So plötzlich ist einst hoffnungsvolle Zukunft ruiniert

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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gänseblüme
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So plötzlich ist einst hoffnungsvolle Zukunft ruiniert

Beitrag Di., 20.11.2012, 17:00

Ich habe Studiert mit sehr gutem Erfolg. Dieses Sommersemester war mein Praxissemester. Ich hatte aufgrund meiner guten Leistungen einen guten Drath zu einem Prof der auch Partner eines (renommierten)Unternehmens war. Naheligend war das ich auch dort mein Praxissemester absolvierte. Dazu muss ich sagen das ich zuvor große Zukunftsängste hatte
und diese damit weggeblasen waren.

Die ersten Wochen verliefen gut, ich arbeitete mich rasch ein und die Arbeit brachte mir viel Spaß.
Nach paar Wochen kam mein Chef jeden Tag in die Firma, was er laut Aussage der anderen Mitarbeiter nie tat.
Ab dem Tag an kam er unzählige Male an meinem Zimmer vorbei und fragte mich meißt sehr belanglose Dinge, wie
lange ich heute arbeiten würde, ob ich in den Urlaub fahre, ob ich ihm im Restaurant x etwas empfehlen könne..das könnte man jetzt endlos weiterspinnen.
Zugegeben, ein wenig irritiert war ich schon und wusste nicht was das soll. Ich hielt ihn für einen aufrichtigen und seriösen Menschen. Den Kollegen ist dieses Komische verhalten von meinem Chef sicherlich nicht entgangen und seit dem Tage machten viele einen Bogen um mich, halfen mir nur noch halbherzig etc.

Etwa in Mitten des Praktikums bot er mir an bei ihm am Lehrstuhl als wiss. Hilfskraft anzufangen, zu Semesteranfang sollte es losgehen, ich willigte natürlich ein. Als ich meinen letzten Tag hatte begleitete er mich zu meinem Auto, plötzlich fiel ihm ein, ob ich ihn nicht ein Stück mitnehmen könnte(wir müssen in die selbe Richtung).
In meinem Auto fing er an mir zu erzählen wie gut ich doch aussehen würde, er hätte niemals eine schönere Frau gesehen. Schlussendlich müsste er in damals einem Monat geschäftlich nach Paris und bot an, dass ich mitkomme. Natürlich könnte ich da sher viel lernen. Ich sagte trocken, dass ich keine Zeit hätte. Dann erzählte er von einer anderen Reise zu der ich ihn begleiten sollte, lehne ebenfalls ab. Dann sollte ich ihn mitten auf der STrecke aussteigen lassen, er sagte" mit Ihnen macht das sowieso keinen Sinn, den Hilfskraftsvertrag können Sie dann auch vergessen!"

Die ganz Dicke Quittung kam mit meinem Praktikumszeugniss, schlechter Durchschnitt als Bewertung. Damit kriege ich niemals einen Job! Dagegen anzukämpfen kann ich auch nicht, habe keine Beweise, die Mitarbeiter würden sicherlich auch nicht zu meinen gunsten aussagen.
Seit dem sind nun fast 2 Monate vergangen, in denen ich täglich weine, tägliche Angst und Panikattaken habe, Angst vor der Zukunft. Bis dato habe ich mir um meine Zukunft ja keine Sorgen machen müssen. Auch hat das Semester bereits angefangen, und ich bin nicht wiederzu erkennen. Ich kann mich nicht mehr dazu aufraffen zur Uni zu gehen. Einst war ich so fleissig, und jetzt habe ich noch nichtmal eine Seite im Buch gelesen.
Ich hasse mein Studium, ich hasse mich dafür, dass ich so naiv war und habe so grosse Angst. Angst was hätte passieren können als ich allein mit ihm im Büro war.

Mein Verstand sagt, dass ich mich noch dieses Semester reinhängen soll, alles geben soll so wie früher. Habe aber angst vor einem Chef,einem männlichen Chef. Mein Vertrauen ist völlig zerstört und in meiner Verfassung stellt mich doch niemand ein. Fühle mich wie vor einem riesen Scherbenhaufen. Ich habe keine Kraft mehr zu Kämpfen. Bitte helft mir, was soll ich nur tun???

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Nico
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:19

Du hast JETZT grosse Angst was haette passieren koennen als du mit ihm alleine im Buero warst ??

Ich hab den Eindruck dass du aus einer Muecke einen gewaltigen Elefanten machst.
Ein einziges nicht so grandioses Praktikumszeugnis soll deine ach so hoffnungsvolle Zukunft voellig zerstoert haben ?
Ach geh!

Ja naiv warst du wohl, also lerne was daraus und kremple die Aermel auf!
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:20

hallo,

Ich habe an der Uni etwas ähnliches erlebt, um es kurz zu machen: ich habe mich an die Frauenbeauftragte der Uni gewandt und von diesen Übergriffen (verbal) berichtet. dadurch stellte sich heraus, dass ich bei weitem nicht die Einzige war und es fanden sich noch gut 10 weitere Frauen die derbe von ihm belästigt wurden. das ganze ging dann bis zur Dekanin der Fakultät und die Person wurde versetzt. zwar ein zweifelhafter Erfolg aber wenigstens war unser aller Ruf wieder hergestellt .....

LG

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gänseblüme
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:33

Nico hat geschrieben:Du hast JETZT grosse Angst was haette passieren koennen als du mit ihm alleine im Buero warst ??

Ich hab den Eindruck dass du aus einer Muecke einen gewaltigen Elefanten machst.
Ein einziges nicht so grandioses Praktikumszeugnis soll deine ach so hoffnungsvolle Zukunft voellig zerstoert haben ?
Ach geh!

Ja naiv warst du wohl, also lerne was daraus und kremple die Aermel auf!
Vielen Dank auch für den unglaublich konstruktiven Beitrag. Hattest du selbst schon einmal Zukunftsängste? Weisst du wie zermürbend das ist???? Wenn es nur eine "Mücke" gewesen wäre,hätte ich nie hier gepostet. Ich finde das äußerst taktlos!

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:40

hm, was mir auch noch einfällt: Kennst du vielleicht eine WHK die aktuell bei ihm arbeitet oder gearbeitet hat? Erfahrungsgemäß ist es wahrscheinlich, dass du nicht die einzige Betroffene bist......

LG

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Nico
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:41

Zukunftsaengste hattest du doch schon vorher, warum machst du jetzt alles an deinem Erlebnis beim Praktikum und dem Zeugnis fest ?
Das Eine scheint mit dem Anderen nicht wirklich was zu tun zu haben.
Bezueglich der Zukunftsaengste waere vielleicht eine Therapie angebracht, hast du schon mal eine gemacht ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:53

Sorry, ich habe zu spät gelesen, dass du geschrieben hast, dass du momentan keine Kraft zum Kämpfen hast, somit werden dir meine Tipps momentan wohl nicht wirklich helfen ....,hm, aber vielleicht würde dir eine Art Stabilisierung helfen? Kannst du dir vorstellen dich therapeutisch beraten zu lassen? an meiner Uni gibt es eine psychologische Beratungsstelle und man kann da zu festen Zeiten einfach hingehen ohne lange Wartezeiten, gibt es vielleicht auch an deiner Uni, wäre das vielleicht eine Möglichkeit für dich?

LG

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gänseblüme
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Beitrag Di., 20.11.2012, 17:58

Nico hat geschrieben:Zukunftsaengste hattest du doch schon vorher, warum machst du jetzt alles an deinem Erlebnis beim Praktikum und dem Zeugnis fest ?
Das Eine scheint mit dem Anderen nicht wirklich was zu tun zu haben.
Bezueglich der Zukunftsaengste waere vielleicht eine Therapie angebracht, hast du schon mal eine gemacht ?
Ich habe sie durch das Praktikum, die Aussicht auf eine folgende Festanstellung und den Hiwi-Job vergessen können. Gut,vielleicht hatte ich sie nicht ganz vergessen,aber ich konnte sie damit gut ausblenden,weil ich sozusagen etwas objektives in der Hand hatte, was mir sozusagen beweisen konnte, das meine Ängste unberechtigt sind. Und glaube mir, für jemanden der ständig mit solchen Ängsten zu kämpfen hat,ist schon das enorm viel.

Ja, ich habe mir in der letzten Woche einen Überweisungsschein ausstellen lassen, aber kein einziger Psychotherapeut hatte Zeit für mich, nicht einmal für ein Vorgespräch und ich wohne in einer Großstadt. Ich merke tagtäglich immer mehr, dass ich hieraus selbst nicht mehr rauskomme,was mich noch viel mehr verzweifeln lässt.

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Beitrag Di., 20.11.2012, 18:02

yamaha1234 hat geschrieben:Sorry, ich habe zu spät gelesen, dass du geschrieben hast, dass du momentan keine Kraft zum Kämpfen hast, somit werden dir meine Tipps momentan wohl nicht wirklich helfen ....,hm, aber vielleicht würde dir eine Art Stabilisierung helfen? Kannst du dir vorstellen dich therapeutisch beraten zu lassen? an meiner Uni gibt es eine psychologische Beratungsstelle und man kann da zu festen Zeiten einfach hingehen ohne lange Wartezeiten, gibt es vielleicht auch an deiner Uni, wäre das vielleicht eine Möglichkeit für dich?

LG
Ja, das Problem ist, dass seine Frau in der psychotherapeutischen Stelle arbeitet, weshalb ich nur ungern dorthin möchte. Zumal es eine sehr kleine Uni ist und die wahrscheinlichkeit groß ist an sie zu gelangen. Andererseits ist auch noch das Problem da, dass ich mich auch nicht dazu durchdringen kann an die Uni zu fahren.Ich denke eine externe Psychotherapie wäre in meinem Fall angebrachter, doch an die zu kommen,gleicht mir im Moment an ein Wunder.

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 18:21

Kann ich gut verstehen, dass du unter diesen Umständen nicht zum psychologischen Dienst der Uni möchtest...gibt es eine weitere Uni im Umkreis? Vielleicht könntest du dort beraten werden, Uni hat halt generell den VOrteil, dass die Wartezeiten sehr kurz gehalten sind....und man meistens auch schnell weitervermittelt wird', so als "NOtfall"...

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 18:23

Was mir n och einfällt: Gibt es in deiner Stadt einen "psychologische Ambulanz"? Dort bekommt man auch recht schnell einen Termin....

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Beitrag Di., 20.11.2012, 20:40

yamaha1234 hat geschrieben:Was mir n och einfällt: Gibt es in deiner Stadt einen "psychologische Ambulanz"? Dort bekommt man auch recht schnell einen Termin....

Habe eben gegoogelt, gibt es. Kann man da einfach anrufen? Die Internetseite verrät leider nicht viel dazu, und vor allem vermitteln die mich dann weiter.?

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yamaha1234
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Beitrag Di., 20.11.2012, 20:55

Ja, wenn du Glück hast bekommst du direkt einen Therapieplatz, meistens jedoch kurzfristig einen Beratungstermin.....Super, dass du fündig wurdest! Ich wünschte dir viel Erfolg und dass du die Unterstützung finden wirst die du nun brauchst....

LG

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mikra
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Beitrag Fr., 23.11.2012, 01:48

Hallo Gänseblume!

Ich muss sagen, Deine Geschichte hat mich sehr berührt!

Dieser Herr Hat wahrlich seine Autorität ausgenüzt um dier Nahe zu kommen!

Du hast genau das Richtige getan und gasagt das du nicht mitkommen wolltest!

Das war sehrgut, aber auch ein bisschen spät! Du hättest von ganz von Anfang an sagen sollen das du seine Bemerkungen nicht duldest!
Aber gut! Du hast jetzt eine Erfahrung mehr gemacht! Ich hoffe Du kannst daraus lernen und in solch einer Situation besser reagieren!

Das jetzt für Dich eine Welt zusammengebrochen ist und dein Vertrauen weg ist, kann ich sehr gut Verstehen! Das musst Du erst verdauen lernen!

Das Ganze Leben ist ein Lernprozess! Kein Tag vergeht wo wir nicht lernen sei es in der Schule, Uni oder egal irgendwo!

Solch soe eine Situation hätte dir woanders auch passieren können, Du wärest genauso geschockt gewesen wie jetzt!

Das Du jetzt Angst hast, dass Dir genau das wieder passieren kann, auch dass kann ich gut verstehen!
.....
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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mikra
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Beitrag Fr., 23.11.2012, 02:04

.....

Ich will dir von mir eine kurze Geschichte erzählen und dann komme ich zu den Thema Angst wo ich mich damit gut auskenne, denn ich hatte diese 20 Jahre lang!

In der Hauptschule hat ich nicht viele Freunde, nur einen besten Freund, so dachte ich jedenfalls! Am Anfang war er sehr nett zu mir und wir unternahmen sehr viel, bis eines Tages er wollte das ein anderer neben Ihm sitzen sollte und ich wollte nicht weg, da fing er auf einmal an mich zu tiefst beleidigen und zu beschimpfen! Er fing an mich zu hänseln und zu bedrohen! Das war sehr furchbar für mich weil ich ja sonst niemanden hatte mit den ich reden konnte!

Ich habe das alles heruntergeschluckt bis zum Schulschluss! Glaube mir die Zeit war nicht schön!

Jetzt zum Thema Angst!

Angst kommt von Angust das soviel wie Enge im Bewustsein heist!
Angst ist etwas das lämt und uns hindert! Angst kann aber auch sehr posetiv sein das uns schützen möchte! Es kommt nur darauf an wie du darüber denkst!

Du musst dir das so vorstellen: Das ganze Leben besteht nur aus ein Gleichgewicht! Wie eien Waage, da müssen beide Seiten gleich gefüllt sein damit sie in ein Gleichgewicht sind! Beim Leben kann nicht nur gutes sein, es muss auch etwas böses geben! Wenn ein Flugzeub abhebt so muss es auch wieder landen usw... Leben Gegenteil = Tod

Genauso ist es auch bei der Angst! Das Gegeteil ist die Freude!

Die Freude lässt dich aufblühen dich wachsen! Freude ist wie die Sonne die die Blumen wachsen lässt und Angst ist die Dunkelheit die die Blumen verwelken lässt! Nur wir sind Menschen wir können entscheiden ob bei uns Sonne oder Dunkelheit herscht!.....
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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