In meinem anderen Thread habe ich ausführlich über meine psychotische Erkrankung geschrieben. Jetzt wo die Psychose wieder fast ganz vorbei ist und ich wieder halbwegs normal bin, habe ich mich entschieden einmal anonym über die wahrscheinliche Ursache für den Ausbruch der Psychose zu schreiben. Ich bräuchte nämlich eine Lösungstrategie damit ich meine Nervosität ein bisschen besser in den Griff bekomme, die höchstwahrscheinlich aufgrund des Ereignisses vorhanden ist. Über das eine Ereignis habe ich noch nie mit jemanden gesprochen und werde es wahrscheinlich auch nie tun außer hier im Forum. Vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben wie man damit am besten umgeht. Es fällt mir recht schwer darüber zu schreiben.
Zum ersten Mal davon gewusst habe ich mit 16 Jahren, da ist damals die Erinnerung hochgekommen, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine paranoide Schizophrenie und jetzt wo die Schizophrenie fast vorüber ist, kommt das Ereignis schon wieder in meinen Kopf:
Ich war damals ein kleines Kind und in der Experimentierphase und habe einer Person gesagt, dass ich will, dass sie mich sexuell angreift. Was dass eigentlich war wusste ich noch nicht, ich war zu klein dafür. Die Person hat mir das eines Abends als wir im Bett gelegen sind tatsächlich erfüllt und mich angegriffen.Ich kann mich erinnern wie ich damals ihre Hand weggedrückt habe, weil es mir so unangenem war. Ich wusste einfach nicht wie ich reagieren sollte und habe die Hand so wegdrückt, dass sie es nicht merkt, dass es mir unangenehm ist. Meine Eltern wissen bis heute nichts davon. Das Resulat war, dass es überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprochen hat. Es fühlt sich innerlich so an als würde man mit dem Rad stürzten und sich dabei verletzen und dieser Schockzustand bis ins Erwachsenenalter zurückbleiben. Jetzt verstehe ich auch warum ich damals beim Doktorspiel im Volksschulalter mit meinem Freund ihm immer erzählen wollte, dass eine Person mich angefasst hat. Ich bin daraufhin bei dieser Person immer krank geworden wenn ich bei ihr war oder habe diese Person im Kindesalter schon auf Glastische geworfen und absichtlich verletzt. Jetzt ist mir auch klar warum ich das getan habe. Ich stufe das ganze als blöden Unfall ein und nicht als sexuellen Missbrauch, weil sie mir ja nur einen gefallen tun wollte. Das ist alles ziemlich kompliziert, weil die Person schon verstorben ist und ich sie trotz alledem sehr gemocht habe.
Die Folgen waren, dass meine Sexualität total durcheinander gekommen ist und ich irgendwann einerseits die Sehnsucht hatte angefasst zu werden und andererseits Angst davor hatte. Ich habe zum Beispiel als Kind davon geträumt, bei der Selbstbefriedigung, dass mein Fussballtrainer unsere Fußballgruppe angreift etc.. und fand das in den Vorstellungen sehr erotisch.
Jetzt zu meiner Frage. Wie kann ich diesen komische Zustand (Nervositäts-Schockzustand wie nach Fahrradsturtz) wieder los werden? Wie bekommt man diese Nervosität weg? Mit meiner Ärztin kann ich leider nicht darüber sprechen, weil ich es einfach nicht schaffe, mit meinen Eltern schon überhaupt nicht.
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)
Unfall, Missbrauch oder was?
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Hallo Freek,
wie alt warst du damals und hast du irgendeine Idee, warum du solch eine Bitte an diese Person gerichtet hast - sexuell angegriffen zu werden?
Ich finde, solch einen Wunsch, als Kind schon auffallend.
Ich selbst habe als Kleinkind häufiger gesagt: Ich möchte entführt werden.
Das kam daher, dass ich überfordert war Zuhause. Es war ein Hilferuf. Und von außen habe ich mitbekommen, dass Kinder entführt werden und die Eltern sich dann sorgen. Das wollte ich auch a) weg von Zuhause /ich war einfach machtlos und b) wollte ich, dass meine Eltern sich kümmern.
Hast du eine Erklärung für deine Aussage damals?
Davon abgesehen, solltest du wissen, dass du ein Kind warst und auch wenn du dir so etwas gewünscht hast, war es ein Missbrauch der anderen Person dir gegenüber. Ich glaube, zu lesen, dass diese Person erwachsen war?
Eine vernünftige Reaktion dieser erwachsenen Person dir gegenüber wäre gewesen, dich zu fragen, warum du so etwas sagst und ob du überhaupt weißt, was das bedeutet. Sie hätte dich altersgerecht aufklären sollen.
Alles andere ist Missbrauch.
Kein Wunder, dass dich dieses Erlebnis so beeinträchtigt hat.
Die Frage ist aber auch, was dich beeinträchtigt hat, dass du überhaupt zu solch einer Aussage kamst.
Das sind zwei paar Schuhe!
Das du weiterhin diese Phantasie irgendwo aufrecht erhälst, ist auch fraglich, woher sie rührt.
Auf jeden Fall hast du sie und dafür musst du dich auch nicht schämen.
Deine Eltern geht das schon einmal gar nicht was an. Nicht mal deinem Therapeuten aber da du ein Problem damit hast, kann ich dich nur ermutigen, deinen Therapeuten von all dem zu berichten. So wie du es oben beschreibst klingt es doch gut formuliert. Vielleicht magst du diesen Text auch einfach ausdrucken, deinen Therapeuten mitbringen und sagen: Das habe ich neulich in ein Forum geschrieben. Ich möchte, dass Sie auch davon erfahren, mir dazu etwas sagen... da es mir aber schwer fällt, es Ihnen zu sagen, hätte ich gerne, dass Sie dies einfach lesen und wir dann drüber sprechen.
Wäre das eine Idee?
Ich denke, das ist das Beste was du machen kannst, mit einem Therapeuten darüber sprechen. Ich wüsste nicht, wie du sonst diesen Zustand los werden solltest... ich denke, dass es komplexer ist, als das man das in einem einzigen Tipp lösen könnte.
Allgemein hilft "Tagebuch schreiben" da vielleicht auch. Im Schreibfluss könntest du selbst Lösungen für dich finden.
Ergänzend wäre das gut. Aber sprich auf jeden Fall mit einem Therapeuten - dem du vertraust!
Einen schönen Sonntag,
Lostsheep
wie alt warst du damals und hast du irgendeine Idee, warum du solch eine Bitte an diese Person gerichtet hast - sexuell angegriffen zu werden?
Ich finde, solch einen Wunsch, als Kind schon auffallend.
Ich selbst habe als Kleinkind häufiger gesagt: Ich möchte entführt werden.
Das kam daher, dass ich überfordert war Zuhause. Es war ein Hilferuf. Und von außen habe ich mitbekommen, dass Kinder entführt werden und die Eltern sich dann sorgen. Das wollte ich auch a) weg von Zuhause /ich war einfach machtlos und b) wollte ich, dass meine Eltern sich kümmern.
Hast du eine Erklärung für deine Aussage damals?
Davon abgesehen, solltest du wissen, dass du ein Kind warst und auch wenn du dir so etwas gewünscht hast, war es ein Missbrauch der anderen Person dir gegenüber. Ich glaube, zu lesen, dass diese Person erwachsen war?
Eine vernünftige Reaktion dieser erwachsenen Person dir gegenüber wäre gewesen, dich zu fragen, warum du so etwas sagst und ob du überhaupt weißt, was das bedeutet. Sie hätte dich altersgerecht aufklären sollen.
Alles andere ist Missbrauch.
Kein Wunder, dass dich dieses Erlebnis so beeinträchtigt hat.
Die Frage ist aber auch, was dich beeinträchtigt hat, dass du überhaupt zu solch einer Aussage kamst.
Das sind zwei paar Schuhe!
Das du weiterhin diese Phantasie irgendwo aufrecht erhälst, ist auch fraglich, woher sie rührt.
Auf jeden Fall hast du sie und dafür musst du dich auch nicht schämen.
Deine Eltern geht das schon einmal gar nicht was an. Nicht mal deinem Therapeuten aber da du ein Problem damit hast, kann ich dich nur ermutigen, deinen Therapeuten von all dem zu berichten. So wie du es oben beschreibst klingt es doch gut formuliert. Vielleicht magst du diesen Text auch einfach ausdrucken, deinen Therapeuten mitbringen und sagen: Das habe ich neulich in ein Forum geschrieben. Ich möchte, dass Sie auch davon erfahren, mir dazu etwas sagen... da es mir aber schwer fällt, es Ihnen zu sagen, hätte ich gerne, dass Sie dies einfach lesen und wir dann drüber sprechen.
Wäre das eine Idee?
Ich denke, das ist das Beste was du machen kannst, mit einem Therapeuten darüber sprechen. Ich wüsste nicht, wie du sonst diesen Zustand los werden solltest... ich denke, dass es komplexer ist, als das man das in einem einzigen Tipp lösen könnte.
Allgemein hilft "Tagebuch schreiben" da vielleicht auch. Im Schreibfluss könntest du selbst Lösungen für dich finden.
Ergänzend wäre das gut. Aber sprich auf jeden Fall mit einem Therapeuten - dem du vertraust!
Einen schönen Sonntag,
Lostsheep
Danke für das lange Antwortschreiben. Ja die Person war damals Erwachsen. Ich war zwischen 4 und 7 Jahren. So genau kann ich das nicht mehr eingrenzen. Ich denke aber ich war so ungefähr 5 Jahre, weil ich damals alleine bei meinen Großeltern übernachtet habe - meine Schwester war noch zu klein. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher. Ich war auf jeden Fall in der Phase wo Kinder ziemlich trotzig drauf sind und die anderen Menschen ärgern wollen.
Warum ich die Idee hatte weiß ich nicht. Ich war ja früher schon sehr frühreif. Im Grundschulalter hatte ich schon einen Fussfetisch und Kitzelfetisch. Kommt mir alles einfach sehr komisch vor. Ich denke, dass es da irgendwann noch ein Ereignis gegeben hat von dem ich einfach nichts mehr weiß. Ich kann mich aber auch irren.
Mein Großvater war ja genauso komisch. Ihm hätte ich es eher zugetraut, dass er das mit mir macht. Der hat es immer geliebt mich am Oberschenkel zu berühren, das fand ich bis ins Erwachsenenalter sehr sehr unangenehm. Habe mich aber nie getraut was zu sagen. Zusammenfasst: Meine Großeltern waren sehr nette und fürsorgliche Menschen, aber waren sehr unvernünftig und kannten keine Grenzen. Nicht bei mir und nicht bei anderen. Trotzdem schade, dass sie nicht mehr leben sonst hätte ich nämlich mit meiner Großmutter darüber sprechen können was ich wahrscheinlich eh nicht geschafft hätte, aber unter Alkoholeinfluss vielleicht doch, aber zu spät.
Ich werde den Text meiner Ärztin zeigen und mal sehen was sie dazu sagt. Vielleicht kann sie mir ja ein bisschen helfen und ein bisschen Ordnung ins Chaos bringen. Vielleicht liest sie dass sowieso mit weil ich ihr auch gesagt habe, dass ich im Therapieforum unterwegs bin. Ich hoffe es!
Auf jeden Fall danke für deine kompetente Antwort.
Warum ich die Idee hatte weiß ich nicht. Ich war ja früher schon sehr frühreif. Im Grundschulalter hatte ich schon einen Fussfetisch und Kitzelfetisch. Kommt mir alles einfach sehr komisch vor. Ich denke, dass es da irgendwann noch ein Ereignis gegeben hat von dem ich einfach nichts mehr weiß. Ich kann mich aber auch irren.
Mein Großvater war ja genauso komisch. Ihm hätte ich es eher zugetraut, dass er das mit mir macht. Der hat es immer geliebt mich am Oberschenkel zu berühren, das fand ich bis ins Erwachsenenalter sehr sehr unangenehm. Habe mich aber nie getraut was zu sagen. Zusammenfasst: Meine Großeltern waren sehr nette und fürsorgliche Menschen, aber waren sehr unvernünftig und kannten keine Grenzen. Nicht bei mir und nicht bei anderen. Trotzdem schade, dass sie nicht mehr leben sonst hätte ich nämlich mit meiner Großmutter darüber sprechen können was ich wahrscheinlich eh nicht geschafft hätte, aber unter Alkoholeinfluss vielleicht doch, aber zu spät.
Ich werde den Text meiner Ärztin zeigen und mal sehen was sie dazu sagt. Vielleicht kann sie mir ja ein bisschen helfen und ein bisschen Ordnung ins Chaos bringen. Vielleicht liest sie dass sowieso mit weil ich ihr auch gesagt habe, dass ich im Therapieforum unterwegs bin. Ich hoffe es!
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