Unstillbarer Hunger

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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yamaha1234
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Unstillbarer Hunger

Beitrag Sa., 01.12.2012, 21:35

Hi zusammen,

Seit ein paar Tagen habe ich einen mordsmäßigen Hunger. Ich esse eigentlich den ganzen Tag, vorzugsweise Süßigkeiten und Kartoffelbrei mit Gemüse (mein Lieblingsessen). Es sind wirklich Berge die ich wegputze, gleichzeitig habe ich aber einen starken Bewegungsdrang und laufe (jogge) am Tag zur Zeit so 10-20km. Ich hatte mal eine Essstörung war aber in einer Klinik und seitdem nehme ich nicht weiter ab ( Gewicht schon 5 Jahre stabil) Jetzt hab ich Angst, dass es nun in die andere Richtung geht und ich zunehme...BMI schwankt zwischen 23-25, also alles im grünen Bereich.

In ein paar Tagen findet die verhasste OP statt und ich habe große Angst vor dem Engriff. Thera ist leider gerade krank und Termin fiel aus, ich denke vor der OP werde ich sie nicht mehr sehen, das macht mir auch zu schaffen. Kompensiere ich gerade durchs essen? woher kommt dieser (physische) Hunger?
LG

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hope_81
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:01

Hallo liebe Yamaha,
wenn ich dich so lese, dann muss ich an mich denken. Vielleicht hast du zu viel Stress und dann noch die Angst vor der Op? Ich esse grundsätzlich Berge, wenn ich unter Stress und Anspannung stehe...
Wenn du jetzt allerdings schreibst, das du analog zum Essen 10-20km rennst. Na ja, dann hast du ja logischerweise einen erhöhten Grundumsatz und musst mehr essen. Es funktioniert ja nur im Essstörungsmodus seine Nahrung gleich zu halten (schlimmstenfalls zu reduzieren) bei gleichzeitig hohem Sportpensum. Ich denke von daher, dass es möglicherweise normal ist?
Was war denn zuerst da, der Bewegungsdrang oder das Essen?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


kaja
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:03

Essen beruhigt und man schüttet u.a Unmengen an Hormonen aus die dafür sorgen das man sich glücklich fühlt.
Grundumsatz/Erhaltungsumsatz/Leistungsumsatz etc. verändern sich.
Durch die angekurbelte Insulinproduktion/-ausschüttung und die vermehrte Aufnahme von Energie wird der Stoffwechsel angekurbelt, die ATP Produktion läuft auf Hochtouren und man kann sehr kurzfristig viel Leistung bringen (z.B. Joggen).
Normale biochemische Vorgänge eigentlich.

/edit hopeless nicht gelesen
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:17

@hopeless, hm, ich war schon immer gern draußen und allein schon aufgrund meiner Hündin bin ich eigentlich jeden Tag im Wald, allérdings meistens so nur eine Stunde. Seit ungefähr Mitte Oktober sind es 2-4 Stunden täglich, und seitdem esse ich auch diese Mengen....du schreibst, dass du in Stresssituationen auch viel isst, was löst denn dieses Essen genau bei aus? Fühlst du dich dadurch ruhiger, entspannter?
LG

@kaja Bio war mein 2 oder 4 Punkte Kurs im Gymi, keine Ahnung was das bedeutet was du schreibst. aber ich fühle mich nicht beruhigt und auch nicht glücklich, eher beunruhigt und etwas ängstlich.
LG

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kaja
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:24

Gut dann ein einfaches Modell :

Yamaha hat Angst vor der OP -> Yamaha beginnt zu essen -> Essen "beruhigt" und sendet positive Signale (Hormone) an den Körper-> Körper will mehr davon -> Yamaha isst weiter, vorallem Dinge mit viel Zucker -> Zucker = Schnell verfügbare Energie -> Yamaha kann viel Joggen -> Joggen verbraucht Energie und der Körper fordert neue -> Yamaha isst wieder usw.

Wenn ich sage Essen beruhigt dann meine ich damit nicht das du durch die Tafel Schoki absolut entspannt wirst, aber es fährt dein Stresslevel runter.
Deine Angst und das Essen lösen im Körper einfach eine Kettenreaktion aus und das Biochemie und vollkommen normal.

Es gibt Zusammenhänge zwischen der oralen Nahrungsaufnahme und dem beruhigenden Faktor, z.B Babies die an der Brust nuckeln und sich entspannen auch wenn sie nicht aktiv trinken, Raucher die das Gefühl der Zigarette im Mund brauchen und alleine durch das im Mund halten entspannter werden etc.
Aber ich glaube das sind Erklärungen die gerade uninteressant sind..
Zuletzt geändert von kaja am Sa., 01.12.2012, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:27

@kaja, danke jetzt hab ich's verstanden interessant finde ich vor allem den ersten Schritt, also erst der Stress, dann das Essen, würde bedeuten, dass ich Stress durch Essen kompensiere.....


kaja
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:39

Richtig.
Stell dir einen Höhlenmenschen vor der Stress hat.
Damit verballert er eine ganze Menge Energie. Also sagt im sein kleines Hirn du musst essen und neue Energie ranschaffen, du brauchst Vorrat.
Also schlägt er sich den Bauch voll, ist ziemlich zufrieden/müde/beruhigt und hat den gewünschten Vorrat an Energie.

Mal stark runtergebrochen ist das einer der Gründe warum Menschen ist Stressituationen oft auch heute noch zum essen neigen.
Diejenigen die damals vor lauter Stress nichts runterbekommen haben waren Dinofutter.

Und halt diese ganzen oralen Theorien, die ich oben editiert hatte.
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yamaha1234
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:48

danke, das passt und macht fast Sinn....aber waren die die nichts runterbrachten nicht schneller als die vollgefutterten Zeitgenossen? Also nach meinem letzten Kartoffelbreiexzess vor ca.1 Stunde könnte ich jetzt keine 100m mehr gehen, ich kann gerade nur noch liegen, denn ich fühle mich proppenvoll....ein leicht zu fangender Snack für einen Dino quasi.....


kaja
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:54

Einen richtig kugeligen Höhlenmenschen wird es nicht gegeben haben
Aber wer Muskeln aufbauen will braucht Energie und da die damals nicht einfach einen Proteinshake mixen konnten wurde halt gefuttert.
Das "Freßkoma" nach dem Essen ist normal und hat was mit der Insulinausschüttung und Co zu tun.
Das rest & digest wird aber schnell aufgehoben wenn der Säbelzahntiger um die Ecke kommt und dank Adrenalinausschüttung fight & flight gilt.
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:59

Wird bei Angstgefühlen eigentlich auch Adrenalin ausgeschüttet?

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hope_81
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 22:59

Hi Yamaha ich schließe mich Kaja an.
Jetzt hat dein Körper was er braucht, dein Stresslevel ist niedrig dank der Energie und er kann sich etwas Ruhe gönnen.
Ja ich esse wenn ich Stress habe, vorzugsweise Süßes.
Der Körper braucht bei Stress viel Glukose, Süßes hat immens viel davon, ergo her mit Schoki und co...
Wenn du jetzt aber schreibst, dass du dich vor dem "mehr Essen" mehr bewegt hast, dann ist es eh logisch, das du auch mehr ist... Mach dir nicht zu viele Sorgen, es ist schon okay. Wenn die Waage auch noch nicht sagt, das du möglicherweise etwas zugenommen hast, dann ist es sowieso notwendig...
Ich denke, wenn die Op überstanden ist, dann relativiert sich das ganze wieder.
Vielleicht lenken diese Gedanken dich ja auch gerade von der Op ab? Quasi, besser über Essen und Dick werden nachdenken, als über die Op?
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Benjamin Disraeli

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hope_81
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 23:01

Jaaaaaaaaaaaa, tonnenweise Adrenalin!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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hope_81
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 23:05

Ach und Yamaha,
Sport baut Adrenalin ab...Wenn du Angst hast, dann setzt dein Körper Adrenalin frei, dein Stoffwechsel erhöt sich immens, du verbrauchst vie Energie ( Essen), um dich besser zu fühlen brauchst du Bewegenung (Abbau Adrenalin)
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


kaja
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 23:10

Wird bei Angstgefühlen eigentlich auch Adrenalin ausgeschüttet
Wenn der angstauslösende Faktor plötzlich kommt schüttet dein Körper in unter einer Sekunde jede Menge Adrenalin ( ACTH, CRH,Noradrenalin) aus.
Wenn du dir das als Linie vorstelltst macht diese Linie eine steile Zacke nach oben.
Wenn du über einen längeren Zeitraum Angst/Stress hast dann bildet sich eine Art Plateau, d.h du schütterst dauerhaft Hormone aus und hältst so einen bestimmten Spiegel im Blut.
Von der Spitze deiner Zacke aus, zieht sich die Linie dann waagrecht weiter , wenn die Angst vorbei ist fällt die Linie wieder nach unten ab.

Bild
Quelle:www.medizininfo.de
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Beitrag Sa., 01.12.2012, 23:15

Wow, lieben dank euch beiden! jetzt kann ich diesen seltsamen physischen Hunger viel besser verorten und verstehen, und esse jetzt gleich noch ne Mango mit Kokosraspeln......danach werde ich wohl kurz "rest and Digest(en)" bis der Säbelzahntiger in Form meiner Mutter hier heute noch reinschneit....

danke für eure Mühe

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