Gestern hörte ich per Zufall einen Teil einer Sendung zum Umgang mit und zur Behandlung von Anorexien / Magersucht.
Zu Grunde liegt ein systemisches Behandlungskonzept, in das die Familie miteinbezogen wird, aber nicht nur die "Index"- bzw. Ursprungsfamilie, sondern mehrere Familien,
bei denen (meistens) die Tochter anorektisch ist.
Was in dieser Sendung über Wertschätzung, Grenzen setzen, Forderungen stellen, klare Vereinbarungen treffen mit Konsequenzen, Umgang miteinander etc. so ausgesagt wird, halte ich nicht nur bei diesem Krankheitsbild, sondern generell im Umgang mit Familien ganz wichtig bzw. zumindest für bedenkenswert.
Ein Mini-Beispiel:
Tochter sagt (sinngemäß) zu ihren Eltern: "Wenn ihr mich wirklich liebt, erlaubt ihr mir, nichts zu essen."
Eltern zu ihrer Tochter: "Weil wir Dich lieben, wollen wir nicht, dass Du stirbst und möchten, dass Du dies hier isst." (Folge: abgesprochene Konsequenzen, z.B.
kein Fahrradfahren am Wochenende, also Einschränkung der (bervorzugten) Aktivitäten, die zu weiterem Gewichtsverlust führen könnten).
Bei der multimodalen Familientherapie konnten die Töchter ihre Eltern "austauschen", beim gemeinsamen Frühstücken mit ca. 6 Familien und lernten dabei ihre
eigenen Eltern neu kennen und v.a. spüren.
Die Sendung kann man anhören, als Podcast oder Manuskript downloaden und zwar hier:
Wenn Töchter nicht mehr essen - Sendung vom Mittwoch, 5.9. | 10.05 Uhr | SWR2
Nachtrag / Buchtipp dazu:
Asen, Eia / Scholz, Michael: Praxis der Multifamilientherapie. 2. überarbeitete Auflage, Carl-Auer-Verlag 2012.
Ess-Störungen - Systemische Multifamilientherapie
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