Kinder narzisstisch-gestörter/paranoider Eltern

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Kinder narzisstisch-gestörter/paranoider Eltern

Beitrag Sa., 13.10.2012, 21:19

Hallo!

Ich habe den Kontakt zu meinem laut Diagnose narzisstisch-gestörten und paranoiden Vater vor ca. 4 Jahren abgebrochen. Als Teenager.
Ich bin mir in meiner Entscheidung sicher, weil mir der Kontakt mit ihm sehr, sehr schadet.
Ich habe sowohl meine Adresse als auch meine Telefonnummer geändert, meine Emailadresse jedoch nicht. Wenn er nachts wieder einmal nicht schlafen kann, schreibt er mir in Situationen der Verzweiflung immer wieder Emails.
Es ist so, ich bin am Weg der Genesung (Therapie) und ich kann mich mittlerweile gut davon abgrenzen, distanzieren.
Allerdings macht es mich einfach unglaublich traurig, dass das Leben Vater und Tochter getrennt hat. Man wird so oft daran erinnert...
Es macht mich traurig zu sehen, wie er sein Leben nach einem komplett falschen Konzept lebt. Ich habe kein Mitleid- dafür hat mir die Krankheit zu viel geschadet- aber es macht mich betroffen zusehen zu müssen und nichts tun zu können- bzw. die Tatsache, dass das niemand kann außer er selbst und er die Chance dazu aber nicht ergreift.
Und dass leider keinerlei Aussicht auf Besserung oder Genesung besteht.

Ich frage mich immer wieder ob mich mein Vater überhaupt jemals geliebt hat. Denn Liebe, so wie sie sein sollte, ist das definitiv nicht. Eher eine Anspruchshaltung, ein Besitzergreifen. Es ist so schwer die Tatsache anzunehmen, dass der eigene Vater zu echter Liebe nicht fähig ist...
Ich habe auch keine Hoffnung mehr, dass sich an der momentanen Situation etwas ändern könnte, denn er schreibt mir nicht nur Emails der Verzweiflung, sondern auch Drohungen, Beleidigungen, und einfach absolut realitätsferne Dinge. Es ist nicht möglich normal mit ihm zu kommunizieren.
Was mich gleichzeitig immer wieder daran erinnert, warum ich keinen Kontakt will.
Und dann immer wieder die Angst er würde irgendwann ausrasten und sich oder anderen etwas antun, von der man sich nur abgrenzen kann, weil man sowieso keinen Einfluss auf sein Handeln hat...

Ich wollte mich eigentlich nur austauschen, vielleicht mit Leuten, die ebenfalls Kinder narzisstisch-gestörter oder paranoider Eltern sind. Wie geht es euch damit? Hat vielleicht jemand ähnliches erlebt? Wie ist euer Leben nach dem Kontaktabbruch? Womit kämpft ihr besonders?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mich jemand an seiner Geschichte diesbezüglich teilhaben lassen würde...

Liebe Grüße,

Gold__Marie

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Sa., 13.10.2012, 21:27

Hallo Gold__Marie!

Warum hast du denn deine Mail Adresse nicht geändert? Ich meine, da hast du ja für ihn ein Hintertürchen offen gelassen?!
Woher stammt die Diagnose? Und in der Überschrift steht "Eltern", aber du sprichst hier nur über deinen Vater.

Es ist schwer, für mich war es auch nicht einfach, aber ziehe vielleicht mal in Betracht, dass jemand so krank sein kann um sich nicht ändern zu können. Mit zunehmenden Alter wird es auch nicht einfacher.

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag Sa., 13.10.2012, 22:18

Hallo Candle,

Um ehrlich zu sein ist das Ganze so für mich berechenbarer. Ich weiß, wenn seine Stimmung wieder am kippen ist... Außerdem weiß er mittlerweile auch meine neue Adresse, weil er mich beschatten hat lassen...das alles ist doch so einfach für ihn, wenn er das will... Das ist es ja...Man kann den Elternteil nun mal niemals ganz aus dem Leben "rausschneiden", auch wenn man das gerne tun würde...
Die Diagnose stammt von seinem ehemaligen Psychiater. Der hat es mir und meiner Mutter damals gesagt.
Natürlich bin ich mir bewusst dass er sich ziemlich sicher nicht mehr ändern wird. Aber ich würde mich einfach gerne mal mit Leuten austauschen, die ähnliches erlebt haben. Es ist doch so, man kann zwar den Kontakt abbrechen, aber deshalb heißt das ja noch lange nicht, dass der Elternteil nicht unaufgefordert in das Leben des Kindes tritt. Damit hatte ich schon oft zu kämpfen- ich meine zum Beispiel nächtliches Sturmläuten, Privatdetektive, Gerichtsprozesse, etc. Dagegen kann man sich letztendlich auch nicht wehren- man muss einen Weg finden, damit umzugehen.
Du hast also auch den Kontakt abgebrochen? Musst du auch mit der Angst leben, er/sie könnte jeden Tag vor deiner Tür stehen? Wie gehst du mit der Krankheit deines Elternteils um? Oder mit der "Schuldfrage"? Wie ist die Vorstellung deinen Elternteil eines Tages unfreiwillig wiederzusehen? Ich persönlich habe große Angst er könnte mir eines Tages über den Weg laufen- und vor meiner Reaktion.
Ich habe diesen Thread wie gesagt eröffnet, um mich auszutauschen...
Ps.: Ja ich persönlich spreche von meinem Vater, aber nachdem es hier nicht ausschließlich um meine Geschichte gehen soll, dachte ich ich schreibe in meiner Überschrift "Eltern".

Lg!

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Sa., 13.10.2012, 22:22

Doch, man kann da schon was machen. Ich habe mich da mal schlau gemacht. Es gibt da auch so polizeiliche Verfügungen, wenn du dich ummeldest. Hast du dich da nicht ausreichend informiert?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

lonely69
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 43
Beiträge: 239

Beitrag Sa., 13.10.2012, 22:36

Candle, hast Du narzisstisch gestörte oder paranoide Eltern?

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Sa., 13.10.2012, 22:39

lonely69 hat geschrieben:Candle, hast Du narzisstisch gestörte oder paranoide Eltern?
Du kennst mich doch, wieso fragst du? Spielt die Diagnose eine Rolle, wenn man von Eltern "gestalkt" wird?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

lonely69
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 43
Beiträge: 239

Beitrag Sa., 13.10.2012, 22:49

Ich frage mich nur. warum Du Dich hier beteiligst.
Denn mir kommt es so vor: Gold_Marie hatte in ihrer Kindheit schon keinen, der ihr Raum gegeben hat für ihre Gefühle. Bis heute soll sie für andere in ihrer Geschichte mitspielen. Das taugt ihr aber nicht.
Es wäre schön, wenn sie hier jetzt unter Gleichbetroffenen diesen Raum für sich finden könnte

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Sa., 13.10.2012, 23:05

Das hast du nicht zu bestimmen wo ich schreiben möchte.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag Sa., 13.10.2012, 23:09

@ Candle: Doch, hab ich! Aber im Endeffekt provoziert das doch bloß!
Wenn er wirklich auftauchen will, dann wird er es tun. Da hindert ihn eine Verfügung doch nicht- außerdem muss man dann erstmal beweisen, dass er da war. Die Polizei kann in solchen Fällen außerdem meistens sowieso erst dann eingreifen, wenn es schon zu spät ist.

Ich habe damals auch die Polizei gerufen als er sturmgeläutet hat- aber kaum hat er die Sirenen gehört ist er in sein Auto gesprungen und weggefahren. Die Polizei hat ihn dann zwar noch in der Gegend gesucht, aber nicht gefunden- und die können auch nix machen solange er niemanden verletzt oder sonst eine nachweisliche Straftat begeht.
Im Nachhinein habe ich dann von meiner Tante erfahren, dass er danach zu ihr gefahren ist und sich ausgeweint hat. Wie ein kleines Kind.
Das Problem ist halt, man weiß im Vorhinein nicht wie er (re-)agiert - wahrscheinlich weiß das nicht einmal er selbst. Und um mich selbst zu schützen, muss ich dann halt so hart reagieren (die Polizei rufen) weil ich ihn schließlich nicht berechnen kann.
Momentan ist es zum Glück gerade wieder ruhiger- ich habe ihn jetzt schon länger nicht mehr gesehen. Es gibt angenehmerweise auch solche Phasen.
Es gibt auch einen Teil in mir, den das alles einfach schrecklich berührt- klar kann man sich emotional distanzieren- sich selbst davon abgrenzen- aber keinerlei Gefühle in einer derartigen Situation zu haben ist unmöglich. Das wäre dann mindestens genauso krank, glaube ich.

Ich hatte erst vor ein paar Monaten wieder einen Gerichtsprozess wegen Unterhalt am laufen. Ich hatte panische Angst, weil er das Recht hatte bei meiner Aussage anwesend zu sein (!). Zum Glück ist er nicht gekommen, ich glaube er hat geahnt, dass er nicht seriös auftreten hätte können... Aber das wusste ich ja davor nicht- ich habe mich quasi auf eine Konfrontation eingestellt. Habe etliche zusätzliche Therapiestunden genommen, um mich irgendwie darauf vorzubereiten.
Wäre er gekommen, hätte ich nichts dagegen tun können, dass er während meiner Aussage neben mir gesessen wäre. Allein die Vorstellung macht mir Angst. Eine Wahl hatte ich da nicht.

Man muss einfach immer wachsam bleiben- manchmal bleibt die Konfrontation dann glücklicherweise aus- aber gelegentlich hat man auch keine Wahl.
Umso mehr Zeit vergeht, umso mehr frage ich mich auch inwiefern ich einer derartigen Situation mittlerweile gewachsen bin. Bei den früheren Konfrontationen hatte ich mich gar nicht unter Kontrolle, hatte Panikattacken und bin automatisch geflüchtet. Ich frage mich, ob ich mittlerweile mehr Distanz gewonnen habe. Ob ich mich weiterentwickelt habe. Wie ich reagiere, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.
Die perfekte Konfrontation wäre, wenn ich nicht mehr in die Rolle des handlungsunfähigen Kindes verfallen würde- sondern ihm als die Erwachsene gegenübertreten könnte, die ich jetzt bin.

Wollt ihr denn nicht auch etwas von euch erzählen? Schließlich geht's mir hier ja eigentlich um Austausch, nicht um die gesetzliche Lage..

Lg

Benutzeravatar

lonely69
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 43
Beiträge: 239

Beitrag Sa., 13.10.2012, 23:15

Also ich mag jetzt grad nix erzählen - aber eines noch sagen, schau mal ob es dir taugt: "Die perfekte Konfrontation wäre, wenn ich nicht mehr in die Rolle des handlungsunfähigen Kindes verfallen würde- sondern ihm als die Erwachsene gegenübertreten könnte, die ich jetzt bin." Ich stelle mir vor: Auf eine Art konntest Du nie wirklich Kind sein. Du wirst das daher noch eine Zeitlang brauchen - nicht bei Deinen echten, unfähigen Eltern, sondern bei wohlmeinenden, befähigten Menschen.
Bitte gesteh Dir das zu.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Sa., 13.10.2012, 23:21

Huhu!

Sorry für das Zwischenspiel Gold_Marie!

Ja, ich hatte auch damals alles durchdacht und es ist schwierig. Einmal liebt man seine Eltern irgendwo, andererseits machen sie einem echt Angst. Da kommt man auch gar nicht einfach raus, vielleicht auch gar nicht.

Das Problem ist ja, dass es in der Familie immer Schlupflöcher gibt, da müßte dein Vater nicht mal einen Detektiven bemühen, sowas kommt immer irgendwo raus. Du siehst ja, dass du das von deiner Tante weißt.

Ganz effektiv würde eigentlich nur helfen, die Kontakte vollständig abzubrechen und weit weg zu ziehen, aber das ist emotional auch kaum verkraftbar, denn du wirst ja einige Familienmitglieder sehr mögen.

Ich hatte das damals alles mal in der Klinik mit Therapeuten durchexerziert und auch in Richtung Namensänderung tendiert... es hätte aber rein nichts genützt, weil auch das rausgekommen wäre.

Es ist äußerst schwierig zumal du in diesem Unterhaltsverfahren hängst- übel!

Ich sende dir mal dies:

Lieben Gruß!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild


justforme
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 34
Beiträge: 2

Beitrag So., 02.12.2012, 15:01

Hallo Gold_Marie,

ich habe eben bei google "Kinder paranoider Eltern" eingegeben und bin auf deinen Beitrag gestoßen.
Habe mich da sehr drin wiedergefunden.

Ich weiß erst seit kurzem, dass es bei meinem Vater wirklich eine "paranoide Persönlichkeitsstörung mit narzisstischem Anteil" ist.



Dass er krank ist, weiß ich schon länger.

Kurz zu meiner Geschichte:
Meine Eltern trennten sich, als ich 8 Jahre alt war. Ich blieb bei meiner Mutter, aber 2 Jahre später zog sie mit mir und meiner kleinen Schwester aus meinem Heimatort weg. Ich hatte solches Heimweh zu meinem Vater (ich war schon immer ein Papa-Kind) und auch zu meiner besten Freundin, dass ich nach 6 Monaten wieder zu ihm gezogen bin.

Er hatte mittlerweile eine neue Frau (die auch 2 Kinder hatte) und fortan hab ich bei ihnen gelebt. Weitere 4 Jahre später haben die sich auch wieder getrennt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie mein Vater sein kann, denn mir gegenüber war immer alles in Ordnung. Obwohl auch damals schon wegen der Anspannung im Haus, kaum Freunde zu Besuch kommen wollten... das fiel mir aber erst später so richtig auf.

Als meine Stiefmutter weg war (heute weiß ich, dass sie es auch nicht mehr ausgehalten hat und es das beste war, das ihr passieren konnte), (ich war zu dem Zeitpunkt 14) fing mein "Stress" mit ihm an.

Ich hab mich sehr angepasst, immer versucht ihm alles recht zu machen... Wir zogen einige Jahre immer von einer Frau zur nächsten. Ich hab es so hingenommen, es gab immer wieder Streit. Mit 18 wollte ich ausziehen, da ich noch zur Schule ging und einfach nicht mehr lernen konnte wegen der Situation zuhause. Aber leider ging es nicht und so hab ich noch 2 Jahre ausgehalten, bis ich nach der 12. von der Schule abging.
All die Jahre habe ich immer wieder versucht, mit ihm zu reden. Meine Probleme und Sorgen interessierten ihn immer genau den ersten Satz lang, dann kam gleich, was er alles für Probleme hat, wie schlecht die Welt zu ihm ist, vor allem die Frauen. Frauen sind sowieso dumm usw...

Ich sagte mal zu ihm: Papa, ICH bin das Kind, und DU musst dafür sorgen, dass es MIR gut geht.
Darauf hin sagte er: Nein, bei uns ist es umgekehrt.

Den Satz hab ich nie vergessen.
Ich habe immer in Angst gelebt. Oft hat er mich stundenlag mit seinen Problemen vollgeredet, wozu ich ja grad als Kind nichts sagen konnte und wollte. Auch jetzt nicht.
Manchmal hat er mich dafür sogar nachts aus dem Bett geholt.

Oder wir sind im Auto rumgefahren und ich hatte immer Angst, dass er uns vor einen Baum fährt oder sowas.

Er hat auch oft Sachen gesagt wie: So, ich fahr mich jetzt tot.
Und ist dann losgefahren und hat sich stundenlang nicht gemeldet.

Ich stürzte mich gleich in eine Beziehung (9 Jahre ältere Mann mit Kind) und wurde sofort schwanger. Nicht bewusst geplant, aber heute vermute ich, dass es eine Flucht in eine FAMILIE war.

Dann fing es erst so richtig an. Verfolgungen, Drohungen usw...

Als meine Kinder geboren wurden, hat mein Mann ihm bescheid sagen wollen, bekam als Antwort dann aber nur: Interessiert mich nen Scheiß.

Ich habe immer und immer wieder versucht mit ihm in Kontakt zu kommen. Einmal kam es zu einem Gespräch, da behauptete er, dass ER Kontakt zu mir wollte und ich den immer abgeblockt habe. Das stimmte natürlich nicht. Er hat immer alles total verdreht.
Da merkte ich, dass er in seiner eigenen Welt lebt, für ihn total real.

Ich hatte dann wieder einige Jahre keinen Kontakt, dann doch mal wieder... so zog sich das immer hin...

Ich merkte, dass mir kein Kontakt gut tat, aber andererseits war er ja auch immer noch mein Vater und ich lieb(t)e ihn trotz allem.

Aktuell war eine Situation, meine Oma, seine Mutter ist gestorben. Die beiden hatten auch keinen guten Kontakt und meine Oma wollte immer schon, dass ich mich um alles kümmern soll, wenn es mal soweit ist.

Als sie starb, haben mein Vater und ich uns das erste mal seit 5 jahren wieder gesehen, davor hatte ich große Angst.
Er "benahm" sich aber wider Erwarten zunächst ganz gut (seinen Möglichkeiten entsprechend), schlug aber schnell wieder um.
Es sind dann DInge passiert, ich wurde von ihm wieder massiv bedroht usw, was mir nun endlich zeigte, dass nicht ICH diejenige war, die krank ist, sondern ER.


justforme
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 34
Beiträge: 2

Beitrag So., 02.12.2012, 15:03

Ich hab für mich nun beschlossen, den Kontakt vollständig abzubrechen.

Zwar kann ich ihm verzeihen, weil ich weiß, dass er krank ist, aber das ist eigentlich auch nur, um selbst nicht so verbittert zu werden.

Jetzt mit fast 35 weiß ich erst so richtig, was los ist und was für Auswirkungen das auf mich und mein Leben hatte und noch immer hat.

So habe ich zB NULL Selbstbewusstsein und weiß nun wieso. Oder bestimmte Verhaltensweisen in der Partnerschaft... ich weiß jetzt wieso.

Ich bin schon seit 14 Jahren in Therapie, aber jetzt erst habe ich was von der paranoiden Persönlichkeitsstörung gehört.


lonely69 schrieb: Also ich mag jetzt grad nix erzählen - aber eines noch sagen, schau mal ob es dir taugt: "Die perfekte Konfrontation wäre, wenn ich nicht mehr in die Rolle des handlungsunfähigen Kindes verfallen würde- sondern ihm als die Erwachsene gegenübertreten könnte, die ich jetzt bin." Ich stelle mir vor: Auf eine Art konntest Du nie wirklich Kind sein. Du wirst das daher noch eine Zeitlang brauchen - nicht bei Deinen echten, unfähigen Eltern, sondern bei wohlmeinenden, befähigten Menschen.
Bitte gesteh Dir das zu.


Ganz genau so geht es mir auch.
Ich habe erst gestern noch zu meiner Freundin gesagt, dass ich das Gefühl habe, noch nicht fertig mit dem Kindsein bin.
Schön zu lesen, dass ich mir das nicht nur "ausdenke"

Und als ich meinen Vater nach den 5 Jahren jetzt wieder sah, war ich selbst mit fast 35 sofort wieder das kleine Mädchen, das es dem Papa recht machen will und von ihm gesehen werden will. Das liebgehabt werden will....

Ich glaube, das wird auch nie aufhören....

So, war etwas wirr...

@ Gold_Marie, Du siehst, Du bist damit nicht alleine

LG

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag So., 23.12.2012, 19:36

Liebe justforme,

Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, ich war jetzt eine ganze Zeit lang offline...
Danke für deine Zeilen, sie haben mich sehr berührt und ich konnte mich ebenfalls sehr gut in deiner Geschichte widererkennen...
Ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du sagst, dass dein Vater immer alles verdreht hat. Das war bei mir genauso... und am Ende ist man dann so verwirrt, dass man selbst nicht mehr weiß was stimmt und was nicht...es ist manchmal beinahe so als ob man eine andere Sprache sprechen würde..

Ich empfand den Kontaktabbruch auch mit sehr ambivalenten Gefühlen ... mittlerweile bin ich allerdings davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war...

LG Gold__Marie

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag