Letzte Therapiestunde... Kuchen essen?!

[growing.up]

Also...
... Ich habe in den nächsten Tagen die letzte Stunde - der Abschluss von rund 2,5 Jahren TFP - und trage mich natürlich, wie viele andere hier, mit mehreren Gedanken bezüglich der Stundengestaltung.
Als erstes möchte ich festhalten: Ich habe meinen Therapeuten sehr, sehr gern und habe alles erreicht, was ich mir von dieser Therapie gewünscht habe. Dementsprechend gut geht es mir (schon seit mehreren Monaten), sogar so gut, dass mich der Abschied nun nicht schmerzt - natürlich werde ich ihn vermissen, aber die Phase, in der ich ihn so arg gebraucht habe, ist vorbei, und ich freue mich, mein Leben wieder so schwung- und freudevoll (auch ohne ihn) leben zu können. Als Therapeuten brauche ich ihn also einfach nicht mehr.
Aaaaaber... natürlich möchte ich ihn wahnsinnig gern auf privater Ebene weiter "mitnehmen" Dass daraus nichts wird, hat er mir schon deutlich gemacht, aber nicht mal das kann meine guten Gefühle trüben. Allerdings habe ich überlegt, wenn er nicht mit mir Kuchen essen geht, könnte ich ja Kuchen backen und in die letzte Stunde mitbringen... Jetzt meine Frage: Wie denkt ihr darüber? Ist das ZU schräg? Mir ist klar, dass er den vielleicht gar nicht mögen wird, evtl. prinzipiell Kuchen-Abstinenzler ist usw., aber dann würde ich ihn halt einfach dalassen und er kann ihn an seine Kollegin verfüttern.
Hat eine/r von euch Erfahrungen mit solchen, ähm, unkonventionellen Abschluss-Stundengestaltungen?

Ich freu mich auf eure Rückmeldungen - vielen Dank schon mal und viele Grüße!

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[Britt_Stadler]

Ich finde, dass es ne total schöne Idee ist.
Zeigt doch auch deine Wertschätzung.

[Tigerkind]

Kann mich dem nur anschließen, eine schöne Idee!

[Jenny Doe]

Hi growing.up,

ich war mit meiner Thera in der letzten Sitzung auch Kuchen essen. Bei mir war es aber so, dass sie den Kuchen ausgegeben hat. Sie verdient mehr als ich Ich fand das eine tolle Idee.
Frag ihn einfach, mehr wie Nein sagen kann er nicht. Oder überrasch ihn einfach
Klasse, dass dir die Thera so geholfen hat. Ist ein Kuchen wert, finde ich.

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[Fast Forward]

Kekse statt Kuchen kann man schlecht abschlagen Oder eben Muffins oder so etwas, so ein Mittelding.

[growing.up]

Ihr Lieben, vielen, vielen Dank fürs Mutmachen! Ich habe tatsächlich gebacken und 2 Stück Kuchen mitgenommen, und obwohl das meinen Therapeut wohl etwas überrascht hat, hat er dann zumindest ein halbes gegessen und mir ein Kompliment gemacht... Naja, was hätte er auch sagen sollen In Wahrheit ging es mir eigentlich mehr darum, die für mich zunehmend staubtrockene und deshalb etwas anstrengende Praxisatmosphäre aufzulockern, was mir dann auch (zumindest für mein Gefühl) ganz gut gelungen ist.

Insgesamt war es ein sehr schöner, entspannter Abschied, worüber ich natürlich sehr froh bin. Im Nachhinein ist mir aber folgende Frage in den Sinn gekommen, bei der ihr mir vielleicht auch eine Einschätzung geben könnt: Ich habe ihn nach der Möglichkeit gefragt, ihn im Notfall zu kontaktieren, und er sagte, dass er mir natürlich zur Verfügung stünde, mit der KK aber rein gar nichts mehr abrechnen könnte. Mir sind dann auf dem Weg nach Hause die sog. Quartalsstunden eingefallen - die hat er nicht erwähnt. Ich hoffe, ich muss das jetzt nicht als indirekte Ablehnung einer erneuten Kontaktaufnahme sehen...? Kann es sein, dass nicht alle KK Quartalsstunden im Rahmen der Nachsorge oder für Notfälle bei Ex-Klienten bezahlen?

Noch mal vielen Dank an euch und alles Gute auf dem Weg, den ihr gerade geht!

[Jenny Doe]

Hi growing.up,

ich krieg Hunger, wenn ich dein Posting lese

Mir sind dann auf dem Weg nach Hause die sog. Quartalsstunden eingefallen - die hat er nicht erwähnt.

Ja, die gibt es. Hatte mir eine meiner Theras angeboten und ich hatte sie wahrgenommen. Wieviele Stunden das pro Quartal waren, weiß ich leider nicht mehr. Irgendetwas um die 3 oder 4 Stunden pro Quartal. Allerdings werden die sehr schlecht bezahlt von der Kasse. Meine Thera meinte damals, dass sie das nur in Ausnahmesituationen und auch nur vereinzelt machen würde, weil sie davon nicht leben könnte.

Diese Quartalsstunden werden nicht nur für Exklienten bezahlt. Ich habe sie auch mal bei einer wildfremden Thera in Anspruch genommen, als meine Thera für längere Zeit weg war und in der Zeit mein Vater starb und ich Hilfe brauchte.

Am besten fragst du noch mal deinen Thera, ob er sich darauf einlassen würde.

Viele Grüße
Jenny

[growing.up]

Ah, Jenny Doe, deine Therapeutin hat damals gesagt, dass die Quartalsstunden schlecht bezahlt werden und sie sie deshalb nur in Ausnahmefällen und vereinzelt anbietet? Dann tippe ich darauf, dass das auch für meinen Therapeuten der Grund ist. Ich habe ihn nämlich in Sachen Privatrechnung gefragt und das hat er nicht abgelehnt. Vielleicht habe ich ihn mit dem ganzen Thema auch einfach etwas überfahren, weil ich gleich auch wissen wollte, wann er das nächste Mal im Urlaub ist und ob er seine Handynummer langfristig behält. Da dachte er vielleicht, dass ich halt einen Weg suche, wie es doch nicht "richtig" zu Ende sein könnte.
Sollte es für mich wichtig sein, ihn noch mal zu sehen, rufe ich ihn einfach an und frage ihn dann nach den Quartalsstunden. Danke!

[Jenny Doe]

Hi growing.up

Da dachte er vielleicht, dass ich halt einen Weg suche, wie es doch nicht "richtig" zu Ende sein könnte.

Ich kann dich da gut verstehen. Es sind zwar Fortschritte da, man kriegt sein Leben wieder hin, aber dennoch ist bei Therapieende erst mal die Unsicherheit da, ob man es wirklich alleine schafft und wo man sich hinwenden könnte, wenns dann doch nicht klappt. Habe ich auch gemacht. Aber inzwischen ist für mich klar, dass ich keine Thera mehr brauche.

Ich habe ihn nämlich in Sachen Privatrechnung gefragt und das hat er nicht abgelehnt.

Du könntest ihm ja auch anbieten (falls du ihn noch mal brauchst), dass du die Differenz zwischen dem, was er nimmt und dem, was die Kasse zahlt, selbst bezahlst, wenn das für dich geht. Ich glaube, das waren etwas um die 10 oder 20 Euro, die die Kasse für solche Stunden zahlt.

Viele Grüße
Jenny

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