Wutausbrüche in der Therapie...
Wutausbrüche in der Therapie...
Hallo Ihr Lieben,
in meiner Psychoanalyse geht es der Zeit um das Thema Wut. Sicher haben mein Doc und ich auch schon vorher über dieses Thema gesprochen aber heute konnte ich, auf Grund einer bestimmten Sache, meine Wut auf ihn das erste Mal so richtig spüren, sowohl körperlich als auch seelisch. Es fällt mir jedoch unendlich schwer, also eigentlich gelingt es mir nie, diese Art von Wut zu zeigen. Ich nehme meine Wut also wieder mit nach Hause und kann sie nicht einfach bei ihm lassen. Ich nehme es lieber in Kauf, dass ICH unter dieser Wut leide. Warum? Ich bin nicht sicher, Angst vor Konsequenzen, Angst vor Ablehnung, Angst, dass ich es nicht aushalten könnte oder ganz einfach gesagt, Angst, dass er böse auf mich ist. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt ist das sehr belastend, Wut muss raus sonst sucht sie sich einen anderen Weg und ich bin mir darüber im Klaren, dass ich es letztendlich selber ausprobieren muss um meine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Warum also dieser Thread?
Mich interessiert, wie ihr mit der eigenen Wut auf euren Therapeuten umgeht, umgegangen seid. Mich interessiert, was eure „schlimmsten“ Wutausbrüche waren und wie euer Thera darauf reagiert hat, wie ihr darauf reagiert habt. Wann war der Punkt erreicht, dass das Fass überlief und was ist dann passiert … war es schwer für euch Wut rauszulassen, Wut zu spüren oder ist das überhaupt kein Thema für euch.
Vielleicht habe ich die Hoffnung, Mut aus euren Erlebnissen zu schöpfen, Mut, meine Wut endlich mal rauszulassen und die Chance des geschützten Therapieraumes zu nutzen. Vielleicht machen mir eure Erfahrungen auch Angst aber diese Gefahr nehme ich ebenfalls in Kauf.
Ich freue mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße
Catinka
in meiner Psychoanalyse geht es der Zeit um das Thema Wut. Sicher haben mein Doc und ich auch schon vorher über dieses Thema gesprochen aber heute konnte ich, auf Grund einer bestimmten Sache, meine Wut auf ihn das erste Mal so richtig spüren, sowohl körperlich als auch seelisch. Es fällt mir jedoch unendlich schwer, also eigentlich gelingt es mir nie, diese Art von Wut zu zeigen. Ich nehme meine Wut also wieder mit nach Hause und kann sie nicht einfach bei ihm lassen. Ich nehme es lieber in Kauf, dass ICH unter dieser Wut leide. Warum? Ich bin nicht sicher, Angst vor Konsequenzen, Angst vor Ablehnung, Angst, dass ich es nicht aushalten könnte oder ganz einfach gesagt, Angst, dass er böse auf mich ist. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt ist das sehr belastend, Wut muss raus sonst sucht sie sich einen anderen Weg und ich bin mir darüber im Klaren, dass ich es letztendlich selber ausprobieren muss um meine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Warum also dieser Thread?
Mich interessiert, wie ihr mit der eigenen Wut auf euren Therapeuten umgeht, umgegangen seid. Mich interessiert, was eure „schlimmsten“ Wutausbrüche waren und wie euer Thera darauf reagiert hat, wie ihr darauf reagiert habt. Wann war der Punkt erreicht, dass das Fass überlief und was ist dann passiert … war es schwer für euch Wut rauszulassen, Wut zu spüren oder ist das überhaupt kein Thema für euch.
Vielleicht habe ich die Hoffnung, Mut aus euren Erlebnissen zu schöpfen, Mut, meine Wut endlich mal rauszulassen und die Chance des geschützten Therapieraumes zu nutzen. Vielleicht machen mir eure Erfahrungen auch Angst aber diese Gefahr nehme ich ebenfalls in Kauf.
Ich freue mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße
Catinka
Catinka
Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht - unten am Fluss. Es waren...es waren millionen Glitzerlichter auf dem Wasser.
Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht - unten am Fluss. Es waren...es waren millionen Glitzerlichter auf dem Wasser.
- Werbung
Ein einziges Mal war ich für kurze Zeit ungebremst wütend.Mich interessiert, was eure „schlimmsten“ Wutausbrüche waren und wie euer Thera darauf reagiert hat, wie ihr darauf reagiert habt. Wann war der Punkt erreicht, dass das Fass überlief und was ist dann passiert
Der Therapeut sprach mein absolutes Tabuthema an (den Tod meines Partners), was mich direkt verärgert hat. Im ersten Moment habe ich mir noch Mühe gegeben seine Fragen zu beantworten, aber irgendwann wurde es mir zu viel und ich wurde sehr wütend.
Wir waren in einem öffentlichen Park unterwegs und vor lauter Wut habe ich ihn angebrüllt, das meine Beziehung eben genau das sei MEINE Beziehung, nicht seine und deshalb ginge ihn das alles überhaupt nichts an etc.
In dem Stil habe ich mich dann 3-4 Minuten schrecklich und lautstark aufgeregt.
Zu dem Zeitpunkt war mir herzlich egal wie unkontrolliert und infantil diese Reaktion war, wie er das wohl finden würde oder was andere Menschen im Park denken. Er hatte einfach meinen großen roten Knopf gedrückt und ich bin explodiert.
Er hat mich dann toben lassen, blieb ruhig und fragte mich, nachdem ich meine Muntion verschossen hatte, ob es mir jetzt besser ginge.
Im Anschluss daran hat er mir erkärt warum es ihm wichtig war diese Fragen zu stellen.
Mir selbst war es danach sehr peinlich wie unkontrolliert ich reagiert hatte.
Ansonsten äussern sich Wut oder besser gesagt Verärgerung bei mir eher durch Sarkasmus.
After all this time ? Always.
Wenn ich doch mal wütend werden könnte... Wo ist sie nur, die Wut? Eigentlich müßte sie da sein, irgendwo sein...
Liebe Catinka,
ich bin ziemlich aggressiv in der Therapie. Das äußerst sich oft darin, dass ich die Therapie boykottiere, aber auch, dass ich meinem Therapeuten unschöne Dinge an den Kopf knalle. Ich hatte aber von ihm in den probatorischen Sitzungen schon, ohne dass mein Hass damals überhaupt schon sichtbar wurde, von ihm die "Erlaubnis" genau das zu sagen, was in mir vorgeht. Insofern war ich da "abgesichert". Als ich ihm dann mal etwas ziemlich krasses an den Kopf geknallt habe, hat er mir durchaus auch rückgemeldet, was das bei ihm auslöst, und das war dann weniger angenehm für mich. Fand ich auch nicht so toll, dass er sich da so "menschlich" zeigte, denn das hat sofort mein shclechtes Gewissen aktiviert, und das saß mir dann ziemlich hartnäckig im Nacken.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass er fast immer ruhig bleibt (ein- oder zweimal hatte er sich dann, glaub ich, nicht so ganz im Griff und ist auch laut geworden - ich schätze mal, das sollte eigentlich so nicht sein) und ich wie durch Zauberhand auch irgendwann ruhig werde. Das passiert nicht immer, aber wenn, dann finde ich das im Nachhinein ziemlich faszinierend. Das sind auch die besten Stunden, also die, aus denen ich mit dem Gefühl gehe, dass er mir - komme was wolle - zur Seite steht.
Mein schlimmstes Wut-Erlebnis war, als er ein konfliktbeladenes Thema angesprochen hat. Ich habe es in seiner Nähe nicht mehr ausgehalten und bin aus dem Zimmer gerauscht. Das war letztendlich auch ok, ich saß 5 Minuten auf dem Klo, hab geheult, den Kopf unter den Wasserhahn gehalten und bin, als ich mich beruhigt habe, wieder zurück. Er saß in seinem Sessel wie immer und hat sich Notizen gemacht. Erst mal enttäuschend unspektakulär, aber letztendlich auch beruhigend.
Hoffe, du kannst was damit anfangen...
LG Chaosfee
ich bin ziemlich aggressiv in der Therapie. Das äußerst sich oft darin, dass ich die Therapie boykottiere, aber auch, dass ich meinem Therapeuten unschöne Dinge an den Kopf knalle. Ich hatte aber von ihm in den probatorischen Sitzungen schon, ohne dass mein Hass damals überhaupt schon sichtbar wurde, von ihm die "Erlaubnis" genau das zu sagen, was in mir vorgeht. Insofern war ich da "abgesichert". Als ich ihm dann mal etwas ziemlich krasses an den Kopf geknallt habe, hat er mir durchaus auch rückgemeldet, was das bei ihm auslöst, und das war dann weniger angenehm für mich. Fand ich auch nicht so toll, dass er sich da so "menschlich" zeigte, denn das hat sofort mein shclechtes Gewissen aktiviert, und das saß mir dann ziemlich hartnäckig im Nacken.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass er fast immer ruhig bleibt (ein- oder zweimal hatte er sich dann, glaub ich, nicht so ganz im Griff und ist auch laut geworden - ich schätze mal, das sollte eigentlich so nicht sein) und ich wie durch Zauberhand auch irgendwann ruhig werde. Das passiert nicht immer, aber wenn, dann finde ich das im Nachhinein ziemlich faszinierend. Das sind auch die besten Stunden, also die, aus denen ich mit dem Gefühl gehe, dass er mir - komme was wolle - zur Seite steht.
Mein schlimmstes Wut-Erlebnis war, als er ein konfliktbeladenes Thema angesprochen hat. Ich habe es in seiner Nähe nicht mehr ausgehalten und bin aus dem Zimmer gerauscht. Das war letztendlich auch ok, ich saß 5 Minuten auf dem Klo, hab geheult, den Kopf unter den Wasserhahn gehalten und bin, als ich mich beruhigt habe, wieder zurück. Er saß in seinem Sessel wie immer und hat sich Notizen gemacht. Erst mal enttäuschend unspektakulär, aber letztendlich auch beruhigend.
Hoffe, du kannst was damit anfangen...
LG Chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
- Werbung
Ich hatte gerade heute seit langem mal wieder Wut in der Therapie. Es ging um die Urlaubsregelung ... ein heißes Thema in manchen Analysen. Es brach aus mir heraus: "So etwas kann auch nur Analytikern einfallen" und "Das übersteigt meinen gesunden Menschenverstand" ... Meine Analytikerin nahm mich daraufhin bis zum Ende der Stunde als aggressiv wahr, auch als die Wut schon wieder in Traurigkeit umgeschlagen war. Ich habe heute, wie auch andere Male, eine (leichte) Gegenaggression gespürt ... die muss man schon in Kauf nehmen, wenn man wütend ist, denn Therapeuten sind ja durchaus durch unsere Gefühle berührbar. Im Alltag muss man ja auch mit der Wut anderer klar kommen. Für mich ist es immer schwer, unharmonische Stimmungen in der Therapie auszuhalten, deshalb war ich auch froh, dass die Stunde nicht mit Aggressionen ausklang. Aber ich könnte inzwischen meine Wut nicht mehr zurückhalten, trotz der zu befürchtenden Konsequenzen ... mit den zurückgehaltenen negativen Gefühlen tut man sich ja schließlich selbst weh, wird depressiv oder autoaggressiv.
Naja, Wut ist mein zweiter Vorname...^^
Ja ich bin sehr wütend, oft, sehr oft, auf meine Analytikerin besonders.
Und sie weiß dass, wir reden darüber, immer wieder. sie bekommt es zu spüren,
wenns ihr zuviel wird dann haut sie mal um sich^^.
Tja, ich soll lernen diese wut in Trauer zu äh transformieren...
das gelingt mir ab und an.
Meistens schwankt es bei mir zwischen, Wut auf sie, wut auf mich, und depressionen.
Schwierig.
Als Analytikerin muss sie ziemlich viel einstecken bei mir...
Aber sie vergewissert mir, das ich ja nicht immer so bin...
Also ich schrei sie nicht an, so direkt anbrüllmäßig, bei mir ist es eher so unterschwellig aggressiv
gepaart mit zynischen Äußerungen.... sie hasst es, ich weiß dass... ich bring sie damit als auf die Palme
Früher hab ich sie angerufen, beleidigt (betrunken) etc... Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm mit mir...
einiges an meinen Aggressionen gegenüber ihr haben sich gelegt.
Aber es geht nie ganz weg, sobald ne Kleinigkeit ist, überkommt mich dieser Hass auf sie.
sie meint das wäre weil ich von ihr so enttäusch sei, von ihr, von meiner mutter ...
ist wohl was dran.
Ja ich bin sehr wütend, oft, sehr oft, auf meine Analytikerin besonders.
Und sie weiß dass, wir reden darüber, immer wieder. sie bekommt es zu spüren,
wenns ihr zuviel wird dann haut sie mal um sich^^.
Tja, ich soll lernen diese wut in Trauer zu äh transformieren...
das gelingt mir ab und an.
Meistens schwankt es bei mir zwischen, Wut auf sie, wut auf mich, und depressionen.
Schwierig.
Als Analytikerin muss sie ziemlich viel einstecken bei mir...
Aber sie vergewissert mir, das ich ja nicht immer so bin...
Also ich schrei sie nicht an, so direkt anbrüllmäßig, bei mir ist es eher so unterschwellig aggressiv
gepaart mit zynischen Äußerungen.... sie hasst es, ich weiß dass... ich bring sie damit als auf die Palme
Früher hab ich sie angerufen, beleidigt (betrunken) etc... Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm mit mir...
einiges an meinen Aggressionen gegenüber ihr haben sich gelegt.
Aber es geht nie ganz weg, sobald ne Kleinigkeit ist, überkommt mich dieser Hass auf sie.
sie meint das wäre weil ich von ihr so enttäusch sei, von ihr, von meiner mutter ...
ist wohl was dran.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"
Ich habe ebenfalls ein großes Problem damit, Wutgefühle auf meinen Analytiker zu spüren, geschweige denn, sie auszudrücken.
Wenn ich wütend bin, ist es bei mir so, dass ich gar nichts mehr sagen will. Kaum ist die Stunde vorbei, überfällt mich die Wut, und erst dann fällt mir ein, was ich hätte sagen können. Da ist es dann zu spät, und bis zum nächstenmal ist es kein Thema mehr. Wutfantasien, Wut zum Ausdruck bringen... ist ein Dauerthema in meiner Analyse. Ein einziges Mal (schon länger her) bin ich so wütend geworden, weil er gesagt hat, ihm falle nichts ein. Da habe ich ihn beschimpft und gesagt, dass ich ihn echt doof finde und er sowieso nur Unsinn rede, auf den ich gerne verzichten könne. In dieser Stunde bin ich aus dieser heftigen Wut nicht mehr herausgekommen und voller Zorn gegangen. In den darauf folgenden Stunden haben wir lange darüber geredet. Obwohl mir längst klar sein müsste, dass ihn meine Wut nicht "umhaut", egal wie ungefiltert sie daherkommt, schaffe ich es doch nicht, sie zum Ausdruck zu bringen. Ich habe immer Angst, die Beziehung geht deswegen kaputt, und er will nicht mehr mit mir Therapie machen.
Wenn ich wütend bin, ist es bei mir so, dass ich gar nichts mehr sagen will. Kaum ist die Stunde vorbei, überfällt mich die Wut, und erst dann fällt mir ein, was ich hätte sagen können. Da ist es dann zu spät, und bis zum nächstenmal ist es kein Thema mehr. Wutfantasien, Wut zum Ausdruck bringen... ist ein Dauerthema in meiner Analyse. Ein einziges Mal (schon länger her) bin ich so wütend geworden, weil er gesagt hat, ihm falle nichts ein. Da habe ich ihn beschimpft und gesagt, dass ich ihn echt doof finde und er sowieso nur Unsinn rede, auf den ich gerne verzichten könne. In dieser Stunde bin ich aus dieser heftigen Wut nicht mehr herausgekommen und voller Zorn gegangen. In den darauf folgenden Stunden haben wir lange darüber geredet. Obwohl mir längst klar sein müsste, dass ihn meine Wut nicht "umhaut", egal wie ungefiltert sie daherkommt, schaffe ich es doch nicht, sie zum Ausdruck zu bringen. Ich habe immer Angst, die Beziehung geht deswegen kaputt, und er will nicht mehr mit mir Therapie machen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 50
- Beiträge: 1299
Hallo Catinka,
interessantes Thema!
Ich habe lange geglaubt, daß Wut kein Thema für mich ist. Weil ich bin doch nicht wütend...
Außerdem bin ich ganz gut konflikt- und durchsetzungsfähig (meistens, oft, manchmal, je nachdem... )
Also ich habe sehr oft, sehr unmittelbar in meiner Therapie konfrontiert, angesprochen und werde dann auch mal lauter und sehr bestimmt. Und selbst wenn ich erst nach der Stunde gemerkt habe, daß jetzt gerade eine Riesen-Wut wächst, dann habe ich das dann nächste Woche angesprochen. Halt dann meist schon abgemildert, aber wenn mich was wirklich aufgeregt oder massiv verunsichert hat, dann habe ich es immer angesprochen.
Mittlerweile bin ich schon so weit, daß ich unmittelbar in der Stunde sagen kann,
ich werde gleich wieder ärgerlich, wenn Sie das und das sagen....
Aber: Ich habe entdeckt, daß diese ach so tolle Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit
in Wahrheit ein Schutzmechanismus von mir ist, um Distanz herzustellen.
Gefahr von Nähe? Her mit dem nächsten Konflikt und dem nächsten Streit!
Das funktioniert jedesmal ganz wunderbar...
So richtig ausgetickt mit Schreien und Heulen bin ich nur einmal,
als es um einen sehr wunden Punkt von mir ging.
Bin kurz ausgetickt, wieder runtergekommen. Dann haben wir das geklärt.
War mir dann sehr unangenehm (Hilfe, Kontrollverlust!), haben das dann noch nachbesprochen nächste Stunde.
Und es war dann gut.
Also bei mir glaube ich, daß Wut etwas mit Grenzen zu tun hat
und mit sehr sehr viel Traurigkeit.
interessantes Thema!
Ich habe lange geglaubt, daß Wut kein Thema für mich ist. Weil ich bin doch nicht wütend...
Außerdem bin ich ganz gut konflikt- und durchsetzungsfähig (meistens, oft, manchmal, je nachdem... )
Also ich habe sehr oft, sehr unmittelbar in meiner Therapie konfrontiert, angesprochen und werde dann auch mal lauter und sehr bestimmt. Und selbst wenn ich erst nach der Stunde gemerkt habe, daß jetzt gerade eine Riesen-Wut wächst, dann habe ich das dann nächste Woche angesprochen. Halt dann meist schon abgemildert, aber wenn mich was wirklich aufgeregt oder massiv verunsichert hat, dann habe ich es immer angesprochen.
Mittlerweile bin ich schon so weit, daß ich unmittelbar in der Stunde sagen kann,
ich werde gleich wieder ärgerlich, wenn Sie das und das sagen....
Aber: Ich habe entdeckt, daß diese ach so tolle Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit
in Wahrheit ein Schutzmechanismus von mir ist, um Distanz herzustellen.
Gefahr von Nähe? Her mit dem nächsten Konflikt und dem nächsten Streit!
Das funktioniert jedesmal ganz wunderbar...
So richtig ausgetickt mit Schreien und Heulen bin ich nur einmal,
als es um einen sehr wunden Punkt von mir ging.
Bin kurz ausgetickt, wieder runtergekommen. Dann haben wir das geklärt.
War mir dann sehr unangenehm (Hilfe, Kontrollverlust!), haben das dann noch nachbesprochen nächste Stunde.
Und es war dann gut.
Also bei mir glaube ich, daß Wut etwas mit Grenzen zu tun hat
und mit sehr sehr viel Traurigkeit.
Fundevogel
-
- Forums-Gruftie
- , 27
- Beiträge: 546
Ich war auch ab und zu mal etwas pampig, meistens hat sie toll darauf reagiert und erkannt, was los war..einmal war ich aber so versteift, dass sie sogar auch sauer geworden ist. Daraufhin bin ich dann zurückgerudert, weil ich gemerkt habe, dass sie das getroffen hat und das wollte ich nicht.
Hallöchen Ihr´s,
vielen Dank erst mal für eure Beiträge. Einige von euch „wüten“ ja echt rum … beneidenswert …
LG Catinka
(Flowerbomb und Fundevogel noch nicht gelesen)
vielen Dank erst mal für eure Beiträge. Einige von euch „wüten“ ja echt rum … beneidenswert …
Okay, es war dir im Nachhinein peinlich aber hat´s nicht auch gut getan? Wobei ich die Frage, ob es dir denn jetzt besser ginge, schon frech finde oder?kaja hat geschrieben:Wir waren in einem öffentlichen Park unterwegs und vor lauter Wut habe ich ihn angebrüllt…
Er hat mich dann toben lassen, blieb ruhig und fragte mich, nachdem ich meine Muntion verschossen hatte, ob es mir jetzt besser ginge...
So eine ähnliche Situation hatte ich auch schon. Allerdings habe ich die 5 Minuten nicht auf dem Klo verbracht sondern ich bin gleich nach Hause abgerauscht. Wobei diese Situation nicht unbedingt etwas mit Wut zu tun hatte sondern auch eher was mit ´nem unangenehmen Thema, das wurde mir dann auch zu nah. Ich hab dann zu ihm gesagt, dass ich die Stunde jetzt bitte gerne abbrechen möchte (habe sozusagen um seine Erlaubnis gebeten) und bin dann von der Couch hoch und weg. Und er hat natürlich NICHT darum gebettelt, dass ich da bleibe. Er hat auch ganz unspektakulär gesagt „okay, wenn Sie das so möchten dann beenden wir die Stunde hier“ … pahchaosfee hat geschrieben:… …Ich habe es in seiner Nähe nicht mehr ausgehalten und bin aus dem Zimmer gerauscht...
Hm, ich habe den Eindruck bei meinem Analytiker nicht, habe das Gefühl der ist total unnahbar, die Ruhe selbst … als könnte ich ihn durch nichts aus der Ruhe bringen. Allerdings weiß ich auch nicht wie er reagiert wenn ich ihm mal an den Hals springe, vor Wut (oh wäre das schön … das muss sooooooo entlastend sein)Tristezza hat geschrieben:…Ich habe heute, wie auch andere Male, eine (leichte) Gegenaggression gespürt ... die muss man schon in Kauf nehmen, wenn man wütend ist, denn Therapeuten sind ja durchaus durch unsere Gefühle berührbar.
Ich finde unharmonische Stimmungen in der Therapie auch ganz furchtbar schwer auszuhalten, mit ein Grund warum es mir so schwer fällt die Wut rauszulassen geschweige denn überhaupt erst mal zu spüren. Wie lange machst du deine Analyse jetzt und kannst du sagen, ab wann der Wendepunkt war an dem du festgestellt hast, du kannst deine Wut nicht mehr zurückhalten?Tristezza hat geschrieben:Im Alltag muss man ja auch mit der Wut anderer klar kommen. Für mich ist es immer schwer, unharmonische Stimmungen in der Therapie auszuhalten, deshalb war ich auch froh, dass die Stunde nicht mit Aggressionen ausklang. Aber ich könnte inzwischen meine Wut nicht mehr zurückhalten, trotz der zu befürchtenden Konsequenzen ... mit den zurückgehaltenen negativen Gefühlen tut man sich ja schließlich selbst weh, wird depressiv oder autoaggressiv.
Woran merkst du, dass du Sie auf die Palme bringst?Atara hat geschrieben:Naja, Wut ist mein zweiter Vorname...^^
Ja ich bin sehr wütend, oft, sehr oft, auf meine Analytikerin besonders…
Also ich schrei sie nicht an, so direkt anbrüllmäßig, bei mir ist es eher so unterschwellig aggressiv
gepaart mit zynischen Äußerungen.... sie hasst es, ich weiß dass... ich bring sie damit als auf die Palme.
Alter Schwede! Wie hat Sie denn darauf reagiert? Ich meine jemanden anzurufen, zu beleidigen vor allem betrunken … Sie muss ´ne Engelsgeduld haben.Atara hat geschrieben:Früher hab ich sie angerufen, beleidigt (betrunken) etc... Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm mit mir... .
Ooooooooh ja, das kann ich so gut nachvollziehen. So erging es mir heute. Fünf Minuten vor Schluss kam die Wut, aber nicht genügend Zeit sie zum Ausdruck zu bringen. Und dann sagte er am Ende der Stunde noch, dass es ja genau um diese „schlechten“ Gefühle geht und genau damit können wir dann gut arbeiten Frau Catinka. Und ich dachte nur, DU ARSCH!!! Dann hilf!!! mir gefälligst und lass mich hier nicht so liegen in meinem internen Wutanfall (mit fällt kein besseres Wort ein).Kywalda hat geschrieben:…Wenn ich wütend bin, ist es bei mir so, dass ich gar nichts mehr sagen will. Kaum ist die Stunde vorbei, überfällt mich die Wut, und erst dann fällt mir ein, was ich hätte sagen können. Da ist es dann zu spät, und bis zum nächstenmal ist es kein Thema mehr. .
Das ist meine größte Angst.Kywalda hat geschrieben:… Obwohl mir längst klar sein müsste, dass ihn meine Wut nicht "umhaut", egal wie ungefiltert sie daherkommt, schaffe ich es doch nicht, sie zum Ausdruck zu bringen. Ich habe immer Angst, die Beziehung geht deswegen kaputt, und er will nicht mehr mit mir Therapie machen.
Beebee hat geschrieben:Wenn ich doch mal wütend werden könnte... Wo ist sie nur, die Wut? Eigentlich müßte sie da sein, irgendwo sein...
LG Catinka
(Flowerbomb und Fundevogel noch nicht gelesen)
Ja, das habe ich auch geglaubt. Ich bin doch immer freundlich, die freundliche Catinka die mit jedem kann und gar nicht weiß, was Wut eigentlich bedeutet. Und das, was ich dann an mir auslasse ist NATÜRLICH auch keine Wut … neeFundevogel hat geschrieben:Ich habe lange geglaubt, daß Wut kein Thema für mich ist. Weil ich bin doch nicht wütend...
Schon interessant oder. Ich meine viele versuchen den Streit ja zu vermeiden weil genau das, was damit ausgelöst wird nicht aushaltbar ist. Du provozierst es um dich vor Nähe zu schützen … ich würde davon laufen, die Beziehung abbrechen oder schlucken, nur um eben keinen Streit zu haben.Fundevogel hat geschrieben:Aber: Ich habe entdeckt, daß diese ach so tolle Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit in Wahrheit ein Schutzmechanismus von mir ist, um Distanz herzustellen.
Gefahr von Nähe? Her mit dem nächsten Konflikt und dem nächsten Streit!
Das funktioniert jedesmal ganz wunderbar... .
Die Traurigkeit kann ich bei mir auch sehr gut spüren, dass ist oft das einzige was ich überhaupt spüre. Die Wut (ich vermute, dass sie das ist) schießt als Tränen aus meinen Augen … auch auf der Couch. Aber die Wut ist nicht in Worte zu fassen und wenn der Doc dann fragt kann ich ihm antworten, dass ich traurig bin … aber nicht mehr.Fundevogel hat geschrieben:Also bei mir glaube ich, daß Wut etwas mit Grenzen zu tun hat
und mit sehr sehr viel Traurigkeit.
N ´abend zusammen,
interessantes Thema!
ich hab auch sehr große Probleme, auf Thera wütend zu sein. Zumindest eben direkt in der Stunde. Ich merke es auch oft erst hinterher. Ich arbeite dran, diese Wut nicht mehr gegen mich selber zu richten.
Aber sie ihm zu zeigen, geschweige denn spüren zu lassen ist echt schwer für mich. (Aus den schon genannten Gründen der Mitschreiber, Angst vor Beziehungsabbruch und noch schwerwiegender: Angst den Konflikt = seine MÖGLICHERWEISE folgende Verletztheit, nicht aushalten zu können) Ich könnte mir nie vorstellen, ihm irgendwelche Beleidigungen oder so vis á vis an den Kopf zu knallen. Aber gut, er provoziert mich nicht und hat eh nen Heiligenschein für mich.
ER hätte glaub ich gerne, wenn ich endlich mal so richtig sackig wäre und könnte das auch prima händeln. Schön, ich nicht. Noch nicht.
@Fundevogel: Interessant, echt. Dass man Wut/konflikte einsetzen kann um keine Nähe zu haben, ist ein wichtiger Aspekt. Ich find es erstaunlich, wie sehr Wut mit Nähe zusammenhängt.
Man kann also Wut zeigen, um KEINE NÄHE zu haben
oder
Man zeigt KEINE WUT um Nähe (Harmonie) zu haben
interessantes Thema!
ich hab auch sehr große Probleme, auf Thera wütend zu sein. Zumindest eben direkt in der Stunde. Ich merke es auch oft erst hinterher. Ich arbeite dran, diese Wut nicht mehr gegen mich selber zu richten.
Aber sie ihm zu zeigen, geschweige denn spüren zu lassen ist echt schwer für mich. (Aus den schon genannten Gründen der Mitschreiber, Angst vor Beziehungsabbruch und noch schwerwiegender: Angst den Konflikt = seine MÖGLICHERWEISE folgende Verletztheit, nicht aushalten zu können) Ich könnte mir nie vorstellen, ihm irgendwelche Beleidigungen oder so vis á vis an den Kopf zu knallen. Aber gut, er provoziert mich nicht und hat eh nen Heiligenschein für mich.
ER hätte glaub ich gerne, wenn ich endlich mal so richtig sackig wäre und könnte das auch prima händeln. Schön, ich nicht. Noch nicht.
@Fundevogel: Interessant, echt. Dass man Wut/konflikte einsetzen kann um keine Nähe zu haben, ist ein wichtiger Aspekt. Ich find es erstaunlich, wie sehr Wut mit Nähe zusammenhängt.
Man kann also Wut zeigen, um KEINE NÄHE zu haben
oder
Man zeigt KEINE WUT um Nähe (Harmonie) zu haben
Ich habe da leider keine sehr guten Erfahrungen in meinen bisherigen Therapien gemacht. Zwar habe ich durchaus meinen Unmut des Öfteren kundgetan, nur hat das meist in sehr seltsame Interaktionsdynamiken geführt. Das war wohl auch deshalb so, weil meine Form der Wut Sarkasmus ist und die meisten Therapeuten damit schlicht gar nicht umgehen können.
Auch dieses Mal merke ich das und versuche, diese Muster frühzeitig zu unterbinden.
Ansonsten offen meine Wut zu zeigen, wäre für mich persönlich schwer vorstellbar.
Auch dieses Mal merke ich das und versuche, diese Muster frühzeitig zu unterbinden.
Ansonsten offen meine Wut zu zeigen, wäre für mich persönlich schwer vorstellbar.
Ob es nun so viel besser ist, die Wut nach außen zu richten, statt nach innen, wage ich arg zu bezweifeln. Meine Therapeutin, unsere Beziehung, ich wir haben es überlegt, den Zynismus, die Arroganz, die Abwertungen, die bockige Verweigerung und auch das laut werden, den geworfenen Stift. Ja, wir haben es überlebt, aber welche Energie hat es nur gekostet? Es war sicher nötig, aber ich bin froh, dass es nun nicht mehr nötig ist.
Was man ja auch weiß, aus der Therapieforschung und entspricht auch meiner Erfahrung. Wut rauslassen, ausleben steigert sie nur, mildert sie abe rnicht und integriert sie auch nicht an sich.
Ehere fühlen und versuchen die Ursachen dahinter zu erspüren, ich glaube das integriert.
Was man ja auch weiß, aus der Therapieforschung und entspricht auch meiner Erfahrung. Wut rauslassen, ausleben steigert sie nur, mildert sie abe rnicht und integriert sie auch nicht an sich.
Ehere fühlen und versuchen die Ursachen dahinter zu erspüren, ich glaube das integriert.
amor fati
-
- Forums-Insider
- , 24
- Beiträge: 369
Hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber heute war ich auch wütend auf den Thera.
Er hatte meinen Termin falsch eingetragen und als ich heute dann da stand, hat er mich nicht gehört (war in der Garage, hab da Licht brennen sehen, wollte aber nicht an das Tor klopfen, weil mich das da nix angeht), als ich mehrmals geklingelt hab, hab versucht anzurufen, SMS geschickt... Nach 20 Minuten frieren bin ich sehr wütend heim gefahren und habe mich geschworen nie wieder hinzugehen (hallo Übertreibung). Ich muss dazu sagen; ich hasse es wie die Pest, versetzt zu werden. Ich kenne das als Ablehnung und daher ist das ein sehr wunder Punkt, den er da geraten hat. Erst eine geschlagene Stunde danach hat er auf sein Handy geschaut und meine Nachrichten gelesen (dass ich friere und heimfahre) und dann gemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Hat mir angerufen, ich habe ihn aber erst mal weggedrückt... Danach war ich sehr pampig am Apparat. Das war etwa so:
Er: "Es tut mir Leid, ich hatte deinen Termin falsch eingetragen..."
Ich: "..."
Er: "Ich kann verstehen, wenn du nun sauer bist..."
Ich: "..."
Er: "..."
Ich ganz knapp und patzig: "Hm. Und was soll ich nun sagen?"
Er schon etwas sauer: "Ich weiß es nicht. Ich bin halt eben auch nicht perfekt."
Ich: "Hm."
Er genervt: Sollen wir einen neuen Termin ausmachen oder willst du nicht mehr kommen?"
Ich wieder patzig: "Ich weiß das jetzt nicht."
Er deutlich sauer und eingeschnappt: "Ja, dann überleg dir das halt und sag mir Bescheid. Tschüss."
Mann, war das bekackt! Ich finde seine Reaktion nicht okay, auch wenn ich überreagiert habe. Aber 10 Minuten später schon habe ich mich entschuldigt per SMS. Er bleib erstmal so sachlich distanziert, vonwegen er verstünde dass ich nicht mehr kommen mag aber er wolle ein Abschlussgespräch. Darauf meinte ich, dass ich aber gar kein Abschlussgespräch will, sondern dass es normal weiter geht, dass ich einfach enttäuscht bin etc. Danach hat er sich nochmal entschuldigt und klang viel netter und kam mir wieder entgegen, er wolle auch, dass es gut weitergeht und jetzt habe ich morgen einen Termin.
Puh.
Das war das erste Mal, dass ich ihm gegenüber so wütend war, ich bin nicht froh über seine Reaktion, aber daraus schließe ich, dass ich ihn getroffen habe (und dass er da einen wunden Punkt hat, weiß ich im Grunde). Ich werde dennoch morgen sagen, dass ich mir eine Entschärfung gewünscht hätte, denn solche Reaktionen bei mir kommen aus einer tief sitzenden Angst, die er an mir noch nicht sehen konnte. Ich habe vor, nicht das letzte Mal wütend gewesen zu sein, auf den Thera. Weil ich hoffe, dass wir eine bessere Kommunikation in dem Fall erarbeiten können - geschlichtet habe ja hier ich selbst, weil ich mich abreagiert habe. Sonst wäre die Therapie wegen so einer Dummheit flöten gegangen.
Er hatte meinen Termin falsch eingetragen und als ich heute dann da stand, hat er mich nicht gehört (war in der Garage, hab da Licht brennen sehen, wollte aber nicht an das Tor klopfen, weil mich das da nix angeht), als ich mehrmals geklingelt hab, hab versucht anzurufen, SMS geschickt... Nach 20 Minuten frieren bin ich sehr wütend heim gefahren und habe mich geschworen nie wieder hinzugehen (hallo Übertreibung). Ich muss dazu sagen; ich hasse es wie die Pest, versetzt zu werden. Ich kenne das als Ablehnung und daher ist das ein sehr wunder Punkt, den er da geraten hat. Erst eine geschlagene Stunde danach hat er auf sein Handy geschaut und meine Nachrichten gelesen (dass ich friere und heimfahre) und dann gemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Hat mir angerufen, ich habe ihn aber erst mal weggedrückt... Danach war ich sehr pampig am Apparat. Das war etwa so:
Er: "Es tut mir Leid, ich hatte deinen Termin falsch eingetragen..."
Ich: "..."
Er: "Ich kann verstehen, wenn du nun sauer bist..."
Ich: "..."
Er: "..."
Ich ganz knapp und patzig: "Hm. Und was soll ich nun sagen?"
Er schon etwas sauer: "Ich weiß es nicht. Ich bin halt eben auch nicht perfekt."
Ich: "Hm."
Er genervt: Sollen wir einen neuen Termin ausmachen oder willst du nicht mehr kommen?"
Ich wieder patzig: "Ich weiß das jetzt nicht."
Er deutlich sauer und eingeschnappt: "Ja, dann überleg dir das halt und sag mir Bescheid. Tschüss."
Mann, war das bekackt! Ich finde seine Reaktion nicht okay, auch wenn ich überreagiert habe. Aber 10 Minuten später schon habe ich mich entschuldigt per SMS. Er bleib erstmal so sachlich distanziert, vonwegen er verstünde dass ich nicht mehr kommen mag aber er wolle ein Abschlussgespräch. Darauf meinte ich, dass ich aber gar kein Abschlussgespräch will, sondern dass es normal weiter geht, dass ich einfach enttäuscht bin etc. Danach hat er sich nochmal entschuldigt und klang viel netter und kam mir wieder entgegen, er wolle auch, dass es gut weitergeht und jetzt habe ich morgen einen Termin.
Puh.
Das war das erste Mal, dass ich ihm gegenüber so wütend war, ich bin nicht froh über seine Reaktion, aber daraus schließe ich, dass ich ihn getroffen habe (und dass er da einen wunden Punkt hat, weiß ich im Grunde). Ich werde dennoch morgen sagen, dass ich mir eine Entschärfung gewünscht hätte, denn solche Reaktionen bei mir kommen aus einer tief sitzenden Angst, die er an mir noch nicht sehen konnte. Ich habe vor, nicht das letzte Mal wütend gewesen zu sein, auf den Thera. Weil ich hoffe, dass wir eine bessere Kommunikation in dem Fall erarbeiten können - geschlichtet habe ja hier ich selbst, weil ich mich abreagiert habe. Sonst wäre die Therapie wegen so einer Dummheit flöten gegangen.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag