Symbiose mit der Mutter

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tigra1
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Symbiose mit der Mutter

Beitrag Mi., 10.10.2012, 12:21

Ich habe ein riesen Problem mit meiner Mutter. Seit dem ich erwachsen bin, also ca. seit 18 war meine mutter immer meine "beste Freundin", der ich alles erzählt habe, und sie mir auch. Nach der trennung meines freundes vor einem halben jahr, mit dem ich ca. 3 jahre zusammen war, bekam ich schließlich Panikattacken und ganz schlimme Angstzustände. ich hab dann sofort angefangen einer Theraphie zu machen. Was mir gleich zu Beginn komisch vorkam ist, dass mich meine Mutter nicht unterstützt hat, sondern es geheissen hat, stell dich nicht so an, sei wieder "normal". ich muss dazu sagen, dass mein ex mit mir schluss gemacht hat und dass noch dazu übers telefon.

ich hab mir dann zum ersten Mal ernsthaft Gedanken gemacht, warum mich meine Mutter nicht unterstützt, wo wir doch ein so inniges verähltnis haben. Innerhalb der ersten Sitzungen ist dann rausgekommen, dass wir in einer symbiotischen Beziehung leben, sie mich also ständig als einen willenlosen teil ihrer selbst betrachtet hat. das hat mich wahnsinnig wütend gemacht. dass sie mich nie als die gesehen hat die ich bin, oder war. tut sie auch jetzt nicht, wenn ich sie anrufe schwafelt sie mich sofort mit ihren problemen voll und fragt mich dann später alibimässig wies mir geht.

aber das schlimmste ist dass wir in einer art ehe leben, und deswegen mein Partner auch nur an 2 (!) Stelle nach meiner Mutter gekommen ist. mich macht das wahnsinnig wütend, nicht nur dass sie sich nicht um mich gekümmert hat, sie hat auch noch den ganzen SEELENMÜLL AUF MICH GEPACKT. Jetzt habe ich wahnsinnige schierigkeiten mich abzugrenzen, nein zu sagen, mir zu erlauben, dass ich eigene bedürfnisse habe usw.

so gesehen ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass ich unter starken selbstwertproblemen leide, obwohl ich hübsch bin und einen uniabschluss habe. aber dieses nagende gefühl egal was ich mache, selbst wenn ich mich umbringe um es dem anderen recht zu machen, ich kann nie gut genug sein. also selbst wenn ich aussehe wie ein model, mein studium mit lauter einsen abgeschlossen habe, alles wurscht. ich bin schlecht weil ICH ICH bin, kann das nicht mal irgendwie kompensieren. das ist ja auch nur allzu logisch, denn die aufgabe die mir meine mutter gegeben hat, KANN ich nicht erfüllen. das geht einfach nicht.

oh mann hab mein ganzes leben an diese frau verschwendet, wos doch eh nix zum holen gibt bei dir. das schlimme ist, ich hab auch wegen ihr auf freundschaften oder eine wirklich nahe partnerbeziehung verzichtet, weil das wäre ja verrat an ihr, und sie sooo traurig machen.

Zudem sind mir in letzter Zeit so dinge eingefallen, wie dass ich zur einschulung keine Schultüte bekam, weil das zu kindisch ist. Und ich auf meine Schwester aufpassen musste, die 7 Jahre jünger ist, sie baden, waschen und pflegen.

und dieses lösen aus der Symbiose macht mir auch ganz schön zu schaffen. ich fühl mich ganz oft sehr alleine, durchgekaut und auf die Welt gespuckt, wie eine Frühgeburt. Kennt das jemand von euch?

Verschlimmert wird die lage auch noch dadurch, dass sich mein freund getrennt, ich mit meinen besten freundinnen gestritten und umgezogen bin, mich somit noch verlassener fühle.

denn das "schöne Zuhause" mit der Mama gibts nicht mehr. Gehts jemandem ähnlich??

Liebe Grüße,
Tigra

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 20:41

Hallo Tigra

Ich kenne das auch mit der symbiotischen Beziehung zu Familienmitgliedern. Nur hätte ich da eine Frage: Wie kommt es, dass Du das zuerst schön empfunden hast und jetzt auf einmal so negativ? Das wirkt nach früherer Idealisierung und jetzt absoluter Entwertung. Irgendwo dazwischen wird wohl die Realität sein. Ich denke, Deine Mutter hat sicher auch gute Eigenschaften, sonst hättest Du Dich wahrscheinlich viel früher distanziert.
Lieben Gruß
elana

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tigra1
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Beitrag Mi., 10.10.2012, 21:04

Hallo Elana,

Ich denke du hast mit der totalen Abwertung recht. Mir kommts so vor als würde sich der ganze abgespaltene Hass sich erst jetzt zeigen, hatte in der Pubertät auch eine Phase wo ich mich komplett abgekapselt habe. Ich hab mir schon überlegt ob diese Abwertung bzw. der Hass nicht auch nötig ist, um sich aus der Symbiose zu lösen.
Es ist aber auch für mich auch das erste Mal, dass ich einen nicht idealsierten Blick auf meine Mutter werfen kann. Und dass sie mich mehr gebraucht als geliebt hat. Was ganz schön schmerzhaft ist.

Wie gehts dir mit der loslösung aus den symbiotischen Beziehungen? Hast du es bereits geschafft?

Liebe Grüße
Tigra

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 21:24

Liebe Tigra

Meine Schwester hat eine symbiotische Beziehung zu mir. Es ist tatsächlich so, dass sie mich nicht als eigene Persönlichkeit wahrnehmen kann, ich bin nur ein Teil von ihr, hat sie oft auch gesagt, ich sei Fleisch von ihrem Fleisch. Aber ich muss sagen, dass sie mit 14 brutal vergewaltigt wurde und sich seither total an mich gehängt hat, um nicht zugrunde zu gehen. Sie braucht mich wirklich. Es ist schon erschreckend zu erkennen, dass sie sich nicht wirklich für mich interessiert, aber ich denke, es ist ähnlich wie beim Gang zum Arzt, der Patient will ja dort auch nicht unbedingt wissen, welche Leiden womöglich der Arzt selbst hat. Der muss immer perfekt sein, immer zur Verfügung stehen. Theras auch. Und ich bin eben wie ein Ersatz-Arzt und Ersatz-Thera für sie. Hat sie auch schon erwähnt, als ich ihr eine Therapie vorschlug. Sie habe ja mich.

Ich hasse sie nicht, aber mir ist schon bewusst, dass ich nur ein Trabant ihrer Welt bin. Es liegt bei ihr aber an einem Unvermögen. Sie kann es nicht besser in ihrer instablien Welt. Ich habe aber Einfluss auf sie, eben weil sie mich braucht.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 21:39

hallo elana,

darf ich fragen wie alt deine schwester jetzt ist?



ich habe auch eine symbiotische Beziehung zu meiner um 7 jahre jüngeren schwester. ich kann sie zwar als eigenständigen Menschen wahrnehmen, es aber nicht akzeptieren, dass sie eine andere Meinung hat. War dann auch so dass ich mir dachte sie denkt wie ich, also muss das was ich selbst denke in ordnung sein.

jetzt wo ich das schreibe, hab ich so das gefühl, dass ich sie wohl doch nur teilweise als eigenständigen menschen wahrgenommen habe. wollte auch dass wenn sie studiert zu mir in die wohnung zieht.

seit dem mir das bewusst ist (also ca. seit 1/2 Jahr), versuche ich ihr nicht mehr in ihre Entscheidungen dreinzureden. versuche auch ihr zuzuhören. und so schlimm das klingt, sie kennen zu lernen. nicht als verfügbaren liebesspender zu betrachten. hab mir auch ganz schöne selbstvorwürfe gemacht.

ich hab gemerkt, dass sie anders ist als ich. und das ist auch gut so. obwohl ich es noch immer nicht durchgehend akzepieren kann. für mich ist unterschiedlichkeit auch bedrohung.

aber ich verstehe was du meinst, es ist nicht schön wenn quasi nur eine projektion gemocht oder geliebt wird. da weiss man dann gar nicht ob man um seiner selbstwillen gemocht wird. tut sehr weh, wenns einem bewusst wird.

liebe grüße,
tigra

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Beitrag Mi., 10.10.2012, 21:52

Liebe Tigra

Meine Schwester ist schon über 40 wie ich, nur 1 Jahr jünger als ich.

Zu meiner Mutter besteht auch eine symbiotische Beziehung in dem Sinne, dass wir beide Trabanten meiner Schwester, dem Hautplaneten, sind. Dadurch, dass sie immer selbst ein Trabant war, hat sie mich auch zum Trabanten in der Familie erzogen. Sie hat nie einen eigenen Planeten in mir gesehen, ebenso wenig aber auch in sich selbst.
Lieben Gruß
elana

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tigra1
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Beitrag Do., 11.10.2012, 08:20

hallo elana,

das klingt nach einer sehr komplizierten verstrickung. der Hauptplanet ist deine schwester oder deine mutter? ist dein vater auch betroffen? bei mir wars so dass ich praktisch 7 jahre alleine mit meiner mutter war, das hat wohl auch sehr stark zu dieser symbiose beigetragen.

ich denke wenn man selbst in einer symbiose war, dann hat man nach dem auflösen ein großes loch zu stopfen, und versucht das mit einer anderen symbiose.

für mich ist es sehr schwer sich aus dem muster zu lösen und eine "normale" beziehung einzugehen, weil ich ein symbiosemuster verinnerlicht habe.

Liebe Grüße,
tigra


Eremit
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Beitrag Do., 11.10.2012, 08:44

tigra1988 hat geschrieben:für mich ist es sehr schwer sich aus dem muster zu lösen und eine "normale" beziehung einzugehen, weil ich ein symbiosemuster verinnerlicht habe.
Ein solches Abhängigkeitsverhältnis zwischen Tochter und Mutter ist allerdings sehr wohl als "normal" zu bezeichnen, was mit entwicklungspsychologischen Aspekten zu tun hat. Söhne müssen im Gegensatz zu Töchtern mit ihren Müttern seelisch brechen, damit sie zu erwachsenen Männern werden können, was wiederum die Gefahr des "Symbiose-Missbrauchs" deutlich senkt, da haben es Töchter weit schwerer. Ich weiß das, ich habe eine solche Schwester und eine solche Mutter. Die werden auch in zwanzig, dreißig Jahren noch zusammenkleben, hart an der Erkenntnis entlangschrammend, daß beide kein Leben haben, nicht einmal ein halbes. Ein Teufelskreis...

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tigra1
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Beitrag Do., 11.10.2012, 08:54

hallo eremit,

diese symbiose zwischen mutter und kind sollte sich aber nach den ersten lebensmonaten auflösen. die eigentliche schwierigkeit oder tragik liegt wie du gesagt hast darin dass beide kein leben haben. und das kind nicht einmal die chance eine eigentsändige identität zu entwickeln, weil es nicht zwischen eigenen bedürfnissen und der der mutter unterscheiden kann.

ich bin zwar mit 18 von zuhause ausgezogen, hänge aber emotional immer noch sehr stark an meiner mutter.

wie empfinden deine mutter und deine schwester ihre beziehung? als normal oder schön? und du hast nicht abbekommen? kommt bei männern meiner meinung nach auch vor, die sind dann auf die mami fixierte muttersöhnchen. ich hab ja bis zu beginn meiner theraphie immer gedacht ich und meine mutter hätten ein freundschaftliches verhältnis. in wirklichkeit ist es aber missbrauch.

liebe grüße,
tigra

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Tigerkind
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Beitrag Do., 11.10.2012, 09:07

Hallo tigra!

Sehe ich genauso, denke auch es ist Mißbrauch und zwar psychischer, der ist genauso schlimm wie körperlicher, sexueller etc..

Das Problem ist, sexueller Mißbrauchsopfer haben eine starke Lobby(ist ja auch gut so) leider ist das bei anderen Mißbrauchsopfern noch nicht so.

Was mit einfiele wäre, das Du evtl. eine Selbsthilfegruppe gründen könntest, ob es für Dich Sinn macht und gut ist weiß ich nicht, meinst Du, Du kannst damit was anfangen?

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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tigra1
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Beitrag Do., 11.10.2012, 09:23

hallo tigerkind,

bist du den selbst auch in irgendeiner form betroffen?

ich finde auch, dass es missbrauch ist, weil ein so großer teil der psychischen selbstbestimmtheit verletzt wird. aber ob es nun genauso schlimm wie körperlicher/sexueller missbrauch ist, weiss ich gottseidank nicht, da ich diese art von missbrauch nie erlebt habe.

ich finde auch dass psychischer missbrauch ein großes tabu ist, vor allem wird er überhaupt nicht anerkannt. in diesem zusammenhang bin ich auch auf parentifizierung gestossen und ich denk mal, dass ich davon auch betroffen bin.

ich denke die eltern wissen zwar dass was schief läuft, haben aber immer noch die ausrede dass sie ihr kind nicht schlagen und "lieben".

Meinst du eine Selbsthilfegruppe für psychisch misshandelte erwachsene? wäre auf jeden fall eine überlegung wert!

liebe grüße,
tigra


Eremit
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Beitrag Do., 11.10.2012, 09:45

tigra1988 hat geschrieben:diese symbiose zwischen mutter und kind sollte sich aber nach den ersten lebensmonaten auflösen.
Ohne Hilfe geht's aber meistens nicht...
tigra1988 hat geschrieben:wie empfinden deine mutter und deine schwester ihre beziehung? als normal oder schön?
Meine Schwester kann Kleinkind sein, während meine Mutter eine lebende Puppe zur Verfügung hat. Ich will das mal aber nicht "Glück" oder "normal" nennen.
tigra1988 hat geschrieben:und du hast nicht abbekommen?
Hm, gute Frage. Ich wäre da, glaube ich, eher so ein "Ersatzpartnersohn" gewesen. Ich hatte das "Glück", daß ich extern so viele schlimme Dinge durchstehen mußte, daß ich quasi schnell genug "kaputt ging", sowohl als "Ersatzpartnersohn" als auch als "Symbiont" war ich nicht mehr zu gebrauchen.
tigra1988 hat geschrieben:kommt bei männern meiner meinung nach auch vor, die sind dann auf die mami fixierte muttersöhnchen.
Natürlich, wobei ich da eher von "Ersatzpartnersohn" sprechen würde, solchen Söhnen wird von ihren Müttern generell mehr Identität "gestattet" (um der Funktion als Ersatzpartner gerecht werden zu können), während es in einer klassischen Mutter-Tochter-Symbiosemissbrauchssituation eher scheint, als wären Mutter und Tochter tatsächlich noch physisch miteinander verbunden.
tigra1988 hat geschrieben:ich hab ja bis zu beginn meiner theraphie immer gedacht ich und meine mutter hätten ein freundschaftliches verhältnis. in wirklichkeit ist es aber missbrauch.
So ist es.


Eremit
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Beitrag Do., 11.10.2012, 09:49

tigra1988 hat geschrieben:ich finde auch dass psychischer missbrauch ein großes tabu ist, vor allem wird er überhaupt nicht anerkannt. in diesem zusammenhang bin ich auch auf parentifizierung gestossen und ich denk mal, dass ich davon auch betroffen bin.
Psychischer Missbrauch wird auch noch sehr lange Zeit nicht als Gewaltform anerkannt werden, schon gar nicht juristisch, dafür ist die Zeit einfach noch nicht reif. Parentifizierung würde ich aber nicht so sehr in Zusammenhang setzen mit emotionalem Missbrauch, da die Gründe für Parentifizierung mannigfaltig sein können.

Ich bin übrigens auch von Parentifizierung betroffen.

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Beitrag Do., 11.10.2012, 09:55

Ich finde den Missbrauchsbegriff verfehlt, da es immer zwei Seiten gibt. Man kann nicht sagen, dass eine erwachsene Tochter sich nicht emanzipieren könnte. Offenbar gefällt es einer solchen Tochter doch ganz gut in dieser Rolle. Ich finde deshalb eine solche Schuldzuweisung eher ein Zeichen für die Rolle des Kindes.
Lieben Gruß
elana

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tigra1
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Beitrag Do., 11.10.2012, 10:02

hallo eremit,

warum würdest du parentifizierung nicht als emotionalen missbrauch ansehen?

für mich ist jenes verhalten missbrauch dass den kindern die möglichkeit nimmt sich frei zu entwickeln und bei dem die eltern etwas vom kind brauchen. ob das liebe, zuneigung, aufmerksamkeit oder bestätigung ist. wenn die liebe zu den kindern von einem bestimmten verhalten abhängig ist.

ich denke das schlimme an der parentifizierung ist, dass kinder diese elternrolle gar nicht übernehmen können und somit extrem überfordert sind.

bei mir hat sich das in einem städigen gefühl der unzulänglichkeit niedergeschlagen. in etwa: selbst wenn ich mein bestes gebe, es reicht nie.

liebe grüße,
tigra

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