Erfolgskriterien von Psychotherapie
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Erfolgskriterien von Psychotherapie
Liebe Leute,
ausgehend von der spannenden Diskussion im Thread "WGKK stellt Rückvergütung ein"
würde mich sehr interessieren, was denn nun Erfolg in einer Psychotherapie eigentlich wirklich ist.
Also die Frage, welche Therapieformen die Solidargemeinschaft denn finanzieren solle,
weil sie erfolgversprechend sind.
Und welche Kriterien sind die Basis dafür und wer mißt das?
Die Dauer der Therapie, die Kosten, die Symptomfreiheit, die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, undundund...
Ich frag mich aber auch ganz konkret in meiner eigenen Therapie ständig danach.
Am liebsten würde ich meine Therapie ja als Projektmanagement betreiben:
Ziel setzen, Ressourcen und Timelines planen, Milestones festsetzen, evaluieren.
Funktioniert aber leider nicht so...
Auch dafür bräuchte ich "Kriterien", äußere Schritte etc. es gibt ja auch konkrete Ziele, aber die werden oft durch neue Entwicklungen dann wieder über den Haufen geworfen und ich will doch weiter kommen.
Daher die Frage/n an Euch:
Was gibt Euch in Eurer Therapie das Gefühl des Erfolgs, das Gefühl "weiter" zu kommen?
und:
Was sind allgemeingültige Erfolgskriterien für Psychotherapie, daß die Allgemeinheit, die dafür bezahlt, auch den Nachweis hat, daß ihr Geld gut eingesetzt ist?
Freu mich auf Eure Erfahrungen und Meinungen
und den gemeinsamen Austausch
Lieben Gruß
ausgehend von der spannenden Diskussion im Thread "WGKK stellt Rückvergütung ein"
würde mich sehr interessieren, was denn nun Erfolg in einer Psychotherapie eigentlich wirklich ist.
Also die Frage, welche Therapieformen die Solidargemeinschaft denn finanzieren solle,
weil sie erfolgversprechend sind.
Und welche Kriterien sind die Basis dafür und wer mißt das?
Die Dauer der Therapie, die Kosten, die Symptomfreiheit, die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, undundund...
Ich frag mich aber auch ganz konkret in meiner eigenen Therapie ständig danach.
Am liebsten würde ich meine Therapie ja als Projektmanagement betreiben:
Ziel setzen, Ressourcen und Timelines planen, Milestones festsetzen, evaluieren.
Funktioniert aber leider nicht so...
Auch dafür bräuchte ich "Kriterien", äußere Schritte etc. es gibt ja auch konkrete Ziele, aber die werden oft durch neue Entwicklungen dann wieder über den Haufen geworfen und ich will doch weiter kommen.
Daher die Frage/n an Euch:
Was gibt Euch in Eurer Therapie das Gefühl des Erfolgs, das Gefühl "weiter" zu kommen?
und:
Was sind allgemeingültige Erfolgskriterien für Psychotherapie, daß die Allgemeinheit, die dafür bezahlt, auch den Nachweis hat, daß ihr Geld gut eingesetzt ist?
Freu mich auf Eure Erfahrungen und Meinungen
und den gemeinsamen Austausch
Lieben Gruß
Fundevogel
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Hallo Fundevogel,
den „Rückvergütungsthread“ hab ich mitverfolgt. Hatte da auch schon die Frage nach dem „Therapieerfolg“ gelesen. Und fand per google dies:
Der Erfolg einer Therapie hängt nach heutigem Forschungsstand (Orlinski 1994) nicht von der Therapiemethode als solcher ab, sondern davon, ob das subjektive Krankheitsmodell des Patienten, die Art der Störung, die Therapiemethode und die therapeutische Beziehung zwischen Patientin und Therapeutin zusammenpassen. Es ist also im Wesentlichen die therapeutische Beziehung, die heilend wirkt. Entscheidend für den Erfolg einer Therapie sind demnach nicht die Interventionen des Therapeuten, sondern ob der Patient das Beziehungsangebot des Therapeuten wahrnehmen und annehmen kann, ob er ausreichendes Vertrauen in die Beziehung zu seinem Therapeuten entwickeln kann.
Quelle: http://www.kunsttherapie.net/Therapieerfolg.html
Aus eigener Erfahrung kann ich zu „Therapie“ nicht mitreden, trotzdem, nach all dem, was ich so mitkriege, auch grad hier im Forum, scheint mir das eine ganz gute zutreffende Sicht auf „Therapieerfolg“.
LG hawi
den „Rückvergütungsthread“ hab ich mitverfolgt. Hatte da auch schon die Frage nach dem „Therapieerfolg“ gelesen. Und fand per google dies:
Der Erfolg einer Therapie hängt nach heutigem Forschungsstand (Orlinski 1994) nicht von der Therapiemethode als solcher ab, sondern davon, ob das subjektive Krankheitsmodell des Patienten, die Art der Störung, die Therapiemethode und die therapeutische Beziehung zwischen Patientin und Therapeutin zusammenpassen. Es ist also im Wesentlichen die therapeutische Beziehung, die heilend wirkt. Entscheidend für den Erfolg einer Therapie sind demnach nicht die Interventionen des Therapeuten, sondern ob der Patient das Beziehungsangebot des Therapeuten wahrnehmen und annehmen kann, ob er ausreichendes Vertrauen in die Beziehung zu seinem Therapeuten entwickeln kann.
Quelle: http://www.kunsttherapie.net/Therapieerfolg.html
Aus eigener Erfahrung kann ich zu „Therapie“ nicht mitreden, trotzdem, nach all dem, was ich so mitkriege, auch grad hier im Forum, scheint mir das eine ganz gute zutreffende Sicht auf „Therapieerfolg“.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Kurz und knapp: Es geht für mich letztlich um die Ziele, die schon Freud formuliert hat: (Wieder)Herstellung der Arbeits- und Liebesfähigkeit.
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Hallo Hawi,
danke für den interessanten Link.
Ich finde auch, daß es oft nicht am Verfahren selber liegt, ob jemand erfolgreich behandelt wird oder nicht.
Liegt sicher am jeweiligen Problem auch und am Patienten.
Ganz viel auch am Therapeuten und wie er "seine" Therapieform auf den jeweiligen Patienten abstimmt.
Und daran, wie Patient und Therapeut zusammenpassen oder auch nicht.
Die eigentliche Heilung geschieht durch die Beziehung.
Diesen Satz hab ich schon so oft gehört und ich mag das auch dick unterstreichen.
Aber - was heißt das jetzt konkret?
Wenn ich keine supergute Beziehung mit meinem Therapeuten schaffe, dann kann ich mir die Heilung aufzeichnen?
Und - würde die Versicherung der Verlängerung eines Therapieantrags zustimmen, wenn der Therapeut schreibt, die Patientin hat ein zunehmendes Vertrauensverhältnis zu mir entwickelt und deshalb bin ich zuversichtlich, daß ich sie heilen kann... Nur mal so als blödes Beispiel.
Die rücken die Kohle doch nicht wegen der Beziehung raus oder?
Und dann stellt sich mir noch eine Frage:
Ich hab immer gehört, Heilung ist etwas, das geschieht.
Etwas, das man nur zulassen kann, aber nicht "machen".
Und wie mach ich das jetzt, daß das geschehen kann?
danke für den interessanten Link.
Ich finde auch, daß es oft nicht am Verfahren selber liegt, ob jemand erfolgreich behandelt wird oder nicht.
Liegt sicher am jeweiligen Problem auch und am Patienten.
Ganz viel auch am Therapeuten und wie er "seine" Therapieform auf den jeweiligen Patienten abstimmt.
Und daran, wie Patient und Therapeut zusammenpassen oder auch nicht.
Die eigentliche Heilung geschieht durch die Beziehung.
Diesen Satz hab ich schon so oft gehört und ich mag das auch dick unterstreichen.
Aber - was heißt das jetzt konkret?
Wenn ich keine supergute Beziehung mit meinem Therapeuten schaffe, dann kann ich mir die Heilung aufzeichnen?
Und - würde die Versicherung der Verlängerung eines Therapieantrags zustimmen, wenn der Therapeut schreibt, die Patientin hat ein zunehmendes Vertrauensverhältnis zu mir entwickelt und deshalb bin ich zuversichtlich, daß ich sie heilen kann... Nur mal so als blödes Beispiel.
Die rücken die Kohle doch nicht wegen der Beziehung raus oder?
Und dann stellt sich mir noch eine Frage:
Ich hab immer gehört, Heilung ist etwas, das geschieht.
Etwas, das man nur zulassen kann, aber nicht "machen".
Und wie mach ich das jetzt, daß das geschehen kann?
Fundevogel
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Hallo Tristezza,
Arbeitsfähigkeit auf jeden Fall,
Liebesfähigkeit, ja, ja, ja!
Das wichtigste überhaupt!
Beides könnte man verstehen als Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines Menschen in der Gesellschaft,
arbeiten und sich ökonomisch erhalten können
und Beziehungsfähigkeit, also zufriedenstellende soziale Beziehungen führen und pflegen zu können.
(Sag ich jetzt mal so.)
Aber Liebesfähigkeit - so ein schönes Wort, dafür mag ich den Gedanken "funktionieren" gar nicht dazu tun.
Liebesfähigkeit, sich selbst und andere lieben können.
Ja, aber dann soll diese Liebesfähigkeit in der Therapie entfaltet werden.
Spürt man das, das Wachsen in der Liebe (ich glaub schon...?) in der Therapie?
Und: Wann ist es genug? Wann bin ich "fertig"?
Kann man jemals sagen oder wirklich fühlen - jetzt bin ich liebesfähig genug?
Arbeitsfähigkeit auf jeden Fall,
Liebesfähigkeit, ja, ja, ja!
Das wichtigste überhaupt!
Beides könnte man verstehen als Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines Menschen in der Gesellschaft,
arbeiten und sich ökonomisch erhalten können
und Beziehungsfähigkeit, also zufriedenstellende soziale Beziehungen führen und pflegen zu können.
(Sag ich jetzt mal so.)
Aber Liebesfähigkeit - so ein schönes Wort, dafür mag ich den Gedanken "funktionieren" gar nicht dazu tun.
Liebesfähigkeit, sich selbst und andere lieben können.
Ja, aber dann soll diese Liebesfähigkeit in der Therapie entfaltet werden.
Spürt man das, das Wachsen in der Liebe (ich glaub schon...?) in der Therapie?
Und: Wann ist es genug? Wann bin ich "fertig"?
Kann man jemals sagen oder wirklich fühlen - jetzt bin ich liebesfähig genug?
Fundevogel
Bei mir war damals das Ziel "Wiederaufbau des Selbstschutzes" - und das hatte geklappt, all die selbstschädigenden Verhaltensmuster konnte ich nach und nach ablegen (also, nachweisbar). Liebes - und Arbeitsfähigkeit war da noch gar nicht Ziel, sondern Lebensfähigkeit, Selbstakzeptanz. Beenden der Selbstvernichtungsgedanken und Beenden der Handlungen in dieser Richtung.
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- Forums-Insider
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Darf ich mal einwerfen:
Freud spricht von Arbeitsfähigkeit, Liebesfähigkeit U N D Genussfähigkeit. Seltsamerweise wird die Genussfähigkeit so gerne vergessen.
Freud spricht von Arbeitsfähigkeit, Liebesfähigkeit U N D Genussfähigkeit. Seltsamerweise wird die Genussfähigkeit so gerne vergessen.
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 162
Arbeitsfähigkeit find ich nciht mal unbedingt. Man kann auch ohne Artbeit glücklich sein. Für mich ist es wichtig eine Innere Ausgeglichenheit zu erreichen und auch zu ergründen und Startegien zu entwickeln für mein Problemverhalten.
Ich gehe ja wegen bestimmter Symptome in Therapie und es ist erstmal wichtig, dass sich diese bessern.
Zum einen liegt es an der Beziehung zum Therapeuten, aber auch daran wie ich bei der Therapie mitarbeite. Ich kann auch die tollste Beziehung zum Thera haben und trotzdem gelingt es mir nicht, weiterzu kommen.
Kann auch sich genau umgekehrt verhalten. Beim umgekehrten Fall mach ich halt mehr, weil ich dem Thera nicht vertrauen kann/will.
So habe ich das gemacht als die Beziehung zu meinem Thera sich verschlechtert hat auf station. Konnte nicht sagen was das Problem war und hab meine Themen dann selber bearbeitet.
Ich gehe ja wegen bestimmter Symptome in Therapie und es ist erstmal wichtig, dass sich diese bessern.
Zum einen liegt es an der Beziehung zum Therapeuten, aber auch daran wie ich bei der Therapie mitarbeite. Ich kann auch die tollste Beziehung zum Thera haben und trotzdem gelingt es mir nicht, weiterzu kommen.
Kann auch sich genau umgekehrt verhalten. Beim umgekehrten Fall mach ich halt mehr, weil ich dem Thera nicht vertrauen kann/will.
So habe ich das gemacht als die Beziehung zu meinem Thera sich verschlechtert hat auf station. Konnte nicht sagen was das Problem war und hab meine Themen dann selber bearbeitet.
"Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft."
Maria von Ebner- Eschenbach
Maria von Ebner- Eschenbach
Hallo Fundevogel,
auf alle Fragen Antworten und dann möglichst auch noch die richtigen. Schwer!
Trotzdem, vieles lässt sich ja durchaus verifizieren, bestimmen, quasi messen.
Projektmanagement Psychotherapie. Gemessen, bestimmt, wird zu Beginn erst mal, ob überhaupt jemand psychisch krank ist. Die Anamnese zu Beginn definiert dann ja auch die weiteren Schritte, das Projekt. Und ich denke, auch Therapeuten können, müssen Krankenkassen gegenüber darlegen, wie gut oder schlecht sich das Projekt Heilung, Besserung der Beschwerden entwickelt. Und natürlich zählt dort dann auch grad der Klient, Patient ist, zählt sein Empfinden, seine Einschätzung.
Für das Einzelprojekt lässt sich Erfolg also schon messen. Auch für viele.
Schwierig wird es, wenn verschiedene Behandlungsformen mit dann auch größeren Kostenunterschieden verglichen werden. Liegt Erfolg/Mißerfolg an der Methode oder an was anderem? Wirklich eindeutig dürfte die Antwort kaum ausfallen.
Und für seriöse Aussagen bräuchte es wohl auch ziemlich großer Langzeitstudien, die verschiedenste Behandlungsformen, ja womöglich sogar auch die Nichtbehandlung von Beschwerden beleuchten. Weiß nicht, ob es so etwas gibt. Aber skeptisch, kritisch kostenbewusst, und noch dazu als nicht direkt Betroffener formuliere ich mal die erste Frage: Heilt z.B. eine Depression durch eine Therapie besser, schneller, als wenn sie a) (nur) mit Medikamenten behandelt wird oder sie b) gar nicht behandelt wird oder ... (weitere Varianten). Allein eine Depression?! Erstens gibt es auch dort verschiedene, auch vom Grad der Schwere her, etc. Schon dort, nur für diese Beschwerdeform, wäre es wohl nicht grad einfach, auch nicht grad kostengünstig, zu ermitteln, auch empirisch, welche Methoden für was und wen besser oder schlechter sind.
Alles noch etwas komplexer? Gerne!
Beim weiteren googeln fand ich noch dies:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 00600.html
Zwar nicht zur Psychotherapie, aber ich finde, das lässt sich verallgemeinern.
Je höher der individuelle Glaube des Patienten an Heilung, auch daran, dass die Heilungsmethode ihm hilft, desto erfolgreicher ist die Behandlung. Also gilt nie die Methode allein, es zählt immer (auch) des Glaube an sie, der Glaube des Behandelten.
LG hawi
auf alle Fragen Antworten und dann möglichst auch noch die richtigen. Schwer!
Trotzdem, vieles lässt sich ja durchaus verifizieren, bestimmen, quasi messen.
Projektmanagement Psychotherapie. Gemessen, bestimmt, wird zu Beginn erst mal, ob überhaupt jemand psychisch krank ist. Die Anamnese zu Beginn definiert dann ja auch die weiteren Schritte, das Projekt. Und ich denke, auch Therapeuten können, müssen Krankenkassen gegenüber darlegen, wie gut oder schlecht sich das Projekt Heilung, Besserung der Beschwerden entwickelt. Und natürlich zählt dort dann auch grad der Klient, Patient ist, zählt sein Empfinden, seine Einschätzung.
Für das Einzelprojekt lässt sich Erfolg also schon messen. Auch für viele.
Schwierig wird es, wenn verschiedene Behandlungsformen mit dann auch größeren Kostenunterschieden verglichen werden. Liegt Erfolg/Mißerfolg an der Methode oder an was anderem? Wirklich eindeutig dürfte die Antwort kaum ausfallen.
Und für seriöse Aussagen bräuchte es wohl auch ziemlich großer Langzeitstudien, die verschiedenste Behandlungsformen, ja womöglich sogar auch die Nichtbehandlung von Beschwerden beleuchten. Weiß nicht, ob es so etwas gibt. Aber skeptisch, kritisch kostenbewusst, und noch dazu als nicht direkt Betroffener formuliere ich mal die erste Frage: Heilt z.B. eine Depression durch eine Therapie besser, schneller, als wenn sie a) (nur) mit Medikamenten behandelt wird oder sie b) gar nicht behandelt wird oder ... (weitere Varianten). Allein eine Depression?! Erstens gibt es auch dort verschiedene, auch vom Grad der Schwere her, etc. Schon dort, nur für diese Beschwerdeform, wäre es wohl nicht grad einfach, auch nicht grad kostengünstig, zu ermitteln, auch empirisch, welche Methoden für was und wen besser oder schlechter sind.
Alles noch etwas komplexer? Gerne!
Grad dort wandelt sich heute Erkenntnis!Und dann stellt sich mir noch eine Frage:
Ich hab immer gehört, Heilung ist etwas, das geschieht.
Etwas, das man nur zulassen kann, aber nicht "machen".
Und wie mach ich das jetzt, daß das geschehen kann?
Beim weiteren googeln fand ich noch dies:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 00600.html
Zwar nicht zur Psychotherapie, aber ich finde, das lässt sich verallgemeinern.
Je höher der individuelle Glaube des Patienten an Heilung, auch daran, dass die Heilungsmethode ihm hilft, desto erfolgreicher ist die Behandlung. Also gilt nie die Methode allein, es zählt immer (auch) des Glaube an sie, der Glaube des Behandelten.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Tristezza, wie ich im anderen Thread auch schon schrieb: Für mich ist es ein Problem im Moment, dass ich meine ursprünglichen Ziele derzeit nur noch 'auf dem Papier' verfolge. Als mein Therapeut mich neulich ein bisschen danach gefragt hat, hab ich ausweichend geantwortet bzw. ich hab brav geantwortet, was die Kasse und ein guter Therapeut wohl hören wollen: Das Ziel ist persönliche Reife, Selbstvertrauen, innere Stärke - und daraus resultierend dann mehr oder weniger automatisch ein Reduzieren der Symptome.
Wenn ich ehrlich bin, ist mir meine persönliche Reife im Moment piepegal. Ich würd viel lieber noch mal - natürlich nur innerlich! - das Kind sein und bleiben dürfen, das von seinen Eltern gelobt und bestätigt wird und mit Zuneigung überschüttet wird. Ich hab keine Ahnung, ob das noch mal 'weggehen' wird, ich hab keine Ahnung, ob das so sein darf; ich weiß nur, dass es nichts ist, worauf ich besonders stolz bin - und vor allem ist es NICHT der Grund, aus dem ich diese Therapie begonnen habe.
Ein Therapie-Erfolg wäre es natürlich nicht, wenn ich in dieser Phantasie-Vorstellung zehn Jahre lang verbal gekuschelt würde; es wäre eine Katastrophe und ein Versagen des Therapeuten und meines sowieso. Aber ich will es trotzdem... Mit diesem Widerspruch kann ich im Moment nichts anfangen. Aber ich staune über die Klarheit der Äußerungen der anderen User hier.
Wenn ich ehrlich bin, ist mir meine persönliche Reife im Moment piepegal. Ich würd viel lieber noch mal - natürlich nur innerlich! - das Kind sein und bleiben dürfen, das von seinen Eltern gelobt und bestätigt wird und mit Zuneigung überschüttet wird. Ich hab keine Ahnung, ob das noch mal 'weggehen' wird, ich hab keine Ahnung, ob das so sein darf; ich weiß nur, dass es nichts ist, worauf ich besonders stolz bin - und vor allem ist es NICHT der Grund, aus dem ich diese Therapie begonnen habe.
Ein Therapie-Erfolg wäre es natürlich nicht, wenn ich in dieser Phantasie-Vorstellung zehn Jahre lang verbal gekuschelt würde; es wäre eine Katastrophe und ein Versagen des Therapeuten und meines sowieso. Aber ich will es trotzdem... Mit diesem Widerspruch kann ich im Moment nichts anfangen. Aber ich staune über die Klarheit der Äußerungen der anderen User hier.
Wer weiß ... viele Wege führen nach Rom. Ich würde nicht ausschließen, dass die Liebe des Therapeuten manche heilen kann.titus2 hat geschrieben:Ein Therapie-Erfolg wäre es natürlich nicht, wenn ich in dieser Phantasie-Vorstellung zehn Jahre lang verbal gekuschelt würde
Ziele waren für mich in meiner letzten Therapie (bin jetzt "therapiefrei")
- Symptomreduktion, bestenfalls Symptombeseitigung, sprich, keine Intrusionen an das traumatische Ereignis mehr zu haben und wieder angstfrei leben zu können
- Wiedergewinnung der Lebensfreude
- Innere Ruhe und innere Ausgeglichenheit
- Wiederherstellung meiner Studier- bzw. Arbeitsfähigkeit
Die Beziehung zu meiner Therapeutin war für mich zweitrangig. Ich hätte auch eine Therapeutin genommen, die mir nicht so sympatisch ist. Wichtig war mir die therapeutische Kompetenz. Ich wollte nur eins, nämlich so schnell wie möglich von diesem enormen Leidendruck befreit zu werden. Nahezu 24 Stunden lang von Erinnerungen geplagt zu werden und nicht mehr auf die Straße gehen zu können, war für mich kein Leben mehr.
Meine Erwartungen an meine Therapeutin waren gering: Ich wollte einfach nur ihre Kompetenz und dass sie mir so schnell wie möglich hilft, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen und angstfrei leben zu können.
- Symptomreduktion, bestenfalls Symptombeseitigung, sprich, keine Intrusionen an das traumatische Ereignis mehr zu haben und wieder angstfrei leben zu können
- Wiedergewinnung der Lebensfreude
- Innere Ruhe und innere Ausgeglichenheit
- Wiederherstellung meiner Studier- bzw. Arbeitsfähigkeit
Die Beziehung zu meiner Therapeutin war für mich zweitrangig. Ich hätte auch eine Therapeutin genommen, die mir nicht so sympatisch ist. Wichtig war mir die therapeutische Kompetenz. Ich wollte nur eins, nämlich so schnell wie möglich von diesem enormen Leidendruck befreit zu werden. Nahezu 24 Stunden lang von Erinnerungen geplagt zu werden und nicht mehr auf die Straße gehen zu können, war für mich kein Leben mehr.
Meine Erwartungen an meine Therapeutin waren gering: Ich wollte einfach nur ihre Kompetenz und dass sie mir so schnell wie möglich hilft, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen und angstfrei leben zu können.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Verrätst du wie das geht? Oder ist das ein Verschreiber?Britt_Stadler hat geschrieben:Arbeitsfähigkeit find ich nciht mal unbedingt. Man kann auch ohne Artbeit glücklich sein.
Hawi hat es ja gut zusammengefaßt.
VG candle
Now I know how the bunny runs!
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Stimmt auch wieder, Tristezza. Also, ich überlege manchmal, was genau letztendlich dafür gesorgt hat, dass wir bisher ein Ziel - das vorher auch gar keines war, sondern das erst später aufgetaucht ist - erreicht haben. Ich habe keine Angst mehr, mich aufzulösen. Mir ist ein Rätsel, wie das geschehen ist. Da wir ja keine Übungen gemacht haben und auch nicht großartig gedeutet wurde, frag ich mich, ob es nicht doch die Beziehung als solche war, die das ermöglicht hat. Und dann frag ich mich, ob es nicht doch das intensive Übertragungsgeschehen war, das die Dinge ins Laufen gebracht hat.
Ich würd mich auch sehr gerne zehn Jahre lieben lassen - aber mein Therapeut würde da nicht mitspielen. Er wird mich aus dem Nest schmeißen. Und während ich es mir so richtig gemütlich machen will, bastelt er schon an seinem Tritt in den Hintern, den er mir verpassen wird. Bestimmt wahnsinnig professionell, aber auch sehr verletzend.
Ich würd mich auch sehr gerne zehn Jahre lieben lassen - aber mein Therapeut würde da nicht mitspielen. Er wird mich aus dem Nest schmeißen. Und während ich es mir so richtig gemütlich machen will, bastelt er schon an seinem Tritt in den Hintern, den er mir verpassen wird. Bestimmt wahnsinnig professionell, aber auch sehr verletzend.
"Nur“ Kompetenz, die dir dann noch am besten gestern alle Schwierigkeiten abnimmt?!Jenny Doe hat geschrieben:Meine Erwartungen an meine Therapeutin waren gering: Ich wollte einfach nur ihre Kompetenz und dass sie mir so schnell wie möglich hilft, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen und angstfrei leben zu können.
Wenn du das schon als geringe Erwartungen bezeichnest, möchte ich die höheren lieber gar nicht erst kennen. Bin ja eher Flachländler, zu hoch hinaus is nix für mich
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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