SPIEGEL Online: Die dunkle Seite der Psychotherapie

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carö
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SPIEGEL Online: Die dunkle Seite der Psychotherapie

Beitrag Di., 27.11.2012, 17:39

Depression und Traumabewältigung: Die dunkle Seite der Psychotherapie

Viele Menschen vertrauen auf die heilende Kraft einer Psychotherapie - etwa bei Depressionen, Angst und Traumabewältigung. Dass sie wirkt, zeigen Studien seit vielen Jahren. Doch erst langsam wird erforscht, dass die Methode auch erhebliche Risiken haben kann.

hier weiter: http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 69344.html
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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kaja
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Beitrag Di., 27.11.2012, 17:47

Vielen Dank für diesen Artikel.
Genau diese Punkte habe ich bei der Diskussion im Thread
viewtopic.php?f=4&t=26640&p=551663#p551663
gemeint.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 27.11.2012, 18:16

carö, du warst schneller. Ich wollte den Link auch gerade reinsetzen.

Somit ergänze ich nur:
PSYCHOTHERAPEUTISCHE BEHANDLUNG
http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/c ... .09.12.pdf
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Di., 27.11.2012, 18:25

Super Artikel. Endlich wird dieser Umstand nicht mehr totgeschwiegen. Gerade heute in meiner heutigen Sitzung wurde mir klar, wie gehörig das Ganze daneben laufen kann (und wird), wenn ich nicht aufpasse! Aber es tut gut zu lesen, dass es nicht immer nur an der "Unfähigkeit" des Patienten liegt, sondern auch am System selbst.

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BunteFee
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Beitrag Di., 27.11.2012, 19:25

...Danke für den Artikel.
Da fällt es wirklich schwer, die Hoffnung nicht ganz aufzugeben...
Aber auch gut zu wissen, dass man doch nicht so allein ist.
"Leben ist zeichnen ohne Radiergummi..."


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 09:15

Noch eine Ergänzung zum obigen Artikel:
Die Zeitschrift "Psychotherapeut" enthält interessante Artikel zu den Themen "Unerwünschte Wirkungen, Nebenwirkungen und Fehlentwicklungen usw. in der Psychotherapie":

Psychotherapeut
Volume 57, Issue 5, September 2012
ISSN: 0935-6185

Themen:
- Unerwünschte Wirkungen, Nebenwirkungen und Fehlentwicklungen
- Nebenwirkungen bei psychoanalytisch orientierten Therapien
- Wenn Psychotherapie schadet …
- Response und Non-Response in der stationären Psychotherapie depressiver Patienten
- Misserfolge in der stationären Therapie von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen
- Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen

Die Artikel sind leider nicht online. Die Zeitschrift muss bestellt werden.
Ich habe die Artikel gerade gelesen und finde sie sehr lesenswert.
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(e)
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 10:36

Ich denke, Psychotherapie kann wie jedes "Medikament" abhängig machen. Es kommt also auf die Dosis an ... bzw. Frequenz. Meine Gutachter rieten mir, keine intensive Therapie zu machen, das wäre zu destabilisierend.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Beitrag Mi., 28.11.2012, 12:27

Vielen Dank für diesen Link!

Ich finde nicht nur die Zahlen erschreckend, sondern auch, dass man jetzt erst beginnt, sich mit den pot. Nebenwirkungen auseinanderzusetzen.
In der ambulanten Therapie ist die Häufigkeit von Misserfolg noch höher, wie der Studienleiter Ulrich Voderholzer anhand anderer Studien offenbart. Beinahe jeder zweite Patient zeigte nach einer Therapie keine oder kaum Verbesserung und bei bis zu elf Prozent der Patienten verschlechterte sich einer weiteren Studie zufolge die Symptomatik.
Ich bin mir sicher: Die Dunkelziffer der Nebenwirkungen ist viel höher, in Wahrheit es noch schlimmer.

Beispielsweise: 1 von 2 schließt die Therapie erfolglos ab. Derjenige hat nun eine sog. "negative Theapieerfahrung", und somit ist das Risiko, dass die nächste Therapie wieder nicht von Erfolg gekrönt ist, höher als bei einer unvorbelasteten Person.

In letzter Zeit zwar glücklicherweise nicht mehr oft hier gelesen, aber es war mal eine Zeit lang im Forum üblich, Neuankömmlingen erstmal performa zu Therapie zu raten, getreu dem Motto könne ja nicht schaden. Solche Aussagen fand und finde ich unverantwortlich. Ähnlich wie auch bei allen andern "Medikamenten"/Behandlungsmethoden, sollte man nur darauf zurückgreifen, wenn es nötig ist und alle normalen Mittel versagt haben.

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carö
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 14:15

habe noch was interessantes zum thema fehlerkultur gefunden. ein wie ich finde ganz guter überblick über die auseinandersetzung mit dem thema fehler/negative auswirkungen von PT mitsamt literaturhinweisen zum thema.

hier: http://www.pukzh.ch/default/assets/File ... _chele.pdf
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montagne
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 18:59

Danke carö,
hm ja, die Zahlen machen nachdenklich....

Was ich dazu aber auch denke, sowieso seit einiger Zeit, dass es schon irgendwo sehr auf das ankommt, was der Klient tut. Irgendwo ist Therapie wie ein Fitnessstudio. Vom Beitragzahlen wird man nicht fitter. Vom an der bar sitzen und Proteinshakes schlürfen auch nicht. Man muss auch hingehen und kontinuierlich trainieren.

So empfinde ich auch Therapie. Man muss für sich aktiv das beste draus gestalten, das ist sicher für jeden was anderes. Therapie begleitet, das ist irre wichtig, finde ich, das da jemand ist. Aber im Grunde macht man es doch alles selbst. Gestaltet den Prozess selbst, so dass er für beide machbar wird.
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hope_81
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 19:22

Ohhhh je, schon der Titel "die dunkle Seite" whoooooo.....*zitter*
Mal ehrlich, ist doch klar das alles gut oder schief gehen kann.... Wer so naiv ist zu glauben, dass Therapie immer funzt.....
Man kann auch wirklich alle Pferde scheu machen...
Ja ja der Mensch....Forsche und forsche, finde und finde....
Fehler machen wir alle. Menschen sind halt Menschen

Man, die ganze Klamotte steckt doch noch in den Kinderschuhen...............................Man sollte sich mal bewusst machen wie kurz (im Vergleich) die Psychotherapieschule ihre Geschichte schreibt.....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


kaja
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 19:37

Warum sollte man sich nicht auch intensiv mit den negativen Auswirkungen beschäftigen.
Ich finde es gut das es andernorts Beipackzettel zur Therapie gibt.
Nicht jeder wälzt vor einer Therapie Uni-Bücher oder schlägt sich mit Google die Nächte um die Ohren.

Interessante Artikel und Hinweise. Ich werde sie alle mal in Ruhe lesen.
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carö
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 19:39

@hopeless
ja das stimmt, fehler machen ist menschlich.
und ich finde es wirklich gut, wenn man zu einer fehlerkultur kommt, denn bekanntlich lernt man aus fehlern am allermeisten.
es kann auch sehr entlastend sein, kann ich mir vorstellen, wenn man ansatzweise mal weiss, woran es gelegen haben könnte, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, als wenn man null ahnung hat. es nicht einschätzen zu können, kann ja sowohl für den patienten als auch für den therapeuten ziemlich unbefriedigend bis desaströs sein.
ausserdem entmystifiziert und entlastet es auch therapien von einem anspruch als allheilmittel, könnte ich mir denken, wenn man offener mit beschränkungen und fehlern umgehen DARF - natürlich um sie zu vermeiden oder zu reduzieren.. aber auch um etwas unverkrampfter mit den eigenen ansprüchen umgehen zu können.

der titel im spiegel ist auch wirklich ziemlich reisserisch, ausserdem finde ich den artikel nicht sehr ausgewogen, es gibt ja noch wesentlich mehr und schon frühere forschung zu dem thema, wie zB in dieser präsentation dargestellt wird. jenny hat dazu ja auch noch etwas eingestellt. aber egal, dachte mir, dass es den einen oder anderen vielleicht interessiert. man kann sich dann ja selbst weiterführend informieren, wenn man mag und sich selbst darüber ein urteil bilden.
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hope_81
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Beitrag Mi., 28.11.2012, 19:51

Hi Carö,
ja so sehe ich das auch. Ich finde es per se nicht schlecht, das auch auf die Nebenwirkungen hingewiesen wird, das muss auch endlich einmal sein. Es kommt eben auf die solide Berichterstattung an wie ich finde. Die Überschrift hat ja schon mehr etwas von der "Bild".... Letztlich bin ich aber auch dafür, das sie von ihren hohne Rössern steigen und mal anfangen zu forschen, was da nicht alles quer läuft.
Letztlich ist es unumgänglich, mögen dann auch die Gesetzgeber und Krankenkassen raffen, dass es mehr Bedarf an Therapie nach Therapie gibt als man glauben mag...
Und überhaupt.... Ich verkneife mir den Rest jetzt
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Benjamin Disraeli

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StefanM
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Beitrag Do., 29.11.2012, 22:16

Ich fand auch die Diskussion unter dem Artikel sehr interessant.

Vor allem den Grundtenor, dass man als Kassenpatient angesichts der Wartezeiten plus eigene schlimme Situation in D häufig keine Wahl habe, als auch Therapeuten zu akzeptieren, die man als inkompetent empfindet, oder es sein zu lassen.
The whole man must move at once!

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