Des sexuellen Mißbrauch eines Kindes schuldig gemacht?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sadsky
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Des sexuellen Mißbrauch eines Kindes schuldig gemacht?

Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:30

Hallo,

das Geschehene liegt nun 2 Jahre zurück. Man könnte sagen, mein altes Leben endete zu diesem Zeitpunkt. Seit da an gibt es nur noch Wut und Selbsthass in mir. Es war ein heißer Sommertag an dem ich mich zum schwimmen verabredet hatte. Ich fuhr nach hause und wollte meine Badehose aus dem Wäschekeller holen. Als ich dort stand, dachte ich mir, dass ich die Hose auch sofort anziehen und meine getragene Straßenhose in den nächsten Wäschegang dazu legen könnte. Und das tat ich.. Ich stand gerade halbnackt mit meiner Badehose in der Hand vor meiner Waschmaschine als ich sah, wie das Nachbarskind (ca. 4 Jahre) die Treppe hinunter kam, um sich etwas aus dem Keller zu holen. Ich weiß nicht, ich hätte vielleicht noch 3-5 Sekunden gehabt, um in meine Badehose zu hüpfen aber ich stand nur da, wie angewurzelt. Ich war weder erregt, noch war ich gehemmt, es zu dieser Situation kommen zu lassen. Ich kann es nicht erklären. Das Kind sah mich nur an, ging kurz in die Ecke zu seinen Spielsachen und ging wieder die Treppe hoch. Und ich stand da. Ohne das ich das Kind dabei großartig gemustert hätte. Die Situation dauerte vielleicht 8 Sekunden. Ich stand nur halbnackt da und ohne mir mit der Hand den Schritt zu bedecken oder doch noch schnell in meine Badehose zu springen. Ich ließ das einfach geschehen. Als ich später wieder aus dem Wäschekeller hoch kam, sah ich das Kind mit anderen Spielkameraden im Hof rumtoben. Die folgenden Wochen sahen wir uns häufig im Hof oder wir begegneten uns im Treppenhaus. Es zeigte mir gegenüber nie auch nur ein Anzeichen von Angst oder Unsicherheit. Aber ich begann mich zu hassen, ich kaufte die Wochen danach Spielzeug und stellte es in der Nacht ins Treppenhaus mit der Hoffnung, dass das Kind sich dieser Dinge annehmen würde. Ich wollte es tatsächlich wieder gut machen, natürlich ohne dass das Kind erfährt, das die Sachen von mir stammen.
Danach fasste ich mehrmals den Entschluss mich umzubringen, aber ich hatte natürlich nicht den Mut es bis zum letzten Schritt durchzuziehen. Ich weiß, dass ich nicht pädophil bin, ich liebe erwachsene Frauen über alles, ich bin (auch wenn ihr mich jetzt als Monster anseht) ein sehr lieber Mensch, rücksichtsvoll, jemand der anderen zuhört und der auch anderen schnell vergibt. Ich habe in meinem ganzen Leben bis zu diesem genannten Tag, nie irgendjemandem weh getan oder etwas böses gewollt. Nur ich habe eine Schuld auf mich genommen, die ich nicht ertrage. Und ich habe im Internet erfahren, dass das nackte Zuschau stellen vor einem Kind auch als sexueller Mißbrauch angesehen werden kann. (Das entscheidet letztendlich der Richter im Falle einer Verurteilung). Also bin ich ein Sexualstraftäter an diesem Tag geworden. Ich weiß, dass ihr, die diesen Text lest, mich verfluchen werdet. Und ich habe es verdient. Ich habe mich einem Kleinkind gegenüber nackt gezeigt. Sowas ist abscheulich und boshaft. Es gibt keine Stunde des Tages, in der ich es nicht aus tiefstem Herzen bereue. Es tut mir so leid..

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:38

ehrlich gesagt weiß ich nicht ob du das wirklich ernst meinst......ein Kind hat dich nackt vor der Waschmaschine gesehen, so what? War da noch mehr?

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candle.
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:42

Hallo Sadsky!

Willkommen im Forum!

Hast du jemanden diese Geschichte schon mal anvertraut? Ich sehe da überhaupt keinen sexuellen Mißbrauch, das kann durchaus mal so passieren, auch am Strand oder Schwimmbad, dass man mal unten ohne dasteht. Nur woher kommt denn deine Angst bzw. wieso fehlt da der realistische Blick auf diese Situation?

Viele Grüße!
candle
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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:44

Nein, das war alles. Dennoch habe ich mich bewusst nackt gezeigt, obwohl ich es hätte verhindern können. Ich hab es in Kauf genommen, dass das Kind ein Tauma davon zurückbehält. Was ist an meinem Verhalten anders gewesen, als das eines Exibitionisten der sich vor einem Kind entblößt? Es ist genau das selbe und glaube mir, ich leider sehr darunter.

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candle.
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:51

Es ist nicht das selbe, aber wie kommt es denn zu dieser heftigen Gedankenbildung?

candle
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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:55

Weil keinen unterschied darin sehe. Ich sehe wie ein Kind die Treppe runter kommt und ich stehe nackt da. Ich fällte eine Entscheidung. Es war nicht die Überraschung, die mich lähmte. Ich wollte in diesem Augenblick, dass das Kind mein Genital sieht. Anders kann ich mir das nicht erklären. Das ist leider etwas komplett anderes als sich am Strand umzuziehen und per Zufall von einem Kind beobachtet zu werden. Es ist widerwertig.. Ich hasse mich dafür so..

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candle.
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 21:58

OK, was hälst du davon einen Therapeuten aufzusuchen? Das Forum reicht ja nicht um dich dahingehend umzustimmen, dass eben nichts passiert ist. Vielleicht hat sich das auch manifestiert in den zwei Jahren.

candle
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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:02

Ich weiß nicht.. irgendwie schaffe ich nicht auszusprechen, dass ich mich einem Kind nackt gezeigt habe. Ich habe Angst, dass mich ein Therapeut als Monster ansieht. Aber bitte sag mir doch, wieso mein Verhalten sich von dem eines Triebtäters unterscheidet? Was unterscheidet mich von einem Exibitionisten, der sich Kindern nackt zeigt?

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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:04

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich nur 2 Meter vom Kind entfernt stand.. so schrecklich..

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candle.
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:05

Sadsky, du bist 29 Jahre alt nach der Foreneinstellung. Da dürftest du gut wissen wo die Grenzen liegen.

Was erwartest du dir hier?

candle
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yamaha1234
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:05

naja, das ist doch klar, die Intention ist eine andere.....wobei mich ein Satz irritierte, du schriebst, dass du wolltest, dass das Kind dein Genital sieht. Wieso? Was steckt hinter diesem Wunsch?

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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:12

Ich weiß nicht, was in diesem Augenblick hinter meinem Wunsch stand. Ich würde es dir so gern sagen, aber ich kann es nicht mehr verstehen.. Vielleicht war es irgendeine Perversion, die in diesem Augenblick in mir hochkam? Dieses nicht angemessene Verhalten, das mich vielleicht erregt hätte. Nur hat es das bei mir nicht. Ich finde Kinder süß und goldig, aber bestimmt nicht sexy. Außerdem war es ein Junge, ich hatte in meinem Leben noch nie homosexuelle Gedanken. Ich weiß es nicht...

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Dampfnudel
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:13

Hallo Sadsky,

ich glaube, da gibt es schon einen Unterschied. Ich hab grad mal bei Wikipedia (ja, ich weiß, keine zitierfähige Quelle, aber Anhaltspunkte bietet's ja oft schon gute) Exhibitionismus eingegeben, und das klingt schon anders als das, wovon Du da schreibst. Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Exhibitionismus

Soweit ich Dich verstanden habe, hatte die Situation für Dich zu dem Zeitpunkt weder etwas mit Genugtuung noch mit sexueller Erregung zu tun
Wikipedia hat geschrieben:Das Entblößen führt beim Exhibitionisten zu einer persönlichen Genugtuung, häufig auch zu sexueller Erregung.
, und ich hab aus Deiner Schilderung auch nicht herausgelesen, dass das Kind sich belästigt gefühlt hat.
Wikipedia hat geschrieben:Elementar für den Straftatbestand ist die Belästigung einer anderen Person durch die exhibitionistische Handlung. Die Belästigung ist nicht gegeben, wenn die Reaktion des oder der Betroffenen Interesse, Verwunderung oder Mitleid ist.


Falls Dich das nicht überzeugt, stimme ich candle zu, dass ein Gespräch mit einem Therapeuten eine gute Idee wäre. Schon allein wegen Deiner Suizidgedanken. Aber auch wegen der Möglichkeit der Manifestation.
Und Du kannst ganz ruhig davon ausgehen, dass Dich auch ein Therapeut für das Geschehene nicht mehr verurteilen wird als wir hier - nämlich gar nicht, weil es dazu keinen Grund gibt.

Alles Gute
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Sadsky
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:16

@ Candle - Ich weiß, wo meine Grenzen liegen. Desto mehr verstört mich dieses Erlebnis.. Ich erwarte vielleicht das erstemal in meinem Leben eine objektive Beurteilung dieser Sache die mir vielleicht differenziert wiederlegen kann, das ich doch nicht so ein schlechter Mensch bin, für den ich mich halte.

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candle.
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Beitrag Mi., 17.10.2012, 22:19

Nun, das haben wir ja, aber es scheint dir nicht zu reichen. Normalerweise müßtest du ja jetzt ein wenig erleichtert sein bei der positiven Rückmeldung, aber vielleicht gräbt es eben schon zu lange in dir, dass da wirklich nur ein Therapeut weiterhelfen kann deine Sicht auf das Geschehnis zu verändern.

candle
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