Akute Belastungsreaktion?

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Chris X.
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Akute Belastungsreaktion?

Beitrag Do., 01.11.2012, 17:39

Erstmal ein freundliches Hallo hier im Forum. Habe mich gerade erst angemeldet und bin leider einwenig am verzweifeln und wollte mir einfach mal einpaar Meinung oder Ratschläge einholen.
Sorry ist echt nicht wenig geworden!!!!!!!

Ich fange mal ganz von vorne an. Ich bin 2X Jahre alt und seid dem XXX mit meinem Studium fertig. Vorher absolvierte ich die Realschule, eine Ausbildung, Fachabitur und dann direkt anschließend das Studium.
Alles hat bisher reibunglos funktioniert. Ich habe mir nie große Sorgen um etwas gemacht. Das Studium absolvierte ich X00 km von zuhause entfernt. In einer völlig neuen Umgebung. Da ich in eine Wg gezogen bin konnte ich schnell Anschluss finden und hatte die beste Zeit in meinem Leben wie ich finde. Also es hat wirklich Spass gemacht und gleichzeit habe ich einen großen Schritt für eine gute Zukunft gemacht. Im Studium habe ich auch mein jetzige Partnerin kennengelernt. Wir sind aktuell fast 2 Jahre zusammen. Vor XXX bin ich bei ihr dann auch eingezogen. (Sie studiert dort noch)
Nachdem ich dann am XX.2011 fertig mit dem Studium war begab ich mich direkt auf Stellensuche was erstmal nicht geklappt hatte. Als dann im XX 2012 eine Stelle so gut wie sicher war bekam ich sehr starke Magenprobleme (fast jeden Tag Druck auf dem Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Müdigkeit, Energielos) ich nahm an das dies jetzt eine sehr entscheidene Phase für mein Leben sein und das mir dies halt einfach auf den Magen schlug. Es sei noch erwähnenswert das ich im Januar nach X Jahren das rauchen aufgegeben hatte und vielleicht auch deshalb einbisschen aufgeregter bin als sonst. Soweit so gut. Ich bekam die Stelle und war erstmal sehr glücklich obwohl ich mich mit den anhaltenden Magenschmerzen kaum freuen konnte. Die neue Stelle war jetzt X00 km von meiner Freundin entfernt und X00 km wo ich gebürtig her komme. Ich hatte so eine Einstellung naja ist jetzt nicht der Wunschort aber egal hauptsache erstmal einen Job. Wenn der nichts ist kann ich mir in einpaar Monaten was neues suchen.

Die Firma ist groß ca. XX00 Mitarbeiter und ich sollte angelernt werden XXXXXX XXXX und dann als Schichtleiter eingestetzt werden. Der Vertrag war befristet für XX Monate. Das Geld stimmte auch und so begab ich mich auf die Suche nach einer Wohnung. Ich wollte auch schnell anfangen obwohl ich noch meine Weisheitszähne raus bekommen sollte. Ich verschob diesen Termin und suchte eine Wohnung die ich dann auch zügig bekam. Jedoch war das eine Wohnung die mir eigentlich nicht so gefiel. Dachte einfach nur ach das ist deine erste Wohnung und dein erster Job du wirst ja nicht ewig hier sein. Dazu kommt noch die Wohnung war erheblich renovierungsbedürftig. Ich halte mich jetzt etwas kürzer. Ich bestellte Möbel und musste X Wochen auf einer Luftmatratze schlafen weil die Möbel noch nicht da waren und ich arbeiten musste in der neuen Firma (Schichtdienst). Es ging los mit Schlafproblemen. Ich lebte auf einer baustelle und am Wochenende habe ich renoviert das zog sich dann rund 2 Monate hin. An einem Wochenende bekam ich plötzlich eine Schwindelkeitsanfall. Nach rund 4 Stunden war dieser wieder vorbei. Ich dachte mir dabei nichts nur das es vielleicht am Stress liegt und ich mal ne Pause brauche. Ich ignorierte dies und jeden Tag fühlte ich mich immer mehr Unwirklich (Derealisation) es kamen Beschwerden dazu wie Gedankenkreisen, Kopfschmerzen, Kopfdruck, Konzentrationsschwierigkeiten, Zahndruck(Weisheitszähne), Übelkeit, Appetitlos, Irgendwie ein schwindelgefühl mit dem Gefühl fast durch zu drehen, hörempfindlichkeit, reizbarkeit, müdigekeit, extreme Schlafstörungen uvm.
Ich wusste nicht was mit mir los war. In der zeit habe ich auch meine Freundin nur alle XX wochen gesehen. Aber auch sie wie meine Eltern kamen mir total fremd vor. Ich kann mich über nichts mehr freuen und ich musste ständig nur an die Arbeit denken, dass ich bald wieder hin muss und mir mühe geben muss.
Das ging soweit das ich mir Gedanken gemacht habe wie ich das alles bewältigen kann und wieder Entspannung habe. Mir kam der Gedanke an Suizid. Das hat mich so geschockt das ich in eine Ambulanz gegangen bin. Hier wurde mir ein Beruhigungsmittel verschrieben (Promethazin). Die Schlafstörungen gingen aber nicht weg und die Beschwerden blieben. Nach 2 Wochen entschied ich mich eine Psychotherapeutin zu kontaktieren und bekam auch direkt einen Termin. Sie sagte mir das es wahrscheinlich zu viel war und ich an Depressionen leide. Sie wollte mich direkt 2 Wochen krank schreiben. Ich lehnte natürlich ab weil ich ja in der Probezeit war. Nach weiteren 4 Wochen hatte ich mich dann dazu entschlossen auf meine Gesundheit zu achten und habe den Job gekündigt. Ich hatte viel Glück das eine Nachmieterin fast meine ganze Einrichtung uebernahm und ich kaum Geldverlust hatte. Ich bin traurig und weiß nicht was mit mir los war.


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Chris X.
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Beitrag Do., 01.11.2012, 17:41

Bin jetzt wieder zu meinen Eltern gezogen und bin nun in Verhaltenstherapie (hatte gerade mein Vorstellungstermin).
Ich kann nicht zu meiner Freundin da ich ihr nicht auf der Tasche liegen will und ich auch nicht in dieses alte Leben zurück will. Es kommt mir alles so fremd vor und die Symptome wie oben sind immernoch da. Ich habe Angst das ich nie wieder der alte bin. Es hat doch sonst immer alles geklappt und ich habe mir nie Sorgen gemacht. Das schlimmste Gefühl ist das Unwirkliche und das Gefühl evtl. fast durchzudrehen mit leichter Schwindelkeit. Ich habe eigentlich gedacht das es mir direkt besser gehen wird wenn ich wieder zu hause bin in einer gewohnten umgebung mit meinen freunden. Meine Weisheitszähne sind jetzt auch raus und habe keine Schmerzen mehr.

Hat jemand etwas ähnliches durchgemacht?
Ach nochwas ich war hier wieder bei einem Arzt und er sagte zu mir ich würde an einer akuten Belastungsreaktion leiden.
Ich war vorher noch nie alleine in einer Wohnung, musste den Haushalt komplett alleine machen, Einkaufen, jeden Tag zur Arbeit. Es war niemand da wo ich mich geborgen fühle und Zuhause habe ich mich auch nicht recht wohl gefühlt.

Ich habe Angst davor das es nicht besser wird und ich bald keine Gedankliche Kraft mehr besitze das durch zu stehen. Ich hoffe einfach nur das ich mir zu viel zugemutet habe. Aber dann sollte es doch zumindest jetzt schon besser sein oder?!

Danke an alle die es gelesen haben^^ Ist ja nicht wenig.

Gruss

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 01.11.2012, 18:46

Hallo,
bist Du körperlich durchuntersucht worden? Wie kam der Arzt auf seine Belastungs-Diagnose?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Chris X.
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Beitrag Do., 01.11.2012, 18:55

Ich habe dem Arzt meine Geschichte erzählt und die Symptome haben ja im Laufe der Zeit dann zugenommen. Zu demselben Ergebnis kam ja auch der Psychotherapeut bei dem ich jetzt bin. Er meinte das ich mir zu viel zugemutet habe. Ich muss aber dazu sagen das ich in der Zeit wo ich einen Job gesucht habe total faul war und so gut wie nie was unternommen habe. Ich hatte keinen geregelten Tagesablauf. Und als ich dann alleine war und jetzt auch noch habe ich große Schwierigkeiten mich alleine zu beschäftigen und versinke quasi in schlechten Gedanken oder konzentriere mich zu sehr auf irgendwelche Symptome, welche dann wieder stärker werden. Klassisch darauf reinsteigern wuerde ich sagen.

Untersuchungen die ich hinter mir habe:

EKG, kleines und großes Blutbild, Ultraschall vom Bauchraum, Magenspiegelung

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 01.11.2012, 19:05

Was mich stutzig macht, ist, dass Du schreibst, dass Du davor keinerlei vergleichbare Zustände hattest. Deswegen kam mir der Verdacht auf eine körperliche Ursache - da gibt es etliche Möglichkeiten die abgeklärt werden können, aber ich bin kein Mediziner.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Chris X.
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Beitrag Do., 01.11.2012, 19:17

Ja ich kann es mir nicht erklären ich hatte nie so etwas. Hatte noch nie irgendwas im Bereich Depressionen oder Unwirklichkeit. Das schlimmste war bisher "Liebeskummer" :D.

Im Rahmen der Blutuntersuchung wurde auch eine Schildrüsen Fehlfunktion ausgeschlossen.

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Chris X.
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 11:42

Hat niemand eine Idee?
Gestern Abend war ich im Kino und mir wurde wieder richtig übel wegen der Nervosität. Danach könnte ich mich garnicht konzentrieren und mein Kopf tat immer mehr weh. Diese Nacht habe ich kaum geschlafen und hatte so ein Gefühl beinahe durchzudrehen... So ist das Leben einfach nicht schön. Sollte ich evtl. in eine Klinik fahren und ein MRT/CT machen lassen. Ich war vor 4 tagen schonmal im KH weil ich Herzrasen und evtl eingebildete Herzrhytmusstörungen hatte. IM Ekg wurde nichts festgestellt. Aber die Ärztin hat mich gefragt ob ich da bleiben möchte.

Lg Chris

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 12:56

Hallo Chris,
bin ehrlich gesagt ratlos... die Symptome erinnern mich ein bissl an Panikattakten. Hat man Dir etwas zur Beruhigung verschrieben?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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krawallbürste
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 13:33

Hallo Chris,

deine Symtome (Beschwerden) sind die typischen einer Belastungsreaktion, die auch bei mir vorlag. So wie der Name dieser Diagnose es bereits beinhaltet, haste zuviel Belastungen gehabt, die sich bei Dir jetzt mit psychosomatischen
Beschwerden äussert.
Das was Dir dein Körper jetzt an Sytomen zeigt, ist die Retourekutsche für zuviel Stress, der mit Lebensveränderungen zu tun hat. Den einen erwischt es, wie Dich, in jungen Jahren, das kommt auf die Resilienz des jeweiligen Menschen an, den anderen, wie mich, erst im Mittelalter.
Das mit den Symtomen kann dauern bis sie abklingen, bei mir sind sie seit ca. 18 Monaten am werkeln, sind jetzt aber auf dem Rückzug.
Therapie kann hilfreich sein!!!
Schau mal unter ICD F43,0 dort steht die Diagnose beschrieben!!

VG Krawallbürste

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Chris X.
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 13:46

Ich nehme Neurapas balance Tabletten. Je 2 morgens und abends. Aber schlafen kann ich seid 4 Monaten nicht mehr. Ich hoffe nur das ich bald wieder auf dem Dampfer bin wo es nach oben geht..... Zeitweise (vor 1 1/2 Wochen dachte ich das es besser wird) jetzt vor 4 Tagen wo ich im KH war ging es wieder bergab. Also es sind auch immer so Schübe zu erkennen. Hattest du das auch Krawallbürste? Ich habe absolut keinen Stress eigentlich im Moment. Gut sicher ich mache mir Sorgen das ich nie wieder gesund bin und keine Freude mehr am Leben habe. Das kommt aber daher das ich einfach schon so lange "leide". Heute fahre ich zu meiner Freundin. Ich hoffe sie hat auch genug Kraft weiterhin damit umzugehen das ich so Gefühlskalt bin.....

@Krawallbürste hast du auch eine Therapie gemacht? 18 Monate erscheint mir unendlich lange.

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krawallbürste
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 14:11

das mit den Symtomen ist ein auf und ab und das ist normal.
Eine Therapie in Form Psychohygiene habe ich nicht gemacht, hab mich selbst gesäubert, kannte und kenne ja die Ursachen.
ja 18 Monate ist eine lange Zeit, nur habe ich 15 jahre mit mir Schindluder betrieben!

Frag deiner Arzt mal nach der Aminosäure L-Tryptohan, davon kann man wunderbar schlafen und sorgt noch für einen guten Serotoninhaushalt. Es darf nur nicht in Verbindung mit einen Seretoninwiederaufnahmehemmer genommen werden, deswegen mit Doc sprechen. Zur Info hier, damit man nicht annimmt ich empfehle verschreibungspflichtige Medikamente: L-Tryptophan ist freiverkäuflich, also ohne Rezept in der APO erhältlich!

VG Krawallbürste

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Chris X.
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 15:24

Eine akute Belastungsreaktion klingt meist nach wenigen Tagen bzw. wenigen Wochen relativ schnell wieder ab. Dann sollten doch zumindest die Symptome mal weniger werden wenn es nach dieser Definition geht oder nicht?!

Ich muss irgendwie neue Energie sammeln um das weiter durchzustehen.

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krawallbürste
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 16:09

Chris X. hat geschrieben:Eine akute Belastungsreaktion klingt meist nach wenigen Tagen bzw. wenigen Wochen relativ schnell wieder ab. Dann sollten doch zumindest die Symptome mal weniger werden wenn es nach dieser Definition geht oder nicht?!

es wird wohl so sein, das Dir alles noch nachhängt. Es heißt nicht, wenn akut vorbei, das die Symtome vorbei sind.
Würd mich auch erst mal mit der Diagnose zufrieden geben, denn es ist eine leichte und verrübergehende.
Bei schwerwiegenden Diagnosen im psychischen Bereich, werden Dir alle Zusatzkrankenversicherungen u. Lebensversicherungen/Berufsunfähigkeitsvers. unmöglich gemacht! Fallst Du nämlich noch keine hast!!!!


Ich muss irgendwie neue Energie sammeln um das weiter durchzustehen.
Den Tenor hatte und habe ich auch, aber der Körper entscheidet!!!
Neue Ernergie mir softem Sport, Sauna, Relaxen u.v.m.[/color]
Es dauert einfach!

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Chris X.
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Beitrag Mo., 05.11.2012, 14:17

Danke schonmal für eure Tipps. Ich habe das Wochenende gut ueberstanden. Ich fühlte mich bei meiner Freundin sehr wohl und war ständig abgelenkt und mit dem Kopf bei ihr. Ich denke das hat mich einfach von den Symptomen abgelenkt sodass diese fast weg sind. Heute probiere ich mal die Aminosäure aus. Bin entspannt die 200 km zurück gefahren.

Lg

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