wohnung von Deinem Vater quasi ein Symptom. (Ich weiss aber auch nicht ob das messilike ist was sie mir gesagt hat).
Ich finde es gut wenn ihr, Du und vor allem Deine Mutter Euch Hilfe besorgt. Denn dann habt ihr sowohl die Möglichkeit für Euch zu sorgen und vielleicht auch besser mit Deinem Vater umzugehen.

LG,
pp

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lulu2013
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 17:56

naja wenn du die kellerräume sehen würdest... die kannst du einfach nicht begehen.... so voll ist alles! er trennt sich von gaaar nix!!!! sondern es kommt immer mehr dazu! ja hab mir schon mal so selbsthilfe gruppen rausgesucht, nur er lässt sich nicht helfen? er belächelt uns und sobald wir nur einen 'seiner' kästen anfassen wird er böse! er kontrolliert ständig wa smeine mutter wegwirft und reisst ihr auch das zeug aus der hand......! ich hab das gefühl er sieht gar nicht wie er sich aufführt!

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Tiene
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Beitrag Do., 06.12.2012, 10:55

Hallo Lulu,

ich meinte auch eher, dass Deine Mutter (oder Ihr beide) eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Messis suchen sollte. Dass sich Dein Vater nicht freiwillig in so eine Gruppe begibt ist klar, weil ihm gar nicht bewusst ist, dass er ein Problem hat oder Ihr mit seinen Angewohnheiten - wie immer man das ausdrücken will.

Vielleicht ist es ja wirklich gar keine Messistörung. Evtl. ist es gar zwanghaftes Verhalten. Aber das kann nur jemand sagen, der sich damit auskennt.

Ihr solltet Euch professionell beraten lassen, um dann zu schauen, wie Ihr weiter vorgehen könnt. Leuchtturm gebe ich dem bezgl. Recht, dass es sich hauptsächlich um eine Angelegenheit zwischen Deinem Vater und Deiner Mutter handelt. Du kannst unterstützen und ein paar Tipps geben, aber Deine Mutter muss auch schon selbst aktiv werden, sich beraten lassen und Hilfe holen. Das solltest Du nicht nur allein übernehmen. Ich denke mal, dass sich Deine Mutter eher bei Ihrem Mann Respekt verschafft, wenn er sieht, dass sie das Problem anpackt und sie nachher auch die Jenige ist, die die eingeholten Ratschläge umsetzt bzw. Forderungen an ihn stellt und ihn in seine Schranken weist. Sie wohnt ja schließlich auch in der Wohnung. Du solltest nur im Hintergrund agieren. Sonst nimmt Dein Vater sie vielleicht gar nicht ernst bzw. sieht alles nur als Einmischung von "außen" - auch wenn Du seine Tochter bist.

Viele Grüße

Tiene

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FreudsLeiden
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Beitrag Do., 06.12.2012, 15:52

lulu2013 hat geschrieben:ch könnt echt heulen weil mir meine mutter so leid tut! wenn man zu ihm sagt er soll in behandlung gehen, mault er nur, dass er kein problem haette!


Das ist halt auch sehr logisch. Wenn er noch irgendwie ein bisschen kommunikationstauglich wäre, dann würde auf den Kummer deiner Mutter eingehen und etwas unternehmen. Messies sind extrem egoistisch. Wie Drogensüchtige. Aber im Prinzip ist die Ehe wahrscheinlich schon längst im Eimer. Was ist das schon für eine Beziehung, wenn es nur noch gestritten wird, um Therapie und Zeitungsstapel. Schrecklich beklemmend.
Hat deine Mutter eine Möglichkeit, wo anders zu wohnen? Vielleicht würde das ein Nachdenken bei deinem Vater auslösen?
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(V)
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Beitrag Do., 06.12.2012, 22:35

meine mutter haltet ihm jetzt dauernd vor, was wäre wenn er stirbt und was er seinen kindern für chaos hinterlässt...
Dieses unlogische Nonsens-Zitat (*) zeigt sehr anschaulich, dass deine Mutter ebenso (mit-)betroffen ist, und völlig überfordert.


(*) Ihm ist jetzt egal, in welchen Chaos seine Frau/Familie lebt, wie es den Angehörigen damit geht, warum um Himmels Willen sollte es ihn dann scheren, was NACH seinem Tod ist, wenn es ihm jetzt schon pups ist?! Ja, was wäre denn, wenn er stirbt? Hart gesagt: Ihr und der Keller wäret endlich frei! Eine sehr seltsame Drohung...

Egal ob ER eine Therapie oder Selbsthilfegruppe einwilligt, für die engste Angehörigen wie deine Mutter empfiehlt sich auf jeden Fall eine Therapie: ENTWEDER um Unterstützung zu bekommen, wie man mit seiner Störung umgeht ODER um rauszufinden, wo die eigene Problematik liegt (dass man sich so einen Mann suchte und auch noch bleibt!) ODER um Kraft zu finden, ihn fallen zu lassen, um sich und den Rest der Familie zu retten.

Im Umgang mit Messies gibt es oft einen entscheidenden Denkfehler, der da lautet: „ER muss sich ändern, an mir liegt es ja nicht. ICH bin gesund.“
Erstens, kann man mit diesen Einstellungen warten bis man schwarz wird, er wird sich nicht ändern. Weder freiwillig und offensichtlich noch weniger mit Druck (... der höchstens Gegendruck erzeugt).
Zweitens, man kann zwar nichts an ihm ändern, aber man kann FÜR SICH Hilfe in Anspruch nehmen. Nur weil ER den Keller verwahrlosen lässt, sollte man dies nicht als „Ausrede“ benutzen, das eigene psychische Wohl zu vernachlässigen. Eigenverantwortung. Sich eigentlich verantwortlich um das eigene Wohl kümmern, statt sich darauf auszuruhen, dass ER am eigenen Unglück schuld sei.

Drittens, besteht in solch Konstellationen immer auch die Gefahr, dass die Angehörigen UNBEWUSST das Verhalten auch noch fördern, wie es z.B. bei einer Co-Abhängigkeit der Fall ist. Von so etwas sind immer ALLE betroffen, und wenn man auf seiner Seite nichts bewirken kann, dann muss eben vor der eigenen Haustüre kehren. Wenn BEIDE festgefahren sind in ihren Mustern, fallen Veränderungen doppelt und dreifach so schwer.
Viertens, ein gutes Vorbild und irgendwie aktiv werden, sei es nur für sich selbst, wirkt immer besser als bloße Worte oder gar leere Drohungen. Deswegen ist es immer besser, erst mal bei sich anzufangen.


Sicherheitshalber: Ich meine NICHT die Denkweise a la „Was muss ICH tun, damit ER sich verändert?!“, sondern ich meine damit, sich WIRKLICH erst mal um sich zu kümmern, und zwar VÖLLIG unabhängig, ob und wie es bei IHM ankommt. Strikt trennen zwischen dem eigenen Part, für den man selbst verantwortlich ist und zwischen SEINEN Part.

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(V)
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Beitrag Do., 06.12.2012, 22:48

...gelöscht...

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FreudsLeiden
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 00:13

seh ich genauso Gothika.

Andererseits was hat die Ehefrau schon für Möglichkeiten? Sie kann den Müll ignorieren, gelegentlich was wegschmeißen (eine ziemlich erbärmliche Form von Aktionismus), sie kann sich selbst in Therapie begeben - was den Mann wiederum unter Druck setzt - egal ob sie ihm das noch zusätzlich dramatisch unter die Nase reibt oder nicht- und mal ehrlich, was wird so ein Therapeut schon sagen: Ultimatum, Verordnete Aufräumhilfe, falls nicht: Trennung (auf Probe) oder Androhung dessen. Das wäre dann eben ihr Part, die einzige Art, die ihr bleibt, wie sie auf sich schauen kann.
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Sinarellas
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 08:01

1. Zum Psychologen mit dem Messi gehen, oder auch alleine und nachfragen was man machen kann
2. Gemeinsam Fotos vom "Müll" machen zum erinnern und ein Räumkommando bestellen, so kann er sich noch an die Dinge erinnern - nicht ohne Absprache
3. Bei Uneinsicht Ordnungsamt einschalten (so hart es klingt)
4. Bilder von anderen Messis zeigen
5. ZUM PSYCHOLOGEN das geht niemals nicht weg ohne Hilfe.
..:..

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FreudsLeiden
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 15:06

Sinarella, du hast echt keine Ahnung. Erstens lassen sich Messies nicht gerne ihren Müll fotografieren, und wenn du mit Ordnungsamt auftauchst, kannst du gleich die Scheidung einreichen. Und Bilder von anderen Messias zeigen? Fast jeder Messie hält sich für was besonderes, für die große Ausnahme...
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 15:07

Freuds eiden, ich glaube du spielst auf einen weiteren verbreiteten Irrtum an, wenn du ihre nicht unerheblichen Möglichkeiten als gering einstufst a la „Was könne sie schon tun...“. EINIGES. Nur muss man auch bereit sein, es zu erkennen.

Und zwar der Gedanke (sinngemäß):
"Wofür brauche ich einen Thera, der rät mir eh nur, ein Ultimatum zu stellen (woran er sich eh nicht halten wird, pfff!) und ihn zu verlassen (was ich eh nicht durchziehe!). Mehr kann so ein Therapeut auch nicht tun, und das weiß ich auch selbst, also kann ich mir das schenken."

(1)
Gibt es mehr als nur schwarz und weiß, in dem Fall mehr als „alles leidend und hilflos hinnehmen“ (FRISS) oder „Trennung“ (STIRB). Zum Beispiel einen ganz anderen UMGANG mit dem Thema finden, sich Freiräume schaffen, nicht das ganze Leben und Wohl nach SEINER Störung ausrichten, sondern dem zwar Raum, aber eben nur begrenzten Raum geben. Sich selbst nicht verlieren. Denn wenn man sich so „aufreibt“ und „aufopfert“, dass nichts mehr von einem übrig ist, dann KANN man auch mit dem besten Willen keine wirkliche Hilfe sein. Und natürlich den Ausstieg aus Abwärtsspiralen finden. Nicht mehr so viel zu streiten.

DAS alles wäre schon sehr viel wert, und würde die Situation gewiss um über 50% wenn nicht sogar noch mehr erträglicher machen, das sollte man nicht so lapidar abwinken getreu dem Motto „Hilf ja eh alles nix, ob mit oder ohne Thera, am Ende bleibt eh nur die Trennung.“ Falsch.

(2)Handelt es sich bei o.g. sinngemäßen Gedanken ERNEUT um die Falle, die alleinige Verantwortung bei dem Messie zu sehen. Dass NUR er das Problem sei und nur ER sich ändern müsse, und man allerhöchstens die Wahl hat, zu gehen. Friss oder stirb. Das ist so ziemlich gleichbedeutend damit, sich selbst in die hilflose Rolle des Opfers (seiner Macken) zu begeben.

(3)Auf der Meta-Ebene spiegelt man damit eigentlich nur den Messie-Partner, indem man selbst eine Ausrede nach dem anderen sucht, wieso man nicht AN SICH arbeiten oder mal näher hinschauen muss. Der Messie versteckt sich hinter dem Müll und/oder Sammelwut, seine co-abhängigen Angehörigen verstecken sich hinter dem Messie.


---

Ich bin just ein wenig verwirrt, geht es gerade um Hilfe für die Angehörige oder Hilfe um den Messie? Denn so wie es sich darstellt, ist der nun mal nicht bereit, Hilfe anzunehmen, sieht gar kein Problem. Und wo kein Leidensdruck ist, da kann man auch nichts machen. Keine Chance. Außer eben bei sich selbst ansetzen.

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FreudsLeiden
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 15:36

da stimme ich dir erneut zu. Ich hab schon ein gewisses Schwarz-Weiss-Denken drauf, sowohl was die Psychotherapie an sich betrifft, als auch das Messietum. Ich bin eben von meinen Erfahrungen geprägt und z.b. Fotos machen, mit Einverständnis des Messies, wäre in meinem Fall niemals gegangen. Ich schau mir im Fernsehen alles zu diesem Thema an, und da gibt es schon Leute, die sich helfen lassen. Und selbst dann denke ich mir oft, das ist für die Show, in einem Jahr ist die Wohnung wieder verwüstet. Aber das ist eben mein SW-Denken.

Ist ein komischer Thread jetzt auch. Die TE ist weg, und ich diskutiere mit dir MEIN (Ex-)Problem.
Aber ich scheiter bei deinem Beitrag ein bisschen unter so Aussagen wie: "Freiraum schaffen"
Kennst du Messis von der radikalen Sorte? DIE schaffen sich ihren Freiraum, da hat der Mitmensch nicht viel zu sagen. Was das konkret heißen soll, weiß ich grad nicht. Erklärs mir. Meinst du ein Zimmer freiräumen, z.B. Grenzen ziehen, oder so? Darüber sprechen, wie es einem mit den Gefühlen geht und so?

Was Co-Abhängigkeit im Zusammenhang mit Messias angeht, weiß ich auch nicht, was das zu bedeuten hat. Ich kenne den Begriff sehr wohl aus der Drogensucht, aber was bedeutet das bei Messies?
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Beitrag Fr., 07.12.2012, 17:50

mir ist überhaupt nicht klar, warum man die Unordnung eines Messies nicht photographieren können soll. Nichts leichter als das, wenn ich doch mit ihm in einer Wohnung lebe. Brauche ich dazu seine Erlaubnis? Quite surely not.

im Übrigen: jetzt gibt es in der Beziehung offenbar schon jede Menge Ärger und Streit. Kann das noch schlimmer werden, wenn man ein Aufräumkommando holen würde? (von den Kosten rede ich jetzt mal nicht). Wenn ich mich in meiner Wohnung zugemüllt fühlen würde und alles Reden nichts hilft, na, dann greife ich doch zur Selbsthilfe. *schulterzuck* Klar wird dann Gezeter kommen, doch das gibt es ja eh schon.
Dass der aufgeräumte Zustand nicht lange aufgeräumt bleiben wird, ist mir auch klar. Vll könnte man die Wohnung in Bereiche einteilen, in denen der Messie (wenn er denn einer ist oder dabei ist zu werden) NICHT rummmüllt. Oder kann das ein Messie nicht einhalten?

Was mir ebenfalls nicht klar ist: hat sich diese Entwicklung erst seit kurzem angebahnt?

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