Sexuelle Belästigung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sonja1
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Sexuelle Belästigung

Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:05

Hallo,

eine Freundin von mir wurde sexuell belästigt und ist auch magersüchtig. Die Anzeige läuft bereits und sie hatte auch schon 2 Termine bei einer Psychologin. Allerdings möchte sie nun die Therapie nicht machen, weil sie es alleine schaffen möchte. Ich bin die einzige, mit der sie darüber redet. Die Psychologin hat nun zu mir gesagt, dass ich sie eiskalt auflaufen lassen soll, wenn sie sich bei mir meldet, damit sie zusammenbricht und merkt, dass sie Hilfe braucht. Ich kann das einfach nicht...ich bin die einzige, der sie vertraut und alle anderen haben sie in den letzten Monaten sehr enttäuscht (Eltern,...). Es hat auch sehr lange gedauert, bis sie sich mir geöffnet hat. Soll ich sie wirklich fallen lassen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Lg

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candle.
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:12

Hallo Sonja1!

Willkommen an Board!
Sonja1 hat geschrieben: Die Psychologin hat nun zu mir gesagt, dass ich sie eiskalt auflaufen lassen soll, wenn sie sich bei mir meldet, damit sie zusammenbricht und merkt, dass sie Hilfe braucht.
Wie kommt der Kontakt zu der Therapeutin deiner Freundin zustande?

Viele Grüße!
candle
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Sonja1
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:31

@ candle:

Die Psychologin hat die Eltern informiert, dass sie diese Information den nahestehenden Freunden und möglichen Bezugspersonen weitergeben soll.

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candle.
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:33

Wieso Eltern? Wie alt ist sie?

candle
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Beebee
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:34

Klingt in der Tat sehr merkwürdig!

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Sonja1
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:43

Es tut mir leid...ich hätte das vielleicht etwas deutlichter formulieren sollen. Das Madchen ist 17 Jahre alt und ich bin ihre Nachbarin. Sie war schon immer oft bei mir, weil ich immer auf sie aufgepasst habe als sie noch kleiner war.

Lg

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candle.
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:47

Jedenfalls klingt es für mich dubios was die Therapeutin da verlangt. Ich würde das Mädcen nicht fallenlassen. Wie sehen denn das ihre Eltern?

candle
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Sonja1
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:52

Die Eltern sind sehr verzweifelt, weil sich das Mädchen ihnen gegenüber nicht öffnet und lieber mit anderen darüber spricht. Die Mutter mach dem Mädchen auch Vorwürfe, dass sie das Leben der Familie kaputt macht, weil sie sehr oft streiten. Ich habe schon versucht zu vermitteln, aber das hat leider nichts genützt. Das Mädchen besucht mich jeden Tag und erzählt mir, wie es ihr geht und wie sie damit zurecht kommt. Ich möchte die Dinge aber auch nicht alle an die Eltern weitergeben, weil mir das Mädchen vertraut und mir gesagt hat, dass ich es für mich behalten soll. Die Eltern wissen somit nur das Nötigste.

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Beebee
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:55

Ich würde ihr klar aufzeigen, dass du Grenzen hast, weil du eben nicht psychotherapeutisch ausgebildet bist und ihr dahingehend auch nicht kompetent helfen und sie behandeln kannst. Das heißt aber nun nicht, dass du ihr die Tür vor der Nase zuschlagen mußt.
Ich würde ihr in der Form helfen, dass du sie fragst, ob sie es sich vorstellen kann, beispielsweise zu einer Beratungsstelle zu gehen und du kommst mit. Oder du begleitest sie evtl. zu nem Termin bei einem anderen Therapeuten.
Ich denke, etwas in der Richtung hilft mehr, als sie völlig wegstoßen aber du übersteigst auch nicht deine Kompetenzen und Fähigkeiten und machst das mit ihr und dir alleine aus...

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candle.
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 15:57

Velleicht stimmt es ja auch nicht was die Eltern über die Terapeutin sagten? Hm, gut, dass du für sie da bist, aber achte bitte auch auf deine Grenzen in der Sache.

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 16:13

Hallo Sonja1
Allerdings möchte sie nun die Therapie nicht machen, weil sie es alleine schaffen möchte. Ich bin die einzige, mit der sie darüber redet.
Wenn deine Freundin das erst mal alleine versuchen möchte, dann sollte die Psychologin das akzeptieren. Es gibt zahlreiche Studien die zeigen, dass Menschen belastende oder traumatische Ereignisse unterschiedlich verarbeiten. Viele schaffen es alleine, andere brauchen Hilfe. Für manche ist Schweigen Gold.
Was den Tipp der Psychologin angeht, deine Freundin eiskalt auflaufen zu lassen, ... ehrlich gesagt, da läuft es mir eiskalt des Rücken runter. Denn es sind oft die Menschen, die sozial eingebettet sind, die es alleine (sprich ohne psychologische Hilfe) schaffen. Ich stelle mir das furchtbar vor, wenn ich meiner Freundin etwas erzählen möchte, was mich belastet, und die die würde mich eiskalt auflaufen lassen. Gerade wenn es um sexuelle Übergriffe geht, da ist nicht selten bei den Opfern das Gefühl da, alle würden wegsehen, keiner hätte geholfen usw. Ich würde niemanden eiskalt auflaufen lassen. Ich würde meine Grenzen aufzeigen, klar machen, was ich leisten kann und was nicht, und im Rahmen meiner Grenzen wäre ich für meine Freundin da.
Ich denke, dass die Therapeutin weder das Recht hat, dir Hilfe zu untersagen, noch das Recht hat, deine Freundin auf diese Art und Weise dazu zu nötigen, mit ihr (also der Psychologin) über das Ereignis zu sprechen. Es ist einzig und allein die Entscheidung deiner Freundin, mit wem sie was und wann bespricht. Wenn deine Freundin nicht mit der Psychologin reden möchte, dann ist das ihre Entscheidung. Ich könnte einer Psychologin, die meiner Freundin sagt, sie sollen mich eiskalt auflaufen lassen und die mich nötigt nur mit ihr zu reden, nicht vertrauen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Sonja1
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 17:31

Vielen Dank für eure Antworten! Ich bin froh, dass ihr das auch so seht, dass ich sie jetzt nicht fallen lassen kann!!!

Ich werde ihr auf jeden Fall anbieten, sie zu einer Beratungsstelle zu begleiten und ihr das Gefühl geben, dass ich immer für sie da bin!

Lg

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krawallbürste
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 17:52

Sonja1 hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten! Ich bin froh, dass ihr das auch so seht, dass ich sie jetzt nicht fallen lassen kann!!!

Ich werde ihr auf jeden Fall anbieten, sie zu einer Beratungsstelle zu begleiten und ihr das Gefühl geben, dass ich immer für sie da bin!

Lg
find ich klasse!!!

scheint ein gestörtes mutter-tochter-verhältnis zu sein, da du einen vertrauensvorschuss erhalten hast!

eine psychologin, die derartiges vom stapel lässt, erweckt in mir den denkansatz von inkompetenz o. ihr terminkalender ist leer!

vg krawallbürste

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Zilan
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Beitrag Do., 22.11.2012, 01:57

aufjedenfall andere therapeutin suchen!

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(e)
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Beitrag Fr., 11.01.2013, 09:16

Bei mir war es umgekehrt, ich wurde von einem 17-Jährigen sexuell belästigt und weiß jetzt nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Der Junge scheint selbst sehr traumatisiert zu sein und wandte sich deshalb an seinen Kumpel, meinen Neffen, der immer (zu) viel Verständnis für ihn hatte und ihn öfter aufnahm. Dadurch wurde ich in diese Hilfe einbezogen. Der Junge hängte sich offenbar an mich, was ich nicht merkte. Als wir einmal etwas allein waren, (mein Neffe schlief noch) kam er rauf in meinen Stock und wollte mich in mein Zimmer schieben und Sex mit mir haben. Ich war total geschockt, konnte gerade noch entweichen und den Jungen in die Stube lotsen, wo er es aber wieder versuchte, während ich mich seinem Zugriff bestmöglichst entzog und ihm erklärte, dass ich ihn mütterlich wahrnehme und er keine Chance bei mir habe. Irgendwann gab er auf.

Mein Neffe und die anderen Kumpels glauben, dass er sich an mich gehängt habe. Für mich ist es aber irgendwie schon unangenehm, weil der Junge aus meiner Sicht wirklich schon sehr zudringlich wurde. Er stand vor meiner Tür, klopfte, wollte mich reinschieben, begann schon, mich zu küssen zu versuchen. Was wäre gewesen, wenn ich nicht so geistesgegenwärtig gehandelt hätte? In der Stube musste er damit rechnen, dass mein Neffe irgendwann raufkommt, deshalb wollte er mich dazu bringen, mit ihm wieder in mein Zimmer zu gehen. Was wäre gewesen, wenn die Situation für mich auswegloser und für ihn günstiger gewesen wäre? Oder hat er den Korb wirklich begriffen und Einsicht gezeigt? Jedenfalls habe ich mein Vertrauen in diesen Jungen, den ich schon seit seinem 15. Lebensjahr kenne, verloren, bei allem Verständnis für seine Notsituation. Ich fühlte mich so ausgeliefert in diesem Moment! Ich muss damit rechnen, dass er irgendwann wieder da sein wird. Ich habe nichts gegen ihn, kann nicht einmal wütend sein, aber ich möchte einfach kein Risiko eingehen, will mich absichern.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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