Lithium Erfahrungen?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Prot
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Lithium Erfahrungen?

Beitrag Mo., 13.08.2012, 21:50

Hallo,

nun soll ich auf Lithium eingestellt werden. Andere Medis haben leider nicht die gewünschte Wirkung erbracht. Ich wurde auch schon ausführlich von meinem Arzt aufgeklärt. Die nötigen Voruntersuchungen (Blutwerte, EKG etc) werden gerade durchgeführt.

Nun gibt es die Aussagen meines Arztes, dass das Medikament, wenn es gut eingestellt ist, relativ gut verträglich ist. Ich habe auch schon im Internet gegoogelt und die Meinungen gehen da doch etwas auseinander.

Vielleicht gibt es hier ja Forumsmitglieder, die Lithium bereits nehmen oder genommen haben und mir darüber berichten können? Ich bin für jede Erfahrung dankbar.....
Besonders interessant ist natürliche die leidliche Sache mit der Gewichtszunahme. Liegt dies tatsächlich nur an der Einnahme des Medikamentes? Soll heißen, die Zunahme erfolgt ohne Änderung des Essverhaltens z. B. durch einen gesteigerten Appetit?
Vielen Dank im voraus!
Prot
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yin
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Beitrag Do., 11.10.2012, 19:43

Hallo Prot,
ich nehme Lithium nun schon fast ein Jahr (auf fachärztliche Verschreibung), und bin sehr zufrieden damit.
Man muss damit anscheinend etwas geduldig sein.
Die erwünschte Wirkung stellt sich oft nur langsam ein - bei mir ein paar Wochen.
Von lästigen Nebenwirkungen habe ich nichts bemerkt, ausser anfangs etwas mehr Harndrang.
Das kann freilich individuell verschieden sein.

Sting und Kurt Cobain besingen es übrigens.
yin

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Prot
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Beitrag Fr., 19.10.2012, 13:29

Hallo Yin,

vielen Dank für Deine Erfahrungen. Es freut mich, dass Dir das Lithium so gut hilft.

Ich musste die Einnahme jedoch wegen diverser Nebenwirkungen beenden. Schade, ich hatte mir da wirklich viel von versprochen. Vielleicht versuche ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmals....

Viele Grüße
Prot
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yin
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Beitrag Fr., 02.11.2012, 11:44

Hallo Prot,
tut mir leid, wegen deiner Nebenwirkungen.
Habe schon gehört, das Li ist berüchtigt dafür, dass es oft sehr individuell
unterschiedlich wirkt.
Schade
Wenn du magst, ... welche Nebenwirkungen hattest du denn?
bin nur neugierig, will aber nicht aufdringlich sein.
yin

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Prot
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Beitrag Mo., 19.11.2012, 21:07

Hallo Yin,

leider etwas spät, beantworte ich doch gern Deine Frage.
Mir war ständig übel, ich hatte Magen-Darm-Probleme. Nach Erhöhung der Dosis kamen dann noch Kreislaufprobleme dazu, die dazu führten, dass ich während eines Einkaufes "aus den Latschen kippte".
Das war dann der Zeitpunkt, dieses Experiment zu beenden.

LG
Prot
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Pferdefan
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 05:36

Hallo
Nimmt jmd von euch Lithium und wie geht es auch damit?
Ich nehme es weil gegen Suizidalität und meine Depression nichts sonst hilft.
Aber im Moment geht es mir ziemlich mies.

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merrypoppins
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 09:00

Ich habe es wegen meiner bipolaren Störung bekommen, um mich von meiner letzten Manie runterzuholen und meine Stimmung zu stabilisieren. Anscheinend soll es ja auch antidepressiv wirken, davon habe ich aber nicht wirklich viel gemerkt. Bin dann trotzdem in eine schwere Depression gefallen. Das Lithium hab ich vor kurzem abgesetzt weil ich heftige Verdauungsprobleme und Akne bekommen habe.

Wie viel Lithium nimmst du denn und seit wann?


shesmovedon
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 09:11

Bei Lithium ist ja die Dosierung immer etwas schwierig. Hast du schon mal Seroquel ausprobiert?

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Pferdefan
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 12:12

Ja das nehme ich abends. Ich war jetzt sooft in der Klinik. Und sie haben zwei mal ein halbes Jahr alles ausprobiert. Nix half. Ausser das Lithium bis jetzt. Momentan ist es schwer. Ich will aber nach meinem Baby Verlust im 5 Monat wieder ein Kind. Da ist es ganz gut wenn das Lithium tiefer ist


shesmovedon
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 12:15

Mh, ich würde nicht schwanger werden, solang du derartige Medikamente nimmst. Die können definitiv toxisch wirken und das Kind in seiner Gesundheit und seinem Leben gefährden.

Dann doch lieber warten bis du stabil bist und ohne Medikamente auskommst. Bei Suizidgedanken ist es doch eh absurd ein Kind zu zeugen....

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Philosophia
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 17:20

Ja...ich meine, warum, also wirklich aus welchem Grund möchtest du jetzt noch ein Kind - welche Funktion soll es für dich übernehmen? Ist es nicht fast vorprogrammiert, dass das Kind zu kurz kommt, wenn es dir selbst so mies geht? Und nein, dass soll nicht heißen, dass Menschen mit psychischen Krankheiten keine guten Eltern werden können, aber sie haben es schon so deutlich schwerer, sich selbst genug Sicherheit zu bieten. Stell dir vor, du musst später weiter noch oft in Kliniken, da fehlt dem Kind dann die Mutter. Zumal auch ein Kind destabilisieren kann, wenn es einen an kindliche Wünsche erinnert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Pferdefan
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 17:30

Es war ja jetzt über ein Jahr echt gut. Hatte jetzt ein paar Tage ein mega tief. Seit gestern viel besser wieder.
Ich kann das Schon einschätzen. In akut Phasen bekomme ich klar keins

Klinik geh ich nicht mehr. Hilft eh nicht


shesmovedon
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 17:33

Pferdefan hat geschrieben: Sa., 18.05.2019, 17:30 Es war ja jetzt über ein Jahr echt gut. Hatte jetzt ein paar Tage ein mega tief. Seit gestern viel besser wieder.
Ich kann das Schon einschätzen. In akut Phasen bekomme ich klar keins

Klinik geh ich nicht mehr. Hilft eh nicht
Also heute Morgen hast nur noch geschrieben, dass es dir wirklich mies ginge.
Weißt du, wir kriegen auch gerade ein Kind (ungeplant), obwohl ich krank bin. Aber ich bin normal nicht akut und habe meine Zustände sehr gut im Griff.
Das liest sich bei dir nicht so raus. Vor allem hast du dich schon mal bei embryotox oder so informiert, ob das überhaupt mit Lithium geht. Auf mich wirkt das irgendwie wenig durchdacht.

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Zora_
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 17:57

Hallo Pferdefan,
ich vermute das ist jetzt nicht das was du hören möchtest aber ich muss da auch etwas dazu schreiben.
Ich verstehe deinen Kinderwunsch sehr, sehr gut und mich hätte auch nichts und niemand davon abhalten können.

Aber bei mir war es so, dass erst durch die Geburt meiner Tochter die Symptome meiner PTBS komplett "explodiert" sind. Durch die Hormonumstellung, den Schlafmangel, zusätzliche Verantwortung usw. sind Symptome, die ich davor jahrelang gut im Griff hatte, plötzlich sehr schlimm geworden und ich konnte nicht mehr gegensteuern.
Ich habe dann eine Therapie begonnen und jetzt wird langsam alles leichter. Aber die Jahre davor haben mich, mehr als einmal an meine äußersten Grenzen gebracht!
Ich habe mich zu allem anderen auch noch ständig mit Schuldgefühlen meinen Kindern und auch meinem Mann gegenüber rumgeschlagen. Und diese Schuldgefühle bleiben, auch jetzt noch wo alles besser und entspannter wird/ist.
Ich habe tolle Kinder und ich hätten ihnen in ihren ersten Lebensjahren eine geduldigere, "anwesendere", stabilere und gesündere Mutter gewünscht.

Überlege es dir bitte sehr gut,ob und wann der richtige Zeitpunkt ist. Nimms mir bitte nicht übel, dass ich dir das schreibe. Aber dieses "Thema" liegt mir einfach sehr am Herzen weil ich bis heute darunter leide wie es bei mir gelaufen ist und ich würde es jeder Mutter von Herzen anders wünschen!

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Philosophia
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 18:07

Danke, Zora, das ist auch so was, was ich vorhin andeuten wollte - ich bin ja selbst keine Mutter und kann nicht mit solchen Erfahrungen kommen, vermute aber, dass es mir ähnlich ergehen würde, wenn ich jetzt Kinder bekäme. Selbst psychisch recht stabile Frauen, können als Mutter dann sehr zu kämpfen haben.
Deswegen auch meine Frage: Warum, Pferdefan, möchtest du jetzt ein Kind haben?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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