Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

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Dampfnudel
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Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Beitrag Fr., 02.11.2012, 00:36

Auf Anregung von Tristezza möchte ich mit einem Beitrag, den ich in einem anderen Thread geschrieben habe, hier nochmal einen Extra-Thread eröffnen.

Das Thema Abhängigkeit vom Therapeuten kommt hier im Forum ja immer wieder zur Sprache. Ich hatte das eine zeitlang bei meiner ersten Therapeutin auch. Ich hätte sie am liebsten den ganzen Tag bei mir gehabt. Ich war so ausgehungert nach der Aufmerksamkeit und der Akzeptanz, die sie mir gegeben hat, dass ich manchmal an gar nichts anderes mehr denken konnte. Bei allem, was ich gemacht und gedacht habe, habe ich mir vorgestellt, dass ich ihr in der nächsten Stunde davon erzählen würde, um sie noch etwas mehr an meinem Leben teilhaben lassen zu können. Ich habe mich so danach gesehnt, gesehen zu werden, und sie hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich sieht. Für eine Stunde in der Woche oder alle zwei Wochen. Spätenstens drei Tage nach der Therapiestunde ging das Sehnen wieder los. Es war eine sehr anstrengende Zeit!!!

Irgendwann habe ich zwei Maßnahmen ergriffen:

1. Ich habe mir jede Woche mindestens einen "Sozialkontakt" (Verabredung abends oder zum Mittagessen, eine Veranstaltung, wo ich andere Menschen treffe, einen bestimmten Besprechungstermin bei der Arbeit etc.) vorgenommen, dem ich versucht habe, die gleiche Bedeutung zu geben wie der Therapiestunde. Das hat natürlich nicht immer geklappt, vor allem am Anfang nicht, aber mit der Zeit wurde es immer besser. Ich habe mich anfangs gezwungen, mir diese Situationen im Vorhinein genauso auszumalen wie die Therapiestunde, habe mir immer wieder gesagt, wie schön oder wichtig dieser Termin werden würde und warum ich mich darauf freuen könne und habe mir an dem Tag mit dem Termin genauso gründlich überlegt, was ich anziehen werde (das war in der Therapie für mich ein erster Schritt zurück ins "Leben" gewesen, dass ich mir an den Therapietagen immer Mühe gegeben habe, gut auszusehen).

2. Ich habe mir eine "Innere Beraterin" geschaffen, für die meine Thera Pate stand. Also, ich habe mir vorgestellt, dass ich ständig eine innere Beraterin bei mir habe, die mich durch meinen Tag begleitet und mir genau die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit gibt, die mir meine Thera gegeben hat, und wenn ich einen Rat brauchte, dann habe ich die innere Beraterin "gefragt", und sie hat mir das "geantwortet", von dem ich glaubte, dass meine Thera mir das in der Situation antworten würde. So war dann zumindest in der Vorstellung meine Thera immer bei mir. Ganz zu Beginn der Therapie wäre das natürlich noch nicht gegangen, weil ich sie da ja noch nicht gut genug kannte, um sie mir so gut vorstellen zu können. Das hat die Sehnsucht mit der Zeit gelindert, und nach einiger Zeit hat die innere Beraterin auch immer mehr eigene Züge angenommen. Und irgendwann hat sie sich wieder aufgelöst. Ich glaube, dass ich meine Thera als reale Person durch diese Vorstellung nicht mehr so dringend gebraucht habe, sondern mir wieder etwas mehr selbst genügen konnte.

Das hat mir jedenfalls beides geholfen, wieder mehr bei mir zu sein. (Übrigens ohne das Thema jemals mit meiner Thera angesprochen zu haben. Dazu war es mir viel zu peinlich.)

Wer von Euch hat diese Abhängigkeit auch erlebt und einen Weg gefunden, sich dort wieder herauszuarbeiten? Wie habt Ihr das geschafft?
Dieser Thread könnte (und soll) eine Sammelstelle werden, aus der diejenigen sich Anregungen holen können, die immer noch von dieser überwältigenden Sehnsucht geplagt werden.

Herzliche Grüße an alle von Euch, die sich von diesem Thema angesprochen fühlen
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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leberblümchen
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 07:12

Eigentlich sollte das in diesen Thread...

Mein Therapeut meinte mal, ich könnte mir doch einfach vorstellen, ihn nach der Therapie mit mir zu nehmen. Ich fand das damals irgendwie albern und mich hat dieser Vorschlag fast wütend gemacht. Mittlerweile hab ich das Gefühl automatisch, so eine Art Doppelgänger bei mir zu haben.

Ich bin zwar noch nicht am Therapie-Ende und erst recht nicht darüber hinaus, aber ich würde einfach mal behaupten, dass es wichtig ist, diese Abhängigkeit überhaupt erst mal zuzulassen und sich nicht aus Angst vor diesem Gefühl einzureden, man sei eigentlich total unabhängig und stark. Jedenfalls empfinde ich das so, dass man dann, wenn man das so fühlen kann - und am besten auch noch so mitteilen kann -, einen viel besseren und ehrlicheren Zugang zu sich selbst findet. Und dann hat man wiederum die Chance, einen 'echten' Weg hinaus zu finden. Einen Weg, der zunächst schwierig ist, der aber dann umso selbstverständlicher wird - mein Therapeut spricht im Zusammenhang mit gemachten Erfahrungen immer von Trampelpfaden, Wegen oder Autobahnen... Also, dass man zwar anfangs, wenn es so schmerzt, dass man denkt: "Ich WILL nicht ohne ihn sein", total 'wacklig' auf den Beinen ist, dass man aber dann, wenn man solche Vorstellungen wie die von Dampfnudel entwickelt, immer sicherer wird - und das halte ich für besser, als wenn man sich diese Sicherheit von Anfang an vorgaukelt.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 08:57

DaNu, wirklich hilfreich deine vorschläge. ich trage lusigerweise ein leicht abgewandeltes szenario mit mir rum. meine thera ist als meine anwältin in meinem inneren strafgericht anwesend. das bild kommt aus einer zeit, einer frühen zeit, in der ihre hauptfunktion darin bestand, mich vor mir und meinem gnadenlos überich in schutz zu nehmen. damals war sie manchmal auch sehr entschiedn und drastisch beim n-die-schranken-verweisen des scharfrichters. hat mir sehr gefallen. mittlerweile geht es um vieles andere. aber das innere bild ist geblieben. viele andere sind entstanden. aber: wenn es ganz hart kommt und einer akuten krise gar nichts mehr geht, kann ich zusehen wie die bilder sich auflösen.

lustig dabei: meine therapeutin war in einem früheren leben wirklich mal anwältin. das wusste ich damals aber noch nicht...manchmal passt es einfach.

ach ja: doch, mir helfen diese bilder, die ja bleiben dürfen, bis weit über die therapie hinaus, dabei, mich auf die bedrohliche abhängigkeit einzulassen. ich bin noch nicht so weit, diese bilder mit zügen von mir auszustatten. das ist eine geniale idee. oder hat sich das einfach so absichtslos hergestellt? das ist wirklich schön. ich bin immer noch mit der verfestigung der bilder befasst, damit, sie sturm- und krisenfest zu machen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 09:18

kenneth hat geschrieben:ich bin noch nicht so weit, diese bilder mit zügen von mir auszustatten. das ist eine geniale idee. oder hat sich das einfach so absichtslos hergestellt? das ist wirklich schön. ich bin immer noch mit der verfestigung der bilder befasst, damit, sie sturm- und krisenfest zu machen.
Das hat sich absichtslos so ergeben. Ich habe es eher beobachtet. Auch dass meine innere Beraterin verschwunden ist, hat sich einfach so ergeben. Eigentlich fände ich es manchmal ganz schön, wenn sie noch da wäre. Aber diese beiden Veränderungen (innere Beraterin ist nicht mehr 100%ig wie Thera und innere Beraterin verschwindet langsam) haben sich bei mir auch jeweils erst ergeben, als die vorherigen Bilder sturm- und krisenfest waren und wage mal zu behaupten, ohne diese Sicherheit hätte das Ganze auch nicht funktioniert. Ich habe immer einfach den jeweiligen Zustand akzeptiert (in beide Richtungen, also auch nicht versucht, der inneren Beraterin ihre eigenen Züge wieder zu nehmen, um sie wieder mehr wie Thera aussehen zu lassen). Das war auch alles ein längerer Prozess, der sich über viele Monate hingezogen hat. Wie meine Thera mir immer wieder sagte: "Veränderung braucht Zeit"

Auch mit einer vorgegaukelten Sicherheit hätte es nicht funktioniert, so nach dem Motto: "Jetzt hab ich die innere Beraterin installiert, dann kann ich ja mal zum nächsten Schritt übergehen." Das mag ein bisschen absurd klingen. Aber so bin ich früher wirklich an Veränderungsprozesse herangegangen. Ich dachte, dass ich die Prozesse so beschleunigen könnte. Dieser hier beschriebene Prozess hat nur funktioniert, weil ich nicht versucht habe, irgendwas zu beschleunigen oder zu beseitigen. Ich hatte die innere Beraterin und auch die "anderen wichtigen Termine" anfangs nur, um die Zeit zwischen den Stunden besser überleben zu können. Ich habe nicht daran gedacht, dass das ein Mittel sein könnte, um aus der Abhängigkeit herauszukommen. Im Nachhinein bin ich aber überzeugt davon, dass es sehr dabei geholfen hat.
Alles hat seine Zeit.

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Tristezza
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 09:37

Erstmal danke DaNu, dass du meine Anregung aufgegriffen hast!
Ich persönlich finde es sehr wichtig, zu meiner Abhängigkeit vor mir und meiner Therapeutin stehen zu können, weil das ein großer Schritt hin zur Selbstakzeptanz ist. Kannst du dir inzwischen vorstellen, darüber in der Therapie zu sprechen?
Gestern habe ich von ihr ein schönes Bild mitbekommen, mit dessen Hilfe ich versuchen kann, mir selbst etwas zu geben, was ich gerne von ihr oder auch von anderen Menschen hätte. Dadurch, dass dies ein sehr individuelles, aus unseren Gesprächen hervorgegangenes Bild ist und von ihr stammt, empfinde ich eine gewisse Verbindung zu ihr, wenn ich damit "arbeite", bin damit aber auch "autonom", ich brauche ihre Anwesenheit dafür nicht.

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Beitrag Fr., 02.11.2012, 09:51

Ich habe natürlich auch Phasen heftigster Abhängigkeit, aber auch Phasen, wo ich gerne mehr Zeit hätte. In einer Abhängigkeits-Phasen habe ich das Mal wieder angesprochen. Sie meinte daraufhin "Warum ziehen Sie hier nicht ein?". Ich bin fast von der Couch gefallen. Inzwischen bin ich gedanklich "eingezogen". Das Therapie-Zimmer mit der Couch IST MEIN Zufluchtsort um aus Krisen außerhalb der Therapie herauszukommen.

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 03.11.2012, 00:26

Bei meiner ersten Therapeutin, wo ich diese starke Abhängigkeit erlebt habe, habe ich das nie richtig angesprochen. Sie hatte mir allerdings mal als Hausaufgabe gegeben, sie zwischendurch anzurufen und ihr irgendwas auf den AB zu sprechen, weil ich ihr von meinen Schwierigkeiten erzählt hatte, sie anzurufen. Ich hatte die nicht immer, aber manchmal habe ich mich einfach nicht getraut. Das war besonders insofern heikel, als wir selten in der Stunde schon einen Termin für die nächste Stunde ausgemacht haben, sondern ich mich immer melden sollte, wenn ich die nächste Stunde haben wollte.
Diese Übung hat gut geklappt, und ich habe gemerkt, dass mir das sogar gut tat und mich entlastet hat, auch wenn ich nur irgendwas Belangloses dahergeredet habe, weil ich das Gefühl hatte, dass sie dann kurz für mich da sei. Das habe ich ihr dann auch erzählt. Daraufhin hat sie mir angeboten, dass ich sie weiterhin jederzeit anrufen und ihr etwas auf den Anrufbeantworter sprechen kann, wenn ich das Gefühl hätte, dass mir das gerade helfen würde. Das habe ich dann auch eine Weile getan. Es war oft hilfreich, aber nicht nur, weil ich mir oft so gewünscht habe, dass sie mir auch darauf antworten oder irgendwie darauf reagieren würde. Das wiederum habe ich mich aber nicht anzusprechen getraut. Irgendwann habe ich das dann auch nicht mehr gebraucht und wieder damit aufgehört.

Bei meiner jetzigen Therapeutin habe ich so eine Abhängigkeit noch nicht erlebt. Sie sprach aber heute an, dass ich merken würde, dass es in meiner Kindheit Dinge gab, die ich vermisst hätte. Da konnte ich zumindest zugeben, dass ich nach diesen Dingen heute (noch) richtig hungere.



Nachtrag @ Titus, Kenneth, Tristezza und Ferdin: Ich wollte Euch allen danken, dass Ihr Eure Erfahrungen hier auch schon beigesteuert habt. Leider hat die Danke-Funktion bei Dir, Titus, nicht funktioniert, daher scheibe ich es an dieser Stelle nochmal ausdrücklich hin.
Alles hat seine Zeit.

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leise
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Beitrag Sa., 03.11.2012, 07:46

Ich wünschte ich könnte meine Thera auch einfach so nach der Stunde "mitnehmen",

als inneren Helfer, der immer da ist. Auf diese Idee bin ich noch nie gekommen, für mich war Thera und Sicherheit immer mit ihrer Praxis verbunden. Mich dort gedanklich unter ihrem Pianino zu verkriechen war mein geschütztes Plätzchen. Es ist leider mit der plötzlichen schweren Erkrankung ihres Sorgenmenschen verloren gegangen, es war dann dort auch nicht mehr sicher. Das ist leider bis heute so geblieben, meine Sehnsucht nach Thera jedoch auch.

Ich merke schon, dass ich da mächtig von ihr abhängig bin und mein erster Gedanke, wenn ich sie nicht erreichen kann ist, jetzt ist etwas Schlimmes passiert. Mich verfolgt das so, dass ich dann sogar im Internet auf der Seite der Bestattung nachsehen muss, ob Thera eh noch lebt. (brrrr...)

Fr. Dok hat mich bestärkt, ich soll mir Thera doch als jenen inneren Helfer holen, als den ich sie brauche und sie gemeinsam mit der kleinen leise an jenen fiktiven aber total sicheren Ort bringen, der für mich passt. Ich kann mir so viele Helfer ausdenken, wie ich brauche. Ich kann mir Abbilder wählen von Menschen die mir wichtig sind, es muss mir nur immer klar sein, dass die eben fiktiv sind, dafür aber total sicher und immer, IMMER da, die gehen nicht verloren und sind zu 100% zuverlässig, genauso wie der Ort an den sie und ich sind.

Diese Vorstellung funktioniert leider noch nicht so richtig, aber ich bemühe mich immer wieder dieses Bild neu zu erschaffen, ich tue es für diese kleine leise, denn die braucht da ganz ganz viel einen sicheren Ort und Menschen auf die sie sich einlassen kann, vertrauen kann so ganz ohne irgend ein kleines bisschen Angst.

üben....

Ein lieben Gruß
schickt
leise

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 09:48

Hallo ihr Lieben,
ich finde es toll, das Dampfnudel diesen Thread eröffnet hat. Ich finde man leidet viel weniger unter der Abhängigkeit wenn man MIT ihr und nicht gegen sie arbeitet. Als ich gemerkt habe, dass ich darunter leide (wie ein alleingelassener Hund manchmal) traute ich mir zu meiner Therapeutin noch nichts zu sagen, aber als sie es dann wusste und wir darüber sprachen, war es leichter, damit umzugehen. Ich habe es dann zugelassen und ausgehalten, auch wenn es noch immer schwer war, die Woche ohne sie zu sein.
Ich habe mir gesagt: ICH DARF SIE LIEB HABEN, denn sie mag mich ja auch und arbeitet gern mit mir. Ich hatte sie sozusagen immer bei mir, konnte "Ihr" alles sagen und sie alles fragen. Auch heute (nach 4 Jahren) brauche ich das noch manchmal und es ist mir extrem wichtig, dass ich in den Stunden ehrlich alles anspreche, was mich belastet und auch was mir gut tut. Mich auf die Stunden zu freuen ist wie Weihnachten für ein Kind. Eine Erklärung für die Abhängigkeit ist, finde ich, dass wir als Kleinkinder nicht genug Zuwendung bekommen haben und wir uns die jetzt und auf diesem Weg holen müssen, was ja auch legitim ist.
Meine Thera hat gesagt: ich darf so lange kommen, bis ich "satt" bin (ich zahle alles privat). Das hat mich sehr beruhigt und getröstet. Denn ich hatte immer Angst, dass sie irgendwann sagen könnte: so, jetzt ist die Therapie zu Ende. Sie war höchst erstaunt, als sie das erfahren hat und hat mir alles genau erklärt.
TAGEBUCH SCHREIBEN hilft auch sehr, die kreisenden Gedanken aus dem Kopf zu bekommen, das entspannt ungemein und hilft, die Zeit zu überbrücken und sich einiges klar zu machen.
Vor 2 Jahren habe ich angefangen, Gedichte zu schreiben. So konnte ich jedes freudige Ereignis und vor allem auch jede Krise ganz gut und viel schneller verarbeiten. Und wir arbeiten auch in der Therapie mit den Gedichten, sie liest alle und freut sich sehr darüber!

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 10:26

Hallo Ferdin,
ich finde das lieb! Meine Thera sagt auch immer: das ist IHR Platz, der bleibt frei für Sie!

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 11:36

Mein Thera hielt mich ja eher im Ungewissen wegen der Therapiedauer, sprach von Bilanzziehen nach einem halben Jahr (das wäre Anfang des nächsten Jahres), aber beim letzten Termin wies er auf das hin, was noch zu tun ist. Das empfand ich zwar in dem Moment auch als Zeichen, dass ich eben doch noch vieles zu lernen habe, aber wenigstens sieht er noch Möglichkeiten, mir in der Therapie etwas zu vermitteln. Das nahm mir etwas die Angst vor dem plötzlichen Therapie-Ende.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 11:43

Hallo Elana,
aber ich finde es schon wichtig, bzgl. eines eventuellen Endes nicht im Ungewissen gelassen zu werden. Das macht doch große Angst und blockiert den Therapieverlauf !!??

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 11:51

Mm, vielleicht kommt es darauf an, wie schnell ich Fortschritte mache und ob er mir dabei helfen kann oder nicht. Es ist nun mal so. Mir wär natürlich am liebsten, ich könnte viele Jahre zu ihm hin, aber das ist eher unwahrscheinlich, obwohl es meine Kasse bezahlen würde. Ich hab ja auch nur einen einzigen Termin pro Monat. Es kommt auch auf die Therapieform an. Er arbeitet eher mit kognitiver VT und TfP.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 11:56

Ja, wenn du halbwegs zurecht kommst mit einem Termin pro Monat .... Das finde ich sehr genügsam! Da kann ich mich ja verstecken, ich will 2 pro Woche und das ist mir oft noch zu wenig.

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Beitrag Sa., 03.11.2012, 12:02

Ich schreibe ihm dafür einige E-Mails durch den Monat und mein Hausarzt unterstützt die Therapie ebenfalls. So habe ich eigentlich zwei Termine pro Monat, zusammen mit meinem Hausarzt gerechnet. Mehr wär mir zu viel. So ist es genau richtig. Ich bin auch froh, dass es auf zwei verteilt ist. Falls die Therapie zu Ende geht, hab ich immer noch meinen Hausarzt, der mich stabilisiert, bis ich eine neue Lösung gefunden habe. Das war wirklich eine super Idee, es so zu vereinbaren mit den beiden. Außerdem ist es ganz interessant, eine Zweitmeinung zu hören von einem Arzt, der mich in der Therapie begleitet und auch auf dem Laufenden gehalten wird. Wenn ich z. B. etwas nicht verstehe, kann ich das noch mit meinem Hausarzt besprechen. Er findet dann einen neuen Aspekt, der mir das Ganze aufschlüsselt. Außerdem fasst mein Hausarzt immer wieder begrifflich zusammen und gibt mir dadurch auch neue Impulse für die Therapie.
Lieben Gruß
elana

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